Norbert Krabs - Verliererballaden

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6 überaus faszinierende Kurzgeschichten über die Tragik des Lebens, der Liebe und des Todes. Mit viel Wortwitz und Ironie wird hier über das Scheitern der Figuren in ihrer jeweiligen Lebenssituation erzählt. Und wenn diese dann den Bezug zur Realität verlieren, entführt das auch den Leser in eine phantastische, oft surreale Welt.

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Man musste natürlich aufpassen, dass man nicht zu schnell zu viel Alkohol nachschüttete, wenn man die Pillen genommen hatte. Sonst kotzte man sie ja gemeinsam mit dem anderen Zeug wieder aus. Und das war nicht Sinn der Sache. Die Pillen machten ja nicht fett! Im Gegenteil.

Alice und er hatten Tür an Tür gewohnt solange er zurück denken konnte. Bereits als kleiner Bub’ hatte er sie geliebt. Sie war wohl ein oder zwei Jahre älter als er. Und einen ganzen Kopf größer. Schon damals hatte er ein Faible für große, schlanke Frauen mit langem, glattem Haar. Und Alice konnte Fahrrad fahren! Wenn er sich auf seinem quietschenden, rostigen Dreirad ihre Straße hinauf quälte, bis diese in dem sandigen Feldweg endete, wo er nicht weiterkam, sauste sie mit wehendem Zopf an ihm vorbei. Geradeaus in den Sonnenuntergang. Frei und ungebunden.

Von ihm und seinen bewundernden Blicken nahm sie dabei natürlich keinerlei Notiz.

So sind Kinder nun einmal.

Bei allem Hochgefühl war Demut das Gebot der Stunde. Die Existenz des Mauselochs war die sichtbare Manifestation eines ihm gewogenen Schicksals. Die Öffnung nach der anderen Seite hin aber nur eine Hypothese.

Luft holen, Tee trinken, Zähne putzen. Geduld. Und Demut.

Die Einheit zweier liebender Seelen ließ sich nicht forcieren. Man muss dem Lauf der Dinge seine Zeit lassen. Rom wurde auch nicht…, schlechtes Beispiel. Zu wenig Romantik. Streichen!

Keinesfalls wollte er ihre gegenseitige Liebe gefährden indem er sie unter Druck setzte. Sie waren noch jung. Und vierundzwanzig vergeudete Jahre waren nicht die Ewigkeit! Die lag noch vor ihnen. Ein in allen Farben schillernder Teppich, ein Flies, der von ihren Füßen bis an den Himmel reicht. Und darüber hinaus. Ja, das war das Bild! So würde er beginnen.

Liebe Alice, …

Sie hatte sich verändert. Die Angst die Portion Leben, die sie auf ihrem Teller hatte könne sie vielleicht nicht satt machen hatte Alice fressen lassen. Immer gieriger. Sie hatte genommen was sie bekommen konnte: Kurzes Glück wo es zu haben war, Sex wo er sich nicht vermeiden ließ und manchmal auch dort wo sie ihn gerne vermieden hätte ihr aber die Kraft dazu fehlte. Manchmal ein wenig Liebe, Freundschaft nie.

Heute war sie das Fressen leid. Und satt geworden war sie tatsächlich nicht. Sie war aufgedunsen und fett. Und müde.

Jeder Hunger war ihr abhanden gekommen.

Ihr schien als schabte da irgendetwas in der Wand oder dahinter auf der anderen Seite. Jetzt, da das monotone Summen des Staubsaugers aufgehört hatte, konnte sie durch die Stille hindurch deutlich ein leises Kratzgeräusch hören. Entweder schob ihr Nachbar in seiner Wohnung wieder irgendwelche Möbel hin und her, oder es war ein Fall für den Kammerjäger.

Der Sauger hatte sich von alleine abgeschaltet, nachdem sie ihn einer puren Laune folgend kurzerhand auf den Rücken gelegt hatte. In dieser Position zappelte er noch ein wenig mit seiner beweglichen Achse und den kleinen Plastikrollen, bevor er vorschriftsmäßig in den programmierten ‚Akku-Schon-Modus’ herunterfuhr. Ein bisschen wie ein toter Käfer lag er da. Alice konnte sich ein leises Triumphgefühl nicht verkneifen.

Gregor war Optimist. Mit Sinn für die Realität. Er vertrat vehement den Standpunkt, dass man den Tag auch schon vor dem Abend loben solle, wenn es einen Grund dafür gibt. Wer garantierte einem denn, dass man abends noch Gelegenheit dazu hat?

Heute war ein guter Tag.

Er hatte mit Alice gesprochen! Und sie mit ihm.

„Hallo Alice.“, hatte er gesagt.

Sie waren sich im Treppenhaus begegnet. Alice stand am weit geöffneten Fenster, den Blick auf einen Punkt irgendwo in der Ferne gerichtet. Ein leeres Glas in der einen, einen Briefumschlag in der anderen Hand. Sie erschrak ein bisschen als er sie ansprach. Er hatte sie wohl aus irgendwelchen Gedanken gerissen.

„Oh, hallo Gregor.“

Und dann, als sie bemerkte, dass sein Blick sich an das leere Glas geheftet hatte – eines Tages würde er ihr in die Augen schauen: „Eine Spinne. Ziemlich groß. Sie saß in meinem Bücherregal. Ich habe sie hiermit“, sie hob das Glas und den Umschlag ein wenig an „eingefangen und ihr die Freiheit geschenkt.“

„Prima. Dann bis bald mal wieder.“

„Ja, bis bald.“

Eine edle Tat. Alice war die Güte selbst. Niemals hätte sie einem lebenden Wesen ein Leid zugefügt.

Allerdings ist ein Sturz aus dem Fenster des sechsten Stockes auf die darunterliegende Asphaltfläche ziemlich tief. Berechnet auf die Körpergröße einer Spinne. Egal wie groß.

Aber wahrscheinlich sind Spinnen so etwas gewohnt.

Dennoch schlich Gregor sich lange nach Einbruch der Dunkelheit, als er sich sicher war, dass Alice inzwischen schlief, noch einmal hinunter und suchte die Parkplatzflächen unterhalb des besagten Fensters mit Hilfe seiner Stabtaschenlampe gründlich nach einem Spinnenkadaver ab. Er fand nichts. Nichts was ein Gewissen belasten musste.

Gelobt sei der Tag!

Die falsche Dosenmilch. Diese hatte zwölf Prozent Fett. Richtig wären Acht gewesen. Das einzige, was er in seinem Tee gelegentlich duldete war ein kleiner Tropfen Kondensmilch. Das machte den auch bekömmlicher. Außerdem gab es Gregor seinen persönlichen Stil. British. Ein Gentleman.

Das Blau des Etiketts war eine Nuance dunkler als gewöhnlich. Wie hatte ihm das beim Einkauf entgehen können? Es war seiner Erinnerung nach das erste Mal in vierundzwanzig Jahren, dass ihm so etwas passierte.

Hätte er als Haustier eine Katze gehabt, nicht eine Maus, wäre alles kein Problem gewesen. Er würde zum Laden hinunter gehen, eine richtige Dosenmilch kaufen und diese hier an seine Katze verfüttern.

Zuviel Fett war ungesund und machte dick. Da er, seit er sein Kinderdreirad irgendwo am Straßenrand vergessen hatte, keinen Sport mehr trieb, musste Gregor auf seine Ernährung achten. Übergewichtige Männer kamen beim anderen Geschlecht nicht gut an. Die Milch war bezahlt. Sie einfach in den Ausguss zu schütten wäre eine sündhafte Verschwendung. Eine Möglichkeit bestünde darin statt eines Ganzen nur einen Zweidritteltropfen in die Tasse zu geben. Dann wäre er wieder bei acht Prozent. Das war aber nur schwer in die Praxis umzusetzen.

Über der Lösung dieses Problems brütete Gregor, als ihn von der anderen Seite der Mauer her ein zunächst unterdrückter, sich dann zu einem ansteigenden Tremolo aufschwingender und schließlich in einem Crescendofortissimo gipfelnder Wutschrei aus seinen tiefen Gedanken riss. Danach ein, zwei harte Schläge gegen die Wand und ein metallisches Scheppern. Die darauf folgende absolute Stille wurde nur von einem kurzatmigen, nervösen Trippeln hinter seiner Kommode durchbrochen. Auch vermeinte er das leise Vibrieren von Schnurrbarthaaren zu vernehmen.

Alice hatte sich wohl mal wieder über irgendetwas geärgert.

Um die Waage war es nicht schade. Die taugte sowieso nichts. Die Delle in der Wand ließ sich mit etwas Spachtelmasse und ein wenig Farbe wieder reparieren. Oder man stellte einfach einen Sessel oder eine Kommode davor. Aber Mäuse in der Wohnung? Das brachte das Fass wirklich zum überlaufen! Die kackten und pissten überall hin und verbreiteten Krankheiten und Seuchen.

Na ja, sie würde sowieso bald nicht mehr hier sein. Sollten sich doch die nächsten Bewohner dieses Lochs damit rumschlagen.

Immerhin fühlte sie sich jetzt besser. Der wutbedingte Adrenalinschub hatte ihren Kopf wieder klar werden lassen. Was noch ein bisschen störte waren der säuerliche Geschmack auf der Zunge und das leichte Brennen der Magensäure in Rachen und Kehle. Aber wie immer nach dem Kotzen fühlte sie sich erleichtert. Von einer Last befreit. Der Geschmack und das Brennen würden nach den nächsten zwei, drei Schluck Bier nur noch der Nachhall einer schalen Erinnerung sein. Auch die sanfte Mattigkeit und Antriebslosigkeit, die auf einen solchen Schub fast immer folgten waren beinahe schon wieder angenehm. Ein bisschen Mäusescheiße mehr in ihrem beschissenen Leben, was soll’s?

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