Dominic D. Kaltenbach - GELD & SEX

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Ein offener zwischenmenschlicher Informationsaustausch scheint jedem die notwendige Orientierung in unserer unübersichtlichen Zeit zu bieten. Gerade die neuen Medien führen die Ratsuchenden und die Hilfsbereiten zusammen. Zielt die Orientierungshilfe wirklich immer auf das Wohl des Beratenen? Bereits die klärende Annäherung an das Geldwesen bringt Unerwartetes zutage. Dieser vermeintlich egozentrische Lebensbereich ist ohne Wechselseitigkeit gar nicht denkbar. Die Geldjünger müssen dafür sorgen, dass weder die Gier nach Geld noch der Ausgleich des Vermögens durch Konsum abebbt. Keiner von ihnen darf je mit dem Erreichten zufrieden sein. Die entsprechende Kontrolle verlangt Transparenz. Gibt es keine Gemeinschaft, in der ein vernünftiger Umgang mit Geld ebenso möglich ist wie eine individuelle Zufriedenheit? Zum Glück weiß bei der Sexualität jeder selbst worum es geht und was ihm gefällt. Drei sexuelle Revolutionen scheinen das Wissen immens gesteigert, jegliche Fremdherrschaft im Bett abgeschafft und allerlei skurrile Praktiken in die Öffentlichkeit geführt zu haben. Im Ergebnis scheinen jedoch umso mehr Menschen an ihrer eigenen Normalität zu zweifeln und begeben sich panisch in die Fänge der Gutachter außerhalb der Intimsphäre. Nicht selten verteilen hier zwielichtige Moralapostel für die gewährten Einblicke Hohn und Spott. Braucht die sexuelle Erfüllung wirklich mehr als die Vertrautheit der direkt Beteiligten? Verschwiegene und selbstzufriedene Individuen wurden seit jeher argwöhnisch beäugt. Wer jedoch bei Geld- und Sexualfragen nicht auf Schwarmintelligenz setzt, macht sich erst recht verdächtig. Beim abschließenden Vergleich der informellen mit der formellen Sozialkontrolle sammelt ein erstaunlicher Kandidat Sympathiepunkte: Kann es tatsächlich angenehmer sein, die Staatsanwaltschaft im Schlafzimmer zu haben, als so manchen Mitmenschen in der näheren Umgebung zu wissen?

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Wer keine ABFFL sein eigenen nennt, sollte vielleicht eine Wohnsitznahme in den USA in Erwägung ziehen. Als besonderen Freundschaftsdienst übernehmen beispielsweise die Behörden im Bundesstaat Florida das zeitnahe Posten von Bildern und Namen, wenn man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. Sei es, weil die anstrengende Trunkenheitsfahrt erst einmal ein Schläfchen in der Zelle notwendig macht oder weil man seinem eigenen Fahrstil zum Opfer fiel.

Das alles ist der Meilensprung zwischen 1.0 und 2.0 - oder, allgemein verständlich ausgedrückt, zwischen dem Konsum gesicherter Informationen und der aktiven Mitgestaltung im erbitterten Kampf darum, was in der Welt von Interesse zu sein hat.

Die Teilhabe bei Facebook erinnert allerdings zunächst einmal an einen grünen und ruhigen Wald. Genauer gesagt, an das darin lebende Rotwild. Bei diesen prächtigen Geschöpfen gehört jedes einzelne Tier zwar zur Herde, geht es unterwegs allerdings verloren, bleibt der Verlust weitestgehend unbemerkt. Entsprechend ist auch auf der Freundesplattform jeder 24 Stunden am Tag tunlichst darauf bedacht, den virtuellen Anschluss nicht zu verlieren. Der physische Aufenthaltsort spielt bei der digitalen Anwesenheit allenfalls dann eine Rolle, wenn sich unterwegs der Akku verabschiedet. Ein solcher Vorfall hat ähnlich dramatische Folgen, wie die von Thomas Tuma beschriebene Selbstaussperrung vom eigenen Dasein durch die dreimalige Falscheingabe der PIN. Spätestens jetzt würde die Blutdruck-und-Herzfrequenz-App Alarm schlagen. „Nomophobie“ bezeichnet seit 2008 die körperlichen Angstsymptome, die dann auftreten, wenn kein funktionsfähiges Handy zur Verfügung steht (engl: no mobile) und man dadurch sozial völlig isoliert ist. Wie, bitte schön, soll man denn vorübergehende Passanten auf die Notsituation aufmerksam machen und um Hilfe bitten, wenn man sie weder „anmailen“ noch „ansimsen“ kann?

Zwar kommt es in der heutigen Zeit an erster Stelle auf Kommunikationskompetenz an, nicht anders wäre die Zugehörigkeit zu teilweise gleich mehreren Rudeln aufrecht zu erhalten. Allerdings verstehen die entsprechenden Experten darunter keine direkte verbale Kommunikation. Selbst wenn sie ausnahmsweise den Mund bewegen und dabei auch noch ihr zufälliges Gegenüber anschauen, wird das übersehene Headset für den Laien zur Blamagegefahr. Die absoluten Könner würden auch niemals die Kommunikation einer ihrer verschiedenen Identitäten mit ihrem Klar-Gesicht verbinden. Damit wäre für immer ausgeschlossen, die eigenen Beiträge zu den meist diskutierten zu hieven. Man müsste sich fortan damit zufrieden geben, nur noch den belanglosen Müll fremder Herkunft als Zeichen der Anwesenheit und hellwacher Aufmerksamkeit zu kommentieren.

Bemerkt dennoch völlig unerwarteterweise ein realer Passant die nomophobische Notlage, gehen die Probleme erst richtig los. Offline könnten sicherlich nicht annähernd ausreichend Kommentatoren erreicht werden, um sich der Richtigkeit der angebotenen Hilfestellung auch sicher sein zu können. Schwarmintelligenz lautet die Zauberformel, die sich zwischenzeitlich sogar auf den Weg in die etablierten demokratischen Institutionen gemacht hat. Jeder Mist verwandelt sich in Genialität, wenn der Haufen nur groß genug wird. Gleichzeitig scheint jeder Einzelne zu hoffen, dass ihn die Welt auf der Basis irgendeiner seiner unbedachten und belanglosen Mitteilungen zum größten Denker des Universums kürt.

Die Digitalisierung hat das Leben offensichtlich in vielerlei Hinsicht freier, nicht jedoch unbedingt leichter gemacht. Der Einzelne kann vor diesem Hintergrund entweder egoistischerweise selbst nach Orientierung suchen, wofür er sich lediglich mit sich selbst, seinen Wünschen und Vorstellungen auseinandersetzen muss, oder er betätigt sich altruistischerweise politisch im engeren Sinn. Dafür muss er seinen Mitmenschen zur Orientierung lediglich Verpflichtungen auferlegen und sie nötigenfalls etwas unter Druck setzen. Er kann dann erst einmal beobachten, was daraus geworden wäre, hätte er sich selbige selbst zu eigen gemacht. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich auf diesem Feld die neu aufgelegten Forderungen der 68er-Bewegung. Diese wollten ebenfalls die Demokratie stärken und zerrten im Zuge ihrer Umerziehungsoffensive jeden persönlichen „Scheiß“ an die Öffentlichkeit. Dafür mussten natürlich zuallererst die Toilettentüren ausgehängt werden. Die Schamesröte sollte all jenen ins Gesicht steigen, die es wagten, ein stilles und eher zurückhaltendes Wesen ihr Eigen zu nennen. Das Biotop der geschützten Privatsphäre musste ein für alle mal ausgetrocknet werden. Dort konnte ohnehin nur eines prächtig gedeihen, die gelebte Scheinheiligkeit der Elterngeneration. Seither gilt es bereits als undemokratisch, einen Gedanken zu erst einmal reifen zu lassen, bevor er in die Welt hinaus posaunt wird.

Die Öffentlichkeit hört mehr denn je zu, teils freiwillig, teils unfreiwillig. Die welt-bedeutende Stellung der Headset-Träger steht außer Frage. Dass auf der anderen Seite jedoch nicht unbedingt ein Vertreter des Bundespräsidialamtes oder gar des Weltsicherheitsrates der Vereinten Nationen um Hilfe bittet, wird aus dem Hörbaren mehr als deutlich. Seit den Enthüllungen von WikiLeaks weiß man, dass es nur eine Behörde gibt, die einen derartig belanglosen Tratsch als diplomatische Depesche deklariert: das Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika.

Allem Spott zum Trotz, die auf dem Tisch liegenden Fragestellungen lassen auch eine gewisse Bedeutsamkeit der zwischenzeitlich Alt-68er erkennen. Die ehemaligen Revolutionäre sitzen heute nicht selten selbst auf den einst verhassten Lehrstühlen und Ministersesseln. Was deren Elterngeneration möglicherweise erstaunen, auf jeden Fall jedoch erfreuen dürfte, wird nunmehr zur großen Enttäuschung der Kinder- und Enkelgeneration. Nun müssen Letztere selbst für Transparenz sorgen. In demonstrativer Abgrenzung ersetzte man zuallererst die einstigen Wollknäuele auf den Sitzungstischen durch einen Kabelsalat. In erfahrungsbedingter Gleichheit wurde die angekündigte große Veränderung des intransparenten politischen Betriebs bis auf Weiteres wieder in die Hinterzimmer verlegt.

Wie soll denn nun also die neue Transparenz aussehen? Und vor allem, welche Lebensbereiche sollten einem entsprechenden Transparenzgedanken unterliegen? Trotz allen Strebens nach Anerkennung und Aufmerksamkeit scheint mit diesen Fragen zunehmend ein diffuses Unbehagen aufzutreten. Neben die Befürchtung, unbeachtet zu bleiben, tritt zumindest die vage Angst, diese Beachtung auf ungewollte und äußerst unerfreuliche Weise zu erlangen.

Die diesbezügliche Verunsicherung scheint sich bislang allerdings in Grenzen zu halten. Während für seriösere Produkte um jeden Cent gefeilscht wird, verdeutlichen sich offensichtlich die wenigsten, was „kostenlos“ im neuen Wortsinn bedeutet. So angelockt, verramschen sie bedenkenlos die Angaben zur eigenen Person, unwissend, welche Preise auf dem Markt für derartige Informationen zu erzielen sind. Die Köderprodukte der Datensammler müssen weder besonders hilfreich noch annähernd wertvoll sein, „umsonst“ reicht völlig.

Selbstverständlich wissen auch die neuen Transparenz- und Kostenlosapostel, dass die Privatsphäre aus guten Gründen zu einem wesentlichen Schutzgut der Grund- und Menschenrechte gehört. Fremden gegenüber würden wahrscheinlich die wenigsten einem kostenlosen Konsum dessen zustimmen, was sie unbekleidet zu bieten haben. Während sich die meisten Mitmenschen als Anbieter eher zugeknöpft zeigen, fordern sie als Konsument uneingeschränkten Zugang. Um etwaige Irrtümer zu vermeiden, klärt Ralf Höcker beide Seiten über ihre Rechte auf. Gegen einen arglosen, technisch unbedarften Betrachter des „Schönen“ ist rechtlich nichts einzuwenden. Heimliche Bildaufnahmen muss sich der Darsteller seit 2004 jedoch nicht mehr unbedingt gefallen lassen. Die vorgenommene Ergänzung des Strafgesetzbuches (StGB) um den § 201a schützt explizit die Räumlichkeiten, in denen man sich für gewöhnlich ohne Bedenken entblößt. Schwierigkeiten stehen seither zudem sowohl den Besuchern als auch den Kuratoren ins Haus, die sich dieser technischen Darstellungsform naturbelassener Kunst verschrieben haben.

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