Title Page l. theodor donat der verstellte Ursprung Ein Priester schreibt seiner Freundin über Dogma, Hierarchie und Moral des Vatikans
Vorrede: Schlüsselerlebnisse
— in Beziehung
— nachvollziehbar, gesunder Menschenverstand
— evident
— PS
— PS 2: mein römisch-katholischer Gott
1. Schlüsselerlebnisse in der Heimat
1.1. die Vorgaben
— Eltern
— Geschwister
— Skrupel
— Sozialisation
— Idee der Mission
1.2. der Eintritt in einen Orden
— Überfordert
— Das 2. Vatikanum
1.3. die ersten Jahre als „Bruder“
— der Meister
— Präfekt
2. in einem Land Westafrikas
2.0. Transfer in eine vorerst bedrohliche Welt
— Lust umzukehren
— Termiten
2.1. Begegnung mit einer neuen Kultur
— Bibel und afrikanische Mentalität
— sakraler Raum, sakrale Zeiten
— egalitäre Strukturen und Konsens
— das Palaver
— Harmonie
— Gastfreundschaft
— Architektur
— Geheimnis des Lebens, Geheimnis der Macht
— der Sinn des Lebens
2.2. meine Probleme mit der Sexualmoral
— maskuline Umgebung und Dammbrüche
— nicht nur Probleme mit der Sexualität
2.3. stud. theol.
— afrikanisches Ghetto
— Kirchenrecht ist nicht mein Ding
2.4. Erfahrungen mit dem Klerikalismus
— Klerikale gegen Präsident
— fragwürdige Initiation
— Geld und Eucharistie
— Marc
2.5. Aufbau neuer Gemeinden
— Tod von Angela
— Inkulturation
— ein Herz und eine Seele
— römische Bräuche
2.6. Vermitteln von Religion?
— alle Schüler glauben an einen Gott
— ein Plakat klärt mich auf
— Freude und Stolz
2.7. Transparenz und Inkulturation
— rigorose Verwendung der Zeit
— Harmonie
— Pirnaam stirbt
— und die andere Hauptstadt?
2.8. Papst und Kardinal in unserer Stadt
— es wird Zeit gespart
— mit dem Auto des Präsidenten
2.9. Erfahrungen mit meiner Kommunität
— Nachwehen der Kolonisation
— Lebensstil
— die Kommunität will mich nicht mehr
— ambivalente Beziehungen
2.10. Beginn der Integration meiner Sexualität
— aus Bewusstsein der Schuld wird Freiheit
— die Meinung von JP2
2.11. der Sinn meiner Tätigkeit
— nicht über die Dunkelheit schimpfen
— sind Landwirtschaftsschulen besser?
2.12. der Zusammenbruch
— Vorboten der Manie
— Symptome der Manie
— Schocks
— fehlende Tage
— in der Psychiatrie
3. Einsichten zur Kirchengeschichte
— einige Bücher
3.1. die ersten drei Jahrhunderte
— Bedeutungen der Handauflegung
— Einheit in Disziplin und Lehre
— Intellektuelle als Bischöfe
— gestärkte Stellung des Bischofs
3.2. die Wende unter Konstantin dem Grossen
— Einfluss des Staates am Konzil von Nicäa
— „Christen sind wir und nicht Petriner“
— Aristokraten werden Bischof von Rom
3.3. Primat und katholische Kirche
— Trennung von Rom ist vorerst kein Drama
— petra oder petros
— Bischofslisten?
— bei euch soll es nicht so sein
4. Einsichten zur Römischen Kirche
4.0. Fragen
4.1. sind Dogmen evangeliengemäss?
— erstes Konzil entscheidet für seine Zeit
— Leichensynode
— ausserhalb der römischen Kirche kein Heil?
— verfluchte Unfehlbarkeit
— über Jahrhunderte fehlbar
— JP2 zum endgültigen, obligatorischen Zölibat
— Jesus grenzt nicht aus
— Dogma wie Berliner Mauer
4.2. wollte Jesus wirklich eine Hierarchie?
— Jotam
— sie werden vor seinem Wagen herlaufen
— bei euch sei es nicht so
— Gewalt vergewaltigt
— heilige Hierarchie
— an ihren Früchten ...
— sie verschliessen das Himmelreich
— Pädophilie und Zölibat?
— Kamel und Mücke eins
— Kamel und Mücke zwei
— nur ein einziger freier Mensch?
4.3. eine Moral für Freundinnen von Jesus?
— unmoralische Gesellschaft
— Wertung der Sünde: Rkk und Jesus
— fahrlässige Argumentation?
— das Verbot der Sklaverei
— Sexualität: „Kerngeschäft“ der Rkk
— die Rkk im Brautgemach?
— jesuanische Ehen
— Ehebruch ist offenbar vergebbar
— Arbeit und Rkk
— Arbeit als notwendiges Übel?
5. vom Traum einer katholischen Kirche
5.1. eine frei machende Botschaft
— Freiraum
— was heisst Neuschöpfung
5.2. Strukturen einer katholischen Kirche?
— katholische Kirche als Massenbewegung?
— hierarchische oder egalitäre Strukturen
— nur eine katholische Kirche ohne Hierarchie?
— eine egalitäre Kirche
— Hauptinstitutionen der Gemeinde?
— braucht es Verantwortliche?
— komplementäre Funktionen
5.3. Dienst an der Einheit
— das Gemeinsame ist wesentlich
— der Verrat ist der Skandal
— eine erdrückende Opposition
— Spaltpilze
6. Epilog
Abkürzungen und Begriffe
Abk2
Abk3
Index
l. theodor donat
der verstellte Ursprung
Ein Priester schreibt seiner Freundin über Dogma, Hierarchie und Moral des Vatikans
Vorrede: Schlüsselerlebnisse
Liebe Carole,
Sind Dogma, Hierarchie und Moral der römisch-katholischen Kirche (in der Folge Rkk) tatsächlich gottgegeben, wie es der Vatikan unaufhörlich versichert?
Dieses Sachbuch, einer eher ungewohnten Art, hinterfragt die wichtigsten Strukturen der Rkk, ein autobiographischer Teil jedoch möchte ganz konkret aufzeigen, was diese Strukturen in meinem Leben bewirkt haben. Und wie mich zum Teil sehr schmerzhafte Erfahrungen davon befreiten.
Ein Sachbuch ist ein Buch, das ein bestimmtes Sachthema plausibel und sprachlich verständlich darstellt. Teils wird der Begriff Sachbuch synonym zum englischen „non-fiction“ verwendet und bildet dann das Gegenstück zur Belletristik im weiteren Sinne, entsprechend der „fiction“ im Englischen (von lateinisch „fictum“, erfunden).
Ich denke, dass sich mein Blick auf meine Kirche auf eine fast abenteuerliche Weise geändert hat. Ich hätte als angehender Ordensmann nie und nimmer geahnt, dass ich die mir überlieferten Strukturen meiner Rkk einmal radikal in Frage stellen würde. Es wäre mir nicht im Traum in den Sinn gekommen, die Dogmen der Rkk oder ihre Moral zu kritisieren oder die zehn Gebote als unwichtig einzustufen. Ich habe mir Rechenschaft gegeben, dass die römische Kirche den Blick auf unseren Ursprung verstellt, dass es mit Hierarchen fast unmöglich ist, die Botschaft Jesu zu verstehen, obwohl sie natürlich das Gegenteil behaupten.
Natürlich ist die Botschaft Jesu wichtiger als das System. Deshalb habe ich als ersten Band der Reihe „… an ihren Früchten“ das Buch „der andere Revolutionär“ (in der Folge daRev) geschrieben. Es handelt von meinem langen Weg zu einem neuen Bild von Jesus. Aber ein System, das vorgibt, auf der Botschaft Jesu aufzubauen, sollte eben von dieser Botschaft her kritisiert werden. Das ist das Ziel dieses Buches.
Ist es nicht so, dass unsere existentiellen Einsichten mit einer Anzahl Schlüsselerlebnisse verknüpft sind? Und ich glaube, dass Denken, Erleben und Tun nie isoliert sind.
Ich kann eine mathematische Aufgabe dank meiner Vorbildung lösen, aber die Lösung hängt auch davon ab, ob ich das vorhergehende Essen gut verdaut oder ob ich gut geschlafen habe. Der Schlaf wiederum kann durch Ärger erschwert werden. Meine Fähigkeit, Frust wegzustecken kann von meiner Erziehung herstammen. Und schon bin ich bei den Einflüssen auf die Kindheit meines Vaters oder meiner Mutter usw. Ich hätte ja ebenso den Aspekt Verdauung weiter entwickeln können!
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