Hans Fallada - Heute bei uns zu Haus

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Am Anfang und am Ende dieses Buches und auf allen seinen übrigen Seiten ist von meiner Frau Suse die Rede – auch wo nicht von ihr gesprochen wird. Sie erst hat mich zu dem gemacht, was ich geworden bin, sie hat einen Verbummelten wieder das Arbeiten gelehrt, einen Hoffnungslosen die Hoffnung. Durch ihren Glauben, ihre Treue, ihre Geduld wurde aufgebaut, was wir heute besitzen, was uns alle Tage freut. Und das alles geschah ohne viele Worte, ohne Aufhebens, ohne Schulmeisterei, einfach dadurch, daß sie da war, daß sie in guten und schlimmen Stunden zu mir hielt. Daß sie an mich glaubte. Daß sie so war, wie sie war. Güte und Geduld und Verzeihenkönnen, auch wo sie nicht verstand. Heute, da ich diese Zeilen schreibe, feiern wir unsern vierzehnten Hochzeitstag, das heißt, wir feiern ihn nicht, wir denken daran, daß wir jetzt dreizehn Jahre zusammengehören. Keiner menschlichen Gemeinschaft, die so lange gedauert hat, bleiben Stürme und Enttäuschungen erspart. Manches Jahr gab es, da konnte ich stolz sagen: «Wir haben uns noch nie gestritten. Wir sind immer einer Ansicht gewesen. Was ich wollte, wollte auch sie.» Nun kann ich das nicht mehr sagen. Doch, wir haben uns gestritten. O ja, wir waren manchmal sehr verschiedener Ansicht. Und vor allem: da wir beide keine redseligen Menschen sind, so haben wir uns auch angeschwiegen. Das Anschweigen durch Wochen, durch Monate ist ein furchtbares Kampfmittel. Wir sind beide Wasserkantenmenschen, wir konnten zur Vollendung schweigen. Kein noch so wilder Zank ist auch nur halb so schlimm wie Schweigen. Diese ewige tote Stille im Haus, dieses trockene Schlucken statt eines ersten einlenkenden Wortes, dieses verstellte Parlieren vor den Kindern und den Haustöchtern und den Gästen – und dieses abgrundtiefe Schweigen, sobald wir beide wieder allein miteinander waren! Monate! Schreckliche Monate! Doch mit Glanz und Gloria stieg aus alledem wieder unser Zusammengehörigkeitsgefühl auf. Sie vergaß es auch in den dunkelsten Tagen nicht …

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Und dieser See an meiner Tür ist nur einer von fünf Seen, an denen Mahlendorf liegt. Von allen Fenstern aus sehen wir Wasser, lebendiges Wasser, das Schönste auf Erden. Es blitzt auf zwischen den Wipfeln uralter Linden; es verliert sich in der Ferne, begleitet von schmächtigen Ellern; dickköpfige Weiden suchen es zu verstecken, hinter gelben und grünen Schilffeldern breitet es sich weit. In diesen Schilffeldern nistet noch die Rohrdommel, ein immer seltener werdender Vogel. Ich habe ihn nie zu sehen bekommen, aber im Frühsommer höre ich den Ruf der Dommel, einen seltsamen, höchst unmelodischen Ruf, der genau so klingt, als pumpe man mit einer ächzenden, quietschenden Pumpe.

Jenseits unseres Sees sehen wir andere Höfe, auf Hügeln gelagert, dort ist schon Preußen, die Uckermark, Nudelland, wie man hier spöttisch sagt. Denn der Uckermärker nennt Kartoffeln nicht »Tüften« wie jeder anständige Mecklenburger, sondern »Nudeln«. Die Seen sind die Grenze.

Weitab liegt dies Dorf von der Welt, obwohl Berlin in zwei Autostunden zu erreichen ist. Nicht einen Tag, nicht eine Stunde haben wir es bedauert, uns hier angekauft zu haben. Es ist mit den Jahren, die jedes irgendwelche Bauerei brachten, ein recht teures Haus geworden – ich glaube, für das Geld, das ich in das alte Haus gesteckt habe, hätte ich zwei neue bauen können. Es hat unendlich vieler Arbeit bedurft, um aus der Unkraut- und Steinwüste einen wirklichen Garten, einen ergiebigen Acker zu machen. Aber Haus wie Land haben jede Mühe gelohnt. Jedes Jahr wurde es noch ein bißchen schöner.

Für unsere Kinder ist das schönste auf der Welt Mahlendorf. Fahren wir einmal nach Berlin, so betteln sie: »Ach, nehmt uns doch mit!« Aber kaum sind wir drei Tage in Berlin, so langweilen sie Autos, Zoo und Cafés, sie fragen: »Fahren wir nicht bald wieder nach Haus? Es ist so langweilig in Berlin!«

In Mahlendorf gibt es keine Langeweile. Kein Sommerferientag ist zu lang: Die Kinder finden ihre Beschäftigung. Sie spielen zwischen Torfmull, Kompost und Holz, jagen sich im Obstgarten, verstecken sich auf dem Heuboden, spüren Eier verlegenden Hühnern nach, rudern auf dem See, schwimmen im See, spielen mit dem Hund, rennen ins Dorf – Berlin? Ach was, Berlin! Mahlendorf!!!

Ich habe eben wieder einmal Glück gehabt, gerade als ich auf der Kippe stand. Ich habe schlecht gekauft? Ich hätte nicht besser kaufen können!

Das brave und das verflixte Rindvieh

Während ich ansetze, diese Zeilen zu schreiben, hallt meine Stube wider vom bald zornigen, bald klagenden Gebrüll unserer Olsch. Und ich weiß, dieser peinigende Lärm wird mich begleiten über diese Seite und über noch manche folgende, heute, morgen bestimmt auch noch, vielleicht sogar noch übermorgen, wenn wir beide es solange aushalten: ein fast pausenloses Gebrüll, tags wie nachts.

Ich bin eisern entschlossen, dieses Gebrüll zu ertragen, das mir Schlaf wie Arbeit verstört. Ich werde nicht nachgeben! Also muß die Olsch nachgeben. Aber wird sie es wirklich tun? Es klingt nicht danach, so brüllt sie bereits den vierten Tag! Ihr Brüllen klingt schon heiser, seit gestern bekommt sie auch kein Wasser mehr – ich will doch sehen, wer von uns beiden nachgibt: das unvernünftige Vieh oder die Krone der Schöpfung! Das wäre doch gelacht – oder wäre es etwa gebrüllt?!

Wir lebten in Frieden miteinander, mein Kühlein und ich. Wir waren mit ihr zufrieden, sie gab alle Tage an die zwanzig Liter Milch, sie war still und sanft, ohne alle Untugenden. Und auch sie schien zufrieden mit uns, gerne fraß sie ihre Portion Futterrüben und Wruken, darauf einen Arm Heu, darauf Stroh, soviel, daß sie satt wurde. Dann legte sie sich hin, käute wieder und produzierte Milch. Gott, sie war keinesfalls das Ideal einer Kuh; die Zeiten sind längst vorüber, da wir die beste Kuh landauf und landab im Stalle hatten. Man hat glückliche Zeiten mit seinem Vieh und weniger glückliche, aber so unselige Zeiten, daß wir mit unserer Kuh in Zwietracht lebten, haben wir jetzt zum erstenmal.

Gewiß, sie war immer ein bißchen altmodisch, unsere jetzige Olsch. Was wollen Sie? Sie stammt aus kleinen Verhältnissen, sie ist immer eine Einzelkuh von kleinen Leuten gewesen. Sie kam aus keinem Rittergutsstall, wo man fortschrittlicher denkt. Zum Beispiel war sie immer sehr gegen das Lüften – schien draußen die Sonne und stellten wir das Stallfenster nur ein wenig auf, so nahm sie uns das gewaltig übel, gleich gab sie zwei, drei Liter Milch weniger! Gut, hierin gaben wir nach, wir waren nicht rechthaberisch. Wenn sie ihren Mief für Ozon hielt – bitte schön, von uns aus!

Aber in der Frage des Sauerfutters sind wir eisern, hier sind wir modern, weil wir modern sein müssen. Wir haben Madam nichts anderes mehr zu bieten als Sauerfutter, sieh es doch ein, Olsch, friß!

(Nein, sie sieht es nicht ein, sie brüllt immer weiter, jede Zeile lang mindestens zweimal!)

Ich habe es schon gesagt: bei Rüben, Heu und Stroh hat sich unsere Olsch sehr gut befunden. Aber ich kann auf meinem bißchen Acker nicht Rüben genug für die Kuh anbauen. Für solche Fälle ist das Sauerfutter erfunden. Man baut schön zementierte Gruben in die Erde hinein, in sie wird im Sommer Grünfutter eingestampft – in meinem Fall Süßlupinen –, ein kleiner Säurezusatz, Luftabschluß durch eine Lehmdecke – und nun säuert das Grünzeug angenehm bis in die Zeiten der Futterarmut hinein, eine Art olivgrünes Sauerkraut. »Es wird begierig vom Rindvieh genommen, doch hüte man sich vor Verfütterung zu großer Mengen«, heißt es in meinem Lehrbuch.

Pustekuchen! Die Olsch lehnt dieses moderne Sauerfutter entschieden ab! Wir haben es auf alle Weise versucht, es ihr mit Kleie schmackhaft machen wollen: sie leckt die Kleie ab und läßt das Sauerfutter liegen! Wir haben ihr nach und nach alles andere Futter entzogen, das Heu, das Stroh, schließlich das Wasser – denn das Sauerfutter ist naß, und vielleicht bringt der Durst die Olsch dazu, es zu fressen.

Nichts! Sie fischt eher nach jedem verlorenen Strohhalm ihrer Streu, den sie noch vor fünf Tagen nicht angesehen hätte. Manchmal, wenn der Hunger gar zu groß wird, nimmt sie ein paar Stengel Sauerfutter ins Maul. Sie priemt zögernd darauf herum, dann reißt sie das Maul auf, die Stengel fallen zur Erde, und sie brüllt, sie brüllt herzzerreißend.

Ihre Seiten sind schon eingefallen, der Milchertrag ist von zwanzig auf vier Liter heruntergegangen, und noch immer kein Nachgeben! Vielleicht wird sie morgen überhaupt keine Milch mehr haben, und was mache ich mit einer Kuh ohne Milch? Anderes Futter? Aber wir leben im Kriege, wir stehen am Ausgang eines harten Winters – niemand hat Futter abzugeben! Und da, in den beiden Säuregruben, ist Futter für fast ein Vierteljahr, es reicht, bis Grün genug auf Wiesen und Koppeln ist! So war es ausgerechnet, und nun will die Olsch anders rechnen!

Sieh es doch ein, Olsch, ich kann dir nicht helfen, du mußt das Sauerfutter fressen! Oh, dieses herzzerreißende Brüllen! In einem größeren Stall ist so was kein Problem: unter fünfzig Kühen, ja, schon unter zehn findet sich immer eine, der das Sauerfutter von Natur schmeckt. Darin sind die Kühe wie die Menschen: sie machen nach, was ihnen eine vormacht. Aber meine Olsch hat keine, die’s ihr vormacht, sie muß es sich selber vormachen, und gerade das will sie nicht!

Natürlich sind auch die Kinder aufgeregt, das Brüllen ist in ihrer Stube nicht zu überhören. Alle Augenblicke kommt eines: »Papa, hat die Kuh jetzt gefressen?«

Ich bin sehr ungnädig: »Ach, laß mich zufrieden! Das hörst du doch wohl, daß sie nicht gefressen hat!«

Und mein armer alter Futtersmann! Er ist schwer zuckerkrank, solchen Aufregungen ist er nicht mehr gewachsen. Ich finde ihn in einem Winkel zwischen Holzfeimen und Torfmull. Er hat die Hände gegen die Ohren gepreßt und starrt pieplings vor sich hin. Von meinem Kommen hat er nichts gemerkt. »Se fret nich, se fret nich!« jammert er mit seiner hohen alten Fistelstimme vor sich hin. »Lewe Herrgott, giv, dat se hüt fret! Mach doch zu, lewe Herrgott!«

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