Hans Schaub - Schuldig geboren

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Hans Schaub erzählt nicht nur eine Geschichte über Leid, Glück, Tod und Geburt, sondern auch die von Behördenwillkür und (un)christlicher Selbstgefälligkeit. Er lässt uns mitleiden an tragischen Schicksalen, einer Häufung menschenverachtender Ungerechtigkeiten, die selbst hartgesottene Leser in Rage versetzt und oft Tränen von Wut und Trauer hinterlässt.
Das Drama der Familie Stoll spielt im Städtchen Waldenburg und ist ein Gemisch aus tatsächlichen Begebenheiten und Fiktion. Ihren Ursprung nimmt das Leiden über drei Generationen in den 1920er-Jahren. Bauer Albert Stoll ist Alkoholiker und im Städtchen verpönt. Er misshandelt seine Familie auf brutalste Art. Nachdem seine Frau Linda nach schwerer Krankheit stirbt, wird Stoll enteignet, die Kinder fremd platziert. Sohn Max muss nach Holland zu einer sektiererischen Tante übersiedeln. Als er in der Nazizeit als junger Mann zurückkehrt, scheint sein beruflicher Aufstieg auf bestem Weg. Bis er auf einem Späherposten mit Marta einen Sohn zeugt, obwohl er bereits der Tochter seines Chefs versprochen ist. Wider Willen geht Max mit Marta eine Zwangsehe ein. Seine Karrierechancen sind mit einem Schlag zunichte, sein Ruf zerstört. Schuld daran ist in Max' Augen der ungewollte Sohn Herbert, sein despotischer Hass auf Frau und Kind wird grenzenlos. Welches Schicksal erwartet Herbert, und was ist das grosse Geheimnis, das seine Mutter mit ins Grab nimmt …?
"Als Leser brennt man darauf, die Geheimnisse, die in Rückblenden erzählt wird, zu ergründen. Ein berührendes, lesenswertes Buch." Aargauer Zeitung

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Herbert setzte sich auf einen der Steine. Er nahm die Nässe des Regens nicht war, nicht die Kälte, die durch seine dünne Bekleidung kroch. Mit seinen Gedanken war er woanders. Ungeordnet waren sie; mal weit weg, dann wieder ganz nah. Das Zeitgefühl hatte ihn verlassen, er sass einfach nur da. Zögerlich und zuerst nur halb bewusst, begann er über seine Lage nachzudenken. Wie war es so weit gekommen, dass er sich mit seiner Familie derart zerstritten hatte? Wie weit zurück lagen die Ereignisse, die sein Leben und das seiner Familie in diesem Mass beeinflusst hatten? Wie war es gekommen, dass Hass und Missgunst seine Familie derart vergiften konnten.

Dies zu ergründen, würde er sehr tief graben und weit zu den Wurzeln seiner Familiengeschichte zurückgehen müssen.

Wo wurde sein Vater geboren, wie war er aufgewachsen? Wie war das Milieu, in dem seine Mutter aufwuchs und was waren die Gründe ihrer oft tiefen Depressionen?

Albert Stoll, Herberts Grossvater

Unter der Last des Rucksacks keuchend, musste Linda stehen bleiben. Nur noch wenige Schritte von der Bank entfernt, auf der sie sich gewöhnlich einen kurzen Zwischenhalt gönnte. Immer schneller drehte sich der steinige Weg mit den beidseits hohen Böschungen, die Bäume vor ihren Augen. Zu stolz, als noch nicht fünfunddreissig Jahre zählende Frau an einem Gehstock zum Einkaufen zu gehen, hatte sie nichts, woran sie hätte Halt finden können. Sie zog die heisse Luft ein, die dann geräuschvoll pfeifend aus ihren Lungen strömte. Mit geschlossenen Augen versuchte sie sich zu sammeln und schaffte die wenigen Schritte zur Bank doch noch. Den schweren Rucksack stellte sie daneben und setzte sich. Es stand noch eine steile Strecke bis zum Hof vor ihr. Der Hohlweg, von Sommergewittern ausgeschwemmt, mit Geröll übersät, so wie ungepflegte Wege im Jura aussehen. Kaum mit einem Wagen befahrbar, war dieser bachbettartige Weg die kürzeste Verbindung zum Städtchen.

Das von ihren Bewohnern liebevoll «Städtli» genannte Waldenburg war eigentlich ein Dorf, das seine vor der Neuzeit liegende Wichtigkeit verloren hatte.

Die Zufahrt zum Hof führte über eine lang ansteigende, kurvige schmale Strasse. Mit Ross und Wagen brachte Albert über diese Zufahrt jeden Tag zwei Mal die Milch zur Sammelstelle.

Der Fussweg, den Linda zum Gang ins Städtchen und wieder zurück zum Hof benutzte, war auch jener, auf dem ihre Kinder zur Schule gingen. Üblicherweise machte Elsi, das älteste ihrer Kinder, nach der Schule die täglichen Besorgungen. Doch an diesem heissen Sommertag hatte Linda selbst ins Städtchen hinabgehen müssen. Den Besuch beim Doktor konnte ihr niemand abnehmen.

Die regelmässigen Visiten bei Dr. Baldinger waren Linda zuwider. Sie schämte sich, sich vor dem jungen Arzt zu entblössen. Er horchte jeweils ihre Brust ab, nickte dabei wissend, doch was er dabei feststellte, konnte oder wollte er ihr nicht sagen. Mit den lateinischen Ausdrücken, die sie hörte, wenn er mit seinem Vater sprach, konnte sie nichts anfangen. Ihre schwachen Lungen, das mühsame Atmen, behandelte der Doktor nun seit über drei Jahren. Linderung brachten die Medikamente, die sie erhielt, jeweils nur für eine kurze Zeit. Auch war es für sie rätselhaft, weshalb der alte Doktor sie an den jungen zur Behandlung weitergeben hatte. Nach den Gründen zu fragen, traute sie sich nicht.

Das schwül-heisse Wetter, das an jenen Sommertagen des Jahres 1927 herrschte, raubte Linda fast den Atem. Auf der Bank sitzend, erholte sie sich langsam. Da blieb ihr Blick an der schroffen, hohen, scheinbar am Berg klebenden Fluh auf der anderen Talseite hängen. Kahl thronte sie fast zweihundert Meter hoch über dem Seitental. Von ihrer Bank aus gesehen schienen die schon vor Jahrhunderten unter der Fluh gebauten Häuschen jeden Augenblick gefährdet. Eines Tages zerdrückt von herabfallenden Felsbrocken oder begraben zu werden von der sich vom Berg lösenden Fluh, schien jederzeit möglich zu sein. Doch war seit Menschengedenken niemand zu Schaden gekommen. Nein, die Fluh diente seit Urzeiten den darunter lebenden Menschen als Schutz vor Unwettern und Feinden.

Lindas Besuch bei Dr. Baldinger war ausserhalb des vereinbarten halbjährlichen Zyklus’ erfolgt. Zur Atemnot, die ihr in der Sommerhitze die Kehle zuschnürte, waren neue Beschwerden gekommen. Seit acht Wochen waren ihre Monatsblutungen ausgeblieben. Unregelmässige Blutungen hatte sie zwar schon früher gehabt. Doch ihre Befürchtungen bestätigten sich, der Doktor diagnostizierte eine Schwangerschaft. «Sie sind in guten Umständen», hatte er mit besorgtem Gesichtsausdruck gesagt. Mit ihrer Lunge sei das gar nicht gut, und er erwarte grosse Komplikationen. Dass es Schwierigkeiten geben würde, war Linda nach dem Befund augenblicklich bewusst. Nur dachte sie nicht an dieselben wie der Doktor.

«Wie bringe ich Albert meinen Zustand bei? Wann wird der beste Zeitpunkt sein, ihm zu sagen, dass ich ein Kind erwarte?» Linda kannte ihren Mann zu gut; so sicher, wie es vom Kirchturm zwölf schlägt, würde er sie beschimpfen, schlagen, gar treten. Schon im Voraus wusste sie, was er ihr entgegenschleudern würde. Er würde vor Wut schäumen und ihr vorhalten, dass er schon ohne einen zusätzlichen Balg nicht wisse, wie er seine Schulden bezahlen solle. Und dass sie, mit einem Kind im Bauch, nicht mehr wie sonst im Stall und auf den Feldern werde mitarbeiten können.

Linda seufzte beim Gedanken, dass es auch sein Kind war und er schliesslich der Vater sei. Dass er sich oft, mitten in der Nacht, ohne sie zu wecken, auf sie legte und in sie drängte und sich dann wortlos zur Seite rollte, um schnarchend in einen Tiefschlaf zu fallen. «Wie eine Kuh komme ich mir dann vor», dachte sie. «Nur – bei einer Kuh freut er sich, wenn diese trächtig wird, das gibt ein Kalb, das gibt Geld, das ist erwünscht.»

Linda beschloss, Albert noch nicht über ihren Zustand aufzuklären. Sie würde abwarten, bis sie nur mit Elsi und Albert in der Küche war. Dann, wenn die beiden Zwillinge noch in der Schule oder sonst irgendwo draussen waren. Vor Elsi mässigte sich Albert mit seinen groben Ausbrüchen. Wenn Albert sie schlagen wollte, trat die Tochter jeweils schützend vor die Mutter. Elsi, die älteste Tochter, war ein mutiges Mädchen. Mit ihrem forschen Auftreten hatte sie sich Respekt verschafft und ergriff, je länger, umso bestimmter, wortreich Partei für die Mutter.

Wie nach jedem seiner Wutausbrüche würde Albert sich für einige Tage im Stall und in der Scheune verkriechen, kurz zum Essen an den Tisch kommen, um sich dann zum Mittagsschlaf auf den Heustock zu verziehen. Tagelang würde er wie ein räudiger Hund umherschleichen. Bei günstiger Gelegenheit würde er Elsi über die Ergebnisse der Untersuchungen beim Doktor und über den Zustand der Mutter ausfragen, um dann bis zum nächsten Wutausbruch still, mürrisch und in sich gekehrt seiner Arbeit nachzugehen.

Linda erhob sich, schnallte den mit Mehl, Zucker und Hefe beladenen Rucksack an und stieg langsam weiter den karstigen Weg hoch. Noch nicht in Sichtweite des im Schatten des Hügels gelegenen Hofes kam ihr auch schon Schäfli, der Hofhund, entgegen. Er umkreiste und begrüsste sie mit wedelndem Schwanz und gab dabei fast jauchzende Laute von sich. «Du bist ein lieber Hund, es ist brav von dir, mir entgegenzukommen, leider habe ich keinen Knochen, ich war heute nicht beim Metzger.» Nur zu gerne hätte Linda einen Knochen mitgebracht, aber Fleisch zu kaufen lag im Moment nicht im Budget. Möglicherweise würde Albert nächstens das kleine Kälbchen, das mit zwei krummen Beinen geboren worden war, zum Metzger bringen. Dann käme wieder einmal Fleisch auf den Tisch. Nach der Biegung verflachte sich der Weg zum Haus mit dem von Weitem sichtbaren, tief heruntergezogenen Dach. Kein Bewohner war zu sehen. Die Zwillinge hatten an ihrem schulfreien Tag den Auftrag erhalten, Unkraut zu jäten. Keiner der beiden war im Gemüsegarten, obwohl sie während ihres Besuchs im Städtchen wohl kaum mit ihrer Arbeit fertig werden konnten. «Sicher haben sie sich vergessen und tollen wieder irgendwo rum», dachte Linda, als sie auf die Tür zuging.

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