Siegfried Ahlborn - Das Gedächtnis der Organe

Здесь есть возможность читать онлайн «Siegfried Ahlborn - Das Gedächtnis der Organe» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Gedächtnis der Organe: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Gedächtnis der Organe»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Roman beschreibt in einer sehr dramatischen Schicksalsverknüpfung einer Anzahl von Personen die Auseinandersetzung mit der Problematik der Organspende.
Zeit und Raum relativieren sich und offenbaren ihre einzige Realität in der individuellen Geschwindigkeit des betreffenden Wesens – von Leben zu Leben. Und zu dieser Geschwindigkeit gehört das Gedächtnis der Organe. Denn wir leben nicht alleine im Kopf, sondern – wie jeder Liebende weiß – auch im Herzen und in den übrigen Organen. Diese gehören letztendlich sogar mehr zu uns als unser Gehirn. Aber das Herausfinden dieser Tatsache gestaltet sich innerhalb des vorliegenden Romans zu einem wirklichen Krimi, der bis ins Untersinnliche und Übersinnliche reicht und nicht nur gelesen, sondern erlitten werden kann.

Das Gedächtnis der Organe — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Gedächtnis der Organe», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Frau Hein schließt sich mir an und wir suchen uns einen gemütlichen Platz in einem Restaurant, das eine große Auswahl an Speisen hat und doch nicht zu teuer ist. Es ist an einer ruhigen Straße gelegen und hat einen Blick ins Grüne. Auch wenn es nur ein Innenhof ist, so gibt dieser Blick doch eine ganz andere Atmosphäre, als wenn man immer den Verkehr vor Augen hat.

Wir setzen uns einander gegenüber an einen kleinen Tisch direkt am Fenster zum Innenhof. In ihm sind kleine Bäume, Büsche und ein paar Blumen zu sehen. Frau Hein will sich aber nur einen gemischten Salat bestellen doch ich kann sie überreden, vorher noch eine warme Suppe zu nehmen. Dann bestellen wir zweimal das Gleiche und ich bitte Frau Hein mir zu schildern, was das mit den Tauben auf sich hat. Nach kurzem Zögern sagt sie dann, dass sie sich eine weiße Taube für ihre Gesundheit besorgen wollte, und sie hätte gehört, dass der Tauben-Alfons die Besten habe. „Darf ich fragen, wofür Sie sie brauchen?“ frage ich neugierig. Da schaut sie mich eine lange Weile an, als wolle sie erst ein inneres Vertrauen aufbauen und sagt dann. „Ich habe noch nie jemandem davon erzählt, und tue es auch jetzt nur ungerne. Aber vielleicht, wenn Sie sensibel damit umgehen, hilft es Ihnen für ihren Kampf, von dem Sie mir erzählt haben. Sie dürfen nur meinen Namen nicht erwähnen.“

Ich verspreche es ihr und sie beginnt zu erzählen. „Vor längerer Zeit bin ich sehr herzkrank geworden und brauchte ein neues Organ. Und ich bekam auch eines, wollte aber nicht wissen von wem. Doch dann hatte ich eigenartige Erlebnisse. Von Zeit zu Zeit stiegen Gefühle und Gedanken in mir auf, die ich nicht kannte und die ich nicht beherrschen konnte. „Das ist das Gedächtnis der Organe“, werfe ich ein.

Sie stockt und schaut mich überrascht und fragend an. Also versuche ich ihr ganz kurz zu erklären, was ich meine, um ihre Geschichte nicht zu lange zu unterbrechen. Ich sage: „Wir schreiben ein ganzes Leben lang unsere seelischen Erlebnisse in unsere Organe hinein, denn wir sind seelisch- geistig auch mit unseren Organen verbunden, nicht nur mit unserem Kopf. Deshalb sagen wir auch, dass wir, wenn wir jemanden lieben, ihn im Herzen trage.“ „Aber“, wirft sie schnell ein, „ich liebe doch meine Angehörigen weiter, auch wenn ich ein neues Herz bekommen habe. Da kann doch die Liebe nicht im Herzen liegen.“ „Unser Herz“, erkläre ich, „fungiert wie ein Portemonnaie, in welches wir die Münzen unserer Wahrnehmungen legen. Wir nehmen den geliebten Menschen durch unsere Sinne wahr und sammeln die Münzen dieser Wahrnehmungen im Herzen. Dort erleben wir sie. Bekommen wir ein neues Herz, so ist es wie mit einem neuen Portemonnaie, in das wir dann die gewohnten Münzen hineinlegen. Aber wir müssen uns mit ihm erst wieder anfreunden und schaffen das nie ganz. Außerdem finden wir oftmals fremde Münzen in ihm und vielleicht sogar noch fremde Kreditkarten. Das sind die Münzen, die der Vorbesitzer hineingelegt hat. Diese fremden Münzen – sprich das Gedächtnis des fremden Organs – empfinden Sie jetzt.“ Frau Hein nickt zustimmend und lauscht eine Weile in ihr Inneres.

„Der Hirntod“, füge ich noch hinzu, „ist somit nicht der Tod des ganzen Menschen. Die Organe, die ihm dann entnommen werden, leben noch. Und haben auch noch ihre seelischen Erlebnisse in sich. Sie sind in ihnen und ich nenne sie ihr Gedächtnis. Dieses Gedächtnis des fremden Lebens, dieses Gedächtnis steigt zeitweilig in Ihnen auf, so vermute ich. Aber bitte fahren Sie doch fort“

Und nach kurzem Zögern fährt sie also fort. „Es wurde dann immer schlimmer, bis ich es nicht mehr ausgehalten habe und einen Geistheiler konsultierte. Denn mit diesen Dingen kennt sich ein normaler Arzt nicht aus. Und dieser Geistheiler sagte mit, dass ich in dem Moment, wo diese Empfindungen in mir auftauchen, die Leber einer weißen Taube verbrennen müsse. Dann höre der Spuk auf.“

Sie schweigt und schaut verlegen auf ihren Teller, der nur langsam leerer wird, weil sie während des Redens fast vergessen hatte, weiter zu essen. Jetzt isst sie ihren Salat zu Ende und auch ich beschäftige mich eine Weile schweigend mit dem Leeren meines Tellers. Aber dabei versuche ich herauszufinden, was der Geistheiler mit diesem Rat, den er Frau Hein gegeben hat, bezwecken wollte. Für die Menschen der Kirche ist die weiße Taube das Symbol des Heiligen Geistes. Und vielleicht sollte der Rauch der verbrannten Taubenleber den gefangenen Geist des fremden Organes vertreiben. „Wissens Sie, was er damit erreichen wollte?“ frage ich die Journalistin schließlich. „Natürlich“, antwortet sie überrascht über die Frage. „Er wollte damit erreichen, dass das aufhört.“ „Ja“, sage ich. „Aber warum meint er, dass das damit aufhöre.“ „Das weiß ich nicht. Ich vertraue ihm.“

Ich spüre, dass sie in dieser Beziehung nicht weiter ausgefragt werden will, und schwenke auf mein Thema um, das ich ja, wenn ich sie jetzt nicht getroffen hätte, morgen mit ihr hatte besprechen wollen. Jetzt hier, in dieser vertrauten Atmosphäre war das natürlich viel besser, und ich bin dem Schicksal dankbar für dieses Zusammentreffen.

Damit beginne ich auch gleich und sage: „Ich bin dem Schicksal dankbar, dass ich Sie getroffen habe, denn ich wollte morgen sowieso noch einmal zu Ihnen kommen.“ „Wegen Ihres Artikels“, fragt sie. „J-ein“, sage ich. Es ist etwas Ungewöhnliches geschehen, und ich möchte Sie bitten, darüber zu berichten.“ Sie schaut mich erwartungsvoll an, während sie an ihrem Apfelsaft nippt. Den Wein, den ich bestellen wollte, hatte sie abgelehnt, und jetzt weiß ich auch, dass das wegen ihrer Herzoperation war.

Also erzähle ich ihr: „Ich habe ein befreundetes Ehepaar, deren Tochter sich den Arm gebrochen hat und ins Krankenhaus gekommen ist. Dort hat man festgestellt, dass sie eine Hirnblutung hat, und wollte abwarten, ob man vielleicht ihre Organe gebrauchen könne. Aber jetzt hat sich herausgestellt, dass sie unter einer Narkolepsie leidet und die Gesundheit ihrer Organe damit gefährdet sein könnte. Meine Bitte ist es nun, dass Sie ganz objektiv an diesem Beispiel die Frage aufwerfen, ob der heute übliche schnelle Austausch der Organe wirklich sinnvoll ist. Oder ob es nicht besser wäre, ungeachtet der Mehrkosten, vor einer Organentnahme die Diagnoseverfahren zu erweitern.“

„Das klingt logisch“, sagt sie. „Ist das wirklich wahr, das mit der Tochter Ihres Freundes?“ „Ja“, sage ich ungeachtet der Tatsache, dass ich bewusst die Unwahrheit sage. Aber es existiert ja nun auch schon offiziell als Gerücht. Und dass Zeitungen Gerüchte veröffentlichen, ist ja nichts Ungewöhnliches, denke ich. Aber so ganz stimmt das wohl doch nicht, denn sie sagt, nach kurzem Bedenken: „Geben Sie mir einen Arzt, der mir das bestätigt, dann kann ich es bringen.“

Das war abzusehen, trotzdem bin ich erschrocken. Ob sich der kleine Mann dazu bereit erklären wird? Soll ich ihn vielleicht gleich anrufen, um ihn zu fragen? Dann könnte ich es der Frau Hein auch sofort sagen, und der kleine Mann müsste morgen nicht erst um einen Termin bitten. Ich überlege also kurz und sage dann zu der Journalistin, indem ich mein Telefon hervorhole: „Ich kann ihn gleich fragen, den Arzt, der Ihnen das bestätigen kann.“ „Wenn Sie mögen“, sagt sie, aber ich sehe, dass sie sich über meine Geschwindigkeit wundert. Trotzdem wähle ich die Nummer des kleinen Mannes und bin dankbar, als er abnimmt. „Hier ist Tanner, ihr Assistent“, sage ich scherzhaft. Ich sitze gerade mit Frau Hein vom Tagblatt zusammen und sie fragt mich, ob Sie bereit wären, ihr die Geschichte mit der unentdeckten Narkolepsie bei dem Mädchen im Krankenhaus der Stadt zu bestätigen?“ Das sage ich möglichst entspannt und locker und doch bin ich sehr beunruhigt, denn ich mag die Vorstellung nicht, dass ich den kleinen Mann jetzt vielleicht in etwas hineinziehe, das ihm schaden könnte. Aber er hatte ja die Idee und fragen muss ich ihn. Und er ist tatsächlich mutig, der kleine Mann, denn er antwortet mir, ohne zu zögern. „Ja, ja, dazu bin ich natürlich bereit. Los sagen Sie mir schon, wo ich hinkommen soll.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Gedächtnis der Organe»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Gedächtnis der Organe» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Gedächtnis der Organe»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Gedächtnis der Organe» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x