Helmut H. Schulz - Das Erbe

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Um die Jahrhundertwende reist ein Pilgramer nach Berlin. Er ist jung, hat studiert, Architektur, und träumt davon, die Stadt zu erobern, reich und berühmt zu werden. Er wird reich und berühmt, aber er baut nicht den Palast, wie er träumte, er baut die Mietskaserne, das ist der Zug der Zeit. -1924 kommt ein Pilgramer nach Berlin zurück, der Sohn. Blutjung hat er seine erste Niederlage erlitten, als Freikorps-Offizier im Baltikum. Aber er glaubt an seine Chance: das Nationale, Völkische beginnt sich zu organisieren. Als der dritte Pilgramer 1968 von Berlin aufbricht, seine Lebensaufgabe zu suchen, er wird die Oberbauleitung eines Kraftwerks übernehmen, hat sich die Welt verändert. Was der Großvater baute und erwarb, ist zerstört und vergangen. Und dennoch, so der Enkel: Die Pilgramers hatten immer Glück! Dieser junge Mann wird aber kein Glück haben, nicht im Sinne seiner Väter und wohl auch nicht so, wie man es landläufig versteht. Doch indem er sich der Verantwortung stellt und auf eigene Weise das Resümee seiner Familientradition zieht, läßt er Raum für Hoffnung.
…Die produktive, durchaus nicht unkritisch gesehene sozialistische Großbaustelle als Gegenentwurf zur Großvaterwelt ist reich an unterschiedlichen, genau und packend beschriebenen Menschen… BZ am Abend
…Indem Haltungen, Handlungen, Geschehnisse, Zustände nicht nur dargestellt, sondern aus ihren Ursachen, sozialen und gesellschaftlich-historischen Bedingtheiten erklärt werden, erschließt sich überzeugend der gedankliche Reichtum des Buches. Neues Deutschland

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Während er sich auszog und sie wartend neben ihm stand, verglich sie Lab mit Zebo und den anderen, mit denen sie geschlafen hatte. Es gehörte zur Rolle der Emanzipierten, sich den Partner zu wählen. Lisa wußte, daß sie zum guten Teil markierte. Man ging so leicht auseinander, wie man zusammenkam, durch eine Reihe von Zufällen, und der Partnerwechsel an sich war reizvoll. Lisa hielt sich für eine moderne Frau mit Kind, die sich ihr Leben einrichtete. Ob sie überhaupt mit einem zusammenleben konnte und nicht einem Traum nachhing, bezweifelte sie stark. Nervös, überreizt und sensibel, kam sie auch selten zur Liebeserfüllung. Von allen Zuständen fürchtete sie jedoch den des Alleinseins am meisten.

Er küßte sie, und Lisa fühlte etwas wie Eifersucht auf die andere, die es geben mußte, mit der er zusammenlebte und Kinder hatte. Sie dachte sich in diese Verhältnisse intensiv hinein, obwohl sie wußte, wo er lebte und mit wem.

Sie tat nichts, ließ sich leicht zur Couch ziehen, streifte auf sein Verlangen den Morgenrock ab und legte sich hin. «Wenn ich dich nicht angerufen hätte, wärst du auch gekommen?»

«Wahrscheinlich, aber nicht heute.»

Sie fühlte sich unter Wert behandelt - wahrscheinlich, aber nicht heute - hieß doch, ich wäre nicht gleich mit dir ins Bett gestiegen, aber da du es offenbar nötig hast, also bitte. Sie kannte ihn immerhin ein paar Wochen, drängte sich an ihn und vertagte das Gerede.

Dieses Später war nach einer Viertelstunde.

«Weißt du was? Ich müßte doch eigentlich müde sein, ich bin es aber nicht, ich bin einfach satt, glücklich, aufgekratzt.»

Sie hätte jetzt gern mit ihm über alles Mögliche geredet. Über seine komische Familie, über ihr Kind, ihre Mutter, doch sie verschob die Fragen auf eine bessere Zeit. Sie legte sich in seinen Arm, sah nach unten zu seinen Füßen und stellte fest, daß seine Beine fünf Meter lang sein mußten.

«Nie was von Perspektive gehört?»

«Nein», sagte sie, «doch. - Hast du Schuft deinen klapprigen Rolls Royce wenigstens nicht vor meiner Tür abgestellt?»

«Wegen der Leute?»

«Du», sagte sie ernst, «eines hab ich gelernt in den paar dreißig Jahren meines Lebens, die traurige Masse ernst zu nehmen, die legen einen ganz schnell und so gründlich rein, wie man sich's nicht träumen läßt. Diese Art Ächtung kenne ich, sie hat mir für immer Respekt vor den Müllers und Krauses beigebracht.»

Er schüttelte den Kopf.

«Doch», sagte sie.

«Meinetwegen, vor deinem Haus ist jedenfalls Parkverbot.»

«Außer dir hat das noch keiner gemerkt.» Sie lachte lautlos.

«Bist du geschieden, mehrmals geschieden, wie viel Kinder hast du?»

Sie fragte sich, ob es ihr recht sei, daß er keine Vergangenheit hatte. Das konnte ja auch bedeuten, daß er sich stets vorgesehen, alle mit allen betrogen hatte.

«Fast so schlimm wie eine saubere Kaderakte», bemerkte sie.

«Hör mal», sagte er unvermittelt, «was würdest du denn an meiner Stelle tun, warten auf die Semperoper, die vielleicht nie mehr aufgebaut wird, zu Schelsky gehen und Städte auf dem Meeresgrund ausdenken oder in den Wolken; zu Koblenz? Ich habe einfach keinen vernünftigen Einfall.» Er seufzte. «Ewig geht es so nicht weiter.»

«Darüber sprechen wir mal, wenn ich wieder einigermaßen denken kann.»

Er zog die Decke herauf und deckte sie zu.

«Ich muß unbedingt um halb sechs raus, vergiß es nicht.»

«Ich weck dich schon», sagte er.

5

Der alte Herr deutete auf seinen mit Schreibarbeit überladenen Tisch, ließ sich in dem alten bequemen Sessel nieder und bat den frühen Gast mit einer Handbewegung, auf dem Stuhl neben ihm Platz zu nehmen. Das tat Koblenz, während sich der junge Pilgramer ins Unvermeidliche schickte, in die Küche ging, Weißbrotscheiben röstete und Kaffee kochte.

Im Arbeitszimmer des Seniors konnte man sich kaum drehen. Beide Längsseiten waren mit Regalen vollgestellt, in denen sich Schriftkram, Ordner, Rollen, Bücher türmten. Selbst auf dem Fußboden stapelten sich Bücher. Und der Schreibtisch des alten Herrn nahm ein Drittel des Zimmers ein. Obgleich es nicht gemütlich aussah, fühlte man sich in diesem Zimmer wohl, dank einer genialen, großzügigen Unordnung.

«Ein bißchen eng, nicht?»

«Daran leidet diese ganze Gesellschaft, daß alles ein bißchen zu eng ausfällt», entgegnete der alte Herr, bückte sich und holte aus der Tiefe eines Schreibtischfaches einen Band mit uralten vergilbten Fotos. «Die Artikel Ihres Vaters habe ich seinerzeit mit Vergnügen gelesen», fuhr er fort, «leider sind mir die Bände verbrannt, in denen ich die Zeitschrift sammelte. Ihr Vater war Bankier?»

Der alte Herr warf einen Blick auf das Parteiabzeichen der Einheitspartei am Rock des Doktors, hüstelte unecht und schlug das Album auf.

«Sehen Sie, was ich hier habe, es wird Sie interessieren. Das war im Frühjahr 1904. Auf der heutigen Karl-Marx-Allee. Sie müssen wissen, daß ich ein ziemlich großes Areal im alten Osten erworben hatte. Wir bauten damals in einem Konsortium, das heißt, ich war Teilhaber unter vielen. Allerdings gelang es mir doch, mich so zu setzen, daß ich nicht übers Ohr gehauen werden konnte. Ich bin damals so etwas wie der Oberbauleiter für alle Häuser gewesen, ein junger Mann mit wenig Erfahrung, einen interessanten Vertrag hatte ich auch. Mit meinem Gesamtvermögen hatte ich persönlich zu haften. Manchmal reichte mein Gehalt nicht aus, um alle laufenden Verpflichtungen abzudecken. Zwei Jahre lang habe ich in dieser Baracke gelebt, gearbeitet, geschlafen und gegessen, manchmal auch gehungert.» Er fischte das Foto heraus und zeigte es dem Doktor. «Im Winter stand ich alle zwei Stunden auf, um zu heizen. Einmal fand mich der Polier halb erfroren. Ich hätte Straßburger umbringen können und diese Bande Kommerzienräte, aber ich habe die Zähne zusammengebissen und durchgehalten. Trotzdem war ich schließlich pleite, ich mußte etwas tun.»

«Was haben Sie getan», forschte Koblenz gespannt.

«Ich habe geheiratet, mein Herr», sagte der alte Herr übel gelaunt, «das war damals manchmal der einzige Ausweg, falls man nicht die Kugel in den Kopf vorzog.»

Koblenz blätterte in dem Album, da war ein Foto mit einer Wagenreihe vor der Baugrube, offenbar vor Beginn der Tiefbauarbeiten aufgenommen, überschwere Belgier vor die Wagen geschirrt. Es gab noch keine Bagger und hätte es sie gegeben, würde man sie nicht eingesetzt haben, Menschenkraft war billiger.

«Bei tiefer Grube mußten die Kutscher mitunter sechs Gäule einspannen», erläuterte der alte Herr, «aber die Häuser lagen günstig, an der ersten Bahnlinie nämlich, zwischen Potsdamer Platz und Stralau. Da hatte Straßburger seine Hände im Spiel gehabt. Bauspekulation. Straßburger kannte als Regierungsbaurat natürlich alle Vorhaben, er wußte, wo Bahnen entlanggeführt werden sollten, und nutzte seine Stellung aus, um zu spekulieren, kaufte Grundstücke oder ließ sie durch Strohmänner erwerben. Erwischt wurde er nie, der alte Fuchs. Schön war es nicht, was wir bauten; klein, lichtlos, Einzimmerwohnungen mit Küche, ohne Diele oder Korridor, Kochstuben, Toiletten auf den Treppen, aber Wasserleitungen bis in die Wohnungen hinein. Fortschritt also, Ausdruck eines neuen Gefühls, sozialerer Denkweise - alles Quatsch.» Er beugte sich vor, sah Koblenz an: «Die sozialere Denkweise kam ganz zum Schluß. Vorn, die Fassaden der Häuser, die waren gut, billig, hohl, Bau für den Massenbedarf ist immer hohl, die Zeitgenossen dürfen es nur nicht merken, und die Wohnungen in den Vorderhäusern waren den wohlhabenderen Schichten vorbehalten, Ärzten, Anwälten, die Allee blühte ja dann auch auf.»

Ein ulkiges Bild fand der Doktor, da war ein Brettergerüst aufgeschlagen, eine Art Bühne, geschmückt mit allerhand Grün, ein paar Reihen Leute, Zimmerleute in den schwarzen Samtanzügen, die Maurer in Weiß, andere Männer in Bratenrock und Zylinder, auch ein paar Uniformierte. Seltsam der alte Herr in seinem Kalabreser und einem Cape.

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