Peter Vinzens - Die Sache mit den Haaren

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Wenn heute ein Kunde einen Friseursalon betritt, weiß er oder sie überhaupt nicht, auf was wir uns da so einlassen. Kommt ein Trauerspiel auf uns zu oder eine Komödie? Was erwarten wir beim Friseur? Nur «Haare ab» oder auch Unterhaltung, Wellness, psychologische Betreuung? Eigentlich erwarten wir alles. Freundliche Zuwendung, ein mehr oder weniger tiefes Gespräch und, natürlich, ordentliches Handwerk. Deshalb sitzen die Vertreter des Berufsstandes heute oft zwischen zwei Stühlen. Entweder können sie das eine oder das andere nicht. Schade eigentlich, denn es könnte eine so schöne Aufgabe sein: Unterhaltsam, befriedigend und wohlriechend. Der Kunde aber sollte die Regel beachten: Augen auf beim Friseurbesuch! Denn dort kann viel falsch gemacht werden. Co-Autor Rolf Jaeger ist Friseurmeister, kennt die Tücken des Berufs und die Stärken oder Schwächen seiner Kollegen. DEshalb ist dieses Buch auch ein Ratgeber. Aber nicht nur. Auf unterhaltsame Weise werden Sie in die Psychologie, die Geschichte und die tiefschürfenden Hintergründe dieses Berufsstandes eingeführt. An den Haaren sollt ihr sie erkennen! Das behaupten wir doch jetzt einfach mal.

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Das ist übrigens überhaupt nicht die Fragestellung beim Nachmachen, beim Kopieren eines Vorbildes. Die Ausgangsposition des Kopierens ist eine ganz andere: Da ist jemand, der Macht, Ansehen, Reputation hat, und jedermann glaubt – flach gesehen – diese Reputation läge allein am Äußeren. Kopiere nun ein jeder das Aussehen, dann – so die fälschliche Meinung – überträgt sich die Reputation, die Macht, der Einfluss auch auf die Kopisten. Das ist natürlich Blödsinn, aber so funktioniert auch das, was wir heute FAN-Kultur nennen. Und was heute – aufgeklärt wie wir nun mal sind – funktioniert, hat schon immer geklappt und wird auch immer weiter klappen. Dabei ist der Kopist nicht einmal von eingeschränkter Intelligenz, das wäre zu einfach. Der Kopist ist einfach nur unkreativ und meint, was einmal funktioniert hat, wird immer wieder funktionieren. Ob das Haare, Gesang, Verhalten, Auftritte, Aussehen oder was auch immer betrifft, ist völlig gleichgültig. Das Vorbild hatte Erfolg, also muss das Abbild auch Erfolg haben, so die einfache Meinung. Leider falsch. Unikate funktionieren nur einmal. Dann sind sie zerschlissen. Aber, das muss man erst einmal begreifen.

Beim GröFaZ war es auch nicht anders und seine Protagonisten waren die Ersten, die sich – draußen fielen noch die letzten Bomben – den schmalen Oberlippenbart schnell abrasieren ließen, um sich der aktuellen Veränderung anzupassen. Natürlich hatten sie hinterher von nichts gewusst, aber das kennen wir ja. Ein paar, wenn man so will, „Dumme“, kamen wieder mal zu spät und begriffen erst was passiert war, als alles schon vorbei war. Sie wurden dann aber als „Mitläufer“ eingestuft, und dies erwies sich langfristig als überhaupt nicht hinderlich.

Ganz nebenbei: Es gab natürlich auch eine Vereinigung der „NSDAP“-treuen Friseure. Das aber zeugt nur von ihrem damals „modernen“ Zeitgeist, denn es gab ähnliche Vereinigungen unter deutschen Professoren, Ärzten, Pfarrern, Kraftfahrern, Architekten, Handwerkern, Bauern und vielen anderen auch. Sie waren also in „guter Gesellschaft“. Genutzt hatte das nur wenigen Friseuren. Die, die unbeschadet das Chaos überlebt hatten, waren in der Minderzahl. Der „Friseur“ galt nämlich nicht als „kriegswichtig“, wurde also ganz normal zum „Barras“ eingezogen, geschliffen, gefügig gemacht und – kriegswichtig versteht sich – verheizt. Tausende von toten „Helden“. Zu Hause waren die Frauen. Sie mussten weitermachen. Ihre Arbeit wurde als kriegswichtig angesehen. Der weibliche Soldat war zwar noch nicht erfunden. Aber, so die damalige Terminologie, die Front und die Heimatfront mussten gehalten werde. Koste es, was es wolle. Menschenverachtung pur. Aufrechterhalten vom sinnlosen Geschwätz der „Goldfasane“, von Verbrechern in Uniform, meist schlichten, kleinbürgerlichen, eigennützigen Gaunern.

Damit war’s dann aber 1945 aus. So schien es.

Die Alliierten hatten den Krieg gewonnen, das Tausendjährige Reich war schnell am Ende und die Demokratie wurde ausgerufen. Dem Volk, und damit auch den Friseuren, konnte das erst mal egal sein, denn sie hatten andere Probleme. Die Häuser, ihre Salons, waren zerstört. Die Frauen waren mehr damit beschäftigt Trümmer zu sortieren, als sich mit Haar- und Kosmetikproblemen herumzuschlagen. Es fehlte der Strom, der Wasserhahn sagte keinen Ton mehr und das tägliche Leben entwickelte sich zur Hamsterfahrt. Deutschland zur „Stunde Null“.

Aber: Handwerker wissen sich zu helfen. Schere und Kamm, kaltes Wasser, ein Feuer und von der Großmutter eine Brennschere. Weiter: Ein Bretterverschlag im Keller, Kerzen oder Laterne. Fertig ist der Nachkriegssalon. Haare trocknen nur nachts. Dann, wenn das Elektrizitätswerk Strom liefert. Elektriker reparieren die Trockenhauben aus der Vorkriegszeit. Die Zeit der Improvisation und der „Kompensation“ ist angebrochen. Das ist die freundliche Übersetzung damals für: „Zaubern, klauen, schieben, tauschen.“ Wer das nicht will oder kann, verhungert. Ganz einfach. Tausende verhungern und erfrieren in den Jahren 45/ 46.

Dann, ganz plötzlich für „Otto Normalverbraucher“: Die „Deutsche Mark (West)“ ist da. Auf einmal sind die Regale wieder voll. Über Nacht. Einfach so. Niemand hatte damit gerechnet. 40,- Mark gibt’s für jeden, mehr nicht. Für Nahrung und Kleidung wird das Geld zuerst ausgegeben, nicht für Haare und Kosmetik. Das kommt erst später. Das Friseurhandwerk wird zu Beginn der „Bonner Bundesrepublik“ noch vom Tauschhandel beherrscht. Kohlen, Briketts, Brot, Fett, Zigaretten und vieles mehr, alles, was sich zum Überleben und Tauschen eignet, nehmen die ersten Salons an. Eines wird schnell klar: Friseur zu sein, Haare zu schneiden, Wellen zu legen, Menschen zu verschönern, sie in ihrem Wohlbefinden zu begleiten, ihnen Selbstsicherheit zu geben, dies alles ist auch eine Frage des Wohlstandes eines breiten Teils der Bevölkerung. Anfang der 50ger-Jahre ist es endlich erreicht. Vollbeschäftigung in der Wirtschaft. Ende der Demontage. Der Marschall-Plan greift. Adenauer macht eine stabile Wirtschaftspolitik. Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister, ruft die soziale Marktwirtschaft aus.

Die Einrichtung im Friseursalon beginnt sich zu ändern. Zwischen Häuserruinen werden Flachbauten errichtet. Die Industrie liefert wieder Trockenhauben, Haarschneidegeräte und Chemie. Frauen verwandeln sich bei besonderen Gelegenheiten zu Damen. Die Hochfrisur hält Einzug. Es wird toupiert was das Haar aushält. Aus den Vereinigten Staaten schwappt der Boogie-Woogie herüber. Mädchen tragen Petticoats, die Jungs „Blue-Jeans“. In der Wochenschau werden diese amerikanischen Tänze mit Argwohn kommentiert. Der deutsche Mann, die deutsche Frau fühlt sich wieder als Privatfrau und Privatmann. Man beginnt wieder „wer“ zu sein. Es ist die Zeit des wiedererwachenden Selbstbewusstseins. Und die der „Fresswelle“. Die Frisur soll es wieder wettmachen. Spezialisten sind gefordert. In der Wochenschau des Kinos werden die neusten Frisuren vorgestellt, und Nachrichtenbilder aus aller Welt zeigen die neuen Vorbilder aus der Neuen Welt. Denen wird wieder einmal nachgeeifert. Es werden nicht die letzten Vorbilder gewesen sein.

Wer die Zeit damals bewusst erlebt hat wird sich erinnern: In den Tanzschulen wurde Foxtrott und Walzer gelehrt, Jazz wurde in Kellerkneipen gespielt und der Begriff „Bar“ hatte noch etwas Anrüchiges an sich. Hineingegangen sind damals alle. Auch, wenn sie es später bestritten haben. Es war die neue Freude am Leben. Die einen sagen: Wir haben es überlebt, die anderen: wir wollen leben. Jetzt und hier. Wer weiß, was kommt. Es kam der Krieg in Korea. Der aber war weit weg und niemand bei uns hat sich ernsthaft darum gekümmert. Das war die Sache der Amerikaner und anderer.

Beim Friseur wandelte sich das Mobiliar: Bei den Damen, streng getrennt vom Bereich der Herren versteht sich, kamen höhenverstellbare Stühle in Mode. Bei den Herren war noch lange Jahre eine besondere Form des lederbezogenen Klappstuhls in Gebrauch. Verließ ein Herr den Frisierplatz, klappte der Friseur die Sitzfläche einfach herum. Niemand sollte auf dem warmen Sitzleder des Vorgängers Platz nehmen. Ob aus Gründen der Pietät oder aus Gründen der Hygiene blieb dem Kunden verschlossen. Es war einfach so. Ansonsten war alles ganz normal. Platz nehmen, Haare schneiden, abbürsten, Ende der Behandlung. Auf Wiedersehen und bezahlen.

In dieser Zeit machten sich die Herrensalons bei ihren Kunden noch durch eine Dienstleistung besonderer Art beliebt. Sie verkauften Kondome. Damals ein Teil, über das nur in abgeschlossenen Herrenrunden gezotet werden durfte. Eigentlich gab es Kondome nicht, jedenfalls nicht öffentlich. Erst viel später wurden Automaten aufgestellt, an denen sich auch Verklemmte und Schüchterne bedienen konnten. Nicht so in den 50gern. Da galt es noch, ein verhalten offenes Wort an den Meister zu richten und der langte dann, mit schnellem Blick nach rechts und links, unter den Tresen, wo die Pariser unter Verschluss gehalten wurden. Hatte der Kunde das erforderliche Alter allerdings noch nicht erreicht, dann betätigte sich der Friseurmeister als Sittenwächter und wies den Aspiranten ab. So einfach war das. Heute würde sich niemand mehr wundern; jeder bessere Supermarkt verkauft eine ganze Palette und im Fernsehen läuft die Werbung für die Überzieher.

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