Wilfried Schnitzler - Wie ein Dornenbusch

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Panama um 1890. Spanischer Landadel regiert und korrumpiert noch immer. Aus dem fernen Deutschland wird der junge Cornelius halb freiwillig zum Priester geweiht. Im Sumpf von Costa Rica wird er von Voodoo-verrückten Kariben drangsaliert, flieht aus Kirche und Land und driftet als Literat durch die Länder gen Norden, verdächtigt, verraten und halb tot geprügelt. In Guatemala heiratet er seine große Liebe, berichtet als Zeitungsverleger über die Kriegsgeschehen im fernen Europa und muss als Spion verdächtigt nach Mexiko fliehen. Die «Goldenen Zwanziger» in New York und Chaos in Deutschland verändern drastisch sein Leben. Die Familie zerbricht. Körperlich und seelisch flieht er am Ende zurück in den Schutz der Kirche.

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Cornelius hob seine Hände, er hatte seine Handflächen wie im Gebet nach oben gewandt und murmelte kaum hörbar: »Kein einziger Nachkomme Adams wurde geboren, ohne dass ein Dämon ihn im Augenblick seiner Geburt berührte. Wen der Dämon berührt, der stößt einen Schrei aus. Darin hat es nie eine Ausnahme gegeben, außer bei Maria und ihrem Sohn.«

Habib saß da wie Cornelius, hatte aber die Augen geschlossen, der schmale Schädel war auf seine Brust gesunken, in der sich sein Spitzbart vergrub. Er sprach wie zu sich selbst: »Ihr habt recht, junger Freund und Gelehrter im Herrn diese Aussage Muhammads – alle Weisheit mit ihm – kennen wir alle. Es ist ein Hadith in unserer Sunna.«

Cornelius war in diesem Augenblick ziemlich stolz auf sein fabelhaftes Gedächtnis und genoss im Geheimen die Verwirrung, die er bei Habib mit seiner Kenntnis des Islam ausgelöst hatte. Belhadji schwieg ein Weile, so als ob er müde geworden war. Als er dann wieder sprach, war es wie ein Abendgebet:

»Meine lieben jungen Freunde, es ist spät geworden. Lasst uns den Abend beschließen und gemeinsam bekennen: »Es existiert keine Macht, die es wert ist, angebetet zu werden, außer Gott. Morgen früh ist ein neuer Tag, in š? All?h. Beim Frühstück haben wir vielleicht Lust unser Gespräch fortzusetzen?«

Die aufgehende Sonne stand noch tief unten am Horizont, ihre ersten Strahlen flimmerten flach über das Wasser und reflektierten sich in jeder kräuselnden Welle. Eine atemberaubende Kulisse, wie sie nur die ungehinderte Weite des Meeres erlaubt. Es fröstelt Cornelius und Caspar, obwohl sie sich während der Nacht in ihre wollenen Burnusse auf dem dicken Teppich eingerollt hatten. Sie rieben sich die Augen und hörten ein leises Murmeln vom Vordeck. Aus den Augenwinkeln sahen sie Habib Belhadji, der mit seiner Mannschaft, gen Osten blickend, tief gebeugt auf den Knien, das erste Tagesgebet verrichtete. Bald vernahmen sie ein leises Glöckchen, das sie in die Kabine rief. Da war das Frühstück aufgetischt, nein, das war ein wahres Frühmahl, so reichhaltig, vielseitig und lukullisch verlockend. Der Koch hatte an diesem Morgen mehr Zeit zum Zubereiten gehabt als am Tag ihrer Abreise. Er war ihnen noch nie bewusst zu Gesicht gekommen, musste aber schon sehr früh aufgestanden sein. Duftender Reis, würziges Safranhühnchen, allerlei Gemüse, natürlich frischgebackene Brotfladen und sogar wieder ihr geliebtes Falafel. Zur bekömmlichen Verdauung wurde aus bauchiger Messingkanne Tee mit langer Zotte wundervoller Ceylontee überschwänglich in feine Becher gegossen. Cornelius und Caspar konnten kaum glauben, dass sie auf einem kleinen Segelschiff irgendwo auf dem Mittelmeer trieben. Wo war nur der Platz für solch eine Küche, wo all diese Köstlichkeiten zubereitet werden konnten. Sie sahen immer nur den Adlatus des Kochs, der in einer Ecke der Kabine saß und möglichst unauffällig zu bleiben versuchte, aber immer zur Stelle war, wenn er gebraucht wurde. Dafür hatte er, ohne gerufen zu werden, ein Gespür.

Sie ließen sich über eine Stunde Zeit mit dem Frühstück bei oberflächlicher Konversation. Als dann die Überreste des Mahls mit den kleinen Tischen beiseite geräumt waren, man sich bequem in seinen Kissen zurückgelehnt hatte, nahm Belhadji ein Buch zur Hand, das die ganze Zeit schon neben ihm gelegen haben musste, und schlug es auf. Er knüpfte tatsächlich an den Gesprächsfaden des vergangenen Abends wieder an. Seine sonst ebenen Gesichtszüge legten sich in gespannte Falten.

»Ich habe schon gestern Abend feststellen dürfen, dass Ihr einen festen Glauben mit konkreten Vorstellungen habt. Darum denke ich, dass wir über den Tod und die Auferstehung Eures Herrn Jesu disputieren können, so wie darüber in unserem Heiligen Buch, dem Koran berichtet wird, allerdings ganz anders, als in Euren Evangelien. Ich denke, diese andere Version wird Euch interessieren und unser Gespräch anregen. So wurde es uns von Allah persönlich - dem Barmherzigen und Erbarmenden sei Ehre und Dank - durch Muhammad mitgeteilt - Friede sei mit ihm. Ich zitiere Euch aus Sure 4: „Sie hatten ihn aber nicht getötet, und sie hatten ihn nicht gekreuzigt, sondern es erschien ihnen eine ähnliche Gestalt. Diejenigen, die über ihn uneins waren, waren im Zweifel über ihn. Sie hatten kein Wissen über ihn, außer dass sie Vermutungen folgten. Und sie hatten ihn mit Gewissheit nicht getötet, sondern Gott hat ihn zu sich erhoben. Gott ist mächtig und weise“. Ich merke an Euren Gesichtern, Ihr seid mit dieser Wahrheit nicht einverstanden. Bevor wir darüber diskutieren, bitte ich noch den Inhalt einer anderen Sure lesen zu dürfen, die sich auch mit ?s?s Tod beschäftigt. Diese Aussagen werden uns bestimmt hilfreich sein: “Ich werde Dich abberufen und zu mir erheben und Dich von denen, die ungläubig sind, rein machen“. Ihr hört, hier wird berichtet, dass ?s? ibn Maryam nicht gestorben ist, sondern im Gegenteil von Gott erhöht wurde. Allah – gepriesen sei Er – hat damit ein weiteres Wunder an ihm bewirkt, wie schon bei seiner Geburt. Ich muss aber gestehen, dass diese Textstelle bei vielen unserer Schriftgelehrten über die Jahrhunderte für Verwirrung gesorgt hat und ganz unterschiedlich ausgelegt wird.«

Für eine sehr lange Weile lag eine große Stille im Raum, nur der Wind knatterte in den Segeln und die Wellen rieben sich am Bug. Das Schweigen schien in diesem Moment beinahe zu erdrücken. Das stöhnende Atmen Caspars war für die Umsitzenden nicht zu überhören. Cornelius fiel kein Konsens mehr ein, wie er das noch am vergangenen Abend schaffte. Natürlich kannte er diese, für die Christen kritischen Sätze aus dem Koran. Das machte die Aussage aber nicht einfacher, milderte nicht die Schwere dieser unglaublichen Provokation, die er und, wie er wusste, auch Caspar aus tiefstem Herzen empfanden. Diese Passagen, die er während des Koranstudiums bereits gelesen hatte, waren heute, aus dem Mund eines Mannes, der berechtigt die Worte Muhammads zitierte, in ihrer Tragweite für einen guten Christen genauso inakzeptabel. Alles schrie in ihm auf. Auch Caspar zitterte förmlich vor Erregung, während sich Cornelius' Verstand aufbäumte. Habib spürte, was seine Worte bewirkt hatten. Er wollte, weiß Gott, die beiden nicht provoziert haben. So versuchte er die Situation zu entschärfen. Mit erhobenen Händen, gleichwohl beschwörend, fuhr er fort:

»Sein Volk, die Juden, benutzten die Person Jesu, um ihn zu erniedrigen und als Usurpator und Volksverhetzer zu verurteilen. Ihr Christen benutzt die Gestalt Jesu, um ihn zum Opferlamm und zum Sohn Gottes zu erhöhen. Wir im Islam bleiben in der Mitte und wollen in ihm den sehen, der er ist, ein Begnadeter, ein Gesandter Gottes. Jesus ist das Zeichen aller Zeichen im Koran, das auf Gott verweist. Allah – gepriesen sei sein Name – steht über allem, er erkennt alles, daher konnte er nicht hinnehmen, dass einer seiner Gesandten für ihn geopfert oder gar ermordet wurde, und schon gar nicht ?s? ibn Maryam. Nur Gott entscheidet was richtig ist.«

Cornelius hatte seine Stimme wiedergefunden. Er konnte nicht länger an sich halten, suchte aber seine Contenance zu bewahren. Er überlegte sich seine Worte genau, wie er das besondere Verhältnis von Jesu zu Gott erklären konnte. »Verzeiht bitte, werter Gastgeber, dass ich mir erlaube, Euch unser Glaubensbekenntnis zu erklären, zumindest sehe ich das ganz anders. Gott hat nicht verlangt oder musste verhindern, dass Jesus geopfert oder gar ermordet wurde. Jesus hat sich Jahwe selbst als Opferlamm, in alter jüdischer Tradition, angeboten, um damit Gottes Gnade und sein Erbarmen für die Sünden dieser Welt zu erflehen. Er hat mit seinem freiwilligen Opfergang bewirken wollen, dass Gott sein Reich auf Erden zur Erlösung der Menschen errichten konnte. Und Gott hat, wie wir wissen, sein Opfer angenommen. Er hat ihn vom Tod erlöst und direkt in sein Reich erhöht. Das habt Ihr uns ja selbst gerade aus eurem Koran vorgelesen und bestätigt. Gott sagte: „Jesus! Ich werde dich abberufen und zu mir in mein Himmelreich erheben und rein machen.“ Der Allmächtigste hielt im ewigen Bund mit Abraham sein Versprechen die Nachkommen seiner beiden Söhne zu großen Völkern zu machen. Darauf dürfen sich heute die Juden mit Isaak und die Araber mit Ismaël berufen. Hernach erlaubte Gott in seinem ewigen Ratschluss auch allen anderen Menschen ihn zu finden. Jesus ist der Auserwählte, diesen neuen Bund mit uns allen zu schließen. Durch ihn, den Wanderprediger aus Galiläa, wurde das Wunder vollbracht, dass sich der Gott der Juden allen Menschen auf der Welt offenbarte und der Glaube an ihn sich ausbreitete. Nun ist das Tor zu Gott für alle Menschen offen. Ohne Jesus und seine Botschaft gäbe es uns Christen nicht, hätten wir nie eine Chance gehabt von den Wundern, von der unendlichen Stärke und von der Gnade Gottes zu erfahren. Ohne Jesus wäre Gott immer ein Gott der Juden geblieben, aber durch ihn können wir nun wahrhaftig Gottes Kinder, seine Söhne und Töchter sein. Nur Jesus gibt uns dieses Privileg, diese einmalige Vaterbeziehung. Weder die Juden in Jahwe, noch ihr Muslime in Allah kennen und erlauben sich diese Intimität.«

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