Manfred Müller - Die Übersetzungen von Ernst Weiß

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In den Übersetzungen der Romane von Proust, Balzac und Daudet durch Ernst Weiß zeigt sich sowohl sein sprachliches Talent als auch der Themengleichklang zu seinen eigenen Werken.
Die Romane wurden behutsam der neuen deutschen Rechtschreibung angepasst und sprachlich für ein modernes Publikum adaptiert.

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»Das ist das Schiff, das nach Indien geht«, sagte Jean Galéas.

Baldassar konnte die Menschen nicht erkennen, die auf dem Verdeck mit Tüchern winkten, aber er ahnte die Sehnsucht nach Unbekanntem, die in ihren Augen leuchtete; sie hatten noch so viel Leben vor sich, sie konnten noch so vieles erkennen und fühlen. Man lichtete den Anker, ein Schrei brach los, und das Boot bewegte sich wiegend auf dem dunklen Meer, hin nach dem Okzident, wo eine goldene Dämmerung kleine Boote und Wolken in einer gemeinsamen Hülle umfasste und von wo dem Reisenden unwiderstehliche, geheimnisvolle Versprechen zugeflüstert wurden.

Baldassar ließ die Fenster auf dieser Seite des runden Saales schließen und die andern öffnen, die auf Wiesen und Wälder blickten. Er betrachtete die Felder. Immer noch hörte er den Abschiedsschrei, den die Leute auf dem Dreimaster ausgestoßen hatten, und sah den Schiffsjungen, die Pfeife zwischen den Zähnen, der seine Netze auswarf.

Die Hand Baldassars bewegte sich im Fieber.

Plötzlich hörte er einen silbernen Ton, kaum recht zu vernehmen und tief heimlich wie das Schlagen eines Herzens. Es war das Läuten der Glocken in einem sehr weit entfernten Dorfe, das dank der an diesem Abend außergewöhnlich klaren Luft und der günstigen Brise viele Meilen weit über Täler und Flüsse hierher geschwebt war, um bis zu ihm zu gelangen und von seinem sicheren Ohr aufgenommen zu werden. Es war eine alte und doch sehr nahe Stimme; und nun hörte er sein Herz in tiefstem Einklang mit ihrem harmonischen Aufschwung schlagen, stockend, wenn sie den Ton einzuziehen schien, dann ausatmend mit ihm, schwer und getragen erst und dann schwächer und schwächer. Zu allen Zeiten seines Lebens hatte ihn, seitdem er einmal den fernen Klang der Glocken gehört hatte, ihr sanftes Tönen bezwungen, er erinnerte sich der milden Weise des Abends; wieder war er ein kleiner Junge, der durch die abendlichen Felder in das Schloss zurückkehrt.

In diesem Augenblick ließ der Arzt alle ans Bett treten und sagte:

»Es ist das Ende!«

Baldassar ruhte mit geschlossenen Augen. Sein Herz lauschte den Glocken, die seine vom nahen Tode verschlossenen Ohren nicht mehr vernahmen. Er sah seine Mutter, wie sie ihn küsste, wenn er heimkam, und ihn dann abends ins Bett legte, die seine Füße zwischen ihren Händen wärmte und bei ihm blieb, wenn er nicht einschlafen konnte; er erinnerte sich seines Robinson Crusoe und der Abende im Garten, wenn seine Schwester sang, der Worte seines Erziehers, der voraussagte, er würde ein berühmter Musiker werden, und der Rührung seiner Mutter, die sie vergebens zu verbergen suchte. Nun war keine Zeit mehr, die leidenschaftlichen hohen Erwartungen seiner Mutter und seiner Schwester, die er grausam getäuscht hatte, zu verwirklichen. Er sah die große Linde wieder, unter der er sich verlobt hatte, und den Tag, an dem er seine Verlobung gelöst – und nur seine Mutter hatte es verstanden, ihn zu trösten. Er glaubte seine alte Pflegerin zu umarmen und seine erste Geige im Arm zu haben. Dies alles sah er in einer lichterfüllten, traurigen, sanften Ferne wieder, es war eine Ferne wie die, auf welche die Fenster nach dem Felde blickten, ohne sie zu sehen.

Er sah dies alles wieder, und trotzdem waren noch nicht zwei Sekunden vergangen, seitdem der Arzt sich über sein Herz gebeugt und gesagt hatte: »Es ist das Ende!«

Er richtete sich auf und sagte:

»Es ist zu Ende!«

Alexis, seine Mutter und Jean Galéas und der Herzog von Parma, der eben gekommen war, knieten nieder. Die Dienstboten weinten im Vorraum hinter der offenen Tür.

[Oktober 1894]

Gedankenvolle Kindheit der Violante

»Habt wenig Umgang mit jungen Leuten und mit Personen aus der großen Welt ... sehnt euch nicht danach, vor den Großen dieser Welt zu erscheinen.«

Nachfolge Christi 1, 8. V.

Die Gräfin von Steyer war eine vornehme und zärtliche Seele; ihr ganzes Wesen war durchdrungen von einer unbeschreiblich bezaubernden Anmut. Der Graf, ihr Herr Gemahl, war geistig außerordentlich lebhaft, und die Züge seines Gesichts musste man in ihrer Regelmäßigkeit bewundern. Aber der erstbeste Grenadier von der Straße verfügte über mehr Zartgefühl und weniger Banalität. Diese Eltern erzogen nun fern von der Welt auf ihrem bäuerlichen Gute von Steyer ihre Tochter Violante, die, schön und voller Leben wie ihr Vater, warmherzig und geheimnisvoll berückend wie ihre Mutter, alle Eigenschaften ihrer Eltern in der vollendeten Harmonie ihres Wesens zu vereinen schien. Aber die wechselnden Wünsche ihres Herzens und ihrer Gedankenwelt begegneten in ihrer Seele keiner gleichstarken Willenskraft, und diese allein hätte sie sicher leiten können, ohne sie zu hemmen. Eine solche Willenskraft hätte verhindert, dass diese Regungen des Herzens und des Kopfes aus ihr nur ein charmantes und zerbrechliches Spielzeug machten. Dieser Mangel machte der Mutter Violantes viel Unruhe, die mit der Zeit hätte gute Früchte tragen können, wenn nicht die Gräfin durch einen Jagdunfall zugleich mit ihrem Gatten zugrunde gegangen wäre und Violante im Alter von fünfzehn Jahren als Waise zurückgelassen hätte. Nun lebte Violante fast allein, unter der zwar wachsamen, aber doch recht schwerfälligen Aufsicht des alten Augustin, der ihr Hofmeister und zugleich der Intendant des Schlosses von Steyer war. Violante, der die Freunde fehlten, machte aus ihren Träumen wundersame Gefährten, denen sie dann ihr ganzes Leben treu zu bleiben versprach. Sie führte sie denn auch spazieren in den Alleen des Parkes, ließ sie durch die Landschaft streifen und hieß sie sich mit den Ellbogen auf die Terrasse stützen, die als Abschluss des Gutes auf das Meer hinausging. Sie wurde von diesen Träumen wie über sich selbst herausgehoben, von ihnen in den geheimen Kreis eingeweiht, und so fühlte sie das Sichtbare in seiner ganzen Fülle und ahnte ein wenig das, was die irdischen Augen nicht sehen. Ihr Frohsinn kannte keine Grenzen, von Zeit zu Zeit schwebte Traurigkeit über sie hin und milderte die helle Freude in süße Wehmut.

Sinnenwelt

»Stützet euch ja nicht auf ein Rohr, das der Wind bewegt, noch auch bauet darauf; denn jegliches Fleisch ist wie die Pflanze, und sein Ruhm vergeht wie das Kraut der Felder.«

Nachfolge Christi

Außer Augustin und einigen Dorfkindern sah Violante keine Menschenseele. Nur eine jüngere Schwester ihrer Mutter, die in Jolianges (das Schloss war einige Stunden weit entfernt) wohnte, erschien manchmal, um Violante zu besuchen. Bei solcher Gelegenheit kam eines Tages einer ihrer Freunde mit. Er nannte sich Honoré und war sechzehn Jahre alt. Er hatte nicht das Glück, Violante zu gefallen, aber er kam wieder. Während er mit ihr durch eine Allee des Parkes promenierte, brachte er ihr höchst unanständige Dinge bei, über die sie noch sehr im Unklaren gewesen war. Was sie dabei empfand, war sehr gut und angenehm, doch schämte sie sich dessen sofort. Später dann, als die Sonne schon untergegangen war und sie einen weiten Weg hinter sich hatten, nahmen sie auf einer Bank Platz, zweifelsohne nur, um den Widerschein des rosenroten Himmels im gesänftigten Meer zu betrachten. Honoré näherte sich Violante, und damit sie ja nicht unter der Kälte litte, knöpfte er den Umhang auf ihrem Halse mit einer raffinierten Langsamkeit fest und schlug ihr vor, mit seiner Hilfe die Theorien praktisch zu erproben, über die er ihr im Park Unterricht erteilt hatte. Er wollte ganz leise mit ihr sprechen und brachte seine Lippen dem Ohr des Mädchens, das sich nicht zurückzog, immer näher. Violante hörte ein Geräusch im Gebüsch.

»Aber es ist nichts«, sagte zärtlich Honoré.

»Meine Tante ist es«, sagte Violante; es war der Wind. Aber Violante hatte sich schon erhoben. Sehr im rechten Augenblick durch den Wind ernüchtert, wollte sie sich durchaus nicht wieder setzen und sagte Honoré trotz seiner Bitten Adieu.

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