Wer auf solche Dinge zu achten versteht, der konnte wissen, welch ein Umschwung im letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts sich mit Bezug auf das Gedankenleben der Menschen vollzogen hat. Vorher konnte der Mensch nur fühlen, wie aus seinem Wesen heraus die Gedanken sich formten; von dem angedeuteten Zeitabschnitt an kann er sich über sein Wesen erheben; er kann den Sinn ins Geistige lenken; da tritt ihm Michael entgegen, und der erweist sich als altverwandt mit allem Gedankenweben. Der befreit die Gedanken aus dem Bereich des Kopfes; er macht ihnen den Weg zum Herzen frei; er löst die Begeisterung aus dem Gemüte los, so dass der Mensch in seelischer Hingabe leben kann an alles, was sich im Gedankenlicht erfahren lässt. Das Michaelzeitalter ist angebrochen. Die Herzen beginnen, Gedanken zu haben; die Begeisterung entströmt nicht mehr bloß mystischem Dunkel, sondern gedankengetragener Seelenklarheit. Dies verstehen, heißt, Michael in sein Gemüt aufnehmen. Gedanken, die heute nach dem Erfassen des Geistigen trachten, müssen Herzen entstammen, die für Michael als den feurigen Gedankenfürsten des Weltalls schlagen.
Leitsätze Nr. 79 bis 81
(17. August 1924)
79. An die dritte Hierarchie (Archai, Archangeloi, Angeloi) kann man geistig herantreten, wenn man Denken, Fühlen und Wollen so kennen lernt, dass man in ihnen das in der Seele wirkende Geistige gewahr wird. Das Denken stellt zunächst nur Bilder, nicht ein Wirkliches in die Welt. Das Fühlen webt in diesem Bildhaften; es spricht für ein Wirkliches im Menschen, kann es aber nicht ausleben. Das Wollen entfaltet eine Wirklichkeit, die den Leib voraussetzt, aber an seiner Gestaltung nicht bewusst mitwirkt. Das Wesenhafte, das im Denken lebt, um den Leib zur Grundlage dieses Denkens zu machen, das Wesenhafte, das im Fühlen lebt, um den Leib zum Mit-Erleber einer Wirklichkeit zu machen, das Wesenhafte, das im Wollen lebt, um an seiner Gestaltung bewusst mitzuwirken, ist in der dritten Hierarchie lebendig.
80. An die zweite Hierarchie (Exusiai, Dynameis, Kyriotetes) kann man geistig herantreten, wenn man die Naturtatsachen als Erscheinungen eines in ihnen lebenden Geistigen erschaut. Die zweite Hierarchie hat dann die Natur zu ihrem Aufenthalt, um in ihr an den Seelen zu wirken.
81. An die erste Hierarchie (Seraphim, Cherubim, Throne) kann man geistig herantreten, wenn man die im Natur- und Menschenreich vorhandenen Tatsachen als die Taten (Schöpfungen) eines in ihnen wirkenden Geistigen erschaut. Die erste Hierarchie hat dann das Natur- und Menschenreich zu ihrer Wirkung, in der sie sich entfaltet.
Leitsätze Nr. 82 bis 84
(24. August 1924)
82. Der Mensch blickt zu den Sternenwelten auf; was sich da den Sinnen darbietet, sind nur die äußeren Offenbarungen derjenigen Geistwesenheiten und ihrer Taten, von denen in den vorigen Betrachtungen als den Wesen der geistigen Reiche (Hierarchien) gesprochen worden ist.
83. Die Erde ist der Schauplatz der drei Naturreiche und des Menschenreiches, insofern diese den äußeren Sinnenschein von der Tätigkeit geistiger Wesenheiten offenbaren.
84. Die Kräfte, welche in die irdischen Naturreiche und in das Menschenreich von Seiten geistiger Wesen hineinwirken, enthüllen sich dem Menschengeiste durch die wahre, die geistgemäße Erkenntnis der Gestirnwelten.
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