Gabriele Plate - Kein und Aber oder die gestohlene Zunge

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Kein und Aber oder die gestohlene Zunge: краткое содержание, описание и аннотация

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Paul wird durch die Folgen seiner leidenschaftlichen Liebe zu der sanften Aisha, in einen Neustart geschleudert. Domestiziert und geprägt vom Bann seines erfolgreichen, selbstgefälligen Vaters, zwängt er sich durch das Nadelöhr des Schicksals.
Pauls Verhalten, gegenüber Trauer, lebensbedrohlichen Situationen oder folgenschwerer Lügen, ergründet seine Persönlichkeit, fordert seine Courage, die er nicht zu besitzen glaubt. Er wird unsanft in sein eigenes Leben hineingestoßen, in einen Strudel gegensätzlicher Gefühle und Moralvorstellungen.
Eine spannende Erzählung von Liebe und ihren Schatten, von gesellschaftlichen, religiösen und politischen Querelen unserer Zeit und dem wachsenden Unvermögen ihnen erfolgreich zu begegnen. Vorurteile und Schuld werden vom Anspruch des Verzeihens begleitet, vom Zweifel des Glaubens, vom kritischen Aufbäumen und dem Zurücksinken in das Plätschern geregelter Bahnen.

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Sie hatten sich nebeneinander in die Sitzbank eines der Flughafen Bistros geklemmt. Sie plauderte, und Paul erfuhr einiges über ihr Leben. Sie war oft in Marrakesch und besaß dort ein Haus, mitten in einem parkähnlichen Garten von einer hohen Mauer umsäumt. Paul sah sich ein paar Fotos an, hohe Mauern um Irgendetwas gefielen ihm gar nicht. Diese Mauer aber, in ihrem dunklen Rosa, wirkte nicht bedrohlich, sie erweckte in ihm eher das Gefühl etwas Märchenhaftes zu verbergen. Er erkannte Palmen, exotisches Gewächs und ein Gebäude, das ihn überraschte. Kein Pseudopalast wie erwartet, überladen und mit Kitsch verziert. Das Haus war eine architektonische Sonderheit, hochmodern und trotzdem passte es in dieses Märchen. Moderne Architektur interessierte ihn, das gab er zum Ausdruck. Er wurde eingeladen mitzukommen. Mit ihr zu fliegen. Heute, jetzt, sofort!

Der Flug war ausgebucht. Paul dachte gar nicht nach, er wollte plötzlich nach Marrakesch. Und zwar genauso, wie sie es vorgeschlagen hatte. Heute! Er hatte mehr als eine Stunde lang seine Pein vergessen, er fühlte sich wiederbelebt, und er hatte einen erfüllbaren Wunsch vor Augen. Marrakesch und die Nähe dieser Frau.

Sie war nicht erstaunt, als er ihrer Aufforderung mitzukommen zustimmte, jedoch hocherfreut. Sie war ebenso wenig erstaunt, als er sie mit einer schriftlichen Zeile auf seinem Smartphone, von der Existenz eines eigenen Privatjets informierte. Ein Spielzeug seines Vaters, mit welchem er hinüberfliegen könnte. Falls ein Pilot, den er im Visier hatte, sich einverstanden erklärte. Paul besaß keine Flugerlaubnis.

Sie nannte ihm ihre private Handynummer. Paul tippte die Zahlen ein und drückte automatisch auf aktivieren, um zu kontrollieren, ob er die richtigen Ziffern eingegeben hatte. Ihr Smartphone lag vor ihnen auf dem Tisch, der Klingelton ertönte, und im selben Moment erstrahlte auf dem Display Pauls Gesicht. Er hatte dicht neben ihr gesessen und sich erkannt, samt einem Fenster seines Elternhauses im Hintergrund.

Das war nicht vorgesehen gewesen, sie bedeckte hastig ihr Handy, bis die etwa zehn Jahre alte Aufnahme mit dem Paul Portrait in der Dunkelheit des Displays verschwand. Der letzte Aufruf, Flug nach Marrakesch, die Passagiere sollten sich sofort zum Gate begeben. Sie umarmte ihn kurz und überraschend heftig und eilte durch die Sicherheitskontrolle davon.

„Wir sehen uns heute Abend in Marrakesch, ich warte auf Sie“, rief sie ihm noch zu.

Schon war sie aus seinem Blickfeld verschwunden, lange, bevor er seine Fragen hätte schreiben können. Wie kam sie an dieses Foto, wieso, warum und überhaupt, was war hier los? Auch die Frage, ob sie nicht lieber im Privat Jet mit ihm fliegen wolle, blieb in ihm hängen.

Sie reiste viel und niemals mit Gepäck. Sie besaß alles dreifach, Nötiges und Unnötiges, hier in Deutschland und dort in Marokko. Außerdem hatte sie eine Wohnung in London. Sie war Witwe, erfolgreiche Modedesignerin, war gesund und wirkte, als hätte sie keine Zweifel.

Erst dann war Paul aufgefallen, dass sie ebenfalls seine Sprachlosigkeit als selbstverständlich hingenommen hatte. Sie hatte nicht mit der Wimper gezuckt, als er für einige Sekunden seine Glatze entblößt hatte. Sie zog ihn an, wie ein Magnet, und gleichzeitig war sie ihm auf eine seltsame Art unheimlich. Und, sie schien ihn zu kennen!

Dieses Geheimnis brachte Leben in ihn, er wollte es lüften, und er fühlte sich ungewohnt motiviert. Und wenn es die letzte Tat in seinem Leben sein sollte, er musste diese Frau wiedersehen, seine Atemwege mit ihrem Duft verwöhnen und Kraft aus ihrem Blick empfangen. Jetzt erst betrachtete er die Visitenkarte mit ihrem Logo. Mi Mi Fa. Miriam Miller Fashion, London-Berlin-Marrakesch.

MiMi, das klang in Pauls Ohren nicht gerade seriös, er assoziierte es mit einer Katze. Katzenmode? Gab es so etwas? Paul fand, dass Mimi allerdings zu ihr passe, zu dieser zarten, und wie ihm schien ebenso zähen Frauengestalt mit ihren grünen Krallen. Diese Dame versprach höchst problematisch und unbeirrbar zu sein, wenig gefügig und schon gar nicht erpressbar. Er irrte sich.

Zu dem Gedanken einer Unbeirrbarkeit mischte sich Aisha, seine verstorbene Geliebte. Sie hatte für ihre Standfestigkeit ihr Leben gelassen. War es das wert gewesen? War er, Paul, das wert gewesen?

Er erinnerte sich an einen Film, in dem er von dem Schlachtruf der Republikaner des spanischen Bürgerkrieges erfahren hatte: „Lieber stehend sterben, als kniend leben“. Das schien ihm paradox, denn ein Leben zählte mehr als der Stolz, mehr als Prinzipien, politische oder religiöse Vermächtnisse oder sogar mehr als die Liebe.

Paul hätte sich gerne mit dieser MiMi darüber unterhalten, er hätte gerne von ihrem Stolz und ihrer Liebe erfahren, aber das Programm seines Smartphones spuckte für seine Bedürfnisse die benötigten Worte zu langsam heraus, um mit getippten Sätzen eine richtige Unterhaltung führen zu können. Wer brachte außerdem die Geduld auf, zu warten, was er von sich zu geben wünschte und dieses, verdammt noch mal, im Telegrammstil. Wenn er tippte, war ihm ein Augenkontakt kaum möglich. Also blieb er das was er war, ein stummer Mann.

„Der weise Mann hört zu, beobachtet und schweigt.“ Diese chinesischen Weisheiten, der pure Hohn! Paul hatte nie die Weisheit als Ziel vor Augen gehabt, nun war ihm unfreiwillig die Möglichkeit gegeben, weise zu werden. Ob ihm noch die Zeit dazu blieb?

Er fuhr mit dem Taxi zu Vaters Privat Jet, dessen Lieblingsspielzeug, das nun Paul gehörte. Ohne Gepäck und ohne vorher in der Apotheke seine bestellten Chemie cocktails abzuholen, seine dringend benötigten Nebendosen für die nächsten acht Tage.

Schleimhäute in Mund und After lösten sich von ihm. Falls er etwas aß, konnte es momentan nur unter Schmerzen und als Brei geschluckt werden, er bemühte sich also gar nicht erst um Proviant. Zu seinem Pilzbefall im Mund hatte sich ein neuer, gefährlicherer Pilz eingeschlichen, durch heißes Duschen war er mit dem Wasserdampf in die Atemwege eingedrungen. Das könnte eine Lungenentzündung hervorrufen, in seinem Falle tödlich. Seine Nieren bräuchten sehr bald künstliche Verstärkung, sein Herz protestierte mit starken Rhythmus-Störungen, seine Leber war übermäßig vergrößert. Er schluckte täglich morgens und abends eine Handvoll Pillen, begleitend zu der Chemotherapie. Zusätzlich Pillen der wichtigsten Mineralien, Zink, Selen, Magnesium. Zudem, Pillen gegen den Brechreiz, Pillen gegen die Schlaflosigkeit und Pillen gegen die Schmerzen. Rote, weiße, blaue, gelbe, rund oder in länglichen Kapseln. Das Einnehmen zog sich manchmal über Stunden hin. Der Schluckreflex streikte. Außerdem war er unfruchtbar geworden. Er hatte es abgelehnt vor dem ersten Chemoschub eine Portion Sperma einfrieren zu lassen. Danach hatte ihm wirklich nicht der Sinn gestanden. Was, in Teufels Namen, hatte er noch zu verlieren? Also, auf nach Marokko, vielleicht sein letztes Abenteuer in diesem Leben.

Der Pilot und die Nichte

Paul schickte an einen guten Freund und Ex-Patienten seines verstorbenen Vaters eine Nachricht, mit der dringenden Bitte, ihn nach Marrakesch zu fliegen. Unbedingt heute noch, schrieb er.

Der Bekannte fühlte sich Pauls Vater immer noch zu tiefst verpflichtet. Sein Gesicht, das in Jugendjahren durch einen schweren Motorradunfall verunstaltet worden war, hatte der Chirurg, durch zahlreiche und über einige Jahre hingezogene Operationen, wieder herzustellen gewusst. Die geschickte Hand, das außergewöhnliche Können und der unersättlich berufliche Ehrgeiz, des inzwischen Verstorbenen, hatten ihn damals von seiner Verunstaltung erlöst. Er nahm gerne die Gelegenheit wahr, Paul einen Gefallen zu erweisen. Außerdem fehlte ihm für dieses Jahr noch eine gehörige Anzahl an Flugstunden, die er benötigte, um seinen Flugschein nicht erneuern zu müssen.

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