Thorsten Reichert - Status Quo

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Die NSA-Affäre – jeder spricht darüber, aber niemand weiß genau, in welchem Umfang die USA uns über Jahrzehnte hinweg ausspioniert haben. Das ändert sich, als die Amerikaner im Gegenzug zum Zustandekommen des Freihandelsabkommens TTIP Einsicht in sämtliche Akten gewähren, die sie in den Jahren 1954 bis 2010 in Deutschland abgehört und gesammelt haben. Schnell stellt sich heraus, dass die Öffentlichkeit niemals vom Inhalt dieser heiklen Daten erfahren soll. Eine hartnäckige Journalistin und ein skrupelloser Hacker wollen das ändern, doch auch die zuständige BKA-Mitarbeiterin und ein Ermittler vom LKA Schleswig-Holstein zweifeln mehr und mehr an ihrem Auftrag, die Daten zwar grob zu sichten, aber so schnell wie möglich im Safe verschwinden zu lassen. Als der LKA-Mann in den NSA-Akten geheime Dokumente findet, die manchen großen politischen Skandal in ganz neuem Licht erscheinen lassen, wird er vom Polizisten zum Schnüffler. Doch er ist nicht der Einzige, der sich intensiv mit der Sache beschäftigt. Als er merkt, dass seine zu große Neugierde die Nachrichtendienste auf den Plan gerufen hat, ist es bereits zu spät. Auf der Flucht vor den eigenen Leuten schließt er ein Zweckbündnis mit der Enthüllungsjournalistin – doch ist er bereit, am Ende alles zu riskieren und die Akten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen?

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„Jackpot!“

NSA-Hauptquartier, Crypto City, Maryland, USA, Dienstag 7.48 Uhr

„Sir, we have access from an unknown device.“

Ein NSA-Mitarbeiter in schwarzem Rollkragenpullover klopfte an die offen stehende Glastür des Leiters der Überwachungsabteilung „Allied Observations“ und schaute seinen Vorgesetzten fragend an.

„Follow it and report back if necessary.“

Spiegel-Redaktion, Hamburg, Dienstag 13.08 Uhr

Grit Junkermann saß in der Kantine über einem Makkaroni-Auflauf und hörte ihrer Kollegin Friederike zu. Friederike war die „Klatschtante“ der Redaktion, nicht nur weil sie sich um die aktuelle Bericherstattung zu Stars und Sternchen kümmerte, sondern weil sie alles wusste, was der Spiegel-Flurfunk zu sagen hatte.

„Ich glaub das nicht, der macht in aller Öffentlichkeit mit seiner Assistentin rum, und zuhause sitzt seine Frau mit vier Kindern!“

Friederike konnte sich wunderbar aufregen, über alles und jeden. In diesem Fall war ihre Entrüstung durchaus nachvollziehbar, auch wenn ihre moralischen Vorstellungen an vielen Stellen differierten.

„Jedenfalls sag ich zu ihm, 'Wenn du ihr das Herz brichst, dann mach ich dich fertig!' Da schaut der mich an als hätte ihn eben ein Güterzug überfahren. So ein Vollpfosten, der kapiert echt gar nix!“

Friederike hatte den Salat gewählt, und während sie sich jetzt über den Kollegen aus der Wirtschafts-Abteilung echauffierte, landeten ein paar Spritzer des Joghurtdressings auf Grit Junkermanns Brille. Sie versuchte, die kleinen weißen Flecken so gut es ging zu ignorieren und wendete sich ihrem Auflauf zu. Friederike war keine einfache Kollegin, aufbrausend und distanzlos, selbst für Grits Maßstäbe, aber sie war loyal und unterhaltsam, war für jeden Spaß zu haben und immer die letzte auf der Tanzfläche. Grit mochte sie, selbst wenn sie ihr Dressing auf ihrer Brille verteilte.

„Wie geht’s denn bei dir voran?“

Einer ihrer positiven Charakterzüge war, dass Friederike sich ernsthaft für andere interessierte. Ihre Fragen waren keine Floskeln, sie freute sich mit einem, wenn man eine gute Story hatte und half auch mal mit einem ihrer unendlich vielen Kontakte aus, wenn man einen guten Informanten brauchte. Grit kaute auf ihren Makkaroni und überlegte, ob sie Friederike um einen Tipp bitten sollte. Ihre Kollegin hatte ausgezeichnete Connections in die Hamburger Glitzerwelt, von St Pauli bis zur High Society, aber im politischen oder kriminologischen Bereich war selbst ihr Adressbuch dünn besetzt.

„Naja, geht so. Ich mach erstmal Hintergrundrecherche, bevor ich mich ans Eingemachte setze.“

Klang gut, hörte sich tatsächlich so an als hätte sie einen echten Plan.

„Erst der Barschel, jetzt diese blöde NSA-Geschichte. Du hast echt die Arschkarte.“

Friederikes Kommentare konnten ernüchternd und mitfühlend zugleich sein. Aber sie hatte Recht, derzeit lief es nicht gut für Grit, sie brauchte dringend eine gute Story, und alles, was sie hatte, waren zwei hoffnungslose Fälle.

„Immer noch besser als Promis in den selbigen zu kriechen“, konterte sie und prostete ihrer Kollegin zu.

Saalgasse, Wiesbaden, Dienstag 14.02 Uhr

Stefanie Wohlfahrt schreckte auf als ihr Smartphone klingelte. Sie musste über ihrem Laptop eingenickt sein, von der Kuscheldecke und dem Latte macchiato in einen warmen Schlummer befördert.

„Ja hallo?“

„Steffi, gewöhn dir doch endlich an, dich mit deinem Namen zu melden.“

Es war Carmen, ihre allerbeste Freundin.

„Selber! Wer soll sonst an mein Telefon gehen?“

„Hast recht, du bist ja chronisch untervögelt, da fallen eher Weihnachten und Ostern zusammen, ehe man bei dir mal nen Kerl oder ne Lady an der Strippe hat.“

„Wenn schon, dann Kerl. Aber nein danke, ich habe gerade keinen Bedarf, und wenn, dann kannst du mir sicherlich ein paar gute Kandidaten vermitteln.“

Das war die Einladung, sich Details aus Carmens neuesten Liebschaften erzählen zu lassen. Sie würde mit ihrer besten Freundin durch dick und dünn gehen, aber an ihre amourösen Abenteuer würde sie sich nicht gewöhnen können und sie schon gar nicht teilen wollen. Es mochte am Namen liegen oder am spanischen Blut, das großmütterlicherseits durch Carmens Adern floss, sie wusste es nicht. Jedenfalls ging ihre beste Freundin alle zwei Wochen mit einem neuen Kerl ins Bett, und in jeden einzelnen von ihnen verliebte sie sich unsterblich. Ihren Liebeskummer inklusive intimer Einzelheiten offenbarte sie ihrer besten Freundin am liebsten am Telefon, was zu mehrstündigen Telefonaten führen konnte, während derer Stefanie ein Schaumbad nahm, einkaufen ging, kochte, ihre Lieblingsfernsehserie schaute oder ihre Wohnung putzte. Nicht dass sie kein Interesse an Freud und Leid ihrer besten Freundin hätte, die Berichte waren einfach so ausführlich, dass Haushalt und Wellness zu kurz kommen würden, wenn sie diese Dinge nicht mit ihren Carmen-Telefonaten verknüpfte. Während ihre Freundin ihr von letzter Nacht erzählte, fragte sich Stefanie, wie sie über ihrer Arbeit hatte einschlafen können und wie lange sie überhaupt geschlafen hatte. Es war kurz nach zwei, ihr Laptop war seit fast zwei Stunden mit dem Internet verbunden. Normalerweise steckte sie das LAN-Kabel nur für wenige Minuten ein, um Mails zu checken und zu versenden. Für alle anderen Internet-Sachen war das iPad zuständig. Nun war ihr Laptop zwei Stunden lang online und zu allem Überfluss die ganze Zeit mit der NSA-Festplatte verbunden gewesen. Sie rügte sich innerlich, während Carmen von „life-changing sex“ berichtete. Natürlich hatte sie nichts zu befürchten, weil ihr Notebook von Michi „gehärtet“ worden und damit nach seiner überzeugenden Aussage unangreifbar war. Was sie dennoch wütend machte, war die Unbedachtheit, mit der sie gegen ihre eigenen Regeln verstoßen hatte. Sie nahm sich vor, strenger mit sich selbst zu sein und so etwas nicht wieder vorkommen zu lassen.

LKA Schleswig-Holstein, Kiel, Dienstag 14.27 Uhr

Im Kellerraum des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein in Kiel lagen tausende Blätter Papier auf Boden, Tischen und Ablagen verstreut, während drei Laserdrucker unentwegt Nachschub produzierten. Martin Johannsen lief fluchend um die Tischreihen und versuchte, das ständig wachsende Chaos zu überblicken. Seine Taktik, die ausgedruckten Dokumente in eine sinnvolle Ordnung zu bringen, war schon daran gescheitert, dass er durch unbedachtes Abarbeiten der Stapel die Unordnung nur noch größer gemacht hatte. Da die Drucker fertig bedruckte Blätter auf den Boden fielen ließen, wo sie sich dann in umgekehrter Reihenfolge stapelten oder vielmehr zu unförmigen Haufen versammelten, wurde die Reihenfolge mehrseitiger Dokumente dadurch umgekehrt. Die erste Seite lag unter der zweiten usw. Das war spätestens dann problematisch geworden, als Johannsen in unregelmäßigen Abständen die Haufen aufgehoben und auf seine drei mal fünf Stapel verteilt hatte. Dadurch riss er zusammenhängende Dokumente nur noch weiter auseinander, weil er die Haufen von oben nach unten abarbeitete, so dass die zuletzt gedruckten Seiten in seinen Stapeln unten landeten. Auf diese Weise wurden mehrseitige Dokumente teilweise komplett voneinander getrennt, und es lagen dutzende andere Dokumente zwischen ihnen. Das hatte er natürlich erst bemerkt, als er Zeit gefunden hatte, neben dem Bilden der Stapel diese nach Inhalten zu untersuchen. Zu dem Zeitpunkt waren bereits gut 5000 Seiten gedruckt und auf Stapeln verteilt worden. Er hatte einsehen müssen, dass fünf Stapel viel zu allgemein waren und hatte versucht, Dokumente einzeln auf den Tischen zu verteilen, doch selbst die meterlangen Tischreihen waren schon nach kürzester Zeit komplett mit Papier bedeckt, und der überwiegende Teil seiner Stapel lag noch unsortiert vor ihm. Daher hatte er beschlossen, alle einseitigen Dokumente auf den niedrigen, meterlangen Aktenschränken abzulegen, und zwar chronologisch sortiert. Dazu hatte er an der Wand über der Ablagefläche postIT-Zettel mit den Jahrzehnten angebracht: 1960, 1970, 1980, 1990, 2000 und 2010. Alle einseitigen Dokumente legte er an ihre ungefähre Position auf dem Zeitstrahl. Dabei halfen die Schlagwörter, welche die Drucker oben auf jeder Seite abdruckten, denn bei jedem Dokument war neben dem Dateinamen und dem Druckdatum auch etliche Schlagwörter und eben die Jahreszahl des Originaldokuments enthalten. Da die Mehrheit der Dokumente einseitig waren, blieb damit auf den Tischen Platz für das Sortieren der mehrseitigen Akten. Dennoch waren auch die Tische auf diese Weise bald belegt, und er hatte auf dem Boden fortfahren müssen. Nachdem er auf diese Weise den „Schleswig“-Stapel so gut es ging abgearbeitet hatte (die teils und ganz geschwärzten Dokumente hatte er auf ihrem Stapel gelassen und die drei anderen Unterkategorien aufgehoben, so dass es jetzt für die ungeschwärzten Dokumente keine Unterteilungen mehr gab), wurde ihm klar, dass für die „Kiel“ und „Holstein“ Stapel kein Platz mehr für eine chronologische Sortierung war. Das war der Moment, in dem er fluchend im Raum stand, kaum in der Lage, einen Schritt zu gehen, weil fast der gesamte Boden zwischen den Tischen mit bedruckten Blättern bedeckt war. Die Drucker hörten nicht auf, immer neues Material auszuspucken, und sein Ansatz, eine sinnvolle Ordnung ins Chaos zu bringen, schien komplett fehlgeschlagen zu sein. Um ein noch größeres Durcheinander zu vermeiden, stakste er zu den Druckern und montierte die Auffangklappen wieder an, damit die bedruckten Blätter nicht weiterhin chaotisch zu Boden fielen. Dann arbeitete er die am Boden liegenden Haufen so schnell es ging ab und nahm zwischendurch die dicker werdenden Stapel aus den Druckerablagen, um Papierstau zu vermeiden. Er legte diese Stapel unsortiert und mit der bedruckten Seite nach unten auf einen Stapel, um auf diese Weise wenigstens chronologische Ordnung des Ausdrucks beizubehalten. Beim Abarbeiten dieser Stapel stellte er fest, dass er deutlich schneller voran kam als mit den chaotischen Haufen zuvor. Er gab außerdem das Vorhaben auf, sich zwischen den tausenden Seiten am Boden bewegen zu können, ohne versehentlich auf sie zu treten. Er zog seine Schuhe aus und lief strümpfig durch den Raum. Auf diese Weise kam er zügig voran, ohne die Blätter zu verknicken oder Schuhabdrücke darauf zu hinterlassen. Nun hatte er immerhin ein Arbeitstempo, welches den Laserdruckern überlegen war, so dass er zwischen dem gelegentlichen Abholen der neuen Drucke ein paar Minuten hatte, die Dokumente nicht nur zu sortieren sondern auch zu sichten. Für eine Analyse einzelner Blätter blieb jedoch keine Zeit, dazu waren nun auch die letzten Winkel des Raumes – selbst unter den Tischen – mit Blättern bedeckt. Eine neue Sortiermethode musste her. Johannsen nahm den Tacker von der Ablage und begann, die mehrseitigen Dokumente zusammenzuheften. Dann sortierte er auch sie auf die drei chronologischen Ablagen Kiel, Schleswig und Holstein. Auf diese Weise würde er am Ende neben den Stapeln mit geschwärzten Dokumenten nur noch drei Dokument-Reihen haben, eben die chronologisch sortierten Akten zu den drei Ortsnamen. Als den Laserdruckern einmal mehr das Papier ausging, nutzte er diese Zwangspause, um die chronologischen Ablagereihen von ihren bisherigen Ablagen auf die drei – nun freien – Tischreihen umzubeugen. Nach zwanzig Minuten war diese Arbeit abgeschlossen und das bislang letzte ausgedruckte Dokument geheftet und auf seine Position auf den Zeitstrahlen gelegt. Bevor er neues Papier in die Drucker legte, schaute er sich die Inhalte seiner angelegten Desktop-Ordner an. Er war noch immer am Ausdrucken der ersten drei Druckaufträge. Das waren innerhalb der Ordner jeweils ein paartausend Dokumente. Insgesamt befanden sich in den Ordnern mehrere hunderttausend Dateien. Sein Enthusiasmus erhielt einen kräftigen Dämpfer. Hatte er eben geglaubt, dem Chaos Herr werden zu können, so musste er erneut die Aussichtslosigkeit seines Vorhabens erkennen. Nach dem Ausdrucken der verbleibenden Dokumente würden sich die Akten bis unter die drei Meter hohe Decke stapeln, abgesehen davon, dass dieser Vorgang geschätzte zwei Monate dauern würde. Dabei handelte es sich nur um eine minimale Auswahl an Dokumenten, nicht etwa um alle für Schleswig-Holstein relevanten Akten. Selbst wenn er den Druckvorgang erheblich beschleunigen und eine Lösung für die Lagerung der Dokumente finden könnte, es wäre unmöglich, sie alle einzeln zu sichten oder gar komplett durchzuarbeiten. Er musste sich damit abfinden, nur einen Bruchteil der Daten berücksichtigen zu können. Müde lehnte er sich gegen einen der Tische und betrachtete den Blätterwald. In dem Moment kam Furtwängler herein.

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