Überholen im Überholverbot: „SIE müssen mir noch sagen, wie gefahren wird. Ich fahre 36 Jahre.“
(Am Stück? Kein Wunder, da ist irgendwann in einer Kurve das Gehirn mal verloren gegangen.)
Unerlaubte Fahrzeugteile montiert: „Ihr habt Recht und mein Leben. Habe mich auf meine Werkstatt verlassen, die können was erleben.“ (Werkstatt hin oder her, der Bußgeldbescheid geht an Ihre Adresse, Herr Autofahrer. Sie können ja mal versuchen, die Angelegenheit mit Ihrer Werkstatt zu regeln, aber ehrlich gesagt, ich würde mir eine neue suchen.)
Ein Stoppschild missachtet: „Nein, ich habe gebremst, außerdem machen Sie gefälligst was schneller, ich habe nämlich keine Zeit. – Mein Beruf geht Sie überhaupt nichts an! – Geben Sie mir eine Quittung, dann können Sie sich mit meinen Papieren amüsieren. – Sie sind mir viel zu klein, dass ich Sie nach dem Namen fragen würde, den erfahre ich von der Anzeige. – Haben Sie eigentlich nichts Besseres zu tun, als mich hier anzuhalten? Ich habe meine Zeit nicht gestohlen. Ich will Tennis spielen gehen.“
(Na denn, viel Vergnügen. Ich hoffe, die Kollegen haben sich bei dem Fiesling ganz besonders viel Zeit gelassen. So wichtig ist Tennisspielen auch nicht, dass man deswegen andere Verkehrsteilnehmer gefährden muss. Und danke für die fehlende Berufsangabe. Ich habe meinen Ermessensspielraum voll ausgeschöpft und die Höchstsumme festgesetzt. Bei einem reuigen Schüler oder Studenten, hätte ich vielleicht ein Auge zugedrückt, aber bei Ihnen muss ich annehmen, dass sie Spitzenverdiener sind und sicherlich gerne was zum kommunalen Haushalt beisteuern.)
Kaum noch Profil auf den Reifen: „Da habe ich nur drei Sachen zu zu sagen: Erstens, wenn ich Euch sehe, kommt mir das Kotzen. Zweitens, Sie messen die Reifen ja auch genau an der schlechtesten Stelle und drittens habe ich keine Zeit.“
(Macht nichts, die Daten sind schnell ermittelt und das mit dem Bußgeldbescheid mache ich ganz schnell.)
Beleuchtungseinrichtung an einem Mofa defekt: „Was soll ich hier viel sagen. Kaputt ist kaputt, muss ich eben zu Fuß gehen.“
(Ich habe noch einen anderen Vorschlag: Wie wär ’ s mit Reparieren?)
Zu schnell durch eine geschlossene Ortschaft gefahren: „Das werden mir aber teure Fritten. Dies ist in 20 Jahren mein zweites Ding. Der Führerschein ist mein Brot.“
(Das ist aber noch teurer als die Fritten mit Bußgeld. Ich hole mein Brot beim Bäcker, mein Führerschein ist mir zu zäh.)
Mangelhafte Beleuchtung an einem PKW: „Dat jeven ich mingem ADAC, doo kallem mer noch drüvver; wat Se he mache is ja Bauernfängerei.“
(Zu gut Hochdeutsch: Das übergebe ich meinem ADAC, da sprechen wir noch drüber. Was Sie hier machen ist ja Bauernfängerei. - Wenn Sie das mit Ihrem ADAC besprechen, versuchen Sie es mal mit Deutsch, die Herren und Damen sitzen fast alle in München, hoasd mi? )
Rotlichtverstoß: „Dat wor Gääl!“
(Ist unser hiesiger Dialekt nicht zauberhaft? Das war noch Gelb, wollte uns der gute Autofahrer mitteilen.)
Text der Anzeige: Fahrzeug unbeleuchtet zum Parken abgestellt, um mit der Freundin ein Schäferstündchen zu verbringen. – Äußerung: „Ich habe gehalten, um meinen Sextrieb zu stillen.“
(Na dann, da hätte ich das Licht auch ausgemacht.)
Falsche Reifengröße montiert und nicht eintragen lassen: „Die Reifen sind im Fahrzeugbrief eingetragen. Mit der Mängelkarte könnt ihr Euch den Arsch abputzen.“
(Auch wenn die Kommunen noch nie über Reichtümer verfügten, für Klopapier hat es noch immer gereicht.)
Abgefahrene Reifen: „Schlechte Reifen, das geht Sie doch gar nichts an.“
(Aber sicher doch, besser jetzt, als wenn Sie mit ihren blanken Socken abgehoben haben und irgendwo schwer verletzt im Graben liegen, wobei Sie möglichst noch ein unschuldiges Opfer mitgerissen hätten.)
Der nächste Kunde mit schlechten Reifen: „Ich wurde schon einmal wegen dieser Angelegenheit angezeigt. Ich war auch beim TÜV, mit diesem Fahrzeug. Hier hatte ich aber andere Reifen aufgezogen. Anschließend habe ich wieder die alten drauf gemacht. Jetzt haben Sie mich erwischt.“
(Ja kann man denn so blöd sein? Auch noch selber die Wiederholung des Verstoßes zugeben. Und sich selber des Betrugs anzeigen. Mann oh Mann.)
Und weil es so schön ist: „Abgefahrene Reifen? Also ehrlich, das habe ich nicht gesehen. Man guckt ja nicht immer so tief.“
(Stimmt, es genügt, den Lack täglich mit einem weichen Lappen abzureiben. Hauptsache die Optik stimmt. Sicherheit? Was für eine Sicherheit?)
Und noch mal das Ganze: „Abgefahrene Reifen? Ich lege mich ja nicht immer unter den Wagen oder woher soll ich das wissen?“
(Wenn Sie unter dem Wagen liegen, sehen Sie den schlechten Zustand Ihrer Reifen auch nicht, vielleicht noch die Ihrer Socken, aber selbst das wage ich zu bezweifeln. Ich habe da einen einfachen Trick. Ich knie mich neben meinen Wagen, nehme eine Münze und teste die Profiltiefe. Das funktioniert.)
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