Abbi Doris
Die letzte Instanz
Teil 1 Kalte Augen - Tote Seele
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Abbi Doris Die letzte Instanz Teil 1 Kalte Augen - Tote Seele Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Schon Freud stellte fest, dass schreckliche Kindheitserfahrungen einem Wiederbelebungszwang unterliegen. Kindheitserfahrungen wollen reinszeniert werden. So wird das eigene Karma der Lust unterworfen, erlebtes immer wieder neu auszugestalten. Durch Tötungsrituale geprägte Kinderseelen können grausam und unerbittlich sein. Sie kennen keine Skrupel, kein Mitgefühl und sind eiskalt und berechnend. Schaut man in solche Augen, kann man unter Umständen direkt in die Augen eines teuflischen Dämonen blicken. Ein 13 Jähriger, der - geprägt durch seine Lebensumstände – eiskalt und gefühllos jeden beseitigt, der sich ihm in den Weg stellt. Ein riesiger schwarzer Hund, der ihm unbewusst dabei hilft, alle Spuren zu beseitigen. Ein Kripomann, der die Frau eines Opfers in ihrer schwersten Stunde vögelt, während das Auge des Getöteten unter dem Schrank liegt und zuschaut. Sodom und Gomorra in einer kleinen Ortschaft, die so unbedeutend ist, dass die bloße Erwähnung ihres Namens den Himmel verdunkeln würde. Doch zwei Männer, die mit Hilfe einer sensationellen Erfindung Justiz und Unterwelt aufmischen, wollen Licht in das Dunkel bringen. Werden sie es schaffen, ohne sich dabei selbst in Lebensgefahr bringen? Und was werden sie finden..?
Kalte Augen – Tote Seele
Der Weg im Birkenwald
Das Lager
Der Fall Pablo Sinato
Drei Tage im Mai
Marie Luise
Das Experiment
Die Befreiung
Impressum neobooks
Schon Freud stellte fest, dass schreckliche Kindheitserfahrungen einem Wiederbelebungszwang unterliegen. Kindheitserfahrungen wollen reinszeniert werden. So wird das eigene Karma der Lust unterworfen, erlebtes immer wieder neu auszugestalten. Durch Tötungsrituale geprägte Kinderseelen können grausam und unerbittlich sein. Sie kennen keine Skrupel, kein Mitgefühl und sind eiskalt und berechnend. Schaut man in solche Augen, kann man unter Umständen direkt in die Augen eines teuflischen Dämonen blicken. Ein 13 Jähriger, der - geprägt durch seine Lebensumstände – eiskalt und gefühllos jeden beseitigt, der sich ihm in den Weg stellt. Ein riesiger schwarzer Hund, der ihm unbewusst dabei hilft, alle Spuren zu beseitigen. Ein Kripomann, der die Frau eines Opfers in ihrer schwersten Stunde vögelt, während das Auge des Getöteten unter dem Schrank liegt und zuschaut. Sodom und Gomorra in einer kleinen Ortschaft, die so unbedeutend ist, dass die bloße Erwähnung ihres Namens den Himmel verdunkeln würde. Doch zwei Männer, die mit Hilfe einer sensationellen Erfindung Justiz und Unterwelt aufmischen, wollen Licht in das Dunkel bringen. Werden sie es schaffen, ohne sich dabei selbst in Lebensgefahr bringen? Und was werden sie finden..?
Es war ein schöner Sommertag, als Edwin Kern mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause war. Edwin war Ausbilder in der Lehrlingswerkstatt, die sich auf halben Weg zwischen Lauchhammer und Plessa befand. Da er in Plessa wohnte, führte ihn sein gesamter Weg durch einen lichten Birkenwald, dessen Ränder mit dichtem Buschwerk bewachsen waren. Es war kein weiter Weg, nur etwas mehr als drei Kilometer. An diesem Tag machte es ihm besonders viel Spaß. Es war Freitag und er freute sich schon auf ein kühles Feierabend-Bier in seiner Stammkneipe an der August-Bebel-Straße. Edwin hatte schon auf der Arbeit einige Schnäpse mit seinen Kollegen getrunken und war etwas angeheitert. Leise ein Lied pfeifend, radelte er beschwingt und zügig auf sein Ziel zu. Er war ein Mann in den – wie man so sagt – besten Jahren. Groß und kräftig gebaut, mit schon etwas schütterem Haupthaar. Edwin war vor zwei Wochen 45 Jahre alt geworden und hatte seinen Geburtstag ausgiebig gefeiert. Er führte mit seiner Frau Monika ein einfaches aber sicheres Leben, und hatte sich im Laufe der Jahre eine sichere Existenz geschaffen. Seine beiden Töchter waren schon aus dem Haus. Beide studierten Medizin in der Charité Berlin. Darauf war er besonders stolz. Edwin lächelte in sich hinein, und trat noch etwas kräftiger in die Pedale. Etwa auf halber Strecke nahm er - mehr aus den Augenwinkeln - eine Bewegung in den Büschen auf der rechten Seite des schmalen Wegs wahr. Dann hörte er einen leisen Knall und spürte fast gleichzeitig einen Schlag am Hals. Instinktiv fasste er sich an die Gurgel und spürte, wie das Blut zwischen seinen Fingern hindurch spritzte. Im selben Moment verlor er die Kontrolle über sein Fahrrad, schleuderte nach links, stürzte kopfüber in die Büsche und prallte mit Stirn und Hals auf die Wurzel einer Birke. Die Spitze der Wurzel bohrte sich in seine Halswunde und drang bis in seine Halswirbelsäule. Er versuchte sich aufzurichten, aber die Beine versagten ihm ihren Dienst. Er wollte schreien, aber nur ein hässliches Gurgeln kam aus seinem Mund. Halsschlagader, Kehlkopf und Stimmbänder waren zerschmettert. Mit jedem Herzschlag sprudelte das Blut aus seinem Hals und er wusste, dass er hier sterben würde. Es würde eine Zeit dauern, bis man ihn hier finden würde. Er war ja mit dem Rad tief in die Büsche gestürzt, so, dass man ihn vom Weg aus nicht einmal sehen würde. Außerdem wurde der Weg nur von wenigen Leuten und zudem sehr selten benutzt, dass wusste er. Panisch versuchte er um sich zu schlagen und bemerkte dabei nicht, dass das Blut aus seinem Hals dadurch noch heftiger spritzte. Bevor seine Augen brachen, also kurz bevor er das Bewusstsein verlor, hörte er ein Rascheln hinter sich und blickte nun in die Augen eines Kindes. Er versuchte seine Hand auszustrecken und erwartete irgendeine Reaktion des Jungen. Doch der stand nur so da, und starrte ihn teilnahmslos an. Die Augen des Jungen waren kalt und leer, bis ein Lächeln über sein Gesicht huschte, er sich umdrehte und wieder in den Büschen verschwand. Edwin kannte den Jungen. Es war doch der Junge von....Nur Sekunden später hörte das Herz von Edwin Kern auf zu schlagen. Die letzte Luft aus seinen Lugen schlug im Blut, das sich in seiner Halswunde gesammelt hatte, kleine Blasen. Muskeln, Darm und Harnblase entspannten sich. Kot und Urin strömten in seine Unterwäsche. Jegliches Getier in der Gegend wurde von dem Duft angelockt, und machte sich auf den Weg. Bald setzten sich die ersten Fliegen auf seine Halswunde und begannen mit ihrer Arbeit. Blut wurde aufgesaugt und Eier abgelegt. Ein leichter Wind bewegte die Zweige der Birken und das Resthaar von Edwin Kern.
Monika Kern - Edwins Frau - machte sich keine Sorgen, als er auch um 22.00 Uhr immer noch nicht zu Hause war. Sie wusste, dass er Freitags immer bis spät in die Nacht hinein in der Kneipe saß und sich nicht selten sinnlos betrank. Vor allem, wenn es Geld gegeben hatte. Sie stand von ihrer Küchenbank auf, schob die Gardinen zur Seite und sah auf die Straße. Es hatte angefangen leicht zu regnen. Die Straße glänzte im spärlichen Licht der Laternen und war menschenleer. Sie fröstelte, schloss die Vorhänge, löschte das Licht und ging gähnend ins Bett.
Auch als er am Samstag früh noch nicht da war, beunruhigte sie nicht. Wie oft war er mit seinen Kumpanen nach Lauchhammer in eine spezielle Kneipe gefahren und kam dann erst am Samstag- Nachmittag wieder nach Hause.
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