Hans Fallada - Wolf unter Wölfen

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Es ist das Jahr der Hyperinflation 1923. Die galoppierende Geldentwertung macht einen geordneten Warenaustausch fast unmöglich. Infolgedessen schrumpft die Wirtschaft des Deutschen Reiches, das vom Ersten Weltkrieg ohnehin noch stark gebeutelt ist. In dieser Situation ist das Leben vieler Menschen von wirtschaftlichen Sorgen geprägt. In seinem Roman «Wolf unter Wölfen» verfolgt Hans Fallada das Schicksal dreier ehemaliger Soldaten, die im Ersten Weltkrieg im selben Regiment gekämpft haben. Obwohl sie inzwischen verschiedenen gesellschaftlichen Milieus angehören, führt der Druck der Verhältnisse sie 1923 erneut zusammen. Jeder kämpft auf seine Weise um seine Existenz. Die Bereitschaft, dabei moralische Bedenken beiseite zu schieben und die eigene Würde außer Acht zu lassen, steigt mit der Not. Der Normalbürger wird zum «Wolf unter Wölfen». Doch wie Hans Fallada am Schicksal der drei Hauptcharaktere in «Wolf unter Wölfen» aufzeigt, kann der Not auf völlig unterschiedliche Weise begegnet werden.

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Er betrachtet das Kind ablehnend. Es ist ja Schwindel, denkt er weiter, eine künstliche Unschuld, eine ängstlich geschützte Unschuld – genau wie sie Gitter vor ihren Fenstern haben. Das Leben kommt doch – was wird in zwei, drei Jahren von dieser Unschuld noch dasein?

„Guten Tag!““ sagt das Kind zu ihm. Es hat ihn erst jetzt bemerkt, vielleicht, weil er mit dem Stuhl rückte, um aufzustehen und fortzugehen. Er nimmt die Hand, die das Kind ihm hinhält. Es hat dunkle Augen unter einer klaren, schönen Stirn, es sieht ihn ernst an. „Sie sind der Herr, der mit unserer Liesbeth gekommen ist?““ fragt es eindringlich.

„Ja““, sagt er und versucht, gegen soviel Ernst anzulächeln. „Wie alt bist du denn?““

„Elf Jahre““, sagt sie höflich. „Und Ihre Frau hat nichts als einen Paletot?““

„Richtig““, sagt er und versucht noch immer zu lächeln und leicht zu tun. Aber es ist eine verfluchte Sache, seinen Taten im Munde anderer, und nun gar schon von Kindern, zu begegnen. „Und gegessen hat sie auch nichts – und wird wohl kaum etwas kriegen, nicht einmal Speise mit Makronen.““

Aber sie merkt gar nicht, daß er ihr weh tun wollte. „Mama hat so viele Sachen““, sagt sie nachdenklich. „Das meiste zieht sie gar nicht an.““

„Richtig, vollkommen in Ordnung““, sagt er wiederum und kommt sich doch so schäbig vor mit seiner billigen Schnoddrigkeit. „So ist eben das Leben. Das hast du noch nicht in der Schule gehabt? Wie?““

Immer jämmerlicher, immer kläglicher, vor allem vor diesen ernsten Augen, die ihn ansehen – fast traurig.

„Ich gehe nicht in die Schule““, sagt das Kind mit einem kleinen, ein wenig wichtigtuerischen Ernst. „Ich bin nämlich blind.““ Wieder der Blick, dann: „Papa ist auch blind. Aber Papa hat früher noch sehen können. Ich habe nie sehen können.““

Sie steht vor ihm – und der für seinen billigen Spott so rasch Gestrafte hat immer stärker das Gefühl, als sähe sie ihn an. Nein, nicht mit den Augen, aber vielleicht mit der klaren Stirn, dem kühn geschwungenen, ein wenig blassen Mund. Als sähe dies blinde Kind mehr von ihm als seine sehende Petra.

Da erzählt sie: „Mama kann sehen. Aber sie sagt, sie möchte lieber auch nicht sehen, sie weiß nie, wie Papa und mir zumute ist. Aber wir erlauben es ihr nicht.““

„Nein““, stimmt Wolfgang zu. „Das wollt ihr wohl nicht.““

„Fräulein und Liesbeth und Trudchen und Herr Hoffmann können uns auch erzählen, was sie sehen. Aber wenn Mama es erzählt, ist es doch anders.““

„Weil es eben die Mama ist, nicht wahr?““ fragt Wolfgang vorsichtig.

„Ja““, sagt das Kind. „Papa und ich, wir sind beide Mamas Kinder. Papa auch.““

Er schweigt, aber das Kind erwartet keine Antwort, diese Dinge, von denen es spricht, sind ihm wohl selbstverständlich, es ist auch nichts dazu zu sagen. Nun meint es: „Hat Ihre Frau auch noch eine Mama – oder hat sie niemanden?““

Wolfgang steht da, ein sehr dünnes Lächeln um seinen Mund. „Nein, niemanden““, sagt er entschlossen. Und denkt: Fort! Nur fort! Knockout geschlagen in seiner Lieblosigkeit, in seiner Halbheit von einem Kind.

„Papa gibt Ihnen bestimmt Geld““, meint das Kind. „Und Mama will heute nachmittag zu Ihrer Frau fahren. Wo ist es denn?““

„Georgenkirchstraße 17““, sagt er. „Zweiter Hof““, sagt er. „Bei Frau Thumann““, sagt er.

Etwas wallt in ihm auf: Wenn nur ihr geholfen wird! Ihr soll geholfen werden! Sie ist jeder Hilfe wert!

Entgleitende Welt, in der du triebest, Armer, verstrickt und verstrickend. Plötzlich, da du fühlst, wie sie sich von dir löst, merkst du, wie wert sie dir war. Ausgetrieben ins Dunkel, in der Ferne noch das klare Licht – und nun erlischt es. Du bist allein – und ob du zurückkehren kannst und wirst – du weißt es nicht! Wir hatten gute Stunden, aber sie sind in den Sand geronnen. Manchmal noch ein Geschmack auf der Lippe, flüchtig, süß – und vorbei! Und dahin! Arme Petra …! Bettler wahrhaftig, da jetzt die Wendung kommt, vielleicht Hilfe, da spürt er, daß Hilfe ihm nichts helfen kann, weil er hohl, ausgebrannt, leer ist. Vorbei! Vorbei!

„Ich gehe jetzt““, sagte er durch die Küche. Er gab dem Kinde die Hand, nickte, fragte: „Die Adresse weißt du?““ und ging. Ging hinein in die Schwüle, hinein in die enge, tobende, jagende Stadt, wieder einmal den Streit um Geld und Brot zu bestehen, für was, für wen –?

Er wußte es nicht, noch immer nicht, noch lange nicht.

6

Das, was die Leute „das Schloß““ in Neulohe nannten, war das Haus des alten Herrn. Der Rittmeister von Prackwitz wohnte gut fünfhundert Meter weiter, schon zwischen den Feldern, außerhalb des Gutshofs, in einer kleinen Villa. Sechs Zimmer, moderner Maurermeisterstil, ein schlampiger, schon abblätternder Bau aus der ersten Inflationszeit. Das Schloß, aus dem der alte Herr nicht hatte wegziehen mögen, schon, um in der Nähe seiner geliebten Fichten zu bleiben und – nebenbei – dem Schwiegersohn ein wenig auf die Finger zu sehen, das Schloß war auch nur ein gelber Kasten, aber mit dreimal soviel Zimmern wie bei den jungen Leuten, und immerhin mit einer richtigen Freitreppe, einem Gartenzimmer mit Türen aus Glas bis an die Erde, der „Saal““ genannt, und einem Park.

Am Schloß ging Negermeier vorüber. Dort hatte er nichts zu suchen und wollte er für dieses Mal auch nichts suchen – der erbosten Gnädigen wegen. Gleich kam, unbequem nahe, da zu sehr unter Aufsicht gelegen, das Beamtenhaus, in dem das Büro war und sein Zimmer (alles andere stand wegen der rittmeisterlichen Sparmethoden leer – aber der Rittmeister ist ein großer Mann). Da Meier sich beim gnädigen Fräulein wegen des Telefongesprächs mit dem Vater erkundigen wollte, ging er erst einmal auf sein Zimmer und wusch sich Hände und Gesicht. Dann goß er sich ein Parfüm „Russisch Juchten““ ausgiebig auf die Brust – es war unbedingt das richtige Parfüm fürs Land. Wie die Annonce gesagt hatte: „herb, männlich, rassig““.

Hinterher besah er sich im Spiegel. Die Zeit, da er seine Kleinheit, die Wulstlippen, die eingedrückte Nase, die vorstehenden Augen als Schmach empfunden hatte, war natürlich längst vorbei. Seine Erfolge bei den Weibern hatten ihn belehrt, daß es auf Schönheit nicht ankam. Im Gegenteil: ein bißchen apartes Aussehen lockte die Mädchen wie die Salzlecke das Wild.

Freilich war es mit der Violet natürlich nicht so einfach wie mit irgendeiner Amanda Backs oder Sophie Kowalewski. Für sicher aber hielt es der kleine Meier – wieder einmal abweichend von seinem Arbeitgeber, dem Rittmeister –, daß die kleine Weio trotz ihrer fünfzehn Jahre schon ein Luder war. Diese Blicke, diese junge, eifrig markierte Brust, diese Redensarten, frech, und die Sekunde darauf blaueste Unschuld – das war für einen so erfahrenen Frauenjäger wie ihn nicht zu verkennen! Es war ja auch klar: schon aus dem Schlafzimmer der damals noch unverheirateten Mutter sollte der alte Herr von Teschow einen Liebhaber hinausgesetzt haben, mit der Peitsche, die nachher auch die Mama zu kosten bekam. Erzählten die Leute – na ja, die Welt war groß, und möglich war in ihr alles. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Es wäre etwas übertrieben, den kleinen Feldinspektor Meier wegen seiner Gedanken vor dem Spiegel einen Intriganten und schurkischen Verführer zu nennen. Dies waren keine Pläne, es war jugendliches Gefasel, Eitelkeit – Wunschträume. Wie ein junger Hund hatte er ungeheuren Appetit, am liebsten hätte er alles benagt – und die Violet war wirklich sehr hübsch!

Aber genau wie bei einem jungen Hund war seine Angst mindestens ebenso groß wie sein Appetit – bloß keine Prügel bekommen! So frech wie zu der Amanda ohne Anhang würde er zu dieser Weio nie sein können, hinter der ein jähzorniger Vater stand. Wenn er in seinen Träumen alles bis zur Entführung und heimlichen Trauung bestens erledigt hatte – vor der Heimkehr zum Schwiegervater graulte ihm doch. Nicht einmal die Heimkehrunterhaltung mit ihm konnte er sich ausdenken, am besten erledigte das die junge Frau. Vor ihr brauchte man weder Angst noch Respekt zu haben: wer einmal mit einem geschlafen hat, ist nichts Besseres mehr als der, mit dem sie schlief, und selbst die adlige Abstammung – geheimnisvoll, doch Ehrfurcht heischend – war dann abgegangen wie die Politur von einem Fabrikmöbelstück – alles bloß gemeines Fichtenholz!

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