Michael Wagner
Oliver Hell - Feuervogel
Oliver Hells fünfter Fall
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Wagner Oliver Hell - Feuervogel Oliver Hells fünfter Fall Dieses ebook wurde erstellt bei
Erweitertes Impressum Erweitertes Impressum Ungekürzte Ausgabe 1.Auflage Im Juli 2014 Copyright © 2013 Michael Wagner Textur by Ruth West. Frame by Freepik. Korrektorat: Michaela Retetzki Michael Wagner Auf dem Beuel 10, 53773 Hennef micha_w@online.de All rights reserved.
Widmung Widmung Für Thor und all die anderen. Die Zeit verschlingt alle Dinge. Leonardo da Vinci
Vorweg Vorweg Ich möchte mich vorab entschuldigen, weil ich es Ihnen zumute, erst ein Vorwort zu lesen, obwohl Sie doch den rasanten Einstieg in das Geschehen bevorzugen würden, aber genau darum geht es. Oliver Hells fünfter Fall ‚Feuervogel‘ baut auf den Ereignissen der Vorgängerromane auf. Jetzt werden Sie mich fragen, ob man diesen Roman auch lesen kann, ohne die vorherigen zu kennen. Das kann man sicherlich, doch wird es verständlicher, wenn man die anderen Krimis kennt. ‚Feuervogel‘ beginnt dort, wo ‚Gottes Acker‘ endet. Oliver Hell leidet unter Burn-out und benötigt dringend Urlaub, deshalb bricht er zusammen mit seiner Partnerin in einem Wohnmobil mit dem Ziel Dänemark auf. Ohne es zu wollen, werden sie dort in dramatische Vorgänge hineingezogen, ihr Urlaub verläuft völlig anders als geplant.
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Epilog
Nachwort
Impressum neobooks
Ungekürzte Ausgabe
1.Auflage
Im Juli 2014
Copyright © 2013 Michael Wagner
Textur by Ruth West.
Frame by Freepik.
Korrektorat: Michaela Retetzki
Michael Wagner
Auf dem Beuel 10, 53773 Hennef
micha_w@online.de
All rights reserved.
Für Thor und all die anderen.
Die Zeit verschlingt alle Dinge.
Leonardo da Vinci
Ich möchte mich vorab entschuldigen, weil ich es Ihnen zumute, erst ein Vorwort zu lesen, obwohl Sie doch den rasanten Einstieg in das Geschehen bevorzugen würden, aber genau darum geht es. Oliver Hells fünfter Fall ‚Feuervogel‘ baut auf den Ereignissen der Vorgängerromane auf. Jetzt werden Sie mich fragen, ob man diesen Roman auch lesen kann, ohne die vorherigen zu kennen. Das kann man sicherlich, doch wird es verständlicher, wenn man die anderen Krimis kennt. ‚Feuervogel‘ beginnt dort, wo ‚Gottes Acker‘ endet. Oliver Hell leidet unter Burn-out und benötigt dringend Urlaub, deshalb bricht er zusammen mit seiner Partnerin in einem Wohnmobil mit dem Ziel Dänemark auf. Ohne es zu wollen, werden sie dort in dramatische Vorgänge hineingezogen, ihr Urlaub verläuft völlig anders als geplant.
In die immerwährende Stille mischten sich leise Geräusche. In den ersten Tagen hatte sie noch darauf gehofft, dass man sie finden würde. Doch je länger ihr Aufenthalt dauerte, desto schärfer sah sie die Tatsache vor Augen, dass ihre alte Welt für sie unwiederbringlich verloren war. Jemand hatte für sie entschieden, dass sie sich dort befand, und es schien seine Richtigkeit zu haben. Sie wusste nicht, wann sie zum ersten Mal den Gedanken gefasst hatte, dass sie in einer Todeskammer lebte, doch irgendwann setzte er sich in ihr fest. Mit brutaler Macht. Jeden Morgen hatte sie an ihren Fesseln gerüttelt, als sich die Tür öffnete und der schmale Spalt Tageslicht in ihr Gefängnis fiel. Dann schob jemand das Tablett mit einem Glas Wasser und einem Stück Brot in ihre Zelle und nahm das vom Vortag wieder mit. Sie schrie aus Leibeskräften, doch derjenige, der danach die Tür wieder hinter sich schloss, hatte kein Mitleid mit ihr. Brit Andresen hatte schon von Entführungen gehört. Meistens wurden die Opfer nach einiger Zeit freigelassen, sobald das Lösegeld gezahlt worden war.
Aber sie konnte noch nicht einmal sagen, ob man sie entführt hatte. Niemand kam, um ihr einen Telefonhörer an ihr Ohr zu halten, weil ihr Mann ein Lebenszeichen von den Entführern forderte. So kannte man es aus den amerikanischen Filmen. Das Opfer litt, aber die Angehörigen waren ebenfalls Opfer. Sie litten mit. Wie gut es ihr auch anfangs gelungen war, daran zu glauben, dass man sie wieder frei lassen würde, spätestens nach den ersten drei Wochen ließ sie die Hoffnung fahren.
Der Gedanke an die ersten Tage verblasste mit der Zeit und an seine Stelle trat irgendwann die Hoffnung, dass es doch endlich vorbei sein würde. Sie war sicher, kein Entführungsopfer zu sein. Wenn die Entführung schiefgegangen war, hätte man sie getötet, um die Spuren zu verwischen, doch nach drei Monaten wusste sie, dass sie hier in diesem Gefängnis den Rest ihres Lebens verbringen würde. Die Handschelle hatte sich tief in ihr Handgelenk eingeschnitten, sie konnte sich nur so weit bewegen, dass sie das Tablett und ihren Eimer erreichen konnte, in dem sie ihre Notdurft verrichtete.
Wie würde es ihrem Mann gehen? Was tat er wohl, um nach ihr zu suchen? Neben all der Angst um ihr eigenes Leben machte sie sich vor allem Sorge um ihn. Diese Entführung betraf ihre Familie, auch ihren Bruder und ihre Freunde. Anfangs hatte sie den Vermummten angebettelt, geheult, ihn angeschrien. Dann hatte sie die Wahrheit erkannt, dass sie schreien, wüten und weinen konnte, so viel sie wollte, sie würde ihn nicht erweichen. Sie würde nicht mehr nach Hause kommen. Es würde damit enden, dass sie sterben würde. Man würde sie nicht freilassen. Nach einem halben Jahr in ihrem Gefängnis griff der Wunsch zu sterben mit aller Macht nach ihr. Doch wie sollte man sich töten in einem Gefängnis aus Stahl, in dem es nur sie, das Tablett und ihren Toiletteneimer gab? Der Gedanke, dass sie nicht einmal Herr über ihren eigenen Tod war, setzte ihr arg zu. Doch die Hoffnung, dass es ihr irgendwann gelingen könnte, hielt sie am Leben.
Hvide Sande, Dänemark
Sie gingen davon aus, dass der Hund etwa acht Jahre alt war. Sein schwarzes Fell wies zahlreiche Verletzungen auf, das Tier schien arg verwahrlost zu sein. Es duckte sich, als der Tierschützer ihm ein Halsband umlegen wollte. Er leckte sich verlegen die Schnauze, ein sicheres Zeichen dafür, dass er unsicher war.
Das war aber alles scheißegal für die Tierschützer. Sie hatten wieder einen Hund gerettet. Ihr eigentliches Ziel war es, gefährdete Hunde außer Landes zu bringen, denn in ihrem eigenen Land gab es seit dem Jahr 2010 ein Gesetz, das den Ordnungshütern der Polizei erlaubte, Hunde zu konfiszieren. Geriet ein Hund in eine Rangelei, bei der ein wenig Blut floss und kam dieser Vorfall zur Anzeige, so lebte der Hund, dem diese Rangelei zugeschrieben wurde, von da an in akuter Lebensgefahr.
Die Polizei hatte das Recht, Tiere zu konfiszieren und sie einschläfern zu lassen. Davon waren vor allem Hunde betroffen, die den sogenannten Kampfhund-Rassen zugehörten, wie Staffordshire-Terrier oder Pitbull. Doch auch harmlose ‚Familienhunde‘ wie Retriever oder Dalmatiner gerieten so in die Fänge der Justiz.
Tiere sind Tiere und sie regeln Dinge manchmal eben auch so, dass Aggression im Spiel ist. Das hatte nichts damit zu tun, dass diese dänischen Tierschützer Beißer retten wollten. Nein, es ging ihnen um Tiere, die völlig unschuldig getötet werden sollten.
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