Oder dürfen nur der hohe Klerus und die Exegeten die Klugheit für sich reklamieren, der Rest der Menschheit soll dumm bleiben und tunlichst nur das glauben, was die Kirche ihnen so alles verzapft. Ex Cathedra, von oben herab, notfalls mit eigenen Dogmen für immer festschreiben was zu glauben ist und was nicht?
Nur keine Fragen zu lassen; basta.
Bestes Beispiel für stures Glauben sind in den USA die Kreationisten, die glauben Wort für Wort, was in der Bibel steht; die behaupten allen Ernstes, dass Gott die Welt vor gerade Mal 6000 Jahren erschaffen hat. Sie errechnen das Datum der Erschaffung der Welt einfach indem sie das Alter unserer Vorväter, so wie es in der Bibel jeweils angegeben wird, zusammenzählen und kommen so auf das Jahr 4004 vor Christus. Diese Gläubigen kommen bestimmt alle in den Himmel, wenn tatsächlich die geistig Armen selig sind. Nur ob das mit dem Himmel überhaupt so stimmt?
Nicht hinkommen tun bestimmt die anderen, viel schlimmeren Fundamentalisten, die, die ihre andersgläubigen Mitmenschen mit grausamen Selbstmord Attentate ins Jenseits befördern. Auch werden die bestimmt keine 70 Jungfrauen dort bekommen, alleine schon deshalb, weil kaum noch Jungfrauen in den Himmel kommen.
Alle Fundamentalisten glauben an den selben Gott, lesen in der selben Bibel, lesen aber jeweils ganz was anderes daraus heraus; nur eines haben sie alle gemeinsam, ob bei den Juden, Christen oder Muslimen, sie schrecken vor Mord und Gewalt nicht zurück. Ja, sie fordern im Namen eines gütigen Gottes sogar regelrecht zum Mord an Andersgläubigen oder Nichtgläubigen auf.
Deshalb ist es um so wichtiger, mal genau hinzu schauen, was nun so alles in den alten Texten der Bibel steht, was Gott wirklich gesagt hat oder ob es doch nur von Priestern erfundene Texte sind.
In einer Zeit, wo die meisten Menschen weder lesen und noch schreiben konnten, war es für die Priester ein leichtes Spiel, den Leuten ein X für ein U vorzumachen; die Menschen mussten außerdem glauben, was der Priester ihnen erzählte, sonst waren sie ja Ungläubige und wurden aus der Gemeinde ausgestoßen. Den Menschen blieb also keine andere Wahl als zu glauben. Der Priester war oft der einzige im Dorf, der lesen und schreiben konnte und der außerdem jemals ein kleinen Blick in die Bibel werfen durfte.
Wenn in der Stadt aber ein studierter Bürger es mal wagte, eine andere Ansicht kund zu tun als die Kirche, dann landete er sehr schnell in den Folterkammern der heiligen Kirche; wenn er seine Meinung dann immer noch nicht änderte, wurde er der Ketzerei beschuldigt und endete auf dem Scheiterhaufen.
Die Kirche konnte sich so ein übles Vorgehen erlauben, weil sie immer mit an der Macht war; egal ob in Monarchien, Oligarchien, Plutokratien oder Diktaturen.
Die Herrschenden hielten das Volk mit Hilfe der Kirche dumm, gläubig und unterwürfig und so konnten beide Seiten, die weltlichen Herrscher und die kirchlichen Herrscher sich in aller Ruhe weiterhin um den Erhalt und die Vermehren ihrer Pfründe kümmern und und das Leben in vollen Zügen genießen.
Wie erkannte Nietzsche schon ganz richtig: Religion ist Opium für das Volk.
Das wussten auch schon die Römer, wie man das Volk ruhig stellt, da hieß es noch zusätzlich: Panem et circenses, Brot und Spiele.
Heute leisten das die Fußballspiele und die TV-Programme der Privat Sender.
Zur allerletzten Absicherung gegen abtrünnige Ansichten wurde dann noch die Unfehlbarkeit des Papstes erfunden; was für eine groteske Anmaßung! Aber der Zweck heiligte schon immer die Mittel. Denn um aus 2 + 2 = 5 zu machen, brauchte es dann doch die Unfehlbarkeit. Die Exegeten der Kirche verdrehten die Tatsachen einfach so lange, bis es dem dummen Volke ganz schwindlig wurde und ihm wieder nichts anders übrig blieb als zu glauben.
Wenn ein erwachsener Mann, der zudem auch noch Bischof ist, die Menschen auch heute noch für dumm verkauft, indem sich vor die Presse stellt und allen Ernstes seinen teuren Erster-klasse Flug in die Slums nach Indien damit rechtfertigt, dass die armen hungernden Kinder dort sicher traurig gewesen wären, wenn der Herr Bischof übermüdet dort angekommen wäre, dann ist alles zu spät. Mit Verlaub gesagt Herr Bischof, diesen Kindern wäre das scheißegal gewesen, wie sie dort ankommen oder ob sie überhaupt kommen; die hätten bestimmt hundertmal lieber das Geld bekommen, das diese Reise gekostet hat. Damit hätten sich sehr sehr viele Kinder ein Jahr lang satt essen können; auf ihre Präsenz in ihrem Slum hätten diese Kinder herzlich gern verzichtet; wie um Gottes Willen kann man derartig herablassend sein und sich so wichtig nehmen.
Die Kirchenoberen müssen sich aber auch die Frage gefallen lassen, wie so ein Mann überhaupt Bischof werden konnte, der gute Mann ist ja nicht plötzlich vom Himmel gefallen, der hatte doch ein Vorleben. Dieser Mann hat doch noch nicht mal das Zeug dazu, Pfarrer in einem Altersheim zu werden. Auch die Herren Bischöfe, die bis zuletzt ihrem Kollegen die Stange hielten, müssen sich fragen lassen, nach welchen Kriterien die Kirche ihr Führungspersonal aussucht. Bei den Herrn Kardinälen und Bischöfen von Köln und Regensburg hat sich wohl noch nicht herumgesprochen, dass die Zeiten absolutistischer Alleinherrschaft endgültig vorbei sind.
Man begegnet immer wieder diese herablassende Art von diesen Herren, ihren Mitmenschen Rede und Antwort zu stehen; man verkauft sie laufend für dumm, verweigert zuerst überhaupt eine Stellungnahme und wenn unter dem Druck der Öffentlichkeit doch endlich eine Rechtfertigung kommuniziert wird, dann fällt die öfters einfach nur dümmlich aus: Um das Luxus-Dienstauto vom Bischof von Essen, einen Phaeton, zu rechtfertigen, fällt dem Bistumssprecher nichts Besseres ein als zu sagen, dass seine Exzellenz, der Bischof, mit Mitra auf dem Kopf 2,12 Meter misst und somit passe er nicht in einen VW Golf. Das ist doch schlicht und ergreifend Verarschung der Mitmenschen; auf die Idee, die Mitra abzusetzen, kommen diese Herren nicht. Ich könnte auch einen VW Bus empfehlen, da könnte er sogar noch seinen Hirtenstab mit rein nehmen und den einen oder den anderen Messbuben.
In einen Phaeton passt der Herr Bischof bestimmt auch nicht mit Mitra auf dem Kopf.
Auch wenn es noch so oft in der Bibel steht, dass man den Priestern gehorchen muss und ihnen viel Geld spenden muss; die Menschen lehnen sich immer mehr gegen diese Anordnung von Gott Jahwe auf. Meine Herren, schaut doch mal rein in eure Kirchen, da sitzen fast nur noch alte Mütterl herum.
Die meisten Gläubigen haben schon längst mit den Füßen abgestimmt und den Verein verlassen. Dieses arrogante Gehabe kann keiner mehr haben, verdient euch euren Luxus endlich mal selber, geht und arbeitet endlich mal was Gescheites.
Macht aber vorher noch eine ehrliche Aufstellung aller, aber auch wirklich aller eurer Besitztümer und Konten, zeigt auf, was davon Blutgrundstücke sind, was davon Blutdiamanten sind, was davon Blutgold ist, und gebt dann euren ganzen Reichtum an die Allgemeinheit ab für sinnvolle und gute Zwecke. Und macht bitte auch die Nachkommen ausfindig, von denen ihr was geraubt habt, und gebt denen zurück, was einst ihren Vorfahren gehörte, bevor sie auf dem Scheiterhaufen endeten.
Macht es so, wie es leider nur teilweise mit den von den Nazis geraubten Sachen gemacht wurde.
Auch wenn ihr immer noch felsenfest der Überzeugung seit, dass dieser Besitz nach den göttlichen Regeln euch zusteht, mit dieser Meinung steht ihr inzwischen aber ganz alleine da auf weiter Flur. Es ist richtig, dass in eurer Bibel steht, dass Gott Jahwe immer wieder Mose aufgefordert hat, das Land und den Besitzt von Nachbarn zu rauben und so reiche Beute zu machen; das hat lange Tradition, wie wir gleich sehen werden. Es kann aber nie von einem barmherzigen Gott so befohlen worden sein, auch wenn es so im Alten Testament immer wieder steht: So massakrierten zum Beispiel die Israeliten auf ihrem Weg ins gelobte Land ganz nebenbei das Volk der Midianiter und rauben es aus, auf ausdrücklichen Befehl Gottes. Da es die Genfer Konvention noch nicht gab, wurden keine Gefangenen gemacht, alle Bewohner wurden hin gemeuchelt, bis auf die jungfräulichen Mädchen, die teilte man unter sich auf, wohl für besondere Anlässe; auch die Priester bekamen natürlich welche ab, auf Befehl von Mose.
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