Dr. Rainer Schneider - Wege aus der Angst. Psychologische Ursachen und praktische Lösungen

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Angst ist eine Emotion, die jeden begleitet und der keiner entfliehen kann. Doch es fällt in zunehmendem Maße auf, dass es immer mehr Menschen schwer fällt, mit Ängsten richtig umzugehen. Der richtige Umgang mit Ängsten ist aber wichtig, weil sie auf Dauer krank machen können. Dieser Ratgeber zeigt zweierlei: Erstens, welche Ängste man (getrost) nicht ernst nehmen sollte. Zweitens, wie man Ängste nutzen kann, um die eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Was diesen Ratgeber von anderen unterscheidet, ist, dass er erklärt, warum Angst und Angstzustände psychologisch richtig verstanden werden müssen. Denn die verursachenden Quellen sind bei unterschiedlichen Ängsten ganz verschieden. Kennt man die psychologischen Quellen, kann man Ängste dauerhaft auflösen. Alles, was dazu nötig ist, ist etwas Fleiß und Motivation. Dieses E-Book gibt dem Leser die Möglichkeit festzustellen, wie groß eigene Ängste sind, und welche Quellen sie haben. Wer seine Ängste genauer verstehen will, kann sich in die tiefere Analyse der entsprechenden Verursachungsprinzipien einlesen. Wem dies zu theoretisch bzw. zu komplex ist, der kann direkt in fünfzehn verschiedenen Übungen lernen, mit der eigenen Angst praxisnah umzugehen und sie zu überwinden.

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Laut Schätzungen leiden etwa zehn Prozent der Flugängste unter Flugangst (Aviophobie). Die tatsächliche Rate ist wohl höher, denn viele Menschen meiden das Flugzeug ganz und steigen wenn möglich auf ein anderes Verkehrsmittel um. Man könnte argumentieren, dass fliegen den Menschen wesentlich unnatürlicher ist als fahren. Das mag so sein und es gäbe sicherlich noch weitere Gründe, warum sich diese beiden Ängste so unterschiedlich ausbilden; wir brauchen das an dieser Stelle nicht zu vertiefen. Worauf ich hinaus will, ist folgendes: Gemessen an der Wahrscheinlichkeit einer Gefahr, bewegen wir uns relativ angstfrei auf deutschen Straßen; eine Autophobie entwickeln wir nicht.

Es geht in diesem E-Book nicht um Flugangst. Ich will auf etwas anderes hinaus: Angst ist eine Emotion, die zwar rational begründet oder erklärt, oft jedoch unbewusst (genauer: implizit) gelernt oder erzeugt wird. Diese Erfahrung machen viele Menschen, wenn sie versuchen, sich (irrationale) Ängste auszureden. Das funktioniert nämlich nur bedingt. Dafür gibt es neurobiologische Gründe. Angst wird als Emotion erst erkannt, wenn die angstbezogenen körperlichen Symptome bereits weitreichend eingetreten sind (16). Die vielfältigen körperlichen Prozesse kommen in Gang, ohne dass man dabei großartig etwas ändern könnte. Das Bewusstsein kommt sozusagen zu spät und das Denken setzt erst ein, wenn die angstspezifischen Symptome durch die neurologische/körperliche Schleife bereits aktiviert wurden.

Deswegen kann man sich Angst nur bedingt ausreden. Zumindest, wenn die rationalen Prozesse nicht an die emotionalen und psychovegetativen angeschlossen sind (ich werde das in einem späteren Kapitel vertiefen). Es kann hilfreich sein, dass genauer zu verstehen. Hirnbiologisch entstehen Ängste in einer Region, der Amygdala (siehe Abbildung 1), die älter ist als jene, mit der wir auf unsere Umwelt willentlich einwirken (präfrontaler Kortex). Wenn Sie so wollen, ist Angst ein unbewusstes Alarmsystem, eine Art Wahrnehmungsreflex. Sie lässt uns handeln, ohne dass wir lange nachdenken, ob, warum und wie wir handeln. Im Grunde ist das eine ziemlich kluge und geschickte Einrichtung: Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten in jeder gefährlichen Situation sorgfältig Für und Wider abwägen, welche Handlungsalternative denn nun die beste sei. In einer bedrohlichen Lebensumwelt konnten sich unsere Vorfahren diesen Luxus nicht leisten. Wir wären längst ausgestorben.

Abbildung 1 Neuroanatomische Darstellung der Amygdala Aus diesem Sachverhalt - фото 1

Abbildung 1: Neuroanatomische Darstellung der Amygdala

Aus diesem Sachverhalt ergibt sich, dass Angst unmittelbar und automatisch erlernt wird. Manchmal reicht eine einzige negative Erfahrung aus, um eine Angstreaktion auszubilden. Das geht über einfache Lernmechanismen wie dem klassischen oder operanten Konditionieren. Nehmen wir als Beispiel die Zahnarztangst (Dentophobie), die relativ weit verbreitet ist. Hier genügt manchmal schon eine einzige negative Lernerfahrung, etwa eine unangenehme Wurzelbehandlung, um eine hartnäckige Vermeidungsreaktion auszubilden. An sich neutrale Reize, wie z.B. der Geruch der Zahnarztpraxis oder das Geräusch eines Bohrers, werden mit dem aversiven Reiz, dem Schmerz, verknüpft, und lösen so die Angstreaktion aus (klassische Konditionierung). Dabei spielt es keine Rolle, ob vor der Konditionierung durchweg positive Erfahrungen gemacht wurden. Evolutionsbiologisch kann sich das keine Spezies leisten. Eine Gefahr ist eine Gefahr.

Eine andere Form des Angstlernens vollzieht sich über operantes Konditionieren, also über das Lernen anhand von Konsequenzen. Wer z.B. beim Streicheln eines Hundes gebissen wird, wird diese negative Erfahrung so schnell nicht los und macht möglicherweise um eine bestimmte Hunderasse (oder gar alle Hunde) fortan einen großen Bogen. Er entwickelt also eine Hundephobie (Canophobie).

Wie auch immer eine Angstreaktion entsteht, sie ist in den meisten Fällen relativ löschungsresistent. Es braucht seine Zeit, bis sie wieder verlernt wird. Das Verlernen geht über alternative Reiz-Reaktions-Verknüpfungen, beim klassischen Konditionieren also dadurch, dass z.B. Schmerzen beim Zahnarzt ausbleiben (was in Abhängigkeit des Zahnstatus bzw. der Ernährungsgewohnheiten auch länger dauern kann) und beim operanten Konditionieren dadurch, dass man nur Hunden begegnet, die definitiv nicht beißen (was u.U. leichter zu bewerkstelligen ist). Man muss also erst wieder gegenteilige Erfahrungen machen, die dem Reiz seinen bedrohlichen Charakter nehmen. Angstphänomene sind jedoch durchaus komplex, so dass einfaches Löschen u.U. alleine nicht ausreicht, sich der Angst wieder zu entledigen. Ich werde bei der Besprechung der verschiedenen Formen von Angst darauf näher eingehen.

Ängste werden nicht nur gelernt, sie werden auch vermittelt. Beim sogenannten stellvertretenden Lernen genügt allein die Beobachtung einer negativen Erfahrung einer anderen Person, um selbst eine Angstreaktion auszubilden. In der Psychologie nennt man diesen Mechanismus Beobachtung- oder Modelllernen. Im Falle der Angst könnte man ihn auch Angstinduktion durch Antizipation nennen. Entscheidend ist natürlich, dass man bestimmte logische Bedingungen bzw. Gesetzmäßigkeiten für sich selbst auch an- bzw. übernimmt. Es ist z.B. gar nicht so selten, dass Kinder Ängste ihrer Eltern übernehmen, denn diese sind ja Rollenvorbild und Schutzperson in einem. So überträgt sich Angst, auch wenn das nicht beabsichtigt wird. Diese Übertragung (Induktion) ist auch kulturell Normen unterworfen.

Ängste werden auch tradiert. Viele US-Amerikaner haben z.B. eine geradezu manische Angst vor Ansteckung durch Keime, Viren und Bakterien (17). Sie setzen sie nach jedem Kontakt mit Gegenständen oder Menschen ein. Überall wird ein böser Keim, eine hinterhältige Bakterie oder ein fieses Virus vermutet. Das Böse ist quasi immer und überall. Dass diese Angst sehr suggestibel für allerlei sinnlose Schutzmaßnahmen macht, können Sie sich leicht denken. Und das ist gleichzeitig auch ein Hauptgrund dafür, warum unser stammesgeschichtliches Erbe der Steinzeitangst uns als Neuzeitmenschen oft ein Bein stellen kann: Mehr und mehr Ängste sind nicht mehr konkret greifbar, sondern werden zunehmend abstrakt: Arbeitsplatzverlust statt Säbelzahntiger, Ehekrise statt Waldbrand.

Es handelt sich hierbei um eine weit verbreitete Form von Angst: Die Angst durch rationale Vermittlung über (Miss)Information. Was meine ich damit?

Im heutigen Informationszeitalter werden wir von Geschehnissen aus zweiter Hand geradezu überflutet. Wie wir die Welt sehen, was wir von ihr erwarten und wie wir uns auf sie einstellen sollen, überlassen wir Medien, der Politik und Meinungsmachern. Da sich verständlicherweise die meisten Menschen um ihre Gesundheit, ihre Nachkommen, Frieden und Wohlstand usw. sorgen, wird ihre Gefühlswelt maßgeblich davon beeinflusst, welche Informationsquellen auf sie einströmen. Dass Information Angst macht, hat jeder schon selbst erfahren. Allerdings ist es schwer, genau zu entscheiden, ob für diese Angst immer auch ein echter Anlass besteht. Zum Beispiel stehen nicht hinter jeder politischen Kampagne Schutz oder Bedürfnis des Bürgers. Vielmehr schüren Entscheidungsträger Ängste, die bestimmten kommerziellen Zielen dienen, die nicht mit den propagierten angstauslösenden Ursachen in Zusammenhang stehen.

Es wird sie vielleicht verwundern, warum ich an dieser Stelle in diese scheinbar unpassende und populistisch anmutende Diskussion eintrete.

Lassen Sie es mich erklären. Ich halte Angst durch rationale Vermittlung für sehr wichtig, denn gerade das soziokulturelle Umfeld trägt dazu bei, welche Ängste in einer Gesellschaft aufrechterhalten werden. Außerdem nimmt sie eher zu als ab und viele Menschen wissen erstens nicht, dass es sie gibt und zweitens, wie sie sie abstellen sollen.

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