Margarete Hachenberg - Die steinernen Türme

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Dieser Roman beruht auf wahren Begebenheiten. Von Agathe Rothback, die 1629 in Dierdorf lebte, lag der Autorin der Hexenprozess vor. Agathe wohnte während des Dreißigjährigen Krieges in der unteren Grafschaft Wied und heiratete Thönges Rothback. Durch die Hochzeit wurde sie zu einer angesehenen Bäuerin der kleinen Stadt. Während die Soldaten Tillys alles verwüsten, Hunger und Elend um sich greifen, bleiben Agathe, Thönges und ihr zweijähriger Sohn Ludwig verschont. Neid kommt auf und Agathe wird als Hexe angezeigt, kommt in den Mittelturm und ist dort der Folter ausgesetzt.
Einige Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg leben Agnes und Johannes Lang in Münster an der Lahn und damit in der oberen Grafschaft Wied. Er ist ein wohlhabender und angesehener Schneidermeister. Heinrich, der Bruder von Agnes, kommt in den Kerker, denn er soll am Hexentanz teilgenommen haben. Das behaupten auf jeden Fall die Leute des Ortes. Agnes verzweifelt, denn der Tod Heinrichs auf dem Scheiterhaufen ist so gut wie sicher. Sie sagt aus, es gäbe weder Hexen noch Zauberer und so kommt sie ebenfalls in den Kerker des Schlosses in Runkel. Ihr Mann Johannes Lang setzt alles daran, seine Frau zu befreien. Dafür nimmt er den beschwerlichen Weg zu Fuß nach Speyer zum Reichskammergericht in Kauf, er hofft und bangt… Wird er es schaffen?
Sehr lebendig und präsent, sehr realistisch mit den Details zum Krieg, dem Neid und dem Aberglauben, vor allem interessant und spannungsgeladen. Der Leser fühlt sich sofort in die längst vergessene Epoche versetzt.

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Immer rascher schrieb der Diener Gottes Zeile um Zeile. Von Zeit zu Zeit holte er sich einen neuen Bogen Papier, kratzte aus alten Büchern das Geschriebene fein säuberlich heraus, um seine Gedanken niederzuschreiben.

Teil I

Untere Grafschaft Wied 1629

Agathe

Der Krieg

Die Stadtmauer mit ihren Türmen und Toren umschloss die Hütten und Häuser des Städtchens wie die Arme einer Mutter ihr Kind, das sie beschützt. Dick wie die Faust eines starken Mannes hafteten die Steinbrocken mit getrocknetem Lehm aufeinander.

Man munkelte unter den Bewohnern, es seien etwa drei Jahrhunderte vergangen, dass Kaiser Karl IV diesem Ort die Rechte einer Stadt gab. Also machten sich damals beflissene Bauarbeiter ans Werk und knieten in ihren hautengen Beinlingen auf dem harten Lehmboden. In den Händen hielt jeder einen Hammer - 40 oder 50 Handwerker mochten es gewesen sein – die mit all ihrer Kraft und voller Wucht auf die Quarzsteine schlugen. Wer ihnen zuschaute, mochte glauben, die Arme mit den Hämmern drehten sich im Kreis. In jahrzehntelanger Arbeit fügten die Männer Stein auf Stein, lösten Lehm aus dem Boden und tauchten ihn in mit Wasser gefüllte hölzerne Eimer und füllten damit die Lücken in den Steinen.

Manche Hütten bestanden aus Stroh, andere aus Holz in verschiedenen Maserungen. Sie waren klein und standen ohne erkennbare feste Anordnung. Diese Hütten wirkten winzig im Gegensatz zu den massiven Stadttürmen, die jeden Verschlag überragten, nur die Spitze des Kirchturmes erhob sich darüber.

Weiße Wolken türmten sich über Thierdorff am blauen Himmelszelt, Hügel erhoben sich geschmeidig, Büsche und ein paar wenige Bäume spendeten Schatten.

Jede Truppe, die sich der Stadtmauer näherte, sah drei eckige und einen runden Turm aus Quarzsteinen, dazu die Tore und die Torhäuser. Das Untertor war der einzige Rundbau und der höchste Turm der Stadt.

Zwischen dem Ludwigsturm und dem Unterturm befand sich das städtische Rathaus. Gegenüber der reformierten Kirche thronte der Marstall des Grafen, in dem seine Pferde angebunden standen.

Um den rauschenden Holzbach verteilten sich zerbrochener Hausrat, Knochen von Mensch und Tier, Gedärme und Fäkalien und dazwischen wuchs das Gras.

Im Glockengeläut des Mittelturmes, hoch über der Stadt, stand der Türmer, schaute weit hinaus ins Morgengrauen. Seit den Thesen Luthers hatte sich die Kirche gespalten und alles war in hellem Aufruhr. Bereits seit Jahren tobte der Krieg.

Johann Henrici schaute über die kleinen Katen der Stadt, was sich außerhalb der Stadtmauern in der Ferne zeigte. Da lag der Dernbacher Kopf, an dessen Anhöhe der Galgen noch in der Dämmerung lag. Unter der Stelle, auf dem der Türmer thronte und nach Gefahren Ausschau hielt, befand sich im Inneren des eckigen Mittelturmes die Folterkammer.

„Das Auge der Stadt“ nannten die Bürger den Türmer. Johann Henrici schlug entsetzt mit seinem Hammer gegen die Glocke, die sich sofort in Bewegung setzte. Sie schwang nach rechts und nach links und mit ihrem lauten Schall schreckte sie die Bewohner aus ihren Strohstätten.

Wind und Regen peitschten über das Land. Über die sanft geschwungenen Donnerhügel preschte das Heer Tillys mit großem Kriegsgeheul. Ein Gespann von acht Pferden zog eine Kanonenlafette. Die Reiter schwangen ihre Peitschen und trieben ihre Pferde voran. Vom Merzberg her kommend zwischen Meyscheid und Giershoven ritten die Söldner über den Spitzbubenweg in einem Waldstück auf Thierdorff zu. Die Donnerhügel, an denen sie entlang stürmten, schmiegten sich eng aneinander. Viele Truppen ritten bereits über diese Hügel, das zertretene Gras erzählte vom lang anhaltenden Krieg zwischen den Religionen.

Federn schmückten die breitkrempigen Hüte der Söldner und die einstmals weißen Kragen schauten über ihre dunklen Wamse. Sie trugen Pluderhosen, die unter den Knien endeten und darunter braune Reiterstiefel mit breiten Stulpen. Viele der Söldner trugen zerfetzte Kleider, die von ihren Schlachten erzählten.

Die Hufe der Pferde warfen dicke Lehmklumpen hinter sich her, als sie durch das Tor der steinernen Mauer ritten. Doch weder diese Mauer noch die aus Steinen errichteten vier Türme und Tore hielten die anpreschenden Reiter auf. Trotz dicker Baumstämme, die die Bürger vor die Tore gerollt hatten, erstürmte das Heer die Stadt. Das einzige Ansinnen der Soldateska war es, ihren Hunger, ihren Durst zu stillen, denn seit Monaten hatten sie den Sold nicht ausgezahlt bekommen.

Über Tausende von Kilometern waren sie galoppiert, lagerten mal hier, mal dort und dann ging es wieder weiter. Zwischen den Allianzen der Katholiken und der Protestanten tobte der Krieg.

Thönges rieb sich die Augen und richtete sein langes Hemd, in dem er in der Nacht geschlafen hatte. Schnell nahm er sich seine Bauernhose und streifte sie über. Dann zog er sich den Strick über der Hüfte fest, die Kappe auf den Kopf mit den verfilzten Haaren und weckte seine Frau Agathe.

„Weib, haltet Euren Mund. Schon wieder diese Drecksschweine. Macht Euch hinfort von Eurem Lager.“

Gehorsam zog Agathe ihr bodenlanges Kleid an und richtete ihren Rock. Angst um ihren kleinen Ludwig stand ihr in die Augen geschrieben. Sie ging in die Ecke ihrer Hütte und setzte sich schützend neben ihren kleinen Jungen.

Die Truppen des Grafen Anholt und die Spanier unter Spinola, dann die Söldner des Kratz von Scharfenstein hatten bereits in Thierdorff das Quartier am Friedhof bezogen. Gerade erst hatte das Heer Wallensteins seine Zelte abgeschlagen und zog weiter, da meldete der Türmer den nächsten Durchzug der Soldaten an.

„Her mit Vorräten und Geschirr!“ schrie einer der Männer. Zielstrebig verteilten sich Hunderte von Söldnern auf ihren Pferden und auch das Fußvolk um alle Häuser oder das, was von ihnen übriggeblieben war. Die Musketen im Anschlag vor der Brust, mit hoch erhobenen Hellebarden in ihren Händen stürmte das Fußvolk, um Steuern einzuziehen und sich zu holen, was sie brauchten.

„Nein! Wir geben nichts mehr!“ Darauf nahmen die Soldaten keinerlei Rücksicht. Wer nicht freiwillig gab, bezahlte mit seinem Leben. Sie raubten Geschirr, den Hausrat, Herden von Schweinen zogen sie mit sich fort, Korn, Schmuck, einfach alles, was die Not in dieser Zeit linderte. Selbst die Kirche verschonten sie nicht, sie brachen die Fenster heraus und gossen aus dem Blei die todbringenden Kugeln. Die Söldner schlugen die Hütten mit ihren Äxten ein. Das Holz stapelten sie in ihrem Quartier am Friedhof, machten Feuer, kochten und brauten Bier. Die Männer plünderten dort, wo sie nicht aus freien Stücken erhielten und machten sich alles zu Eigen.

Mit ihren brennenden Fackeln zündeten die Soldaten die Dächer an. Dunkelgrauer Rauch stieg in den Himmel auf. Wer nicht durch die Hand der Soldaten starb, den raffte die Pestilenz dahin.

Erstarrt vor Entsetzen stoben die Menschen schreiend auseinander. „Nehmt die Kinder und flieht in den Wald!“ schrie Caspar Kretzer seinem Weib zu. „Versteckt Euch im Dickicht!“ Seine Gedanken jagten. Er führte seine beiden Kühe und die verbliebenen drei Schweine, trieb sie vor sich her und folgte seiner Familie. So machten es dann auch andere Familien. Andere flohen zur eichenen Eingangstüre der Kirche, gingen hinein in die heiligen Hallen und flehten kniend um Hilfe.

„Macht Euch ab in das Erdloch!“ schrie Jacob Meier, denn in den ruhigen Zeiten, in denen das Heer abgezogen war, hatte er ein tiefes Loch in die Erde gegraben zwischen zwei Pfähle für sich und seine Familie. Über dem Loch lagen abgeholzte Baumstämme, Erde und Laub, so dass man es von oben nicht sofort entdecken konnte.

„Herrgott, sei uns gnädig. Der Teufel lebt mitten unter uns! Befreie mich und die Meinen aus der Knechtschaft dieses verheerenden Krieges!“ Tränen rannen über die Wangen Irmels, die zitternd betete. Das Dach ihres Hauses brannte lichterloh und Rauch stieg in die Luft. Die Söldner hatten den hölzernen Zaun mit ihren Beilen in Stücke geschlagen. Bestürzt suchte Irmel das Weite.

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