Peter Vinzens - Die Sache mit den Haaren

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Wenn heute ein Kunde einen Friseursalon betritt, weiß er oder sie überhaupt nicht, auf was wir uns da so einlassen. Kommt ein Trauerspiel auf uns zu oder eine Komödie? Was erwarten wir beim Friseur? Nur «Haare ab» oder auch Unterhaltung, Wellness, psychologische Betreuung? Eigentlich erwarten wir alles. Freundliche Zuwendung, ein mehr oder weniger tiefes Gespräch und, natürlich, ordentliches Handwerk. Deshalb sitzen die Vertreter des Berufsstandes heute oft zwischen zwei Stühlen. Entweder können sie das eine oder das andere nicht. Schade eigentlich, denn es könnte eine so schöne Aufgabe sein: Unterhaltsam, befriedigend und wohlriechend. Der Kunde aber sollte die Regel beachten: Augen auf beim Friseurbesuch! Denn dort kann viel falsch gemacht werden. Co-Autor Rolf Jaeger ist Friseurmeister, kennt die Tücken des Berufs und die Stärken oder Schwächen seiner Kollegen. DEshalb ist dieses Buch auch ein Ratgeber. Aber nicht nur. Auf unterhaltsame Weise werden Sie in die Psychologie, die Geschichte und die tiefschürfenden Hintergründe dieses Berufsstandes eingeführt. An den Haaren sollt ihr sie erkennen! Das behaupten wir doch jetzt einfach mal.

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Damit sind wir bei den fachlich hochqualifizierten Spezialisten in Sachen Haartracht. Den Friseuren, den Coiffeuren, den Haarkünstlern. In Krisenzeiten und als es lediglich um das „kurz machen“ ging, war der Job ein Einfacher. Zu Zeiten, bei denen die Kunden sich für die Gestaltung Zeit und Geld nehmen können, wird die Angelegenheit dagegen viel schwieriger.

So stellt sich die Frage, woher der Beruf des Friseurs eigentlich kommt. Geschichtlich bildeten sie zusammen mit den Badern eine Zunft. Ihre Aufgabe umfasste die Haarpflege, die Pflege von Händen, Füßen und Haut, die Herstellung von Perücken und Haarersatz, sowie die den Badern zugedachte Betreuung bestimmter Krankheiten. Im Mittelalter waren diese Aufgaben gemischt. Der kranke Mensch unterlag, besonders wenn er arm, nicht adelig und ohne Hilfe der Hierarchie war, der Betreuung von Heilkundigen und Badern. Zwar gab es bereits seit langem Mediziner, das Mittelalter aber war keine besonders günstige Zeit für die medizinische Ausbildung. Der „Herr hat‘s gegeben, der Herr hat‘s genommen...“ und die allmächtige Kirche musste alles absegnen. Da war es bisweilen besser, man kam an einen halbwegs gut ausgebildeten Bader, der am Rande der Legalität und leicht außerhalb der Kontrolle der Inquisition, Kranken helfen konnte. Beim Frisieren indes, einem der Berufsfelder der Bader, konnte nur wenig passieren. Mittelalterliche Gemälde zeigen Herren mit wallendem, vielleicht auch ungepflegtem Haupthaar. Die Damen wirken allerdings wohl hergerichtet. Wenn wir den Malern nicht unterstellen alle Damen schöner dargestellt zu haben als sie waren, dann begründeten die Friseure des Mittelalters den Ruf der Haarkünstler heute. Die Spezialisten in Sachen Haare bei den Griechen, den Römern, den Ägyptern und anderen Hochkulturen wollen wir erst einmal unberücksichtigt lassen.

Aufgrund der vorliegenden Informationen waren Kämme, Brennscheren und Haarteile den damaligen Spezialisten am Haar durchaus bekannt. Was im Dunkel der Zeit allerdings unklar bleibt, ist, ob die Friseure männlichen oder weiblichen Geschlechts waren. Wahrscheinlich ist, dass die Damen von Rang von ihren Mägden und Dienerinnen frisiert wurden. Dem überwiegenden Teil der Herren war es anscheinend egal, wie sie aussahen. Mittelalterliche Modefrisuren der Männer sind heute nur noch schwer festzustellen. Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass der edle Ritter – wenn überhaupt – nur in Harnisch und Helm abgebildet wurde. Da ist die Haartracht schwer zu erkennen.

Mit dem ausgehenden Mittelalter scheinen die Friseure ausschließlich männlichen Geschlechts zu sein; so die Überlieferung. Eine Geschichtsschreibung über dieses Problem, die diesen Namen verdienen würde, gibt es allerdings nicht. Es ist anzunehmen, dass die Mehrzahl der Menschen sich entweder selbst zu frisieren wusste, oder sensible Kräfte beiderlei Geschlechts ihnen zu schönem Aussehen verhalfen. Kämme, Scheren und Messer, die sich für diesen Zweck eignen, sind in jedem besseren Museum zu finden.

Die hohe Zeit der Coiffeure kam erst danach. Überliefert sind ausschließlich Männer, was aber eigentlich nichts sagt, denn die Aufgaben von Frauen wurden viele Jahre schlicht unterschlagen. Wer also wollte sich da festlegen, insbesondere, da unsere Geschichtsschreibung ja auch lediglich die Herrschenden betrachtet, und die hatten einen Bevölkerungsanteil von weit unter 5 Prozent.

Betrachten wir also das 19te Jahrhundert: Der Bund deutscher Friseure wurde 1871 gegründet. Ein reiner Männerbund, der pingelig darauf achtete, dass nur Herren in diesem Handwerk zu Meisterehren kamen. 1876 kam dann auch das erste Presse-Organ heraus: Die „Offizielle Haarformer-Zeitung“. Hier war nachzulesen, was, wie und warum der Friseur seine Arbeit zu tun und zu lassen hatte. Diesem Blatt war auch zu entnehmen, was „Mode“ war und wie „der Herr von Welt“ und „die gesittete Dame“ – man beachte den Unterschied - auszusehen hatten. Die Anweisungen waren zwar nicht bindend, aber prägend, wie vieles im 19ten Jahrhundert.

Nur zur Information: Zu dieser Zeit wurde die Photographie in ihrer ersten Form erfunden, erste motorgetriebene Fahrzeuge verpesteten die Luft, der Krieg gegen Frankreich war gerade eben erst gewonnen worden und die ersten Automobile entstanden auf den Reißbrettern. Über eine allgemeine Sozialversicherung wurde von Bismarck nachgedacht. Die industrielle Revolution begann und 1888, im Drei- Kaiser- Jahr wurden die verschiedenen Länder-Eisenbahnen zur Deutschen Reichsbahn zusammengelegt. Wir beginnen gerade die sogenannten „Gründerjahre“. Das Reich nimmt Aufschwung. Gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich. Die Friseure erfinden keine neuen Frisuren, es herrscht gerade deutschnationaler Gleich-Schnitt. Offiziere und Gemeine verstecken ihre Haartracht unter Helmen, Normalmenschen tragen Hut, Mütze oder Tuch. Haartechnisch gesehen eine Hausse.

1914/18 verkommt der Haarkünstler zum Frontsoldaten. Der Erste Weltkrieg ist ausgebrochen und die Haartracht ist wieder einmal kurz. Passend zum Einheits-Stahlhelm, denn die Helme mit Pickel oder Federbusch erweisen sich in diesem modernen Vernichtungskrieg als hinderlich. Zwei Zentimeter Haarlänge fordern auch den besten Friseur nicht mehr zu kreativem Handeln heraus. Das kriegführende Volk an der Front hat nun anderes zu tun und die hungernde Bevölkerung zu Hause auch. Haareschneiden im künstlerischen Sinne ist nur noch für einen winzig kleinen Teil von Kriegsgewinnlern und dem Adel von Bedeutung.

Als der schreckliche Krieg endlich vorbei ist bleibt’s bei kurzem Haar. In den Zwanzigern – die später die Goldenen genannt werden – kommt der Bubikopf. Der Kurzschnitt auch für die Damen. Die Emanzipation der Frauen gewinnt Gestalt.

In den Rüstungsfabriken, in der Landwirtschaft, in den Büros hatten Frauen die Aufgaben der Männer an der Front übernehmen müssen. Nun, nach Kriegsende, wehrten sie sich dagegen, dass sie diese Aufgaben auf einmal beenden sollten. Aufs Neue eine kleine, gesellschaftliche Revolution. Ein Nebenprodukt des Krieges. Warum sollten sie nun, verloren die Auseinandersetzung der Männer, ihren Beruf, ihre Aufgaben in Kontoren und Fabriken wieder aufgeben und zum Herd zurückkehren?

Ein Teil dieser Frauen, zugegeben ein kleinerer Teil, protestierte durch Aussehen. Die Haare wurden abgeschnitten, die Röcke wurden kürzer, modebewusst wurden wieder die Damen. Sie wollten auffallen und einige unter ihnen sahen diese Auffälligkeit auch als Protest an, dass sie erneut zurücktreten sollten in die Unselbständigkeit. Zurück zu Heim, Herd, Bett und finanzieller Abhängigkeit.

Friseurinnen hatten, wie Schaffnerinnen in Bahnen und Arbeiterinnen in Fabriken, während des Krieges die Aufgaben der Männer übernommen. Vorher waren sie in diesem Handwerk, in den Theatern und Salons, noch die Ausnahmen gewesen. Jetzt hatten sie einen starken Anteil am Berufsleben. Den sollten und wollten sie nie mehr aufgeben.

Inzwischen war der Farbfilm erfunden worden. Jetzt waren im Kino nicht nur die Formen der Frisuren erkennbar, sondern auch die Farbgebung. Zwar wurden in erster Linie Schinken a’ la „Der Kongress tanzt“ gedreht, aber diese Ausstattungsorgien waren genau das, was das Publikum nach der schweren Zeit sehen wollte. Die großen Vorbilder fanden jetzt auf der Leinwand statt. Im Prinzip hat sich bis heute also nicht viel geändert.

Den nächsten diktatorischen Machthabern sollte dies recht sein. Da die Nazis ohnehin ein eigenes Konzept für „Kultur und Propaganda“ hatten, bereitete es ihnen kein Problem ihre Vertreter auf die Leinwand zu bringen. Da war der Führer, sie bezeichneten ihn auch gerne als GröFaZ, als den „größten Feldherren aller Zeiten“, und der hatte - wieder mal ein Vorbild – einen langweiligen, schmalen Oberlippenbart und den üblichen Fasson-Schnitt. Wieder mal passend für den Einheits-Stahlhelm. Es fanden sich viele, aus Opportunismus und bei manchen vielleicht sogar aus Überzeugung, die ihm nachäfften. Das Hitler-Aussehen wurde zum Vorbild, später zum Sinnbild. Einfach nur, weil er Macht hatte. Nicht, weil die Haartracht allen gefiel.

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