L. Theodor Donat - der verstellte Ursprung

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Sind Dogma, Hierarchie und Moral der römisch-katholischen Kirche tatsächlich gottgegeben, wie es der Vatikan unaufhörlich versichert?
Der Autor, Priester und Ordensmann, möchte aufzeigen, dass diese Eckpfeiler seiner Kirche nicht von Jesus von Nazareth inspiriert sein können.
Schlüsselerlebnisse und nicht alltägliche Umstände in einem Land Westafrikas trugen zur Entstehung dieser Einsicht bei. Angestossen wurde der Jahrzehnte dauernde Prozess durch einen Besuch Johannes-Paul II in der Stadt, in der er arbeitete, und den er als Mitglied der Vorbereitungskommission hautnah miterlebte. Einen überwältigenden Eindruck machte ihm das Leben in einer Kultur, die ihm eine ganz neue Form von Gemeinschaft zeigte, da sie in ihrer Tradition keine Hierarchie kannte. Die Liebe einer Frau befreite ihn von der Sexualmoral der römischen Kirche, die ihn während fast 30 Jahren gequält und viel Kraft gekostet hatte.
Der unterhaltsame autobiographische Teil, Erfahrungen, die sich wie Puzzlesteine zu einem Bild formen, stellt ganz konkret heraus, wie die Strukturen seiner Kirche auf einen Ordensmann wirken können. Dann skizziert der Autor die entscheidenden Abschnitte der Kirchengeschichte, die aus einer armen und relativ unbedeutenden Kirche eine mächtige und reiche machte. Er begreift, dass Dogmen und besonders die Unfehlbarkeit der Päpste im Licht der Geschichte unhaltbar sind. Die Institution der kirchlichen Hierarchie lässt er durch den Filter des Jesus-Wortes laufen, nach dem «Gut und Böse» an ihren Früchten zu erkennen sind. Er begreift, dass der von Jesus verkündete Begriff der Sünde von jenem seiner Kirche sehr verschieden ist.
Natürlich stellt sich die Frage nach einer Alternative zur römischen Kirche. Mit einem etwas utopischen Ausblick möchte der Autor die Anforderungen an eine wirklich katholische Kirche skizzieren. Und wie die Einheit unter allen Menschen gefördert werden könnte.

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Es scheint mir unsinnig, von Hochkulturen zu sprechen, auch wenn ich diesen Ausdruck noch an der Universität gehört habe. Natürlich können Gebäude, die Tausende von Jahren überdauert haben, bewundert und fotografiert werden. Unter welchen Bedingungen aber wurden sie gebaut? Wie viel Sklaven-Elend ist damit verbunden? Eine Kultur, die Konstruktionen grosser Gebäude von ihrem Wert der Gleichheit her verbietet (s.u.), scheint nicht konkurrieren zu können.

Die griechische Götterwelt, bei der es sich doch um die Religion einer sogenannten Hochkultur handelt, ist von Mord, Totschlag, Ehebruch und Neid gekennzeichnet. Der Gott meiner Gastkultur ist über solch anthropomorphes Verhalten erhaben.

Für Werte einer egalitären Konsens-Kultur (s.u.) wie der subtilen Konfliktlösung, der Weisheit des Palavers (s.u.), des Reichtums des Brauchtums um die Gastfreundschaft u.v.a.m. gibt es kaum Illustrationen, die Jahrhunderte überdauern. Ein hierarchisches Ordnen von Kulturen, wie es unterschwellig im Begriff „Hochkultur“ mitschwingt, verlangt nach einer Werte-Tabelle, die aber notwendigerweise aus einer bestimmten Kultur stammt.

— Bibel und afrikanische Mentalität

Es war entscheidend für mich, dass ich schon im ersten Jahr an einer Studienwoche über „Bibel und afrikanische Mentalität“ teilnehmen konnte. Ein sehr einfacher und sehr belesener Priester machte uns klar, dass die mich umgebenden Kulturen und Menschen gar nicht so fremd waren, wenn man sie von der Bibel her betrachtet. Diese Woche war für mich wie der Schlüssel zu meiner neuen Welt. Ich begriff, dass die Mentalität in meiner Heimat nicht einfach die bestmögliche ist. Ich erhielt eine Menge Tipps, wie man sich einer Kultur nähern kann.

1972 bat man mich, einen Vortrag über unsere Arbeit in „Afrika“ zu halten. Ich bereitete einen andern Vortrag vor: „Was mir der Aufenthalt in unserem Gastland bisher geschenkt hat“. Leider wird sehr oft von Afrika gesprochen, als ob es sich um eine bedürftige Region und nicht um einen Kontinent handle, dessen Vielfalt seinesgleichen sucht. Selbstverständlich war der damalige Vortrag höchst ungenügend, aber es war ein erster Schritt in eine vernünftigere Richtung.

Ich glaube, dass die Zeit, in der ich mich in eine neue Welt einlebte, vermutlich gerade noch ermöglichte, die Konturen der Tradition meiner Gastkultur zu sehen. Mit Tradition möchte ich den Versuch einer Extrapolation auf die Kultur bezeichnen, wie sie vor der Kolonisation bestanden hatte. Ich denke also an die Zeit um die Jahrhundertwende zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert. Es ist möglich, über diese Zeit etwas Gültiges zu sagen. Ich habe mit älteren Leuten sprechen können, die den Umschwung durch die Kolonisation noch erlebt hatten. Und gerade die mündliche Überlieferung ist für ein genaues Bewahren geeignet (daRev B 2.1.). Erst die Einführung der Schule durch Kolonisation und Mission zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat diese Situation verändert. Durch die Schule wird die Existenz nicht mehr mit dem gesichert, was man gemeinsam durch ständiges Weitergeben aufrechterhält, sondern das Vertrauen verlegt sich auf das Geschriebene. Es wird möglich, „Wahrheiten“ aus dem Buch und nicht mehr aus dem Leben zu beziehen.

Ich hatte das unwahrscheinliche Glück, auf zwei geografisch benachbarte egalitäre Konsens-Kulturen (s.u.) zu treffen. Ich wusste bis anhin nicht, dass es neben hierarchischen und demokratischen Strukturen noch etwas Anderes, Seltenes, gibt. Ich werde in der Folge noch mehrmals darauf zurückkommen, weil es für mich so wichtig war und es immer noch ist.

Dieser etwas längere Brief ist natürlich kein ethnographischer Aufsatz. Er möchte von einem Geschenk berichten, dem grössten, das ich in meinem Leben je erhalten habe. Das Einleben in eine neue Kultur, die ganz anderen Erfahrungen und die neuen Erkenntnisse prägen fast selbsttätig das Innere eines Menschen. Natürlich braucht es auch ein „Sich-Einlassen“, ein „Sich-nähern-Wollen“. Das macht übrigens den Reichtum interkultureller Ehen aus.

Wenn aber einer der Partner die Kultur des anderen nur oberflächlich kennt, das habe ich leider erlebt, dann werden solche Ehen früher oder später an Missverständnissen scheitern. Das Leben in meiner Gastkultur half mir zudem, Werte und Probleme gewissermassen „von unten her“, von der sogenannten Dritten Welt her, zu sehen. Und damit offener zu werden für die Wirklichkeit.

Nochmals: Es geht hier bloss um wenige Details zur Tradition geht. Ich werde versuchen, das zu schildern, was mir in Bezug auf die heutige Zeit, in Bezug auf eine katholische Kirche, in Bezug auf die Problematik von Macht und Reichtum besonders erwähnenswert erscheint. Es geht um ein paar Pinselstriche zu einer Skizze, nicht um wissenschaftliche Vollständigkeit. Ich habe des Öfteren festgestellt, dass mein „fremder“ Blick auf die Werte und Institutionen meiner Gastkultur nützlich war, um Besonderheiten und Unterschiede zu anderen Kulturen besser darzustellen.

Die Person, die immer in die Institutionen und Werte ihrer Kultur eingebunden ist, sieht ihre genialen Aspekte weniger und muss darauf aufmerksam gemacht werden. Der Mensch einer Kultur kennt aber alle Details. So kommt es zu einer notwendigen und fruchtbaren Wechselwirkung zwischen Insidern und Outsidern in der Analyse kultureller Phänomene.

Über Werte meiner Gastkultur in der Heimat zu erzählen, ist allerdings ein schwieriges Unterfangen. Ich habe einige Male und mit verschiedenen Zuhörern versucht, von meinen neu entdeckten traditionellen Werte meiner Gastkultur zu sprechen. Aber ich bin fast sicher, dass ich nicht verstanden wurde. So habe ich eigentlich immer weniger von meinem Leben erzählt. Es gibt sehr verbreitete Vorurteile und Stereotypen (KoRzW B 8), die durch Massenmedien am Leben erhalten werden. Journalisten, die von Brennpunkt zu Brennpunkt jetten und sich in Mehr-Sterne-Hotels aufhalten, haben keine Möglichkeiten, zu einem tieferen Verständnis der kulturellen Situation zu kommen. Von ihnen jedoch bezieht man in Europa den Grossteil der Informationen über fremde Kulturen. Touristen, für die in der Ferienumgebung Elemente aus ihrer Heimat eingebaut werden, tragen kaum zum Verständnis der Kulturen bei.

Und doch werden sie sagen, dass sie dieses oder jenes Land „gemacht“ haben. Auch meine Erziehung hatte mich nicht vorbereitet, Werte anstelle von Karikaturen zu schätzen. Als Kind habe ich noch mit erspartem Geld ein kleines Negerlein taufen lassen! Mit wenig Geld konnte man ein „Heidenkind“ auf einen bestimmten Namen taufen lassen. Was mit dem Geld geschehen sollte, war nicht klar, Hauptsache es war etwas Frommes. Ob der Missionar diese gewünschten Namen einfach so verteilte? Es könnte ja sein, ich bin etlichen eher seltsamen Vornamen begegnet. Und es gab in meiner Kindheit Sammelbüchsen, über der die Figur eines „Negerkindes“ thronte, dessen Kopf beim Einwerfen eines Geldstücks nickte.

Viele Einsichten gewann ich in einer Studiengruppe, bestehend aus Vertretern verschiedener Kulturen vom Süden bis zum hohen Norden unseres Gastlandes. Unser Ziel war es, philosophische und theologische Aspekte zu diskutieren, die jede Kultur in ihrem Brauchtum weitergibt. Jeder Teilnehmer erklärte, wie Geburt, Tod, Ehe, Mahlzeiten etc., in seiner Kultur gelebt werden. Wir erprobten dabei natürlich den schon erwähnten Grundansatz einer Philosophie vieler afrikanischen Kulturen „ich stehe in Beziehung [zu allen Menschen meiner Umgebung], also bin ich“. Nochmals: Dem egozentrischen „ich denke, also bin ich“ steht die Weisheit gegenüber, dass der Mensch, von Geburt an, erst durch seine Interaktionen in Familie und Dorf eine menschliche Existenz erhält. In meiner Gastkultur werden Kinder anders als Erwachsene beerdigt. Das Kind war eben erst im Begriff, Mensch zu werden.

Von einem Professor aus einer hierarchischen Kultur erfuhr ich z.B., weshalb man mit blossen Händen und nicht mit Gabel oder Löffel essen soll. Er erklärte uns, dass man einem wichtigen Botschafter nicht mit einem Stab die „Hände schüttelt“. Die Nahrung wird natürlich als Botschafter von "Vater-Gott" gesehen!

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