Rena Bardorf - Damals - und die Hoffnung starb zuletzt

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Damals - und die Hoffnung starb zuletzt: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine Liebe unter dem Damoklesschwert
Der härteste Winter seit vierzig Jahren
Eine Odyssee des Grauens
Masuren, Januar 1945. Eine Welt im Strudel des Wahnsinns.
Martha Molinskis heimliche, verbotene Liebe zu dem polnischen Zwangsarbeiter Jan wird auf eine harte Probe gestellt, als sie mit ihrer Großfamilie die Flucht von Gut Mantowen antreten muss. Im Schlepptau: Charlotte, ein auf Linientreue eingeschworenes «arisches Glanzlicht», für das Verrat zu den Tugenden zählt. Nach einer alptraumhaften Irrfahrt durch Masuren haben sie erstmals ein konkretes Ziel: die «Wilhelm Gustloff» am Pier von Gotenhafen. Doch der Weg führt über das gefrorene Haff – ein Todesmarsch. Und ein weiteres Problem liegt vor den beiden Liebenden: Was wird aus Jan, sollte Martha auf das Flüchtlingsschiff gelangen?
Flucht und Vertreibung
Die Flüchtlingsströme der vergangenen Jahre und Monate haben es wieder gezeigt: trotz zweier verheerender Weltkriege hat die Menschheit offenbar nichts dazu gelernt. Krieg und Vertreibung sind heute wieder brennend aktuell. Nicht nur, aber wohl besonders wecken diese Ereignisse Erinnerungen bei denen, die vor mehr als 70 Jahren selbst auf der Flucht waren.
Die meisten von ihnen haben seinerzeit geschwiegen, weil sie nach den Schrecken, die sie auf ihrer Flucht von Ost nach West zu erleiden hatten, erkennen mussten, dass sie zwar in Sicherheit, aber längst nicht immer und überall willkommen waren. Sie erreichten seinerzeit ein am Boden liegendes Land, in dem Hunger und Wohnungsnot allgegenwärtig waren. Wie sollte man miteinander etwas teilen, wenn es außer Hunger und Elend nichts gab?

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Dazwischen lag die Hofeinfahrt, markiert durch zwei mannshohe Pfosten aus gebrannten Ziegeln, denen sich zur Linken ein Geräteschuppen und zur Rechten eine Schmiede anschlossen. Von hier aus führte eine Allee schnurgerade hinunter ins Dorf. Inmitten des riesigen rechteckigen Hofes stand eine alte Trauerweide, umrundet von einer Bank mit kunstvollen Schnitzereien auf den Rückenlehnen; ein Steckenpferd meines Vaters, dem er sich in den ruhigen Wintermonaten vor zwei Jahren gewidmet hatte. Den Eingang zum Herrenhaus säumten große Hortensienbüsche, als wollten sie einen jeden willkommen heißen. Auf weitere Blumen vor ihrer Haustür hatte Mutter bewusst verzichtet; manchmal ist weniger mehr. Umso größeren Wert legte sie auf ihren parkähnlichen Garten, dem sie und Kathinka, unsere polnische Hausperle, jede freie Minute ihrer ohnehin knapp bemessenen Zeit widmeten. Das Ergebnis hätte das Herz jedes Botanikers höher schlagen lassen: Im Gemüsegarten wagte kein Unkräutchen zwischen Kräuter und Stecklingen hervorzulugen. Im Obstgarten säumten Blumenrabatte die Wege. Von hier aus führte auch ein Feldweg hinunter zum Salzigsee, dessen glasklares Wasser im Sommer zum Baden oder Angeln und im Winter, wenn eine dicke Eisschicht darüber lag, zum Schlittschuhlaufen oder Eis-fischen einlud.

Mein Mantowen, mein Masuren. Hier hatte der Herrgott einen kleinen Garten Eden erschaffen, der selbst IHM zur Ruhe gereichen würde.

Doch von all der Pracht war nun nichts mehr zu sehen. Die kahlen Äste der Trauerweide schienen sich noch stärker zu neigen, gerade so, als würde die Dunstglocke sie niederdrücken. Die noch vor wenigen Wochen leuchtenden Blütendolden der Hortensien waren verwelkt und zeigten sich in hässlichem Rotbraun.

Ich lenkte meinen Blick gen Himmel. Die Sonne, eine milchige, diffuse Scheibe, tat sich selbst zur Mittagsstunde noch schwer, die Nebelschwaden zu durchdringen. Sie nagte zwar an der oberen Schicht des grauen Dunstes, aber ihr diesiges Licht konnte meine Stimmung nicht erhellen. Im Gegenteil! Melancholie legte sich über mich wie ein dunkler Mantel.

Nun war er also endgültig vorbei, der bislang schönste Sommer meines Lebens, der uns noch bis Mitte Oktober mit seiner Wärme verwöhnt hatte. Vorbei die milden Abende, an denen wir nach erledigtem Tagwerk am Ufer unseres Sees saßen, welchen die untergehende Sonne in flüssiges Gold zu verwandeln schien. Völlig hingerissen hatten wir den Fröschen und Wasservögeln gelauscht. Was für eine Idylle, fernab von Krieg, Elend und Leid! In dieser nahezu unwirklichen Zeit sollte ich erfahren, was es heißt zu lieben; was es heißt, mit einem anderen Menschen eins zu werden. In Jans Armen wurde ich erstmals zur Frau, allen Widrigkeiten zum Trotz; denn wahre Liebe schreckt kein Verbot.

Das Storchennest auf dem Giebel des reetgedeckten Herrenhaus‘ war längst verwaist, seine Bewohner schon vor Wochen zu ihrem Winterquartier in südliche Gefilde gezogen, um Nässe und Kälte zu entfliehen. Ich sehnte mich schon jetzt nach ihrer Rückkehr, nach dem vertrauten Klappern ihrer Schnäbel.

„Martha, du bringst uns noch alle in Teufels Küche! Lass gefälligst die Finger von Jan!“, zischte Mutter mit zusammengebissenen Zähnen und riss mich unsanft aus meinen Träumen. Dabei jagte ihr ängstlicher Blick hin zur Küchen-tür, durch die soeben Sonja verschwunden war, um die Männer zum Mittagessen zu rufen.

Unwillkürlich umspielte ein Lächeln meine Lippen. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet jene resolute, stattliche Frau, die zehn Kinder zur Welt gebracht hatte und die unerschütterlich, gleich einem Fels in der Brandung, jeder Sturmflut des Lebens zu trotzen wusste, bei der Liebelei ihrer Erstgeborenen ins Wanken gerät? Dabei wusste ich ganz genau, wie sehr sie Jan und die anderen polnischen Helfer schätzte. Sie wurden zwar alle zwangsverpflichtet, auf Gut Mantowen zu arbeiten; für meine Eltern gehörten sie jedoch zur Familie. Anders aber in Sachen Herzens-angelegenheit: Hier zählte nur das staatlich auferlegte Tabu. Ein Verstoß dagegen wurde drakonisch geahndet. Bei Entdeckung unserer Beziehung drohte Jan der Strick; ich hingegen musste bestenfalls mit Lagerhaft zwecks Umerziehung rechnen. Was für eine grausame Welt, in der man Liebe mit dem Tod zu unterbinden gedachte. Und so war es nicht weiter wunderlich, dass Mutter mich mit Argusaugen beobachtete, sobald sich Jan in meiner Nähe aufhielt. Doch hier auf unserem Vorwerk, fernab der nächsten Ortschaft …, wer sollte uns hier wohl denun-zieren? Folglich war Mutters ungewohnte Nervosität völlig unbegründet. Selbst meine kleinen Brüder Lothar und Erwin blickten beunruhigt von ihrem Spiel im Laufstall auf.

„Was gibt’s denn da zu grinsen?“, herrschte Mutter mich an.

„Es ist wegen Sonja“, suchte ich mein Heil im Flunkern. „Jetzt ist sie schon seit einem halben Jahr bei uns und schaut immer noch verwundert drein, wenn ihre Landsleute mit uns zu Tisch sitzen dürfen.“

„Ja sollen wir etwa den schweren Topf in den Schuppen schleppen, jetzt da einheizen und womöglich noch den Tisch eindecken? Blödsinn! Piotr und Stanislaw waren bereits vor dem Krieg Knechte auf unserem Hof gewesen, also lange bevor die Herren in Sensburg sie zu Zwangsarbeiter erklärt haben. Kathinka wurde sogar auf diesem Hof geboren. Schon ihre Eltern standen im Dienste deiner Großeltern. Das ist jetzt sechzig Jahre her. Und Jan und Sonja … was würden wir wohl ohne ihre Hilfe machen? Ist ja schon traurig genug, dass wir sie nicht im Haus unterbringen dürfen und sie mit dem Gesindetrakt Vorlieb nehmen müssen – na ja, immerhin ist es da warm und trocken. Aber essen werden sie hier in der großen Gesindeküche, mit uns zusammen, ohne Wenn und Aber. Das müsste Sonja schon längst kapiert haben“, endete Mutters leidenschaftlicher Appell an die Menschlichkeit. Sie seufzte, schüttelte ungläubig den Kopf und trug mir dann auf, meine Geschwister und Kathinka aus Stall, Scheune oder Waschküche zu holen. Mit anderen Worten: Ich durfte mich erst einmal auf die Suche nach ihnen begeben.

Als ich die Tür hinter mir schloss, atmete ich erleichtert auf. Geschafft! Mutter von brisanten Themen abzulenken, hatten wir Kinder schon recht früh zu einer sportlichen Disziplin erklärt. Denn zu jener Zeit war es undenkbar, den Eltern mit Widerrede oder gar Respektlosigkeit zu begegnen. Es blieb uns nichts weiter übrig, als uns in Ausflüchten zu üben und ihre Schwächen auszuloten. Und Mutters wunder Punkt war eindeutig der gesellschaftliche Status ihrer Haus- und Hofperlen, wie sie unsere polnischen Helfer stets bezeichnete. Besonders jetzt, da Vater die meiste Zeit „nutzlos bei der Ortsgruppenleitung herumlungern musste“, wie er sich oft beschwerte, und Bernhard und Jacob an der Front für Volk und Vaterland tagtäglich ihr Leben riskierten, schienen allein schon Loyalität und Fleiß ihres Gesindes unbezahlbar. Dass sie uns zudem auch noch mit einer Herzlichkeit begegneten, die ihresgleichen suchte, führte Mutter den Wahnsinn des Nationalsozialismus‘ erst recht vor Augen. Da half ihr auch ihr stark ausgeprägter masurischer Pragmatismus nicht weiter. Sie stellte sich - ganz Matriarchin – vor ihre Schützlinge und verteidigte sie wie eine Löwin ihren Nachwuchs. Sogar einen wöchentlichen Obolus steckte sie ihnen heimlich zu. Doch bei dem Gedanken an meine Liebe zu Jan stellten sich ihr vor Entsetzen die Haare zu Berg; die Gefahr war einfach zu groß.

Noch heute sehe ich sie vor mir, wann immer ich meine Gedanken in die Vergangenheit schicke: diese unglaublich schöne Frau, ihre hochgewachsene Gestalt mit den üppigen Rundungen und ihr aufrechter Gang. Eine kastanienbraune, schulterlange Lockenpracht umrahmt ihr apartes Gesicht. Ihr kleiner Mund zeichnet dank der vollen Lippen die Form eines Herzens, sobald sie diese spitzbübisch zusammenpresste. Doch am meisten habe ich sie um ihre großen, stahlblauen Augen mit dem dichten Wimpernfächer und dem offenen, klaren Blick beneidet. Perfekt geschwungene Brauen vollenden das Bild; Aphrodite konnte nicht schöner gewesen sein. Kein Wunder, dass Vater sich in sie Hals über Kopf verliebt hatte. Doch Standesdünkel standen seiner Liebe im Weg. Mutter stammte nämlich aus sehr gutem Hause und hatte sogar ein Lyzeum (Höhere-Töchter-Gymnasium) besucht – ein Bildungsweg, der Jahre später weder mir, noch Else erspart bleiben sollte. Da war es durchaus verständlich, dass meine Großeltern nicht gerade begeistert waren von der Wahl ihrer Tochter. Dennoch obsiegte ihre Liebe, die mit zehn Kindern gekrönt wurde. Eigentlich hätte ich gerade von meiner Mutter mehr Verständnis erwartet.

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