Gabriele Plate - Im Galopp durchs Nadelöhr

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Im Galopp durchs Nadelöhr: краткое содержание, описание и аннотация

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Die junge, wissbegierige Peruanerin Luz verdingt sich als Putzhilfe in einem deutschen Bau-Camp im Norden Perus. Es entwickelt sich ein Verhängnisvolles Miteinander. Luz bemüht sich hartnäckig um die Aufklärung ihrer nebulösen Vergangenheit, in der Terror und Militärgewalt eine unerwartet entscheidende Rolle spielen.
Ihr begegnen Liebesgefühle ebenso heftig, wie die Furcht vor Fremdbestimmung und der Irrtum des verletzten Egos. Gesellschaftliche Ansprüche und das weit hergeholte Verlangen nach absoluter Freiheit würzen das Geschehen.Die Macht des eigenen Willens kommt zum Tragen, Situationen werden von ihm bestimmt und gemeistert, um letzten Endes zu erkennen, dass kein Meistern die Liebe ersetzten kann.
Ein kurzer Einblick in sozialpolitische Zustände der Achtziger Jahre in Peru, Terrorismus und Militärgewalt spielen eine unerwartet entscheidende Rolle. Es zeigt sich deutlich, dass auch vermeintlich gefestigte Menschen, durch psychische Verletzungen oder drohendem Verlust gesellschaftlicher Stellung, in unbekannte Richtungen manövriert werden können. Die Macht des eigenen Willens kommt zum Tragen, Situationen werden erlebt und gemeistert um letzten Endes zu erkennen, dass kein Meistern die Liebe ersetzen kann.

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Seine Tochter sei erst sechzehn Monate alt, überging der Ehemann das Kompliment an seine Frau und berichtete stolz, dass sein Kind ungewöhnlich aufmerksam sei für dieses Alter.

Und natürlich beherrschte dein Sprössling Altgriechisch und Latein in Wort und Schrift, bevor der erste Zahn durchbrach, sagte Karl mit ernster Miene. Er hatte die Kapitulation zurückgezogen. Instinktiv bediente er sich der zweiten Person Singular. Um nicht ins Abseits geschoben zu werden, um den gleichen Abstand wie Luz zu ihm zu haben?

Alle verstummten, dann brach ein allgemeines Gelächter los. Die Platzhirsche hatten sich beruhigt. Sie fuhren am frühen Nachmittag gemeinsam zurück und Luz bereitete später in Karls Haus ein peruanisches Abendessen für alle.

In der Nacht fuhr Karl seine Luz zum ersten Mal nach Hause, nicht ins Pfarrhaus, sondern in ihr kleines Reich, außerhalb des Dorfes.

Es war ein wunderschöner Tag, danke, sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Buenas noches, Karl.

Von dieser ersten Begegnung an trafen sich die beiden Frauen täglich. Marlons Frau Helen und ihre neue peruanische Freundin Luz del Mar wurden eine Einheit. Luz folgte schon lange nicht mehr dem wohlgemeinten, kurzsichtigen Rat ihrer Mutter. Dem Rat, den Blick zu senken, wenn ihr jemand begegnete, gehörte der Vergangenheit an. Karl war irritiert über ihre plötzliche Aufgeschlossenheit, um die er so lange gebuhlt hatte.

Luz del Mar ließ ein ihr bisher unbekanntes Gefühl keimen, das Gefühl der Freundschaft. Ein Liebesempfinden zu Helen gesellte sich dazu, diese Mischung ließ sie fliegen. Ein neuer Lebensabschnitt wurde eingeläutet. Das Camp hatte ihr bisher nur Positives beschert. Obwohl, eigentlich war es ja das Meer gewesen, das ihr speziell dieses Geschenk an den Strand gespült hatte. Sie dachte auch an Marlon.

Der Pfarrer hatte sich damals der Option, sein Juwel in einem der Camp-Häuser zu wissen, ablehnend gegenüber geäußert. Wollte sie sich erniedrigen, als Putzfrau? Außerdem hatte sie es finanziell nicht nötig. Ihr Ersatzvater versorgte sie mit einem großzügigen Taschengeld.

Nun war das Camp zum wichtigsten Teil ihres Lebens avanciert, und seit sie dem Lehrerehepaar nahestand und von Marlon jeden Nachmittag Deutschunterricht erhielt, war Karl erheblich ins Abseits geraten. So fühlte er sich zumindest. Luz war total besetzt, und wie er nun auch zu erkennen glaubte, besessen von dieser neuen Freundschaft. Allerdings wog das für ihn nicht so schwer, als dass es seine Gefühle für sie hätte erschüttern können. Was Luz selbst erstaunt bemerkte, war kein Nachteil, keine Veränderung ihrer selbst, sondern die Erkenntnis, wie schnell und tief Freundschaft in ein Herz rutschen konnte. Eingenistet, einen enormen Platz beanspruchend, als hätte diese Freundschaft schon ewig bestanden. War ihr Herz denn vorher leer gewesen?

Nein, nicht leer, sie hatte doch Bäume geliebt, Gerüche, den Regen, den Himmel. Aber es war ein anderes Glück, nicht jenes, das sie erfüllte, seit sie zusätzlich diese beiden Menschen liebte, auch so ganz anders als die Zuneigung zum Pfarrer, zu Karl oder ihrer Mutter. Karl wurde automatisch, bei diesen Überlegungen über Freundschaft, Liebe und Pflicht in die Nähe des Pfarrers platziert.

Plötzlich wusste sie nicht mehr, was sie wirklich für dieses deutsche Ehepaar empfand. War das vielleicht die wahre, die einzige Liebe, das, worüber sie so viel gelesen hatte. Nicht nur aus Romanen wusste sie davon, auch von Philosophen, Psychologen und sogar von Denkern, die der Liebe auf spirituellem Weg zu Leibe rückten. Letztlich hatte sie nicht nur der Pfarrer in seine Liebe zu Gott eingeweiht. Aber sie hatte das alles nur gelesen oder erzählt bekommen. Die personenbezogene Liebe in Eigenregie, war bisher ein unbeschriebenes Kapitel in ihrem Leben gewesen. So glaubte sie nun, Marlon und Helen zu lieben, ohne sagen zu können, wen von beiden sie bevorzugte. Sie bevorzugte gar nichts, wollte nichts haben, nichts wegnehmen oder zerstören, sie wollte nur lieben.

Vielleicht war es das, was Karl als Besessenheit diagnostizierte und was neu an ihr war. Sie hatte auch erkannt, dass eine kleine Portion Autismus nicht schaden kann, sogar nötig sei, wenn man bemüht ist, in seinem Leben den Inspirationen den Weg freizuhalten. Daraus konnte eine ungeheure Stärke erwachsen, das wusste Luz zu schätzen, damit war sie aufgewachsen. Doch ein von außen erzwungenes Einsiedlertum, empfand sie jetzt erst, im Nachhinein, als schmerzhaft. Eigentlich schädlich für einen jungen Menschen. Für jeden Menschen.

Ihre überhebliche Einbildung, ohne die Anderen auskommen zu können, empfand sie plötzlich als Unfreiheit. War diese Überheblichkeit einer Trotzreaktion erwachsen, ein Schutz gegen die frühere Ablehnung der Menschen ihr gegenüber? Oder aus dem Bedürfnis heraus, frei sein zu wollen? Freiheit bedeutete ihr alles. Wobei sie der Freiheit die primitive Definition untergeschoben hatte, nur daraus zu bestehen, tun und lassen zu können, was einem gerade in den Sinn kam und wann man es wollte. Doch nun spürte Luz ganz deutlich, dass es eher umgekehrt sein musste, dass die Freiheit vielleicht in der Erkenntnis bestand, ohne die oder den Anderen nicht vollständig zu sein, es nicht sein zu können, ohne ein Gegenüber. Ein Sein, das man Glücklich-Sein nannte.

Die kleine Regina war kein Krabbelkind mehr, sie hatte schon zu laufen begonnen und stolperte ihr begeistert entgegen, wenn sie nachmittags für einige Stunden im Lehrerhaus auftauchte. Auch abends, nachdem sie ihre Pflichten bei Karl erledigt hatte, zog es Luz oft dorthin, sie blieb dann dort, bis der Lehrer sie nach Hause fuhr. Etwas, was Karl ebenfalls missbilligte. Er hatte ewig dazu benötigt, nicht gewagt sie nach Hause zu fahren, und dieser Kerl tat es vom ersten Tag an, als hätte er das Recht dazu. Das war sein, Karls Recht und sein Verlangen, das ihm da aus der Hand zu rutschen drohte. Er hatte zu viel auf der Baustelle zu tun, und dieser Marlon verfügte über lange freie Nachmittage ohne Schüler, hatte Zeit für Luz. Leider weit mehr als Karl für sie aufbringen konnte.

Luz begann auch das Kind lieb zu gewinnen, obwohl sie sich weit entfernt von einem eigenen Kinderwunsch wähnte. Manchmal nach dem Abendessen bot Karl an, sie ins Lehrerhaus zu begleiten. Er heuchelte echtes Interesse an einer gemütlichen Zusammenkunft, dabei drehte er geduldige Runden in der Warteschleife. Seine Überlegungen machten ihn nicht nervös, er hatte nur die von ihm empfundenen Tatsachen abgesteckt und wollte sie im Blick behalten, sich zur Ruhe mahnen. Sein Gesicht bewahren?

War ihm sein Gesicht in dieser Sache nicht schon längst verloren gegangen? Er pfiff darauf. Seine Ansprüche an ihre Liebe lebten unausgesprochen in ihm, erfüllten ihn, stolperten aber in eine neue Realität hinein, die er nicht akzeptieren wollte, aber auch keinen Gegenzug wagte. Er war nicht kampfbereit, er liebte zu sehr, um an Luz zerren zu wollen, damit riskierte er, einem weiteren Abstand entgegenzusteuern. Karl wusste, was er wollte, und er hatte das sichere Gefühl, dass Luz das von sich selbst nicht wusste. Er würde sie unbemerkt, liebevoll leiten müssen und für sich gewinnen. Eifersucht auf den Lehrer? Lächerlich! Er versuchte dieses lästige Empfinden zu verbannen. Ein Schutzbedürfnis hatte sich in ihm breitgemacht, etwas ganz Neues für Karl.

Er und Marlon spielten sogar Tennis zusammen, auf einem notdürftig errichteten Tennisplatz mit einer Betonoberfläche. Dort zog sich Karl später, in seinem Eifer dabei zu sein, einen kleinen Meniskusschaden zu. Er hatte nie zuvor auf Beton gespielt und niemals zuvor, so erschien es ihm, mit solchem Einsatz, als ginge es um sein Leben. Er war vorerst tadellos in Form, denn die beiden ausschlaggebenden Frauen waren oft zugegen, und Karl gefiel es, dass sie seine Überlegenheit bemerkten und ihm Applaus spendeten. Es war wie ein kleiner Zuckerguss in dem Wermutsnapf, den er vor sich zu haben glaubte.

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