Sie konnte die Augen nicht abwenden. Betrachtete staunend die Veränderung, die ihn umgab. Sie musste einfach mit lachen, sein Lachen war so einladend. Fast schon schüchtern erwiderte er „Ich sollte anstandshalber fragen, ob es für SIE in Ordnung ginge, oder? Können SIE es denn? Ich meine, mich waschen?“ versuchte er sich zu erklären, seine Bedenken betraf. Das Rot ihrer Wangen konnte nicht mehr dunkler werden, als sie ihm antwortete „Ja …….natürlich…..ich bin ja schon ein großes Mädchen…und ich mache es wirklich gerne….äähhh…ich meine……ich helfe ihnen gerne und gehe ihnen zur Hand“ jetzt konnte er nicht mehr an sich halten. Ein kehliges, lautes Lachen durchbrach die peinliche Stille. Über die zweideutige Bedeutung ihrer Worte geschockt, sprang sie auf und verließ fluchtartig das Gefährt.
Peinlich berührt lehnte sie sich an die Wand eines Transporters, zu dem sie gerannt war. Sie vergrub ihr Gesicht unter ihren Händen „Oh, Gott Barbara. Wie blöd kann eine einzelne Person eigentlich sein? Was hat dich denn da geritten? Hää?! Ihnen zur Hand gehen? Wie in einem billigen Porno!! Oh Gott!!....Was denkt der denn jetzt von mir?“ rasch erfolgte dieses interne Selbstgespräch. Laut aufstöhnend wollte sie sich von der Wand des Trailers wegdrücken, als sie eine Stimme hörte. Sie kam aus dem Inneren des Trailers vor dem sie stand. Die Fenster waren geöffnet und somit verstand sie jedes einzelne Wort von ihr. Sie musste telefonieren, denn Antworten konnte sie nicht hören. Die Frau klang wütend. Sie beschimpfte jemanden, äußerst derb und sehr vulgär. Als sie bei „….du bist einfach nur ein ekelhafter Flachwichser, das weißt du“ ankam, entschied Barbara, dass sie dieses Gespräch eindeutig nicht mehr weiterverfolgen musste. Sie stieß sich ab und machte sich auf in Richtung ihres Trailers. Ein „…..verfluchte Scheiße! Ich weiß auch nicht wohin er verschwunden ist. Er hätte eigentlich gar nicht mehr laufen können, nach meiner letzten Behandlung. Ja, such du ihn doch, du meinst doch nicht wirklich, dass der Loser das irgendwem erzählen wird………“ ließ sie aufhorchen. Sie drehte sich noch einmal um und suchte nach dem Namensschild der Bewohnerin.
Kendra Stetson – stand darauf.Verwundert hob sie ihre Augenbrauen. DIE Kendra Stetson? Die aus dieser Trilogie? "Cool….." sie überlegte schon ob sie sie stören konnte und um ein Autogramm bitten sollte?! Aber dann widerrief sie den Vorsatz, denn offensichtlich lernte sie ihren Text ihrer Rolle, kein Telefongespräch wie sie erst vermutete „Ich werde ihr bestimmt mal über den Weg laufen“ mit den Gedanken, der sie tatsächlich abgelenkt hatte, von ihrem peinlichen Auftritt, vor einigen Minuten, machte sie sich nun auf in Richtung „Home, sweet home“ vor der Tür ihrer Unterkunft zögerte sie noch einmal kurz, atmete tief durch und öffnete mutig das Tor zu ihrer ^persönlichen Hölle^.
Sein Kopf erhob sich augenblicklich mit ihrem Eintreten. Kaum hatte sie die Tür geschlossen, als er schon zu reden begann „Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich wollte sie nicht verletzten und auch nicht bloßstellen. Barbara? Es tut mir wirklich unendlich leid, das müssen sie mir glauben. Ich wollte sie nicht so in Verlegenheit bringen, wirklich nicht“ soviel Worte hatte sie ihn die ganzen fünf Tage nicht von ihm gehört. Er konnte gar nicht mehr aufhören „Ab jetzt werde ich keine anzüglichen Gedanken mehr über sie laut aussprechen“ wahrscheinlich bemerkte er in dem Moment, als er es aussprach, wie sich das anhören musste. Verlegen neigte er seinen Kopf und sie vernahm nur noch gemurmelte Worte, offensichtlich Schimpfwörter, die er leise vor sich hin fluchte.
Nun entwich ihr eine nicht gerade damenhafte Lachsalve. Zwischen ihren derben Lachern, versuchte sie einzelne Wörter verständlich auszusprechen „Oh…hahahaha….mein Gott….hahaahah….wie…kindisch…hahaaha…benehmen …..wir ….uns….eigentlich?“ sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Worauf er in ihr Gelächter mit einstimmte und kopfschüttelnd plötzlich ihre Hand ergriff. Sie stockte verdutzt und sah auf ihre ineinandergelegten Hände „Ich denke, ich sollte dir wenigstens meinen Namen sagen, wenn wir schon gemeinsam duschen wollen!?“ sagte er lächelnd und fügte noch ernst hinzu „Meinst du nicht auch?“sie konnte nur nicken. Denn im Moment reihten sich Buchstaben nicht zu vernünftigen Wörtern zusammen, denn sie spürte seine warme Hand in ihrer. Es fühlte sich so gut an. Ihre kleine Hand verschwand in seiner großen regelrecht.
Er atmete tief durch, als wenn er eine Entscheidung getroffen hätte und sie nun ausführen wollte „Mein Name ist ….Tobias. Es ist mir eine Ehre sie kennenlernen zu dürfen, Barbara“ würdevoll verneigte er seinen Oberkörper zu seinen Worten. Sie übernahm sofort den anderen Part, verneigte sich noch tiefer vor ihm und erwiderte
„Es ist auch mir ein EHRE sie kennenlernen zu dürfen, werter Herr TOBIAS“ seinen Namen sprach sie deutsch aus, worauf er ziemlich verblüfft seinen Mund öffnete. Seine Augenbrauen erschienen über dem Brillenrand.
Er versuchte ihr nach zusprechen. „ TOBAS?“ sie musste über seinen Akzent lächeln „ Das hört sich so verdammt sexy an, wenn er versuchte deutsch zu reden “ erschrocken über ihre Gedanken schlug sie ihre Augen nieder „ Barbara, was geht denn da in deinem Kopf vor sich? Tz, tz. Na, na. Du wirst doch nicht?“ schalt sie sich selber „Habe ich es nicht richtig ausgesprochen?“ holte er sie mit seiner Frage wieder auf den Boden der Tatsachen herunter „Doch…na ja…so einigermaßen…“ lenkte sie ein
„Es hört sich gut an. Ich meine mein Name……auf deutsch“ erklärte er ihr „Darf ich dich dann offiziell TOBIAS nennen?“ fragte sie ihn verunsichert „Ja….natürlich“ dass sie während ihres Gespräches immer noch ihre Hände hielten, bemerkten nun beide gleichzeitig. Beide zogen ihre Hand zurück, widerstrebend wie es schien. Sie drehte sich von ihm weg, um einen klaren Kopf zu bekommen „WAS war denn DAS?“ komplett konfus begann sie die nötigen Utensilien zusammenzutragen. Den Klappstuhl natürlich, Handtücher, Waschlappen, Duschbad und ihr Lieblingsshampoo durfte nicht fehlen. Vanille. Sie liebte den leichten Geruch.
Nachdenklich stand sie nun vor ihm und musterte ihn von oben bis unten „W was….?“ stotterte er kleinlaut „Ich überlege gerade…..“ sie setzte ihren Gedankengang nicht fort, sondern drehte sich abrupt, um gleich hinter einer aufgemachten Schranktür zu verschwinden. Bewaffnet mit Shirts, Boxershorts trat sie wieder zu ihm „Ja….das sind zwar Sachen von mir, also ich würde verstehen, wenn du sie nicht anziehen möchtest. Sie sind frisch gewaschen“ betonte sie den letzten Satz deutlich „Ich dachte, solange könnte ich deine Klamotten in die Waschmaschine stecken?“ mit ausgestreckten Armen bot sie ihm das Wäschebündel an. Lächelnd nahm er es und kramte gleich darin herum. Zog schließlich ein Shirt hoch und bemerkte staunend „He – Thirty second to mars-? Cool“ er betrachtete das Shirt beeindruckt „Mit Autogrammen? Deins?“ ihre Augen begannen zu funkeln als sie ihm begeistert von dem einmaligen Erlebnis, sie live zu erleben zu können, ausschweifend vorschwärmte „Ich finde ihre Musik einfach nur genial“ stimmte er ihr zu. "Ihre Texte sind sehr tiefgründig. Das liebe ich an ihnen“ stellte er fest. Sein Gesichtsausdruck wurde weich und zeigte ihr das bezauberndste ^Grübchenlächeln^, dass sie je sah. Die Stille die sich ausbreitete war nicht unangenehm, sondern entwickelte seltsame Empfindungen ihres ganzen Nervenkostüms. Sie räusperte sich verlegen und wandte ihren Blick ab
„Nun…..das würd ich gerne anziehen, wenn du nichts dagegen hast?“ sein Blick ruhte nun auf dem Shirt, das in seinem Schoß lag „Ja, klar“ sagte sie sofort „Und die dazu?" er hielt lächelnd eine Boxershorts hoch, die mit kleinen rosaglitzernden Einhörnern bedruckt war „Warnengeschenk….“murmelte sie verlegen „Was?“ fragte er nach „Was sagtest du, ich hab dich nicht verstanden?“hakte er nach „SIE WAR EIN GESCHENK! OKAY“ blaffte sie ihn an, riss ihm die Shorts aus den Händen und stopfte sie wieder zurück in ihren Schrank. Erschrocken, durch ihre heftige Reaktion stammelte er „Es…es tut mir leid…ich …wusste nicht…das..sie dir so viel bedeutet…..“ „Natürlich nicht!“ erwiderte sie leise, als sie sich zu ihm aufs Bett setzte.
Читать дальше