Harke de Roos - Der andere Beethoven

Здесь есть возможность читать онлайн «Harke de Roos - Der andere Beethoven» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der andere Beethoven: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der andere Beethoven»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das Buch taucht unvermittelt in die Mitte des Lebens Beethovens ein. Es erzählt von der Zusammenarbeit und vom nachfolgenden Konflikt zwischen dem ertaubenden Komponist und dem geschäftstüchtigen Mechaniker Johann Nepomuk Mälzel. Im Fokus steht Beethovens Stellung in der Gesellschaft der 1810er Jahre. Verehrung und Ausbeutung seines Genies halten sich sich die Waage, nicht nur in Wien, sondern auch in London. Dem Komponisten, dessen Urheberrechte mit Füßen getreten werden, entgleitet immer mehr die Kontrolle über seine Werke. Viele werden geraubt, die schönsten verkannt, manche verstümmelt und allesamt verhunzt. Die Erscheinung von Mälzels Metronom 1817 ergreift er als wilkommene Gelegenheit, verrätselte und somit stark kodierte Tempovorschriften zu veröffentlichen, wodurch jede korrekte Aufführung seiner Kompositionen von vornherein blockiert wird.
Die völlig gleichgültige Reaktion der Musikwelt bestätigt Beethoven in seiner Vermutung, dass das Metronom nicht den geringsten Einfluss haben wird auf die musikalischen Unsitten seiner Interpreten. Mälzels Metronom zeigt einen tiefen Riss zwischen Beethoven und den ausführenden Musikern auf, der auf einen größeren, womöglich gesellschaftlichen Konflikt hindeutet.
Zur Ermittlung dieses Konflikts wird die Lebensuhr des Komponisten im Buch zurückgedreht und fängt jetzt mit sensibilisiertem Wachsinn von vorne an. Dadurch sehen wir, dass die volle Anerkennung und gnadenlose Ausbeutung des musikalischen Genies zum festen Programm gehört und bereits in der frühen Kindheit angelegt wurde. Eine ebenso inspirierende wie störende Wirkung auf die Entwicklung Beethovens ging von Mozarts spektakulärer Laufbahn aus, die nicht nur bei den eigenen Eltern falsche Ambitionen weckte. Für die übermächtige, aber durch die Französische Revolution stark bedrängte Adelskaste, war der respektlose Untertan aus Salzburg schon seit 1786 zum persona non grata geworden, doch auf dessen geniale Musik wollte niemand verzichten.

Der andere Beethoven — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der andere Beethoven», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Das ist der Mann, der uns für den Verlust Mozarts trösten wird.

Zehn Jahre später hielt er, wie die meisten seiner Landsleute, Beethoven für einen Komponisten, der sich seit seiner Dritten Symphonie eindeutig auf Abwegen befinde und dringend wieder solche Symphonien komponieren sollte wie die ersten zwei.

Sogar Ferdinand Ries hielt sämtliche neueren Werke seines früheren Lehrers für verrücktes Zeug, wobei bei ihm auch wohl der Ehrgeiz mit im Spiel war. Er hielt sich selbst für genauso begabt wie Beethoven und konnte es kaum abwarten, dessen Nachfolger zu werden. Er wollte kein Gralspriester sein, er wollte selber Gralskönig werden.

Es mag wie ein Paradox erscheinen, aber Beethovens Königstitel konnte niemand auch nur im Entferntesten etwas anhaben. Je mehr über die neueren Werke des Komponisten geschimpft und je schwächer dessen Gehörorgan wurde, desto klarer stand für die Welt fest, dass es nur einen unumschränkten Herrscher im Reich der Musik gab. Ludwig van Beethoven aus Wien galt unbestritten als größter Komponist unter den Lebenden.

Nicht einmal der listenreiche Metternich vermochte mit seinem Protektionskind Gioacchino Rossini gegen diese unheimliche Autorität anzukommen, auch wenn es eine Zeitlang den Anschein hatte, als würde die Beliebtheit Beethovens in Wien abnehmen. Die Wiener zeigten jedoch ihr eigenes Naturell. Auch wenn sie mal auf den eigensinnigen Komponisten schimpften, wenn es darauf ankam, ließen sie nichts auf ihren Beethoven kommen, sehr zum Verdruss Metternichs und seiner Beamten. Im unsichtbaren Machtkampf zwischen Staat und Individuum spielte Mälzels Metronom die Rolle eines Herrschaftssymbols. Ausgerechnet Beethoven sollte sich vor diesem Symbol verneigen wie der Gläubige vor dem Kreuz. Die unterschwellige Aufforderung dazu ist einem Artikel Mosels in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung vom 27. November 1817 zu entnehmen. Darin wird den „geübtesten Componisten“, und es kann kein Zweifel daran bestehen, dass diese Bezeichnung auf Beethoven gemünzt war, in umschweifender Beamtensprache nahegelegt, das Metronom während des Komponierens ununterbrochen ticken zu lassen:

Es geschieht nämlich selbst den geübtesten Componisten, dass sie, während der Erfindung eines Tonstückes von grösserem Umfange, im Laufe der Arbeit, zumahl wenn sie zufällig unterbrochen wurde, sich des Zeitmasses nicht mehr ganz genau erinnern, welches sie sich beym Anfange desselben dachten, und dann Mittelsätze anbringen, die in dem Tempo, welches für das Hauptmotiv gewählt wurde, den gewünschten Effect nicht machen…..

Lässt nun der Componist den Metronome, während er schreibt, sich fortan bewegen, so wird ihm durch die hörbaren Schläge desselben, ohne von seinem Papier wegsehen zu müssen, sein Tempo immer gegenwärtig bleiben, und er vor der Gefahr gesichert seyn, eine übrigens gelungene Composition umarbeiten oder gar bey Seite legen zu müssen, weil er in der Fortsetzung seiner Arbeit das anfänglich gewählte Tempo nicht mehr ganz getreu im Gedächtnisse behielt.

Solche Sätze gingen an die Künstlerehre Beethovens, das ist klar:

Fühllos selbst für ihres Künstlers Ehre,

Gleich dem toten Schlag der Pendeluhr,

Dient sie knechtisch dem Gesetz der Schwere,

Die entgötterte Natur.

(Friedrich Schiller: Die Götter Griechenlands)

Beethovens Gegenwehr

Nachdem Mälzel Anfang 1814 Wien verlassen hatte, war für Beethoven die Sache mit dem Metronom vorerst erledigt. Mälzels mangelhafter Chronometer wurde nicht produziert und somit bestand für den Komponisten kein Handlungsbedarf. Erst drei Jahre später, in den ersten Wochen des Jahres 1817, als Beethoven das Metronom auspackte, welches ihm von Mälzel als Werbegeschenk zugeschickt worden war, wurde er wieder in das Projekt einbezogen. In der Zwischenzeit gab es keine nachweisliche Beschäftigung mit dem Gegenstand, was nicht sagen will, dass das Problem der mechanischen Zeitmessung ihn nicht gedanklich beschäftigt hätte.

Im Prinzip hätte Beethoven sich über das Metronom freuen müssen. Jeder Komponist kennt die Schwierigkeit beim Übermitteln eigener Kompositionen. So hielt Maurizio Kagel es für absolut ausgeschlossen, dass seine Musik von anderen Musikern so gespielt werden könne, wie er sie komponiert hatte. Nach eigener Aussage habe er als junger Komponist noch die Illusion gehabt, dass Profi-Musiker imstande seien, die Notenschrift so zu lesen und zu interpretieren, wie es auf dem Papier steht. Nach harten Kämpfen und bitteren Enttäuschungen habe er eines Tages einsehen müssen, dass diese vermeintliche Selbstverständlichkeit auf einer strukturellen Unmöglichkeit basiere. Du bist nicht ich, ich bist nicht du: die Trenngrenze zwischen ich und du stehe der originalgetreuen Musikinterpretation unerbittlich im Wege. Auf diesem Hintergrund müsste jeder Komponist froh sein, dass es ein Instrument gibt, mit dem er seine Tempovorstellungen exakt festlegen kann. Damit wird die Chance erhöht, dass seine Interpreten wenigstens die Tempi richtig spielen. Musikalische Anweisungen können ja nicht deutlich genug sein. Gerade Beethoven, der nie zufrieden war mit seinen Mitstreitern, weder mit seinen Verlegern, noch mit seinen Interpreten, müsste doch an Mälzels Zeitmessung interessiert sein!

Zur Illustration der notorischen Unzufriedenheit Beethovens folgen hier einige Textstellen, die aus dem ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts stammen. Die erste Textstelle betrifft das Problem der Druckfehler. Weil damals die Noten noch nicht gedruckt, sondern gestochen wurden, sollte man vielleicht besser von Stechfehlern sprechen:

Hr. Mollo hat wieder neuerdings meine Quartette sage: voller Fehler und Errata

– in großer „Manier“ und kleiner Manier herausgegeben sie wimmeln wie die kleinen Fische im Wasser d.h. ins unendliche – questo è un piacere per un autore – das heiß ich stechen, in Wahrheit meine Haut ist voller Stiche und Rize – von dieser schönen Auflage meiner Quartetten –

(Beethoven an den Verlag Hoffmeister & Kühnel in Leipzig, am 8. April 1802)

In der zweiten Textstelle bemängelt Beethoven die Dynamik (=Lautstärke) des von ihm dirigierten Orchesters nach einer Aufführung seiner Oper „Leonore“:

Lieber Mayer! Ich bitte dich, Hr. Von Seyfried zu ersuchen, daß er heute meine oper dirigirt, ich will sie heute selbst in der Ferne ansehen und hören, wenigstens wird dadurch meine Geduld nicht so auf die probe gesezt, als so nahe bey, meine Musick verhunzen zu hören – Ich kann nicht anders glauben, als daß es mir zu Fleiß geschieht. Von den Blasenden Instrumenten will ich nichts sagen, aber – laß alle p. pp. cres. alle decresc. und alle f. ff. aus meiner oper ausstreichen; sie werden doch alle nicht gemacht. mir vergeht alle Lust weiter etwas zu schreiben, wenn ichs so hören soll – Morgen oder übermorgen hole ich dich ab zum Eßen – ich bin heute wider übel auf –

Dein Freund Beethowen

(Beethoven an Sebastian Mayer, Schwager Mozarts, am 10. April 1806)

Die dritte Textstelle stammt aus der Feder eines 22-jährigen Wienbesuchers aus Dessau. Der Inhalt spricht für sich:

Du wünschest gern von Beethoven etwas zu hören; ….. Was ich sonst von ihm weiß, werde ich Dir jetzt erzählen. Er ist ein eben so origineller und eigner Mensch als seine Compositionen; gewöhnlich ernst, zuweilen auch lustig, aber immer satyrisch und bitter. Auf der anderen Seite ist er auch wieder sehr kindlich und auch gewiß recht innig.

Er ist sehr wahrheitsliebend und geht darin wohl oft zu weit; denn er schmeichelt nie, und macht sich deswegen viel Feinde. Ein junger Mensch spielte bei ihm, und als er aufhörte, sagte Beethoven zu ihm. Sie müssen noch lange spielen, ehe Sie einsehen lernen, dass Sie nichts können. ….. Einmal traf ich ihn in einem Speisehause, wo er mit einigen Bekannten zusammen saß. Da schimpfte er gewaltig auf Wien und auf die dasige Musik und den Verfall derselben. Hierin hat er gewiß recht und ich war froh, dies Urtheil von ihm zu hören, da ich es schon vorher bei mir empfand. Vorigen Winter war ich häufig im Liebhaberkonzert, wovon die ersten unter Beethovens Direction sehr schön waren. Nachher aber, als er abging, wurden sie so schlecht, dass nicht eins verging, wo nicht irgend etwas wäre verhunzt worden. - - -

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der andere Beethoven»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der andere Beethoven» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der andere Beethoven»

Обсуждение, отзывы о книге «Der andere Beethoven» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x