Winfried Taube - Taube zwischen Seevögeln

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Willi ist ein intelligenter junger Mann von fast 20 Jahren – und ein Träumer. Er träumt von Brasilien, während er an seinem Schreibtisch sitzt und Büroarbeiten erledigt. Eines Tages bricht er aus – und auf. Er trampt durch Frankreich und Spanien nach Lissabon, setzt mit einer Fähre nach Madeira über, arbeitet als Aushilfs-Steward auf einem portugiesischen Frachter mit 12 Passagier-Kajüten, den er in St. Vicente auf den Capverdischen Inseln heimlich verlässt. Über abenteuerliche Erlebnisse entwickelt Willi Spaß an der Seefahrt und beschließt, bis zur Matrosenprüfung dabei zu bleiben. Er lernt Seemannschaft von Grund auf. Vor allem aber lernt er fremde Länder und Menschen kennen, die teils Ursache und teils Mitspieler seiner Abenteuer werden. Ob in Archangelsk, Detroit oder Chicago, ob es in Bristol, Setè oder Calcutta ist. Überall erlebt er seine kleinen und großen Abenteuer. Die Kameraden an Bord sind interessante Menschen, vom Kapitän über die Offiziere bis zu den Matrosen und Jungleuten. Mal sind sie gute Freunde, mal aggressive Gegner. Weil in dieser Lebensphase das Sammeln sexueller Erfahrungen und Partnersuche wichtige Angelegenheiten sind, entwickeln sich auf dieser Handlungsebene viele Episoden rund um Liebe, Sexualität und Beziehungsstress. Die Decks-Offiziere, mit denen zusammen er während langer Seewachen viel Zeit verbringt, schätzen sein Erzähltalent und provozieren Erinnerungen. Willi beendet seine Seefahrtzeit nach ca, fünf Jahren, nachdem ihm die Schiffs-leitung anbietet, als Offiziers-Anwärter übernommen zu werden. Durch dieses Angebot wird er daran erinnert, dass er sein erstes Schiff zu einem bestimmten Zweck bestiegen hat. Außerdem möchte er durch Aufnahme eines Studiums in Zukunft beruflich in einer höheren Liga mitspiele. Willi ist nie in Brasilien angekommen – dafür aber bei sich selbst.

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Am nächsten Tag begleite ich Harry zur Heuerstelle des Seefahrtsamtes, aber alle aktuellen Schiffsangebote entsprechen dem, dem wir gerade entflohen sind. Da hört Harry von einer Reederei, die außerhalb der Heuerstelle zur Zeit Seeleute sucht. Es ist nicht ungewöhnlich, dass unter der Hand solche Tips weitergegeben werden. Oft aus Sympathie, oft auch gegen ein oder zwei Bier. Harry bekommt also den Tip und ich begleite ihn auf dem langen Fußmarsch zur Reederei. Schiffsjungen haben kein Geld für die Straßenbahn.

Als wir das Kontor der Reederei betreten, staunen wir, sofort wie alte Bekannte freudig begrüßt zu werden: „Ach, ihr seid die Amerika-Flieger,“ empfängt uns die Sachbearbeiterin. „Ich würde ja so gern mit euch tauschen! Nein, Was habt ihr für ein Glück. Wenn das draußen bekannt wird, werden uns eure Kameraden die Bude einrennen.“ Weiß der Teufel, mit wem sie uns verwechselt. Im Bruchteil einer Sekunde schalte ich von „blöd gucken“ auf „Charme versprühen“. Das ist auch nötig, denn gebraucht wird nur ein Schiffsjunge. Aber weil ich auf diese Dame groß und stark, vielleicht sogar vernünftig wirke, erliegt sie meinem Charme. Sie meint: ich könne ja den Platz für den Jungmann einnehmen. Bezahlt würde ich allerdings wie mein Kamerad, als Decksjunge. Gut, denke ich: Mein erstes Lehrjahr ist ohnehin noch nicht herum und das hier verspricht ein großes Abenteuer zu werden.

Die Reederei hat in den USA einen Liberty-Tanker gekauft. Ein altes Kriegsver-sorgungsschiff, das ohne Feindeinwirkung im Golf von Mexiko auseinanderge-brochen und gesunken war - etwa 90 Meter lang und 20 Meter breit, mit in Längsrichtung vier Reihen Innen- und Außentanks. Das Schiff wurde gehoben, in die Schiffswerft von Galveston/Texas geschleppt, dort zusammen geschweißt und seetüchtig gemacht. Gerüchteweise hatte der Reeder eine Million Dollar für den Schrottkasten gezahlt. Ein Haufen Geld bei einem Kurs von 4,20 DM : 1 Dollar. Die anstehende Reise soll die Überführungsfahrt in eine Rotterdamer Werft werden. Um die Unkosten für den Reeder zu verringern, soll das Schiff direkt ohne Probefahrt mit US-Öl beladen werden. Bestimmungsort: Kopenhagen. Weil eine Überführung des Schiffes durch amerikanische Seeleute zu teuer geworden wäre, soll die gesamte Crew von Deck und Maschine nach drüben geflogen werden. Und wir beide, Harry und ich, gehören jetzt mit zu dieser Crew.

„Das Leben ist ein Würfelspiel. Wir würfeln alle Tage.

Dem einen bringt das Schicksal viel, dem andren Müh und Plage...“

(Landsknechtslied 17. Jahrhundert)

Einen angenehmen Nebeneffekt gibt es noch. Der Flug soll im Zeitraum 20. - 25.01. stattfinden und bis dahin dürfen die Angeheuerten nach Hause fahren. Drei Tage vor dem Abflug wird sie ein Telegramm über den genauen Zeit- und Treffpunkt informieren.

Zu Hause stecke ich mir unter anderem die Briefwahlunterlagen für den Deutschen Bundestag ein, die meine Eltern besorgt haben. Ich bin Erstwähler, und will mein demokratisches Recht auch wahrnehmen. Klar ist, dass ich die Partei meines Vaters nicht wählen werde. Die wird von zu vielen unangenehmen Typen gewählt. Außerdem taucht aus der Tiefe meines Bewusstseins ein faltiges, vom Wetter gegerbtes Gesicht auf: Das Gesicht des freundlichen, alten Bauern aus dem Riesengebirge, der die letzten zwei Stunden seines Lebens für ein politisches Gespräch mit einem kleinen, dummen, neunjährigen Jungen opferte. Mit mir!

Mit meinen Eltern verstehe ich mich nicht mehr besonders gut. Mein Vater ist ein ernster, schweigsamer, introvertierter Mensch von knapp 60 Jahren. Ich erinnere mich, dass mein Vater für mich bis zum 12 Lebensjahr eine angstbesetzte Autorität war. Ich kenne meinen Vater eigentlich nur an der Schreibmaschine mit leeren Blättern. Getipptes habe ich so gut wie nie gesehen. Den Reden meines Vaters nach, wird er das Genie Goethes noch übertreffen. Ansonsten reden wir kaum miteinander und diese distanzierte Beziehung geht grundsätzlich von meinem Vater aus, der nur selten Anteil an meinem Alltag nimmt, auch wenn ich ihn dazu provoziere. Meine Mutter ist die eigentliche Seele der Familie. Sie leidet still unter der schroffen, wilden Art, die sich bei mir in der Pubertät herausgebildet hat. Wir hatten früher ein sehr enges Verhältnis, das sich unter den besonderen Bedingungen, über die ich noch sprechen werde und den pubertären Ablösungs-prozeß drastisch verschlechterte. Beide Elternteile haben nichts dagegen, dass ich meine Büroarbeit mit Beamtenstatus aufgegeben habe, um zur See zu fahren. „Stoß dir deine Hörner ab“, sagte mein Vater und meine Mutter: „Such dir ein nettes Mädchen.“

Das Telegramm der Reederei ruft mich für den 23.01. zum Flughafen Fuhlsbüttel und dort treffe ich Harry und meine zukünftigen Kameraden. Zuerst stehen wir zu fünfzehn Personen herum und wachsen langsam auf 30, die fröhlich lärmend ihre Aufregung zu unterdrücken versuchen. Jeder Neuankömmling erzählt erst einmal von seinen bisherigen Schiffen, seinem Status, seinen Erwartungen und was für ein tüchtiges Kerlchen er ist. Da ich mich als künftiger Schiffsjunge geoutet habe, bin ich für die Machtspielchen innerhalb der Mannschaft uninteressant und weil ich nichts zu erzählen habe, höre ich um so aufmerksamer zu. Dann werden Gerüchte ausgetauscht und kommentiert. Beispielsweise:

Auch Onassis und Niarchos haben so angefangen, wie unser Reeder. Vielleicht arbeiten wir alle eines Tages für den dritten großen Ölreeder.

Ob denn jemand so naiv sei zu glauben, Profit sei der einzige Grund, den Tanker beladen nach Europa zu bringen. Statische und Stabilisierungsgründe steckten dahinter. Leer würde so ein Kasten keine Windstärke zehn überstehen.

Das Flugzeug soll eine zweimotorige Maschine werden. Ein Kriegsveteran, der vor zehn Jahren noch Fracht geflogen hat. Ich meine unbefangen zu einem Nahestehenden, dass ich das nicht glaube, denn das würde die Flugsicherung nie erlauben. Solche Flugzeuge dürften gar nicht über den Atlantik, weil ein Motor bei so langer Betriebsdauer immer mal ausfallen, und ein Motor allein die Maschine nicht oben halten könne. Da faucht der ärgerlich zurück: „ Spinner! Willst du uns den Spaß verderben?“ Der Reedereivertreter hat das gehört und schaltet sich schnell ein: „Die Mannschaft fliegt erst einmal nach Kopenhagen, dann nach Reykjavik/Island, dann Gander/ Neufundland und abschließend New York, wo in ein anderes Flugzeug umgestiegen wird.“

Der Vertreter der Reederei bestimmt einen Matrosen zum Gruppenleiter und übergibt ihm die erforderlichen Papiere und ein Paket mit den Seefahrtsbüchern, damit die US-Emmigration alle einreisen lässt. Dabei informiert er, dass sich bereits eine zwölfköpfige Gruppe, vom Kapitän bis zum Bootsmann und vom Ersten Maschinisten bis zum Schmierer, drüben in Galveston befindet, diese dort bereits Vorarbeiten verrichtet und uns in Empfang nehmen wird.

Es ist tatsächlich eine zweimotorige Maschine, eine DC 3, Douglas Dakota, eine der über hundert Versionen des Urtyps. Die gängigste Version des Typs wurde für 27 Passagiere gebaut. Da die Maschine nicht nach Verlängerung aussieht, wurde vermutlich Platz durch Verringerung von Sitzkomfort und Beinfreiheit herbeigeführt. So ist es. Der Mittelgang ist sehr schmal und die ungepolsterten „Busssitze“, sind geradezu „Bußsitze“, dicht hintereinander angeordnet. O.k.! An so etwas stört sich kein fliegender Seemann.

Die DC 3 gehört einer isländischen Fluggesellschaft und das ist auch der Trick, um die Flugsicherung heraus zu halten. Für die ist die Mannschaft eine Reisegruppe nach Reykjavik und von dort vermutlich eine andere Reisegruppe nach New York. Ha, ha, ha!

Die DC 3 ist eine schnuckelige, kleine Maschine, deren Inneres sehr stark an einen alten Bus erinnert. Beispielsweise ist die Außenhaut innen unverkleidet. Die Bestuhlung scheint aus Bussen oder Straßenbahnen ausgebaut worden zu sein, allerdings besonders fest mit dem Boden verschweißt und verkeilt. Acht Doppelsitze rechts, acht Doppelsitze links und hinten, neben der WC-Tür, noch einmal ein Sitz. Ein Flieger für 33 Personen.

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