Andreas Knierim - Nichts. Tun. Inside documenta.

Здесь есть возможность читать онлайн «Andreas Knierim - Nichts. Tun. Inside documenta.» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nichts. Tun. Inside documenta.: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nichts. Tun. Inside documenta.»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Andreas Knierim erhält über fünf Monate Nachrichten von «Isabelle Hüter». Sie bewohnt, nach eigenen Aussagen, das Kunstwerk von Song Dong «Doing Nothing Garden» auf der dOCUMENTA (13) in der Karlsaue in Kassel.
Isabelle Hüter schreibt: «Ich habe mich entschieden, endlich Kunst zu sein. Als Frau von knapp 50 Jahren wohne ich in einem Kunstwerk der documenta. Genauer gesagt: in einem Erdhügel. Die erfolgreiche Quotenfrau aus dem Vor-stand eines Industriekonzerns wohnt in einem Erdhügel.»
In diesem Buch sind erstmals alle Hüter-Botschaften aus dem documentablog und alle Kommentare von LeserInnen versammelt. Der Briefverkehr mit der documenta-Pressestelle und dem Künstler Song Dong ist dokumentiert, die Vorgeschichte des Blogs wird zum ersten Mal erzählt.

Nichts. Tun. Inside documenta. — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nichts. Tun. Inside documenta.», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

1. so fröhlich,

2. so zu Fuß,

3. so extrem langsam gehend gesehen.

Ich drückte Marcello, dem Pförtner, die Hand! Er ließ sie erst nicht los, so erstaunt war er. »Auf Wiedersehen, Frau Hüter. Bis morgen.«

»Bis morgen in zwölf Monaten« dachte ich zu mir, »oder vielleicht nie mehr.«

Mein Chauffeur hielt mir die Tür auf, ich lachte, schüttelte den Kopf und zeigte auf den Kofferraum. Er verstand sofort, holte das Faltrad raus, klappte es mir auf, ich radelte in den Sonnenuntergang. So gefühlt meine ich.

Der Blog ist auch bei Facebook zu finden. Der erste Kommentar wird gepostet, viele weitere folgen.

Jumbo Guesthouse : Ich hoffe, dass ich Dich, Frau Hüter persönlich kennen lernen werde, du machst mich neugierig auf Dich!!!!

Der immerwährende Kampf gegen den Zynismus der Welt

14. Mai | Meine Pläne waren vollkommen klar, denn ich hatte kurze Zeit vorher im Internet den Aufruf gelesen: Wir möchten Personen dazu aufrufen, sich als Begleiterinnen und Begleiter zu bewerben. Sie werden unsere »Worldly Companions«, weltgewandte Begleiterinnen und Begleiter, und erhalten ein spezielles Training für diese Aufgabe.

Nach einem Telefoninterview und einem ganzen Tag Workshop haben sie mich genommen. So eine Quotenfrau hatte ihnen wohl noch gefehlt. Oder lag es an meinen Antworten?

Frage 1: Was, glauben Sie, macht Sie aus?

Antwort 1: Der immerwährende Kampf gegen den Zynismus der Welt. Oder anders gesagt: Ich war in der Konzernleitung immer dafür, Recycling-Toilettenpapier zu bestellen. Wir sprechen wirklich über so was. Gibt es übrigens auch 5-lagig.

Frage 2: Wenn Sie an Kunst denken, an was denken Sie?

Antwort 2: Kunst mir mal fünf Euro leihe? Oder: Eine Wolf-Vostell-Installation aus BMW-Cabrios.

Frage 3: Was ist Ihr Traum von einer besseren Welt?

Antwort 3: Jeder Mensch ist ein Künstler. Let's talk about Beuys. Oh yeah, Beuys now. Anders gesagt: Ich glaube, ich bin Teil eines Kunstwerkes. Ich würde gerne herausfinden, von welchem.

Wir bekamen eine dicke Mappe. Sollten uns einige Kunstwerke heraussuchen. Sie ahnen es: Ich wählte den Hügel. Fand es also heraus, Antwort 3 meine ich.

Bei dieser documenta ist alles anders: Erstmals werden so genannte »Worldly Companions«, also weltgewandte Begleiter gesucht, die sich mit der dOCUMENTA (13) auseinandersetzen und später auch über die Ausstellung führen wollen. Diese Führungen werden als »dTours« im Rahmen einer »Vielleicht Vermittlung« bezeichnet: Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen und unterschiedlichen Hintergründen werden in der »Schule für Weltgewandte Begleiterinnen und Begleiter« in Kunst, Ästhetik und Politik ausgebildet. Fast 200 »Worldly Companions« sind später in der Ausstellung unterwegs, fast 10.000 Führungen – ein neuer Rekord – werden durchgeführt.

Abgeholt von den documenta-Leuten

20. Mai | Kennen Sie den Film Unheimliche Begegnung der dritten Art ? Da hat ein Verrückter die Vision von einem Berg, kippt einen Haufen Erde in sein Wohnzimmer, modelliert diesen Berg. Dann macht er sich auf die Suche, um den Berg in der Realität zu finden. Er trifft unterwegs immer mehr Menschen, die dieselbe Vision haben. Schließlich finden sie den Berg und dort landen dann die Außerirdischen, um die Visionäre in eine bessere Welt abzuholen.

Genauso geht es mir mit diesem Hügel. Als ich ihn gesehen habe, war er mir so vertraut wie nichts anderes vorher. Die Verheißung der besseren Welt, in die ich jetzt gehen darf. Ich bin sehr froh, dass ich abgeholt wurde. Nicht von den Außerirdischen, sondern von diesen documenta-Leuten. Irgendwie habe ich das Gefühl, das ich fast nichts dafür tun musste. Das widerspricht meinen elementarsten Lebenserfahrungen, ich habe immer gekämpft.

Frau Hüter erwähnt einen Film von Steven Spielberg, der die positive Botschaft von den freundlichen Aliens verbreitet. Sie sind an den Erdenmenschen interessiert und nehmen einige von ihnen auch in ihrem Raumschiff mit.

Alles macht Sinn in diesem Augenblick

23. Mai | Heute Morgen stellt sich plötzlich etwas wirklich Bedeutendes ein. Ich sitze am Tisch in meiner Kochnische, in meinem Erdhügel selbstverständlich. Alles, was ich bisher gemacht und erlebt habe, konzentriert sich auf diesen Moment, auf das Sitzen hier. Alles macht Sinn in diesem Augenblick und bricht sich jetzt Bann. Es durchströmt mich, alle Kränkungen, alle Muster sind ohne Bedeutung. Denn ich bin jetzt 100 Prozent bei mir, lebe den Moment, den ich hier in meiner Erdhöhle genieße. Alles ist richtig, alles ist wahr.

Es klingt wie einem Dora-Heldt-Roman, ich weiß. Deshalb: Besuchen Sie mich. Ja, Sie, die das hier lesen. Besuchen Sie mich, im übertragenen Sinne. Sie wissen schon: Lassen Sie mich Ihre Stimme hören. Tauchen Sie ein in die Energie des Tuns. In die Energie des Nichts. Sie werden schon sehen, was Sie davon haben. Kommen Sie bald. Nein: So schnell wie möglich hier zu diesem Erdhügel. Solange ich da bin. Und Sie höre. Mit Ihren Botschaften. I'm waiting for you, my friend.

Ich war die Müllabfuhr

24. Mai | Der Künstler Song Dong, in dessen Erdhügel ich wohne, hat vor kurzem geschrieben: doing is better than ignoring; to do is to waste; to do even there is no payment. AK hat mir freundlicherweise seine Schrift in unseren »toten Briefkasten« gelegt. Danke dafür. (Ich habe mich entschlossen, den Namen des Künstlers zu nennen, denn ich habe gestern immer mehr Stimmen von außen gehört, die ihn erwähnen. Anscheinend ist etwas öffentlich geworden).

So langsam wird mir klar, warum der Künstler und ich uns getroffen haben: Zum einen wegen des Mülls, zum anderen wegen des Geldes. Habe ich es überhaupt schon gesagt? Der Erdhügel ist ein Hügel aus Müll. Müll umgibt mich also die ganze Zeit. Das ist so wie in meinem Konzern. Auch dort: Müll wohin ich schaue. Müll auch in meinem Kopf. Bei uns und bei mir im Kopf ist alles so verstopft wie in Neapel, wenn die Müllabfuhr streikt. Überall liegen riesige Haufen von Müll, es stinkt. Niemand will aufräumen. Alle gewöhnen sich langsam daran. Sie produzieren immer weiter Müll, obwohl doch ganz offensichtlich ist, dass es keine Lösung gibt, wenn der Müll nicht abgeholt wird.

Lange Zeit habe ich mich in meiner Firma um die Müllabfuhr gekümmert. Wöchentliche Touren organisiert, eine Sondertruppe zusammengestellt, die Müllhaufen abtransportiert, für die sich keiner verantwortlich fühlte. Ich bin selbst mitgefahren, habe mich hinten auf das schmale Trittbrett des Mülllasters gestellt. Den ganzen Tag habe ich mit zwei, drei Mitstreitern den Müll eingesammelt.

Es hat überhaupt nichts genützt! Kaum waren wir durch, lag da schon wieder neuer Müll. Von denen, die sich gar nicht bewusst machen, dass der Müll, den sie machen, auch weggeschafft werden muss. Als ich damit aufhörte, den Müll einzusammeln - also die neapolitanischen Verhältnisse eingeführt habe – wurde ich für ebendiese Verhältnisse verantwortlich gemacht.

Jetzt lebe ich hier Tür an Tür mit diesem Müll und habe keine Verantwortung mehr dafür, dass er weg muss! Das scheint der Künstler Song Dong mir sagen zu wollen: Schau' doch mal den Müll an! Was da alles drin ist! Er ist nun einmal da, mach' die Augen auf!

Und jetzt gucke ich mir den ganzen Müll an. Ich liebe diesen Müll, wie er so da liegt. Nichts regt sich in mir, ihn wegräumen zu müssen. Wie schön, dass der Müll da ist. Er ist Teil meines Lebens, ich komme damit jetzt klar. Klingt irgendwie schon sehr therapeutisch, was hier mit mir passiert. Dann wäre der Künstler also mein Therapeut? Ha.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nichts. Tun. Inside documenta.»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nichts. Tun. Inside documenta.» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nichts. Tun. Inside documenta.»

Обсуждение, отзывы о книге «Nichts. Tun. Inside documenta.» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x