››Ich willige ein‹‹, sagte ich und merkte, wie eine innerliche Kälte in mir hochstieg, da mir das Ausmaß bewusst wurde. In den nächsten Minuten bereitete Agent Jefferson die Erklärung vor, dass ich Stillschweigen bewahren musste. Mit einer einzigen Unterschrift, einer hochoffiziellen Erklärung, hatte ich mein Schicksal in der Hand. Verriet ich etwas, würde ich sterben, wenn ich schwieg, dann lebte ich weiter.
››Gut, Mr. Howard‹‹, sagte Agent Jefferson. ››Ich werde sie jetzt in den Behandlungsbereich bringen. Sie werden ein eigenes Personalzimmer bekommen. Kommen sie.‹‹
Agent Jefferson führte mich den Flur entlang, durch eine Drehtür hindurch.
››Hier ist der Bereich mit den Patienten und hier ist ihr Personalzimmer‹‹, sagte Agent Jefferson, während er mich in das Zimmer führte. ››Hier, gleich zwei Zimmer weiter, ist Dr. Ryder, der Chefarzt, ebenfalls beim FBI angestellt. Ich lasse sie jetzt alleine. Wenn sie soweit fertig sind, können sie sich bei ihm vorstellen. Er wird immer dabei sein, wenn sie Befragungen vornehmen, denn wir wollen nicht, dass sie uns etwas vorenthalten. Auf Wiedersehen.‹‹
››Auf Wiedersehen, Agent Jefferson‹‹, sagte ich und sah, wie er verschwand.
Ich musste unbedingt herausfinden, was hier so verheimlicht wurde und hielt mich nicht lange im Zimmer auf. Ich lief die besagten zwei Zimmer weiter und klopfte an. Nachdem ich hereingebeten wurde, stand ein Mann im mittleren Alter vor mir und reichte mir die Hand.
››Freut mich, sie kennenzulernen, ich bin Dr. Thomas Ryder‹‹, sagte er.
››Ich bin Steve Howard, Reporter vom Globe‹‹, erwiderte ich.
››Man hat mir schon von ihnen berichtet‹‹, sagte er. ››Leider kann ich ihnen nicht sagen, was hier vor sich geht Das hatte Agent Jefferson ihnen doch schon gesagt.‹‹
››Das ist richtig‹‹, erwiderte ich. ››Ich weiß ja nicht, wie viele Tage ich hier bin, aber ich habe keinerlei persönliche Sachen und Kleidung mit, aber gibt es hier etwas Dergleichen?‹‹
››Keine Sorge, Mr. Howard‹‹, antwortete Dr. Ryder. ››Wir werden das hinbekommen.‹‹
››Na wenigstens etwas‹‹, sagte ich. ››Und wo sind die Patienten?‹‹
››Wenn sie bereit sind, können wir loslegen‹‹, sagte Dr. Ryder. ››Aber ich übernehme keinerlei Verantwortung über die Aussagen der Patienten. Wenn sie ihnen glauben, dann wird man sie belächeln. Alle Insassen, sind eine Gefahr für die USA und die Öffentlichkeit, deshalb sind sie hier.‹‹
››Dann lassen sie uns‹‹, sagte ich skeptisch und Dr. Ryder ging voran. Wir liefen durch eine weitere Tür und kamen in einem Flur heraus, dessen Boden mit weißem Linoleum überzogen war. Dr. Ryder führte mich an eine Zimmertür und räusperte sich.
››Nun, Mr Howard, der Logik halber, werden wir systematisch die Patienten befragen‹‹, sagte er. ››Sind sie bereit?‹‹
››Natürlich‹‹, antwortete ich.
››Der erste Patient ist Mr. Bash‹‹, sagte Dr. Ryder und klopfte an die Tür.
››Herein‹‹, sagte Mr. Bash.
Er stand von seinem Bett auf und reichte uns die Hand.
››Hallo Dr. Ryder‹‹, sagte er. ››Und wer sind sie?‹‹
››Ich bin Steve Howard, Reporter vom Globe‹‹, antwortete ich. ››Ich möchte ein paar Interviews mit den Patienten führen.‹‹
››So, so‹‹, sagte Mr. Bash skeptisch.
Wir setzten uns an den Tisch im Zimmer und Mr. Bash nahm auf seinem Bett Platz.
››Mr. Bash‹‹, sagte ich. ››Ich würde sie gerne interviewen und wissen, warum sie hier untergebracht sind.‹‹
››Unsere Welt wird untergehen‹‹, sagte Mr. Bash ernstgemeint und sah mich und Dr. Ryder wütend an. ››New York City war nur der Anfang, glauben sie mir. Und die US-Regierung weiß Bescheid.‹‹
››Warum glauben sie, dass die Welt untergeht‹‹, fragte ich und wurde langsam skeptisch, was die Glaubwürdigkeit von Mr. Bash anging.
››Es ist dieses helle Licht, das uns töten wird‹‹, sagte Mr. Bash und begann zu weinen. ››Wissen sie, ich war vorher in einer hohen beruflichen Position, Chef eines pharmazeutischen Unternehmens. Außerdem habe ich eine Frau und sie ist schwanger. Ich kann nicht bei ihnen sein, da mich diese Visionen schon seit Monaten plagen.‹‹
››Das ist ja furchtbar‹‹, sagte ich berührt.
››Und das ist nicht nur furchtbar, es ist auch die Wirklichkeit‹‹, erwiderte er. ››Unsere Welt gibt es nicht mehr lange. Und heute passiert wieder etwas, ich habe es gesehen.‹‹
››Beruhigen sie sich‹‹, sagte Dr. Ryder.
››Es gibt kein Grund zur Sorge‹‹, sagte ich und vollkommen unerwartet, zückte Mr. Bash plötzlich ein großes Messer unter seinem Bett hervor und hielt es sich an den Hals.
››Sie wissen doch gar nichts‹‹, sagte Mr. Bash verzweifelt. ››Heute passiert das nächste Unglück. Ich kann es nicht mehr ertragen. Sagen sie meiner Frau und der ganzen Welt, dass ich es vorausgesehen habe und die Welt hier verlassen musste. Irgendwann wird man mir glauben, wahrscheinlich erst, wenn es zu spät ist.‹‹
››Mr. Bash, beruhigen sie sich‹‹, sagte Dr. Ryder, während er aufstand und auf Mr. Bash zuging. Auch ich erhob mich.
››Mr. Bash, machen sie keinen Fehler‹‹, sagte ich.
››Ich möchte nicht mitbekommen, wie unsere Welt untergeht‹‹, schrie Mr. Bash und schnitt sich die Kehle auf.
››Mr. Bash, nein‹‹, sagte Dr. Ryder und kniete sich zu ihm. Aber es schien zu spät, denn während der wenigen Sekunden, hatte er schon ein große Menge an Blut verloren.
››Unsere Zeit ist gekommen‹‹, keuchte Mr. Bash ein allerletztes Mal, bevor ihm die Augen zufielen.
››Wir brauchen einen Notarzt‹‹, schrie Dr. Ryder und drückte auf einen Alarmknopf im Zimmer. Es klingelte und schallte durch den gesamten Flur. Dr. Ryder zog währenddessen eilig ein paar Verbände aus seinem Kittel und versuchte die riesige Schnittwunde und die Blutung zu stoppen.
Schon einen Augenblick später, kam ein Arzt mit einem Sanitätskoffer und ein paar Schwestern in das Zimmer. Der Arzt öffnete während des Kniens seinen Koffer und holte ein Handbeatmungsgerät heraus und führte den Schlauch in seinen Hals.
››Das ist die Halsschlagader, das sieht schlecht aus‹‹, sagte der Arzt und sah beunruhigt auf das EKG-Gerät, das eine Schwester an Mr. Bash anschloss. Nachdem es angeschlossen war, zeigte es nichts an. Der Arzt pumpte weiter mit dem Beatmungsgerät und schüttelte seinen Kopf.
››Ich kann nichts mehr machen‹‹, sagte der Arzt.
››Verdammt‹‹, fluchte Dr. Ryder. ››Der Arme.‹‹
››Und was ist mit dem, was er sagte‹‹, fragte ich.
››Er war krank, Mr. Howard, fürchterlich krank.‹‹
Ich nickte und sah, wie sie seine Leiche wegbrachten und einige Schwestern und Putzfrauen anfingen, das Zimmer zu reinigen.
››Wir machen jetzt erst mal Schluss für heute‹‹, sagte Dr. Ryder und lief hinaus. Ich schüttelte nur entsetzt meinen Kopf und ging auf mein Personalzimmer, um mich irgendwie zu beruhigen.
Der Sheriff Walter Brown, wurde an jenem Tag in das Kernkraftwerk gerufen, da der zuständige Leiter Mike Garden festgestellt hatte, dass in der letzten Nacht in das Kernkraftwerk eingebrochen wurde. Es war zwar nur ein kleines Delikt und nur die Firmenkasse wurde gestohlen, dennoch war Walter verärgert. Seit einundzwanzig Jahren war er nun Sheriff in und um Wintersburg in Arizona, wobei er feststellen musste, dass so etwas noch nie vorgefallen war. Er war ziemlich verärgert und nahm gerade das Protokoll auf. Über zehntausend Dollar, wurden gestohlen und Mike Garden war fertig mit den Nerven.
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