1 ...7 8 9 11 12 13 ...16 „ER VERTRAUT DIR Willst du dich seines Vertrauens würdig zeigen oder machst du jetzt ein paar Bilder für die Klatschpresse, die dir eine Unsumme einbringen würde? ………ABER WAS WÜRDE DANN AUS IHM?“ sie hatte den Abschnitt noch nicht einmal zu Ende gedacht, stand ihr Entschluss fest
~Egal was für eine Hautfarbe, Religion oder Geschlechtes~Du erinnerst dich? Und Bekanntheitsgrad müssen wir noch hinzufügen
„Okay, Mister A. Ich mach mich mal vom Acker und hole Hilfe. Denn die brauchst du ganz dringend! Und nicht zu knapp“ aufgewühlt lief sie, den ihr schon vertrauten Weg, entlang „DER würde Augen machen“
während ihr Blick hin und her huschte klopfte sie hektisch an seine Tür. Unruhig von einem Bein aufs andere tretend wartete sie auf Antwort
„Nun mach schon! Viki…..ich bin es“ brachte sie gepresst heraus. Ihr Kopf drehte sie von links nach rechts, um sich zu vergewissern, dass sie keiner bemerkte. Von innen hörte sie ein genervtes „Hat man hier nicht mal nach Drehschluss seine Ruhe? Verdammt! Wenn du jetzt nicht gerade Brad Pitt bist, dann Gnade dir Gott“ er riss die Tür auf und man konnte die Enttäuschung von seinem Gesicht nahezu abkratzen.
Zaghaft lächelte sie ihn nur kurz an und drängte sich zwischen ihm und den Türrahmen hinein „Mach zu“ zischte sie ihm zu. Im Herumdrehen drückte er mit seinem Hinterteil die Tür zu „Schon zurück von deiner Auf-und-davon-Tour?“ fragte er sie verärgert „Tschuldige“ murmelte sie nun kleinlaut.
Sie wusste, dass sie die Tage ganz schön viel Mist gebaut hatte und er ihr den Rücken freigehalten hatte „Mmmhh“ grummelte er nur und betrachtete sie aufmerksam „Auch, dass ich nicht Brad Pitt bin“ sie versuchte den rührigsten Hundeblick aufzusetzen, zu dem sie fähig war und blickte ihm treuherzig an „Ich kann es dir erklären“ begann sie entschuldigend „Das wird aber auch langsam Zeit, Mademoiselle“ gab er zurück und baute sich, mit vor der Brust verschränkten Armen, auf „Ich höre“ befahl er mit dunkler Stimme
„In meinem Bett liegt Tobias Arth“ sie stand mit großen Augen vor ihm und wartete nun auf eine Reaktion
„Ach ja!!!! ………
DAS WARS? Das ist deine Entschuldigung? Das bekomme ich zu hören? Tagelang höre und sehe ich kein Lebenszeichen von dir, ich mach mir Sorgen um dich – immer lauter wurde seine Stimme – denk der Muskelkater hat dich abgeschlachtet und gevierteilt, weil du ja nicht einmal dein Scheißhandy einschalten kannst“ bei jedem Wort schien sie zu schrumpfen, denn daran hätte sie denken müssen.
Er machte sich natürlich um sie Sorgen. Sie hatten sich angewöhnt sich jeden Tag eine Sms zu schicken, nur damit der andere wusste, dass er okay sei. Da sie ja oft, nicht an den gleichen Drehschauplätzen zu Gange waren, hatten sie das, als beste Lösung gesehen. Und wenn es nur eine leere Sms gewesen war, ging das in Ordnung.
Schuldbewusst setzte sie sich auf einen Stuhl und schaute beschämt zu Boden „Tschuldige“ nuschelte sie leise. Aufgewühlt überwand er den Abstand zwischen ihnen, umarmte sie stürmisch, drückte sie so fest an sich, dass ihr die Luft wegblieb und schnaufte ihr ins Haar „Du dumme Kuh, ich hab mir solche Sorgen gemacht“ durch die Wärme und Geborgenheit die sie dadurch spürte übermannten sie nun ihre Gefühle. Die ganze Anspannung der letzten Tage, die Strapazen, die grauenvollen Bilder, die sie miterlebt hatte, das alles……..viel zu viel für eine einzige Person, sie schluchzte auf, klammerte sich nun zitternd an ihn. Er erhöhte den Druck noch mehr und fragte sie fassungslos „Was ist denn nur passiert, Süße? Ist es denn wirklich so schlimm, dass Tobias Arth in deinem Bett liegt?“ sie drückte sich mit ihren Armen ein Stück von ihm weg und sah ihm mit großen, verheulten Augen an und nickte ein paarmal. Er schüttelte leicht den Kopf und sagte aufmunternd „Na, jetzt hast du ja mich, ich werde den Kammerjäger spielen und werde mich mal umsehen, was bei dir so herumlungert, okay?“ skeptisch blickte er sie an und wartete darauf, dass sie den Scherz nun auflösen würde, aber nichts geschah. Sie saß vor ihm und starrte ihn immer noch in die Augen. Langsam, ganz langsam entglitten ihm alle Gesichtszüge, sein Mund öffnete sich und nun starrten sie sich gegenseitig an
„Du meinst das ernst?!“
Er saß auf einem Stuhl und verfolgte sie mit seinen Augen. Sie lief immer wieder vor ihm hin und her, hin und her. Wild gestikulierend mit Händen und Füßen erzählte sie ihm nun schon minutenlang ihre unglaublichen Erlebnisse der letzten Tage. In seinen Ohren rauschte es schon, weil er die ganzen Informationen, die sie ihm gerade zukommen ließ, gar nicht so schnell verarbeiten konnte. Immer wieder schüttelte er fassungslos und geschockt seinen Kopf. Ihre Wangen glühten vor lauter Aufregung. Ihre Augen huschten von einem Punkt zum nächsten. Denn durch das erzählen, wurde ihr erst richtig bewusst, wie schrecklich, das ganze klang. Zwischendurch rutschten ihr Tränen aus den Augen, die sofort mit so viel Wut und Zorn auf den Peiniger erstickt wurden. Er sprach die ganze Zeit nicht, hörte ihr nur zu, obwohl ihn zwischenzeitlich sehr übel wurde, als sie zu der Stelle mit den Verletzungen kam. Als sie plötzlich zu sprechen aufhörte und sich mit den Händen auf ihre Knie stützte, tief ein- und ausatmete und zitternd vor ihm stand, erhob er sich und sagte
„Ich pack ein paar Anziehsachen für ihn zusammen. Wir können gleich gehen“ als sie hinter ihm auftauchte, wie er gerade in seinem Schrank versunken war, sprach sie ihn an „Hast du vielleicht Rasierzeug? Er möchte sich vielleicht auch rasieren……Ich weiß zwar nicht…aber?“ er überlegte kurz „Mmmh, ja, sicher“ und sie anlächelnd „hast DU KEIN Rasierzeug? Ich dachte du müsstest dir immer die Haare von den Zähnen entfernen“ bei den letzten Worten bewegte er seinen Zeigefinger vor ihrem Mund auf und ab „Du bist echt ein Idiot“ knurrte sie ihm entgegen„ha, ha, sehr witzig, FIKTOR“
„Ach komm, hör auf“ kam es gekränkt „du weißt, dass ich meinen Namen hasse. Das war gemein. Ich glaub, kaufe mir doch einmal eine Künstlernamen. Mmm, vielleicht? ………Jaques(Schag) der hört sich doch verführerisch an, oder?“erwartungsvoll blickte er sie an „Du bist dir schon dessen Bedeutung bewusst, oder? KÜNSTLERNAME!! Du hast mit Kunst so viel am Hut, wie Barak Obama und der Ku-Klux-Klan“ erklärte sie ihm trocken ihre Meinung
„Sag mal, kriegst du deine Tage? Du bist ja widerlich“ angewidert verzog er seinen Mund „Komm, lass uns gehen, vielleicht bist du ja nur so schlecht drauf, weil du unbedingt zurückwillst, hmmm?“ mit hochgezogenen Augenbrauen sah er ihr fragend ins Gesicht und als sie daraufhin rot wurde setzte er ein zufriedenes
„Ha, ich hab es ja gewusst“ hinterher.
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Sie saß am Fenster, eine Decke fest um ihre Beine geschlungen, trotzdem zitterte sie noch ein wenig. Die Tasse mit dem heißen Tee erwärmte langsam ihre kalten Finger.
Jeden Tag, seit zwei Monaten, saß sie hier und blickte in den Garten. Der Herbst zeigte sich deutlich. Die Blätter an den Bäumen wurden gelb, die Blumen verblühten langsam alle nach und nach. Die bunten Farben verschwanden aus ihrem Blickfeld.
Gedankenverloren streichelte sie über ihren Bauch. Es klopfte. Sie drehte sich nicht um. Erst als Arnold seine warme Hand auf ihre Schulter legte, sah sie auf. Er lächelte sie an „Na Bab, wie viele Blätter sind heute schon runtergefallen?“ er zog sich den Schemel zu sich heran und setzte sich an ihre Seite. Sachte umschloss er ihre rechte Hand mit seiner.
So saß er minutenlang bei ihr. Sie mussten nicht viele Worte wechseln. Er und sie. Sie verstanden sich auch so „Wie geht es dir heute?“ erkundigte er sich mitfühlend „Ihm geht es gut, also…..mir geht es gut, danke“ antwortete sie ihm zögernd „Hmm, das ist gut. Willst du nicht ein bisschen mit mir in den Garten gehen?“ hoffnungsvoll beobachtete er ihr Gesicht. Als Antwort schüttelte sie nur kurz ihren Kopf. Er stand auf und streichelte ihr mit seinem Handrücken über ihre Wange „Okay“ sagte er sanft „vielleicht morgen, hmm?“ diesen Satz sagte er jeden Tag bevor er ihr Zimmer verließ. Er drängte sie nicht, aber er hoffte jeden Tag wieder aufs Neue, dass sie irgendwann ihre Meinung ändern würde.
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