Gabriele Plate - Im Galopp durchs Nadelöhr

Здесь есть возможность читать онлайн «Gabriele Plate - Im Galopp durchs Nadelöhr» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Im Galopp durchs Nadelöhr: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Im Galopp durchs Nadelöhr»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die junge, wissbegierige Peruanerin Luz verdingt sich als Putzhilfe in einem deutschen Bau-Camp im Norden Perus. Es entwickelt sich ein Verhängnisvolles Miteinander. Luz bemüht sich hartnäckig um die Aufklärung ihrer nebulösen Vergangenheit, in der Terror und Militärgewalt eine unerwartet entscheidende Rolle spielen.
Ihr begegnen Liebesgefühle ebenso heftig, wie die Furcht vor Fremdbestimmung und der Irrtum des verletzten Egos. Gesellschaftliche Ansprüche und das weit hergeholte Verlangen nach absoluter Freiheit würzen das Geschehen.Die Macht des eigenen Willens kommt zum Tragen, Situationen werden von ihm bestimmt und gemeistert, um letzten Endes zu erkennen, dass kein Meistern die Liebe ersetzten kann.
Ein kurzer Einblick in sozialpolitische Zustände der Achtziger Jahre in Peru, Terrorismus und Militärgewalt spielen eine unerwartet entscheidende Rolle. Es zeigt sich deutlich, dass auch vermeintlich gefestigte Menschen, durch psychische Verletzungen oder drohendem Verlust gesellschaftlicher Stellung, in unbekannte Richtungen manövriert werden können. Die Macht des eigenen Willens kommt zum Tragen, Situationen werden erlebt und gemeistert um letzten Endes zu erkennen, dass kein Meistern die Liebe ersetzen kann.

Im Galopp durchs Nadelöhr — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Im Galopp durchs Nadelöhr», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Karl verlor sich allerdings nicht mehr in der Gefallsucht, so wie früher, als diese Sucht ihn wie sein Lebensinhalt erfüllt und beherrscht hatte. Wie ein Insekt im Spinnennetz hatte er sich verhalten, festgezurrt, fern der Freiheit und jeglichem Ausweg. Er hatte sich aus dieser Falle befreit, hatte das Netz der Gefallsucht verletzt und war ihm entschlüpft. Und er hatte ihren hartnäckigen Begleiter, die Ignoranz, weitgehend abgeschüttelt. Karl hatte sich auch fest vorgenommen, sein gewohnheitsmäßiges Konkurrenzgehabe loszuwerden, den Ehrgeiz, mit der zwanghaften Neigung, kompetenter sein zu wollen als sein Gegenüber, zu drosseln. Er hatte bemerkt, dass er sich durch diese hartnäckige Unart, den Zugang zu den Genüssen der Gegenwart versperrte. Soweit seine beachtenswerte Erkenntnis.

Meine Frau, dachte Karl irrigerweise, wenn er Luz dort an der kleinen Bar mit Helen sitzen sah und sie das Tennismatch verfolgte. Ganz in seiner Nähe, neben dem dürftig eingerichteten Swimmingpool für die Camp-Bewohner.

Und wenn ein ganzes Lehrerseminar sich über Luz stülpen würde, Wellenreiter, Taucher oder Tangotänzer, er würde an ihrer Seite ausharren.

Tangotänzer waren die Allerletzten, vor denen er sich fürchtete. Diese Gockel und ihr albernes Schreiten, steif, abgehackt und geöltes Haar. Er fürchtete sich ja gar nicht, er würde sie allesamt vorbeiziehen lassen, die Ruhe bewahren, die Stürme überstehen und mit seiner Wärme im Herzen, wie ein unbeschädigtes, rettendes Floß an ihrer Seite nebenher schlingern. Sie würde ihn irgendwann bemerken. Bemerken, dass ihn eine unsterbliche Liebe ergriffen hat und dass dieser Schatz ihr gehörte.

Es hatten sich schon Situationen ergeben, bei denen Luz die Annahme eines Außenstehenden, er sei ihr Ehemann, hätte dementieren können. Das hatte sie nicht getan, war das ein unausgesprochenes Einverständnis?

Gefällt Ihrer Frau die Jacke, die sie für sie gekauft haben? Das wurde er einmal in ihrem Beisein gefragt. Sie rief nicht, halt stopp, ich bin nicht seine Frau. Sie lächelte nur. Beim Juwelier ließ sie ihre Armbanduhr reparieren und hörte, wie die Verkäuferin mit Karl sprach, als sei er ein guter Kunde.

Gefällt Ihrer Frau die Kette, mit dem wunderschönen Opal Arrangement, das Sie letzte Woche gekauft haben?

Luz del Mar sagte nichts, als hätte sie es nicht gehört, trotzdem war sie ein wenig erstaunt. Welche Kette, welche Jacke, welche Frau? Hat Karl etwa eine heimliche Geliebte, und ich weiß nichts davon, dachte sie schmunzelnd.

Karl hatte sich angewöhnt, jedesmal wenn er in der Stadt war, ein Geschenk für Luz zu besorgen. Es machte ihm Spaß, und er liebte den Gedanken, sie tragen zu sehen, was er sich für sie ausgedacht hatte. Meist handelte es sich um Schmuck oder Kleidungsstücke, auch um Sandalen, Kopfbedeckung oder um einige Bücher, von denen er glaubte, es könnte sie interessieren. Er kaufte leidenschaftlich gern für sie ein. Nichts davon war preiswert, somit hatte er doch ein kleines Unwesen aus der Vergangenheit in seine neue Welt hinein gerettet. Karl hatte ihr noch nicht ein einziges dieser Geschenke überreicht. Sie ruhten versteckt im abgeschlossenen Teil seines Kleiderschranks und begannen sich zu türmen, der Schlüssel dazu lag im Pickup.

Seit der Begegnung am Strand, die eine deutliche Doppelspur in Luz del Mars Leben gezogen hatte, waren Monate vergangen. Sie hatte sich immer eine Familie nur vorstellen können, war niemals einem wirklichen Familienleben näher gerückt, da sie keinen Zugang zu einer Familie gehabt hatte. Nun erlebte sie, dass es etwas Wünschenswertes war, etwas, was ihre Vorstellung überbot. Eine Zusammengehörigkeit, zu der man sich selbst entschlossen hatte. Eine Verbindung, die aus Liebe erwuchs, nicht aus verpflichtender Blutverbindung. Eine Liebe, die Kinder produzierte.

Sie nahm nun zwar hautnah an einem glücklichen Familienleben teil, hätte sie aber Zutritt zu den Familien der Dörfler gehabt, wäre ihr Eindruck anders gewesen. Die weitverbreitete, üblichere Art, eine Familie zu haben, hätte sie auf die Gegenseite ihrer Meinung geschleudert und den frischen Glauben an die Liebesbasis in einer Familie zerstört. Meist durch existenzielle Nöte verursachter Zank und Streit, Alkoholmissbrauch und ewige Schwangerschaften, begleitet von bitterstem Verzicht auf das Minimum an Glück. Daraus bestand der größte Teil jener Familien, die der Pfarrer betreute. Luz glaubte an das ausschließliche Honigschlecken eines Familienlebens. Sie sprach sogar mit Karl darüber, der hüstelte überrascht.

Wir können es gerne miteinander versuchen, meinte er auffordernd lächelnd. Sie eilte schon weiter, schwärmte vom Lehrer. Wie geduldig und klug er sei, wie charmant und naturverbunden, gebildet, und wie gut er außerdem aussähe, und dass er fünf Sprachen beherrsche. Die Schulkinder seien alle verrückt nach ihm, er sei ein fabelhafter Pädagoge, genoss große Sympathien, auch bei den Müttern.

Es nahm kein Ende, Karl konnte es nicht mehr hören. Marlon, dieser Protz und Tennisstümper. Einst hatte ihn ihre Stimme verzaubert, jetzt litt er, da sie nur noch von diesem Lehrer oder seiner Frau sprach. Karl fragte, ob sie Interesse hätte mit ihm auf die Baustelle zu fahren, ihn einmal zu begleiten, er hätte heute Abend Nachtdienst, leider eine Neureglung, um dem Bauverzug entgegen zu wirken. Er würde sie gerne mitnehmen und alles zeigen, sie in seine Arbeit einweihen.

Diese neuerdings geforderten Nachtschichten brachten Karls Konzept durcheinander, er war kaum zu Hause, und sie hockte seiner Meinung nach, viel zu oft bei den Lehrers, wie er seine beiden Camp-Nachbarn in leicht spöttischem Ton nannte.

Nein, sie wollte nicht mit ihm auf die Baustelle fahren, nicht heute Abend. Da Helen am nächsten Tag nach Lima reisen würde, müsse sie noch einige Anweisungen entgegen nehmen, um das Kind während ihrer Abwesenheit zu versorgen. Helen wollte ihre Mutter am Flughafen abholen und für zwei Tage und Nächte abwesend sein. Und nun hörte Karl das Unglaubliche, Luz del Mar sollte dann im Lehrerhaus übernachten, um für das Kind besser sorgen zu können.

Und für den Lehrer, brummte Karl finster vor sich hin. Er war empört, dass sie schon zugesagt hatte, ohne mit ihm vorher darüber zu reden. Oder nein, eigentlich war er mehr enttäuscht als empört.

Ich erledige natürlich beides, dein Haus und das Baby. Hatte sie schnell gesagt. Neuerdings sprach sie Deutsch mit ihm. Er mochte ihre Art sich seiner Muttersprache zu bedienen, einer ihr fremden Sprache, die sie sich so schnell und mit täglichem Eifer einverleibt hatte. Hatte dieser Eifer vielleicht doch mit ihm zu tun, wollte sie sich ihm auf diese Weise nähern? Das war sein kurzer, von letzter Illusion gespeister Gedanke.

Ihm widerstrebte die Tatsache, dass diese rapiden Fortschritte unbestritten dem Lehrer zu verdanken waren. Sie las dem Kind die Kinderbücher vor, und neuerdings wagte sie sich auch an die deutschen Zeitschriften, die veraltet im Camp eintrafen. Das Verstehen des journalistischen Stils, die stets kompliziertere Version der sensationellen Berichterstattung, der oft versteckte Sarkasmus, all das konnte sie nicht recht entziffern, obwohl sie das Vokabular schon zum großen Teil beherrschte. Oft las sie das Gegenteil von dem heraus, was der Artikel vermitteln sollte. Denn sie sprach mit Helen oder Marlon immer über das Gelesene, um sicher zu sein, dass sie es richtig übersetzt hatte. Sie konnte die Texte perfekt lesen, ihre Aussprache war beeindruckend, als hätte ihre Zunge ein Leben lang dieser Sprache gedient.

Am Anfang hatte sie auch Karl deutsche Texte vorgelesen, das hatte sie leider aufgegeben. Sie spurtete nach getaner Arbeit stets hinüber in das Lehrerhaus. Wo war ihr Stolz geblieben, fragte sich Karl. Sie konnte sich doch nicht ständig dort aufdrängen, sich hinein klemmen in die kleine Familie.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Im Galopp durchs Nadelöhr»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Im Galopp durchs Nadelöhr» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Im Galopp durchs Nadelöhr»

Обсуждение, отзывы о книге «Im Galopp durchs Nadelöhr» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x