Die Zeit kam ihnen endlos vor, doch nichts passierte. Weder der junge Mann noch die Polizei kam. Hatte er sie vielleicht nicht ernst genommen? Hatten sie ihn vielleicht auch geschnappt? Gehörte er gar zu diesen Anhängern? Diese Fragen quälten sie schon sehr. Da hörten die Mädchen Schritte vor ihrer Tür.
Die Tür öffnete sich und 6 Männer traten ein. Es waren die Anhänger dieser Sekte. Man kam sie abzuholen, um sie zu opfern. Egal wie sehr die Mädchen sich auch wehrten. Gegen diese Männer hatten sie keine Chance. Man brachte sie gefesselt hinaus in den Garten. Dort hatte man bereits den Altar mit dem Buch gebracht. Auch hier standen überall Kerzen und auf der Wiese brannte ein Pentagramm. Vor dem Altar selbst waren sechs Gräber ausgehoben worden. Vor jedem Grab musste sich eines der Mädchen knien.
„Bitte lassen Sie uns gehen! Wir werden auch niemandem etwas verraten.“
Unbeirrt machten sie weiter. Earl holte sich den Dolch und stellte sich hinter das erste Mädchen. Er setzte den Dolch an die Kehle von Betty, die leise wimmerte. Zur gleichen Zeit öffnete die alte Frau das Buch und begann darin zu lesen:
lezaza eröhre snu. natats eröhre snu. riw negidluh rid dnu menied eglofeg. mmin eseid negidluhcsnu nehcdäm uz rid. egiez hcid snu dnu big snu eid thcam sed negiwe snebel rhi tulb llos rid neröheg regithcämlla rreh. (2)
Earl wollte gerade Betty die Kehle durchschneiden, als Schüsse durch die Nacht hallten.
„Hände hoch. Keine Bewegung. Sie sind alle umzingelt. Bei der kleinsten Bewegung wird scharf geschossen.“
Mehrere Beamte kamen mit gezogenen Waffen aus der Dunkelheit.
„Lassen Sie das Messer fallen!“
Die Frau gab Earl ein Zeichen und er senkte seine Hand. Schnell wurden alle überwältig und in Handschellen abgeführt. Bei einem der Beamten stand der junge Mann, den die Mädchen am Fester ihres Kellerverlieses gesehen hatten. Er hatte tatsächlich die Polizei geholt. Gemeinsam wurden die Mädchen in einen großen Wagen gebracht.
Als Lisa an ihnen vorbeiging, lächelte sie den jungen Mann an.
„Danke schön“, sagte sie leise.
Er lächelte zurück und nickte mit dem Kopf. Nachdem die Mädchen im Wagen saßen, wurden die Türen geschlossen. Lisa schaute noch auf die beiden Männer, die sich vor ihrem Fenster unterhielten.
„Wir danken Ihnen sehr für ihre Mithilfe. Hinter dieser Sekte waren wir schon lange her. Also nochmals vielen Dank.“
Der Polizist reichte dem jungen Mann zum Abschied die Hand. Dabei rutschte sein Ärmel nach oben. Als Lisa das sah, fing sie an, zu schreien.
„Nein …!“
Doch da verschwand der Wagen mit den Mädchen auch schon in der Dunkelheit.
Auf dem Unterarm des Polizisten befand sich die Tätowierung eines Pentagramms und der Zahl 666 …
Übersetzung:
(1) Azazel erhöre uns. Satan erhöre uns. Wir sind deine Diener schicke uns ein Zeichen. Wir werden dir diese Mädchen als Opfer darbieten. Satan nimm unser Geschenk an und beschütze uns.
(2) Azazel erhöre uns. Satan erhöre uns. Wir huldigen dir und deinem Gefolge. Nimm diese unschuldigen Mädchen zu dir. Zeige dich uns und gib uns die Macht des ewigen Lebens. Ihr Blut soll dir gehören allmächtiger Herr.
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