Hockt er nur drin im Ohrensessel
und kocht das Wasser in dem Kessel
für seinen Tee mit ganz viel Rum,
dann schert er gar nicht sich darum,
wie draußen mag das Wetter sein,
es kommt zu ihm da drin nicht rein!
Nun hält der „Wurm“ in seiner Hand
’nen ganzen dicken Bücherband
und trinkt dazu mit Hochgenuß
besagten Tee mit einem Schuß.
Dann nimmt er’s auf mit anfangs geilen
Silben, Wörtern und auch Zeilen,
verschlingt sie mit den Augen schnell,
damit sein Geist erleucht’ sich hell.
Doch hat es wohl nicht sollen sein,
dass dieser Zustand träf’ jetzt ein,
denn dieses Buch ist wohl zu schlicht,
es liest sich wie der Wetterbericht!
Das Schnurz, man sagt, es sei recht scheu.
Es frisst kein Gras und auch kein Heu.
Bei Tage ist es nicht zu spähen
und auch des Nachts ist’s nicht zu sehen.
Wird sich wohl im Gebüsch verkriechen.
Das einzig ist, man kann es riechen!
Doch nicht nur riechen, auch noch hören,
nur Schnurzgeräusche kaum betören:
Denn alles, was man hört vom Schnurz,
das ist ein brachialer Furz!
Oh Graus – welch eine Maus!
Kein Schwanz, ein Kabel ist ihr eine Zier.
Sie hat zwei Po-Backen zum Klicken,
dazwischen noch ein Rädchen klein.
Auch hat sie nicht der Beine vier,
beim Druck der Hand würden sie knicken,
auch trägt sie kein Gebiß zum Schein.
Frisst deshalb keinen Käse, keinen Speck.
Doch, wenn ich sie am Rädchen streichle,
scrollt sie dafür so einiges weg!
Der allseits bekannte Literaturkritiker Prof. Arm Rasnici soll bei der Verifikation des obenstehenden Werkes stark die Stirn gerunzelt haben. Denn, so soll er gemeint haben, man könnte einem Humoristen aus dem prädigitalen, also dem analogen Zeitalter, keine Computer-Maus als Hauptfigur eines Gedichtes unterstellen! Da muß denn wohl was dran sein
!
Es sprach zur Mutter der kleine Jonny:
„Zum Fest, da wünsch’ ich mir’n Pony.“
Darauf die Mutter: „Ich es Dir schwör’,
wir gehen morgen noch zum Friseur!“
Der Dr. Fischer, ein Mann von Welt,
schlief nie im Hotel, sondern im Zelt.
Wollte er sich mal so richtig vergnügen,
dann zeltete er auf der Insel Rügen
und zwar direkt am Schwäbischen Meer,
da gab es viel Sand und kaum Straßen mit Teer!
Der Name ist heute zwar schon recht blaß,
doch das „mare suebicum“ war ziemlich naß!
Es wird wohl anders heut’ geheißen,
drum in die „Ostsee“ die Möwen scheißen!
Des Nachts, als draußen ein Hund laut bellt,
erwacht Dr. Fischer, blickt aufs Sternenzelt
und wundert sich, dass sein Zeltist fort.
Dann schreit er schrill: „Zu Hilfe, Mord!“
Doch da ist niemand, der ihn hört,
keine Seele ist da, die er betört!
Doch wie konnt’ all dies nur gescheh’n,
dass vom Zelt war nichts weiter zu sehen,
als ein paar Schnüre mit Stangen und Leinen?
Der Doktor musste heftig weinen!
Als er sich konnt’ keinen Reim drauf machen,
da musst’ er plötzlich furchtbar lachen
und kam sich vor wie ein dummer Lehrling,
als er entdeckte den einzigen Hering,
der ihm vom Zelte war wohl noch geblieben,
die anderen hatte die Flut abgetrieben.
So wird es wohl gewesen sein
und sobeenden wir den Reim:
Alle Heringe – das liegt schon am Namen,
gehen dahin, woher sie kamen!
In der Waldschänke „Zum letzten Heller“
Ein Zweihorn trank zu später Stund
’nen Doppelkorn mit einem Hund.
Denn bei so ’ner späten Sause,
da trinkt man nun mal keine Brause!
Am Tisch saß auch ein blauer Esel,
der sagt’, er käme wohl aus Wesel.
Auf seinem Rücken, da hockt ’ne Katze,
mit einer süßen frechen Fratze.
Als der Wirt nun fragt: „Was darf’s denn sein?“,
raunzt unterm Tisch ein dickes Schwein:
„Für mich ’n Doppelten, aber rein und klar!“
Darauf der Esel sprach: „I a!“
Die Katze aber, die dies hörte,
darob sehr arg sie sich empörte,
gemahnt den Esel an’s Benehmen:
„Wir müssen heute noch nach Bremen!“
„Nach Bremen, heut noch? Bin schon blau
und dorten wartet meine Frau!“
Darauf die Katz’ ist indigniert
und ruft verzweifelt nach dem Wirt.
Der fragt sie nun „Das Gleiche, jau?“
Und zustimmend jault sie „Mi au! –
Ich trink mir heut’ ’nen Kater an,
dann hab ich endlich einen Mann!“
Aus einem Korn, da wurden drei,
der Köter bellte „Wuff“ dabei.
„I a“, dem Esel es entfuhr,
das Schwein jedoch, das grunzte nur.
Nur Katz und Zweihorn blieben stumm,
denn sie waren nicht so dumm,
zu saufen sich die Hucke voll,
weil sie fanden’s nicht so toll!
Klock 12 – es dräut der Zapfenstreich,
der Wirt will Knete seh’n sogleich.
Da sprach das Zweihorn zu der Katz:
„Laß’ schnellstens geh’n uns, mein Schatz!“
„Oh nein, oh nein, so geht das nicht!“,
so zeterte der Wirt,
„Ich bringe Euch vors Amtsgericht,
Ihr wisst, wohin das führt!“
„Bei Brot und Wasser müsst Ihr darben
und stundenlang im Bergwerk graben!“
„Oh Gott, Oh Gott, das muß nicht sein!“,
so äußerte sich darob das Schwein.
Auch war der Esel plötzlich wach,
der zu den andern lallend sprach:
„Ins Bergwerk will ich niemals nicht,
ich will hier raus aus dem Gedicht!“
Und schwupps, war er sogleich in Bremen
zu setzen sich dort ins Benehmen
mit seinem Weib, der Esel-Ma’,
die froh war, daß er wieder da!
Das Schwein, die alte Pistensau,
darob verließ den Kneipenbau.
Der Hund war auch schon lange fort,
hielt’s nicht mehr aus an diesem Ort.
Nur Katz und Zweihorn ganz allein,
die lud der Wirt zum Zahlen ein.
„Die Geldkatz’, die ist leider leer,
auch hab’ ich keinen Heller mehr!“
So sprach das Zweihorn zu dem Wirt.
Doch dieser fordert ungerührt:
„So gib von Deinem Horn mir eins,
dann bist ein Einhorn oder keins!“
Seit dieser Zeit und ohne Geld
rennt nun ein Einhorn durch die Welt
und auch das Tier mit süßer Fratze,
wir alle kennen’s als Geldkatze!
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