Peter Vinzens - Die Sache mit den Haaren

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Wenn heute ein Kunde einen Friseursalon betritt, weiß er oder sie überhaupt nicht, auf was wir uns da so einlassen. Kommt ein Trauerspiel auf uns zu oder eine Komödie? Was erwarten wir beim Friseur? Nur «Haare ab» oder auch Unterhaltung, Wellness, psychologische Betreuung? Eigentlich erwarten wir alles. Freundliche Zuwendung, ein mehr oder weniger tiefes Gespräch und, natürlich, ordentliches Handwerk. Deshalb sitzen die Vertreter des Berufsstandes heute oft zwischen zwei Stühlen. Entweder können sie das eine oder das andere nicht. Schade eigentlich, denn es könnte eine so schöne Aufgabe sein: Unterhaltsam, befriedigend und wohlriechend. Der Kunde aber sollte die Regel beachten: Augen auf beim Friseurbesuch! Denn dort kann viel falsch gemacht werden. Co-Autor Rolf Jaeger ist Friseurmeister, kennt die Tücken des Berufs und die Stärken oder Schwächen seiner Kollegen. DEshalb ist dieses Buch auch ein Ratgeber. Aber nicht nur. Auf unterhaltsame Weise werden Sie in die Psychologie, die Geschichte und die tiefschürfenden Hintergründe dieses Berufsstandes eingeführt. An den Haaren sollt ihr sie erkennen! Das behaupten wir doch jetzt einfach mal.

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Was aber wäre der Mensch, hätte er nicht seine Eitelkeiten und besonderen Vorstellungen. „An den Haaren sollt ihr sie erkennen...“, hat, aus welchen Gründen auch immer, keiner jener weltberühmten Dichter niedergeschrieben und damit der Nachwelt eine Weisheit hinterlassen. Verwunderlich eigentlich, hat sich die Gestaltung des Haupthaares doch zu einem in der Geschichte besonderen Merkmal der gegenseitigen Einschätzung entwickelt. Als erstes galt es doch (und gilt wohl noch immer) säuberlich zu unterscheiden zwischen Reichen und Armen, Besitzenden und Besitzlosen, Einflussreichen und Null- Nummern.

Unter Ludwig dem XIV, um nur ein Beispiel zu nennen, gelangte das Erkennungszeichen „Haartracht“ zu einem seiner vielen Hoch-Zeiten. Vor seiner Regentschaft waren die französischen Edelleute renitent, nur schwer dem Einfluss des Königshauses zu unterziehen und selbständig. Mit Ludwig 14 sollte sich das ändern: An seinem Hofe herrschte eine rigide Kleiderordnung. Wertvolle Stoffe und aufwendige Schnitte waren gefordert. Je prachtvoller das Gewand, je teurer, desto höher die Aufmerksamkeit. Bei den Damen ebenso wie bei den Herren. Ludwig immer vorneweg in der Mode, denn der konnte sich das finanziell leisten. Da das natürliche Wachstum der Haare allerdings schnell Grenzen aufzeigte, wurde die Perücke modern. Auch hier: Je verrückter, desto besser. Zwar tummelten sich ganze Heerscharen kleiner Tierchen in den prachtvollen Gebilden. Sogar Flohfallen mussten in die Haarpracht eingebaut werden. Besondere Stäbchen zum Kratzen wurden entwickelt. All dies aber tat dem Diktat der Mode keinen Abbruch. Man muss sich das mal vorstellen: Ludwig 14 hält Audienz, niemand außer dem König darf sich kratzen und alle warten darauf, dass sich der Monarch endlich abwendet, um diesem drängenden Bedürfnis nachzukommen. Eine schreckliche Vorstellung, die Politiker auch heutzutage noch plagt.

Immerhin schaffte Ludwig der XIV es auf diesen Dreh den Adel des Landes an sich zu binden, ihn in Schulden zu treiben und so seinen Einfluss auf ihn durchzusetzen. Da sage noch einer, Mode hätte nichts Politisches an sich. Auf jeden Fall war es alsbald aber nicht nur dem Adel, sondern auch dem gehobenen Bürgertum klar, dass Aussehen in Form von Gewand und Haartracht etwas mit der sozialen Stellung zu tun hatte. Später wurden sogar gesetzliche Regeln aufgestellt, wer was, zu welchem Anlass tragen durfte und welche Frisur dazu notwendig war. Da könnte ja sonst jeder kommen, nur weil er Geld in Verkleidung und Haare investiert. Wo kommen wir da denn hin? Nicht umsonst tragen deshalb Dirigenten heute noch Frack, Politiker Stresemänner, Richter Roben und Pfarrer Talare. Ein bisschen Unterschied zum Normalvolk muss schon sein. Aber nur noch Richter in einigen Staaten haben auch heute die Pflicht Perücken zu tragen. Ein Relikt aus der Zeit, als die Haare noch den Stand vermittelten.

Wer allerdings meint, diese Zeit sei endgültig vorbei, der irrt oder schaut nicht so genau hin: Als in den 60ger-Jahren die „Beatles“ als Pilzköpfe ihr „All you need is Love...“ sangen, war dies mehr als ein Lied. Es war eine neue Weltanschauung. Der Protest richtete sich gegen ein verkrustetes, festgefahrenes und als spießig angesehenes europäisches Gesellschaftssystem. Die Haare hatten dort gefälligst kurz zu sein, Fasson-Schnitt war angesagt. Ein Überbleibsel aus den Erfordernissen der Weltkriege. Unter den Einheitsstahlhelm gleich welcher Nation passte kein Langhaar. Obere des Militärs hatten Langes verboten, weil es unpraktisch war, und all die, die patriotisch zu Hause bleiben durften, wollten sich von der kämpfenden Truppe nicht durch nachlässiges Aussehen absetzen. Eine ganze Generation verlor ihre Jugend, und das, was sie nach den Kriegshandlungen dafür hielt, war zwangsläufig militärisch geprägt. So schnell bekam man halt den Drill der Obrigkeit nicht aus den Knochen der Untergebenden hinaus.

Dann aber kommen diese Beatles und all die anderen Taugenichtse daher und lassen sich die Haare wachsen. Im Nachhinein gesehen waren die Pilzköpfe noch harmlos im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte. Damals aber verfuhren sie wie Eisbrecher in der Arktis und setzten neben ihr aufmüpfiges Geschrei auch noch schulterlange Haare. Ungepflegt seien sie, schrieb die konservative Presse damals, sie sähen aus wie Weiber, zwangsweise müssten ihnen die Haare geschnitten werden. Wie es damals im sogenannten „Tausendjährigen Reich“ gemacht wurde, das Gott sei Dank dreizehn Jahre später untergegangen war. Die Freiheit die Haartracht zu gestalten, wurde auf einmal ein gesellschaftliches Problem. Krach in vielen Familien Europas, Beschimpfungen von und gegen Friseure, weil die einen dafür und andere dagegen waren. Dabei war die Auseinandersetzung um das Aussehen lediglich die Spitze des Eisberges einer gesellschaftlichen Wandlung. Den wenigsten der Langhaarigen wird es damals bewusstgeworden sein: Hier fand europaweit eine kleine „Revolution“ statt, hinter der weit mehr als nur das Haar stand. Unterscheiden wollten sie sich von ihren Eltern, frei sein vom Einfluss des Vergangenen, anders sollte es werden. Lange Zeit war es nicht so ganz klar wieanders, aber anders musste es schon sein.

Aber wie das nun mal so ist im menschlichen Leben: Eine Reihe von denen, die damals protestierend und langmähnig auf die Straße gingen, haben sich inzwischen angepasst, tragen Designer-Klamotten, lassen sich in schweren Limousinen chauffieren und haben – wen wunderts - kurze Haare. Und sollte tatsächlich mal einer gegen sie aufmucken, dann reagieren sie brüskiert. Wie vergesslich doch Macht macht.

Aber bleiben wir bei den Haaren und bei den Vorbildern: Cäsar war einer, Ludwig der XIV, die deutschen Kaiser, Stalin, Hitler, die Beatles, all die, von denen die Zeitgenossen meinten sie seien die ganz Großen, sie wurden nachgeäfft. Im Kleineren trifft das auch heute noch zu, allerdings in veränderter Qualität. Altkanzler Kohl gab sich eher konservativ unauffällig und war deshalb als Vorbild ungeeignet. Altkanzler Schröder gab zwar in der Affäre „gefärbt“ oder „nicht gefärbt“ Anlass zu Presseberichten, ist aber als Vorbild für die Gestaltung der Haarpracht auch nicht geeignet. Besser geht’s da den Damen und Herren, die durch Film und Fernsehen bekannt gemacht wurden.

Dieter Bohlen mit Sicherheit nicht, der muss Bücher über sich schreiben lassen, aber seine ExEx Feldbusch/Poth ist da schon pfiffiger. Als das „Dummchen der Nation“ (...hier werden Sie geholfen...) konnte sie nicht nur viel Geld verdienen und ihren Marktwert festigen, sie hatte auch dem „Fräulein-Wunder“ der 50ger Jahre ein aktuelles, ein neues Gesicht verpasst. Ihrer „Intimfeindin“, der Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer, war dies nicht vergönnt. Diese hatte sich auf eine modisch äußerliche Vorbildfunktion aber auch nie kapriziert. Gottlob, denn das wäre auch schiefgegangen.

Die langjährige Kanzlerin Angela Merkel taugt auch nicht als visuelles Vorbild, dazu sind ihre Kostümberater zu konservativ. Der junge europäische Adel indes befriedigte und befriedigt wiederum die Vorstellungen des Marktes. Angefangen von Lady Di, der ehemaligen britischen Nachfolgeadeligen, über ihre Söhne, bis hin zu deren Angetrauten und noch demnächst Anzutrauenden, sie alle dienen den Medien als Stilikonen, selbst wenn sie an Magersucht leiden.

Von Zeitungskiosken, im Internet und den Filmplakaten lächelt es uns immer wieder entgegen: Das „neue“, alte Frauenbild des angebrochenen Jahrtausends: Blond, langhaarig, schmal, hochbeinig ist wieder mal angesagt. Neu ist‘s eigentlich nicht. Barbie lässt grüßen. War halt alles schon mal da.

Was die Körpergröße betrifft, treten - gewissermaßen natürliche – Grenzen auf, die das Idealbild beeinträchtigen. Aber egal, ob dick oder dünn, ob zu klein oder zu groß, an der Haarfarbe lässt sich arbeiten und an der Haarlänge neuerdings auch. Die Industrie und der Künstler im Salon werden es schon richten.

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