null Libert - In den Zeiten des Krieges

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Peter und Lisa gehören verschiedenen Volksgruppen an. Nach einer Pogromnacht begeben sie sich gemeinsam auf die Flucht durch ein Land, in dem der Bürgerkrieg herrscht. Das Buch schildert die Erlebnisse von Kindern und Jugendlichen, die in den Wirren des Krieges ihre Heimat verloren haben und auf sich allein gestellt sind. Es ist nicht wichtig, welcher Krieg es ist und zu welcher Zeit er sich ereignet. Es ist ein Krieg irgendwo in Europa.

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Man hatte sich im Laufe der Jahre an dieses unterschwellige Gegeneinander gewöhnt. Man lebte in Gudenbrot damit, es war ein Bestandteil des Alltags. Beide Gruppen hatten sich in ihre Lage gefunden, die Alteingesessenen in ihre wirtschaftliche und die Anderen in ihre gesellschaftliche Zweitrangigkeit.

Doch vor etwa acht Jahren hatte sich die Lage geändert. Die Veränderung kam von außen, aus dem Reich, nach Gudenbrot.

Die Anderen lebten nicht nur in Gudenbrot. Überall im Reich hatten sie sich angesiedelt. Überall war die Entwicklung ähnlich wie in Gudenbrot verlaufen. Vor zehn Jahren hatte sich im Reich eine Partei gebildet, die den Kampf gegen den Einfluss der Anderen auf ihre Fahnen geschrieben hatte. Es war erstaunlich, wie viel Zulauf sie innerhalb kurzer Zeit fand. Sie breitete sich überall im Reich aus, drang in die Stadt-, Landes- und sogar ins Reichsparlament vor.

Vor acht Jahren erreichte sie Gudenbrot. Mit einem jungen zugereisten Referendar am hiesigen Gericht kam sie in die kleine Stadt. Der Referendar heiratete in eine der angesehendsten Familien der Alteingesessenen und blieb in Gudenbrot. Mit ihm blieb die neue Partei. Zuerst fand sie ihre Anhänger unter den Alten, unter den vom Leben Enttäuschten, die einen Schuldigen für ihr eigenes Versagen oder Unglück suchten und in den Anderen fanden. Bald stießen aber auch die Jungen zu ihr. Sie wurden vom militärischen Gehabe der Partei angezogen.

Die Begeisterung der Jungen wurde durch das Aufstellen von Jugendkampfgruppen geweckt, in denen schneidige Uniformen verliehen wurden und regelmäßig Kampfspiele im Gelände stattfanden. Die Anderen waren den Jugendlichen eher gleichgültig, es waren ja auch Mitschüler von ihnen. Doch eine Kampfgruppe braucht einen möglichen Gegner, und den bot die Partei in Gestalt der Anderen an. Die Aktionen der Jugendkampfgruppen hatten ein Ziel gefunden. Nun war es kein heimlicher Jungenstreich mehr, sondern eine Heldentat, mit der man sich brüsten konnte, wenn man einen Obstgarten plünderte oder nachts eine Scheibe einwarf.

Dieses Treiben hatte vor drei Jahren begonnen. Die Aktionen der Jungen hielten sich meist in einem noch harmlosen Rahmen; es war für sie nicht viel mehr als eine Fortsetzung der Indianderspiele ihrer Kindheit.

Ebenso wie seine Klassenkameraden war auch Peter Mitglied einer Kampfgruppe und trug stolz das Parteiabzeichen auf der Mütze. Es blieb nicht aus, dass sie sich im Laufe der Zeit von ihren Andermitschülern absonderten. Schließlich konnten sie auf die Dauer schlecht zur gleichen Zeit den Eltern die Türen beschmieren und mit den Kindern spielen. Trotzdem wurde anfangs das Ganze nicht sehr ernst genommen. Es gab sogar einige kleine Andere, die heimlich Mitglied einer solchen Kampfgruppe waren. Sie blieben allerdings nicht lange.

Allmählich wurden die Anderen immer mehr isoliert. Bald mussten ihre Kinder eine eigens für sie eingerichtete Schule besuchen. Unter diese Regelung fiel auch Lisa, die bis dahin die gleiche Schule wie Peter besucht hatte.

Anfangs hatte Peter weiterhin versucht, Lisa möglichst oft zu sehen; wobei er sich über den Grund dafür nicht im Klaren war. Doch es wurde ihm deutlich gemacht, dass er dieses Andermädchen in Ruhe lassen sollte, wenn er nicht den Ausschluss aus der Kampfgruppe riskieren wollte. Er versuchte - verwirrt und pflichtbewusst gleichzeitig -, seine Gefühle zu ignorieren und vermied es, dem Mädchen auf der gleichen Straßenseite zu begegnen.

Sie begriff zuerst nicht, was da vorging. Sie hatte sich durch die Aufmerksamkeit des älteren Jungen geschmeichelt gefühlt, sie war von ihren Mitschülerinnen darum beneidet worden, und sie hatte sich an ihn gewöhnt. Als er begann, ihr auszuweichen, ergriff sie die Initiative. Schüchtern, aber zielbewusst, verstand sie es, ihn abzupassen und es so einzurichten, dass er ihr nicht aus dem Wege gehen konnte. Doch dann musste sie erleben, dass er vor ihr kehrt machte und in die entgegen gesetzte Richtung ging. Sie war gekränkt. Von nun an wich auch sie ihm aus. So geschah es mit vielen Anderen und Alteingesessenen in diesen Tagen, unabhängig vom Alter. Nur wenige ließen sich durch das öffentliche Gerede nicht beeinflussen. Aber das Städtchen war klein, und es ließ sich nicht vermeiden, dass Lisa und Peter sich immer wieder sahen.

Mit leisem Stöhnen warf der Junge sich auf den Rücken und sah hinauf in den wolkenlosen Himmel. Er wollte Lisa nicht länger sehen. Es war eine Dummheit gewesen, hierher zu kommen. Als er die Schüler der Anderschule unter Lisas Führung aus der Stadt hatte gehen sehen, war er ihnen - einem plötzlichen Impuls folgend - nachgegangen. Er vermutete, dass sie zum Baden an den Fluss wollten. Er wusste, dass es dumm von ihm war und dass er besser daran täte, sie zu vergessen. Schließlich war sie eine Andere.

Niemand konnte behaupten, dass er es nicht versucht hatte. Er hatte es mit allen Mitteln versucht. Als alles andere nicht half, hatte er in einem Anfall von Tollkühnheit versucht, Tanja, die entgegen kommende Anführerin einer befreundeten Mädchenkampfgruppe, während eines gemeinsamen Kampfgruppenfestes zu verführen. Sie machte es ihm nicht schwer. Für ihn war es das erste Mal, aber wohl nicht für sie. Die Ermunterung durch reichlichen Genuss von Alkohol war nur bei ihm nötig gewesen.

Das war inzwischen schon ein halbes Jahr her, und er dachte nur ungern daran zurück. Nicht wegen des Erlebnisses selber - daran hatte er nur verschwommene Erinnerungen -, sondern weil die so kühn Eroberte seitdem aus unerfindlichem Grunde wie eine Klette an ihm hing.

Seit vielen Jahren war ihm das Nachdenken über Lisa vertraut. Waren seine Gedanken in der ersten Zeit noch unbestimmt und gleichsam ziellos gewesen, so glaubte er jetzt, sich über ihre Natur vollkommen im Klaren zu sein. In dieser Hinsicht war Tanja eine große Hilfe gewesen. Lisa, so sagte er zu sich, war eben ein Mädchen, das ihm gefiel. Seine Gedanken und Tagträume waren nur natürlich und rechtfertigten auch sein Interesse an einer Anderen, denn auch ein Andermädchen war ein Mädchen. Darum ging es doch nur.

Ganz wohl fühlte er sich bei diesem Gedanken allerdings nicht. Seine Verwirrung versteckte er in betontem Zynismus, vor allem im Gespräch mit seinen Kameraden. Wenn dann aber am nächtlichen Lagerfeuer, nachdem reichlich Bierflaschen geleert worden waren, das beliebte Gedankenspiel „Wir teilen die Andermädchen unter uns auf“ gespielt wurde, hielt er sich doch zurück. Über die Ursache dieser Hemmung gab er sich keine Rechenschaft. Seine Kameraden waren da weniger zimperlich. Sie zogen ihn damit auf, dass er bei einer Anderen in festen Händen wäre und was wohl Tanja dazu zu sagen hätte.

Er sah wieder hinunter auf die Sandbank. Lisa lag noch immer im Sand, den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt, die Beine ausgestreckt. Das Weiß ihres Badeanzuges stach gegen die tiefe Bräune ihrer Haut ab, die gleich dem schwarzen Haar ein Merkmal aller Anderen war. Mit einem Ausdruck des Widerwillens im Gesicht schüttelte Peter den Kopf, musste sich aber im gleichen Augenblick eingestehen, dass er dieses Gefühl nicht wirklich empfand. Er wandte den Kopf zur Seite und sah auf seinen eigenen bleichen Körper, der auch nach so vielen Sonnentagen kaum eine Spur von Braun zeigte. So sahen die Alteingesessenen alle aus, und wer sich der Sonne zu intensiv aussetzte, bräunte nicht, sondern bekam einen heftigen Sonnenbrand.

Unruhig wälzte er sich hin und her. Die Kopfhaut kribbelte, der Rücken juckte und die Augen brannten, weil ihm der Schweiß hinein lief, während er unverwandt auf das Mädchen hinab sah. Einen Moment lang verlor er sich in einem Tagtraum: Er lief den Anhang hinunter, setzte sich neben Lisa in den Sand und unterhielt sich mit ihr, so wie es früher oft geschehen war. Aber sofort rief er sich zur Ordnung, denn es gab keine Möglichkeit, zu ihr zu gelangen. Sie war eine Andere. Er verabscheute die Anderen. Und so wichtig war es doch wirklich nicht. Was er von ihr wollte, war vollkommen klar, und das konnte er woanders auch bekommen. Tanja ließ grüßen.

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