Norbert Krabs - Verliererballaden

Здесь есть возможность читать онлайн «Norbert Krabs - Verliererballaden» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Verliererballaden: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Verliererballaden»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

6 überaus faszinierende Kurzgeschichten über die Tragik des Lebens, der Liebe und des Todes. Mit viel Wortwitz und Ironie wird hier über das Scheitern der Figuren in ihrer jeweiligen Lebenssituation erzählt. Und wenn diese dann den Bezug zur Realität verlieren, entführt das auch den Leser in eine phantastische, oft surreale Welt.

Verliererballaden — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Verliererballaden», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Genauso, wie wir vielleicht eines Tages einmal Tretboot fahren, oder auf einer Wiese in der Sonne sitzen könnten. Draußen an den Teichen. Wenn der Winter erst einmal vorbei ist.

In Liebe,

Gregor

Es war Zeit für seinen Tee.

Ein heißer, ungesüßter schwarzer Tee war an manchen Tagen das Beste um ihn mit dem Leben zu versöhnen. Auch wenn der angeblich die Zähne fleckig macht. Er putzte sie daher nach jeder Tasse. Was gut zum Tee passte waren Salzcracker. Und manchmal ein Stück Käse. Gregor war eher der deftige Typ. Süßigkeiten waren sein Ding nicht.

Sorgsam schnitt er ein kleines Eckchen von seinem Käsestück ab, zerbröselte einen Cracker in seiner Handfläche und ließ alles in den Spalt zwischen der Lieblingskommode und der Wand rieseln. Er hatte sie nicht wieder bis ganz zurück geschoben. Das hatte zwei Gründe: So bot sich mehr Raum für seine Briefe, denn er hatte sich vorgenommen Alice noch intensiver zu umwerben. Nach dem Vorfall neulich Abend hatte er beschlossen sein Leben völlig umzukrempeln. Keine verpassten Chancen mehr!

Außerdem hatte die Maus es so bequemer.

Das Mauseloch befand sich in der Trennwand zwischen seinem Schlafzimmer und der dahinterliegenden Nachbarwohnung. Alice’ Wohnung. Welches ihrer Zimmer sich dort befand wusste er nicht. Er hatte noch nie die Gelegenheit gehabt sie zu besuchen. Dass es sich möglicherweise ebenfalls um ihr Schlafzimmer handeln könnte, wagte er kaum zu träumen.

Jedenfalls stellte dieses Loch eine Verbindung dar, die weit über alles Metaphorische, die reine Idee der sphärischen Konjunktion zweier einander liebender Seelen, hinausging. Sie war physisch!

Das war ihm klar geworden nachdem der Schmerz in seinem Zeh ein wenig nachgelassen hatte. Vielleicht hatte die Maus sich einen zweiten Ausgang auf der anderen Seite der Wand genagt. Dann atmete er jetzt dieselbe Luft, die Alice dort atmete. Wären sie erst einmal ein Liebespaar, könnten sie sich jeden Abend durch den Durchbruch in der Wand hindurch „Gute Nacht!“ sagen. Auch wenn er dafür die Kommode beiseite rücken, und Alice möglicherweise unter ihr Bett krabbeln musste.

„Du hast es gut!“ Alice saß schwer atmend auf der Armlehne des Sofas und rieb sich den schmerzenden Knöchel. Vor ihren Füßen lagen kreuz und quer verstreut mehrere Bücher. Teils neben-, teils aufeinander, aufgeschlagen auf dem Rücken, das eine oder andere mit den Seiten nach unten. Zum Glück stand das Regal noch. Auch Alice selbst hatte einen Sturz gerade so vermeiden können. Aber sie war heftig mit dem Fuß umgeknickt und hatte sich obendrein das Knie an der Ecke des Couchtisches angeschlagen.

„Du hast es wirklich gut!“ Der automatische Bodenstaubsauger, mit dem sie sprach antwortete nicht sondern ging, unbeirrt vor sich hin summend, seiner Arbeit nach. Allerdings machte er um die auf dem Teppich verteilten Bücher einen respektvollen Bogen. Sie und ihr kleiner Saugrobotter arbeiteten immer gemeinsam. Er übernahm die Fußböden während sie sich um die Fenster, die Flächen außerhalb seiner Reichweite und alles wozu man Wasser und Putzmittel benötigt kümmerte. Sie waren ein richtiges Team.

Beim Abwischen der Regalbretter war Alice in einer der oberen, hinteren Ecken einer Spinne gewahr geworden. Vor Schreck hatte sie einen hastigen Hüpfer rückwärts getan, an eben jene Stelle, an der ihr kleiner elektronischer Mitstreiter gerade mit ein paar besonders renitenten Staubfusseln beschäftigt war. Da dieser, ob des plötzlich von oben auf ihn einwirkenden physikalischen Impulses ebenfalls verschreckt, einen veritablen Satz zur Seite tat, verloren Beide für einen Moment das Gleichgewicht. Und das Bücherregal, nach Alice’ verzweifeltem Griff auf der Suche nach Halt, beinahe mit ihnen.

Der Staubsauger hatte die Sache offenbar von allen Dreien am schnellsten wieder weggesteckt und nahm nach einer kleinen irritierten Pause, in der er vermutlich die Funktionsfähigkeit seiner elektronischen Schaltkreise überprüfte unverdrossen seine Tätigkeit wieder auf.

„Du kennst keinen Schmerz, fühlst dich nie einsam, ratterst hier einfach so rum und hast keine Probleme.“

„Keine Probleme? Was ist mit meiner Hausstauballergie?“

„Weißt du was? Ich könnte ein Bier vertragen. Willst du auch eins?“

„Danke. Aber ich habe noch zu arbeiten. Außerdem trinke ich vormittags keinen Alkohol.“

Wie verzweifelt musste man sein um sich von einer elektronischen Haushaltshilfe ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen? Bier machte dick. Aber es war auch gut gegen den Hunger. Und es kam viel einfacher wieder hoch als feste Nahrung.

Alice’ Entscheidung stand felsenfest! Sie würde in eine andere Stadt ziehen. Ein neues Leben. Hier hielt sie nichts mehr.

Seit vierundzwanzig Jahren lebte sie in diesem Scheißkaff. Und was war aus ihr geworden? Sie kam sich vor wie ein von Rost zerfressenes Kinderdreirad, entsorgt am Ende einer öden Sackgasse.

Sie würde nichts von all’ dem hier vermissen. Außer ihren Nachbarn vielleicht.

Er war weder attraktiv noch sportlich noch in irgendeiner Weise eloquent. Ihn charmant zu nennen wäre deutlich an der Realität vorbeigegangen. Eigentlich erinnerte er sie immer ein wenig an einen zerzausten, durchnässten Stoffteddybär, dem eines seiner schwarzen Knopfaugen fehlt. An seiner Stelle ein loser, brauner Faden. Der Bär Gregor lag ganz zu oberst auf dem Hausmüll unter dem schwarzen Deckel der Abfalltonne, die schon für den Abtransport am nächsten Morgen bereitstand. Auch ihn hatte irgendein verwöhntes Gör, das längst neues Spielzeug besaß, achtlos aussortiert und kurzerhand dort deponiert.

Diesen Nachbarn würde sie möglicherweise ein wenig vermissen.

Vormittag, Mittag, Abend?

Die Angewohnheit die moralische Qualität des Alkoholkonsums anhand der Uhrzeit zu kategorisieren war kleinkariert, vorurteilsgeprägt und dumm. Genau die Art von Algorithmus, die ein durchschnittlich begabter Elektroingenieur dem Prozessor eines Wesens einprogrammierte, dessen primäre Fähigkeit, und dessen existenzielle Bestimmung, sich darin erschöpft, mehr oder weniger planvoll in einem gegebenen Raum zu operieren, seinen Rüssel in den Dreck anderer Leute zu stecken und, sobald es irgendwo aneckt, einen Rückzieher zu machen um die Flucht in eine zufällig gewählte Richtung zu ergreifen. Das dort aber dann gerade so weiter macht wie bisher, ohne irgendetwas von dem was es tut auch nur ansatzweise kritisch zu hinterfragen.

Gegen ein weiteres Bier war also vom rationalen Standpunkt aus nichts einzuwenden. Alice hatte inzwischen die Bücher wieder eingesammelt und zurück an ihre Plätze gestellt. Das ganze Malheur hatte ihr zumindest einen Teil der Arbeit erspart. Das Abstauben von Büchern in einem Regal war ihr schon immer als besonders sinnlos erschienen. Eine Metapher auf das Leben. Benutzte man ein trockenes Tuch oder einen Wedel, wirbelte man bloß ein bisschen Staub auf, der sich nach kurzer Zeit an mehr oder weniger exakt der Stelle wieder niederlegte, an der er vorher gelegen hatte. Eine Alternative wäre ein feuchter Lappen. Papier verträgt aber keine Feuchtigkeit!

So hingegen tanzten die letzten Partikel der gewaltsam in den Raum geschleuderten Staubmasse noch ein wenig träge in der Luft umher, hübsch angestrahlt von der schräg einfallenden, frühen Sonne, bevor sie sich dank der Kraft der Gravitation mit ihren bereits abgesunkenen Brüdern und Schwestern auf dem Teppichboden zu Materiehaufen vereinigten, wo sich schließlich der kleine Vakuumheini ihrer annehmen würde. Der ging, inzwischen wieder schweigend, stur seiner Tätigkeit nach. Er wusste, wann er eine Diskussion verloren hatte.

Auch Alice’ Knöchel war inzwischen notdürftig medizinisch versorgt. Eine kleine Rötung, eine leichte Schwellung. Nichts Ernstes. Ein bisschen schmerzhaft noch, aber auch hier begann der Alkohol, zusammen mit den Pillen, bereits seine wohltuende Wirkung zu entfalten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Verliererballaden»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Verliererballaden» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Verliererballaden»

Обсуждение, отзывы о книге «Verliererballaden» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x