Hubert Schem - Verrückt in Bonn

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Spätsommer 1997 in Bonn. Neuartige Störungen im Regierungsapparat. Nie beschlossene Änderungen von Gesetzen und Verordnungen erscheinen im Bundesgesetzblatt. Geheimnisvolle Zeichenfolgen tauchen in amtlichen Schriftstücken auf. Nonsens-Texte werden im interministeriellen Informationssystem verbreitet. Dienstliche Texte sind spielerisch umgestaltet worden. Unsicherheit, Panik in den Ministerien. Treibt ein Einzelner sein Unwesen? Ist es eine Gruppe, die der Bundesrepublik schaden will? Oder greifen die bewährten Methoden des Ausbalancierens gegensätzlicher Kräfte nicht mehr, weil Ministeriale sich abweichend vom Kodex verhalten?
Eine dreiköpfige Task-Force wird zusammengestellt, um den Verursachern auf die Schliche zu kommen und ihre Motive zu erforschen. Die Mitglieder dürfen weder aus dem Bonner Regierungsapparat noch aus einem Geheimdienst oder einer Polizeidienststelle kommen. Berufen werden: ein höherer Beamter aus dem Finanzministerium eines neuen Bundeslandes, eine Expertin für Kommunikationsstörungen in Großorganisationen aus der Staatskanzlei eines süddeutschen Bundeslandes und ein bewährter Spezialist für das Aufspüren von Störungsursachen in komplexen Informationssystemen, der zu DDR-Zeiten Offizier bei der Nationalen Volksarmee war, nach der Wende als Mitarbeiter der Treuhandanstalt Vereinigungskriminalität aufgespürt hat.
Die Sonderermittler gewinnen in verschiedenen Ministerien erstaunliche, aber nicht zielführende Erkenntnisse. In ihrer Freizeit dagegen haben alle Drei überwältigende Erlebnisse, indem sie erfahren, dass es in Bonn bürgerliche Frauen gibt, die sich viel Freiheit bewahrt oder erworben haben und gradlinig damit umgehen.
Nach siebeen Wochen mit teilweise skurrilen Rechercheerlebnissen und traumhaften privaten Begegnungen nimmt alles ein unerwartetes Ende – Vielleicht mit einer Ausnahme.

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"Wenn ich Zeit habe, klopfe ich mir eine Weile symbolisch auf die Schulter, lese mein Produkt und male mir aus, welche Wirkungen es auf die verschiedenen Empfänger haben wird und träume womöglich von größeren Herausforderungen. Über kurz oder lang holt mich das graue Einerlei auf Normalgröße zurück."

"Du bist verdammt ehrlich! - Wo siehst du den Unterschied zum Sex?"

"Da fühle ich mich nicht so kompetent. Eher unteres Mittelmaß. Es bleibt meistens mehr Rest."

"Rest?"

"Du weißt schon, die Differenz zwischen Erwartung und Erfüllung."

"Klingt schon schön philosophisch. Du hast dich also damit abgefunden - warum?"

"Erstens hab ich das nicht und zweitens geht mir das jetzt zu weit."

Liesel Schmitz schien nicht verblüfft über diesen Verstoß gegen die Spielregeln. Nach kurzem souverän wirkendem Schweigen eröffnete sie die Fragerunde für die übrigen Teilnehmerinnen.

Das Frage- und Antwortspiel gewann sehr bald an Fahrt. Die Teilnehmerinnen nahmen zunächst Rücksicht auf die Empfindlichkeit des männlichen Fragesubjekts, tasteten sich aber allmählich wieder an das heikle Thema heran. Er schien während der Befragung in einem Nebengelass seines Gehirns über seine unelegante Replik nachgesonnen zu haben und ging schließlich zur Wiedergutmachung selbst in die Offensive: "Einen kurzen Augenblick untrennbarer Teil des Urschleims sein oder meinetwegen des Urlichts. Dann wieder ein separater Körper in einer Welt der Gegenstände. Wer diesen Wechsel nur toll findet ... na ja, ich enthalte mich eines Urteils!"

Liesel Schmitz fand dies eine typisch männliche Betrachtungsweise und entschied sich, die Diskussion jetzt auch für die Minorität der männlichen Teilnehmer zu eröffnen. Während sie einen Blick in die Runde warf, merkte sie plötzlich, wie sie von einem unbehaglichen Gefühl angefallen wurde. Wieder einmal konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der jüngste Teilnehmer des Kurses, nach seinen eigenen Angaben ein dreiundzwanzigjähriger Student der Zahnmedizin mit Nebentätigkeit bei einer der in den letzten Jahren gegründeten privaten Rundfunkanstalten, sie anscheinend eindeutig lüstern betrachtete. Als sie dann feststellte, dass seine linke Hand nicht zu sehen war, besann sie sich auf ihre poetischen Fähigkeiten und deklamierte wütend - für die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer völlig zusammenhanglos - während sie ihn fixierte: "Wer jetzt nicht spricht und lieber glotzt und fummelt, der ist im Kopf nicht dicht und hat den Kurs verbummelt."

Sie sah noch, wie er über und über rot wurde und seine Hand wie ein braves Kind auf den Tisch legte. Dann erteilte sie dem Teilnehmer, dessen Wortmeldung sie als erste registriert hatte, das Wort. Es entwickelte sich sofort eine lebhafte Diskussion zwischen den Männern, ob eher das Bild vom Urschleim oder das vom Urlicht - wozu einer die Zuspitzung Urblitz vorschlug - passend sei.

Anita versuchte die Diskussion der Männer mit ihrem philosophisch geschulten Verstand zu analysieren, beobachtete gleichzeitig die wachsende Verblüffung und Unruhe der weiblichen Teilnehmer und spürte wie bei sich selbst ein aus tiefen Schichten aufsteigendes Unbehagen mit einer aus noch tieferen Schichten nachdrängenden Faszination in Streit geriet. - Die typische Flucht der Männer in die Abstraktion - nur nicht Farbe bekenne - idiotische Überhöhung eines der schlichtesten Naturvorgänge - Urschleim, Urlicht, Urblitz: absurde Unangemessenheit - kleines Flackerlicht sieht sich als Bestandteil eines unendlich weiten Lichts - Wahnsinn? Hybris? Dummheit? - sollte mein Kurs das bringen? - meine eigenen tiefen Sehnsüchte - nicht leugnen, dass es nicht glücklich macht, sich als Einzelwesen zu sehen, dessen Existenz für niemanden und nichts lebenswichtig und nur für ganz wenige bedeutsam ist - aber wenn man davon überzeugt ist, sollte man auch danach leben - der Zusammenhang mit dem Sex? - dein eigener Köder in der Kursbeschreibung - die Suche nach immer mehr Intensität, nach dem totalen Erlebnis - aber der Kosmos muss nicht mitschwingen - die Erwartungen korrigieren - das mir gemäße Maß finden - den Mythos in Schranken weisen - unnötige Dramatik vermeiden - jetzt auf die Diskussion konzentrieren - die Frauen wieder einbeziehen .

Bevor Anita eine angemessene Methode gefunden hatte, die Diskussion der Alleinherrschaft der männlichen Teilnehmer zu entreißen, fuhr Petula Schillingsteg dazwischen und brachte auf ihre von Anita bereits am Stammtisch bewunderte schnörkellose Art die Männer zum Schweigen. Für Anita war sie nicht nur diejenige Frau, deren Ausstrahlung sie damals von Stammtisch zu Stammtisch gespürt und mit der sie sich im Waschraum der Damentoilette so unkonventionell schnell verständigt hatte, sondern immer noch oder immer wieder ein Forschungsobjekt. Sie hatte etwas Außergewöhnliches in ihrer Erscheinung und ihrem Verhalten, das sich einer schnellen Analyse entzog. Anita hatte sich auch bald mit der ihr eigenen Offenheit eingestanden, dass sie diese Frau gerne über die herzliche Stammtischatmosphäre hinaus als Freundin im besten Sinne gewinnen würde.

Petula Schillingsteg hatte eine Sprechtechnik, die es ihr erlaubte, ohne erkennbare Anstrengung von allen im Raum gehört zu werden. "Wenn ich gleichzeitig Lust, Zeit und Geld habe, was nicht zu häufig vorkommt, genehmige ich mir eine ganze Nacht mit einem first-class-callboy. An dem ist alles, aber auch wirklich alles Gardemaß, und er ist ein Profi im besten Sinne. Ich fordere alles was geschäftsüblich ist von ihm - nichts weniger und nichts mehr. Er bringt immer hundert Prozent Leistung. - Na ja, fast immer. - Da gibt es nichts ernsthaft zu reklamieren. Er erhält sein Spitzenhonorar und ein freundliches Dankeschön, wie jeder Dienstleistende, der seiner Profession entsprechend ordentlich für mich arbeitet. Und damit hat es sich. Ich verzehre mich so wenig nach ihm wie nach meiner Friseuse oder meinem Zahnarzt."

Sie machte eine kurze rhetorische Pause und fuhr dann in einem ganz leicht forcierten Tonfall fort: "Ich weiß nicht, warum man das Eckige rund haben will und das Befristete ewig. Wir sind doch keine Kinder mehr, die ständig ihre Lieblingsspeise essen wollen. - Urschleim und Urblitz - Männerblödsinn der siebten Art. Lasst euch lieber etwas einfallen, ihr wortgewaltigen Männer, wie ihr die Sache mit eurer jeweiligen Partnerin - meinetwegen auch mit eurem Partner - heiter angeht, betreibt und durchzieht. Was wir hier diskutieren sollten, ist nicht, wie man seine kindlichen Träume nach immer mehr, immer schöner, immer besser, immer länger erfüllt bekommt, sondern, wie man als kultivierte Frau - Entschuldigung, als kultivierter Mensch - mit Ecken und Kanten in einer eckigen und kantigen Welt sein Vergnügen findet. Guckt euch eure Kinder oder Enkelkinder an, die von angeblich klugen Greisen als Hedonisten beschimpft werden. Lernt von ihnen den Augenblick zu genießen und macht von eurer größeren Lebenserfahrung so Gebrauch, dass der Genuss nicht fad und langweilig wird."

Wieder legte sie eine rhetorische Pause ein und fuhr dann in ihrer ruhigen Tonlage fort: "Ich will nicht unendlichen, vollkommenen Genuss, sondern stelle den Anspruch, dass alle Beteiligten auf der Höhe der Zeit sind. Ich verlange von meinen Mitmenschen eine unserer Intelligenz und unserem Entwicklungsstand gemäße Fortentwicklung aller schönen Spiele, aber auch eine Fortentwicklung des Bewusstseins, dass von diesen Spielen nicht Tod und Leben abhängen und dass es auch hier nicht nur eine einzige Spielklasse gibt, sondern unüberschaubar viele. Man kann sein Leben lang in derselben Klasse spielen, kann absteigen und aufsteigen und wieder absteigen. Alles bleibt ein Spiel, das in jeder Klasse seine Reize hat."

Ehe eine andere Teilnehmerin das Wort ergreifen konnte, schien sich Petula neu zu besinnen und ergänzte: "Und noch eine letzte Bemerkung zu diesem schönen Thema: Nichts ist für die Spiellust so verheerend, wie es die Missverständnisse über die Spielklasse sind. Wenn der eine in der Kreisklasse spielt und der andere glaubt, in der Bundesliga zu spielen, kann das nicht lange gutgehen. So, ich, Petula Schillingsteg, habe gesprochen. Nun lasst hören, was ihr zu sagen habt."

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