Mein Name ist Elvira. Ich bin fünfundvierzig Jahre alt und mit Leib und Seele Mutter. Meine beruflichen Herausforderungen, denen ich mich, wenn es mir möglich ist als Diplompädagogin, Autorin, Musikerin und Komponistin, Reinkarnationstherapeutin (Rückführungsleiterin und Clearingsleiterin) mit sehr viel Liebe und Hingabe widme sowie meinem ganz persönlichen Steckenpferd der Bewusstseinsforschung und der Quantenphysik, sind Eckdaten, die ein wenig von und über mich verraten. Viele meiner Mitmenschen meinten seit jeher, anhand ihrer eigenen Erfahrungen und Überzeugungen, dass ich nicht gerade auf die Butterbrotseite des Lebens gefallen wäre und dass das Leben es nicht so gut mit mir gemeint hätte. Immer wieder werde ich gefragt, „Elvira, was hat dich am Leben gehalten? Wie hast du diesen Wahnsinn gemeistert, ohne daran zugrunde zu gehen? Woher nimmst du diese Liebe und die Intensität, so durchdringend, echt und präsent dem Leben zu begegnen?“ Es wurde nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich ein schweres Los zu tragen hatte, irgendwie beschädigte Ware war und ein jeder, der noch halbwegs bei Verstand geblieben ist, sich die Frage stellen würde, wie ein Mensch all diesen Schmerz, die immense Last und die schweren Verluste überhaupt überleben kann. Ganz ehrlich, ich sah mich nie als dieser Mensch. Ich sah andere Menschen, die ein viel schlimmeres Schicksal hatten als ich. Ich hatte Glück und war an den Himmel angekoppelt, auch wenn dies bedeutete, dass ich mir gerade deshalb so schwer dabei tat, meinen Weg im körperliche Leben und in einer stabilen Erdung zu finden.
Diese vagen, allerdings sehr persönlichen Kurzinformationen lassen erahnen, mit welcher Art Mensch und Frau du es hier zu tun bekommst.
Aber lass dich von Fakten und scheinbaren Äußerlichkeiten und Begebenheiten nicht täuschen. Wir alle, also auch du und ich, sind mehr als die Summe unserer Einzelteile, mehr als eine Anreihung von Fähigkeiten, Schicksalsschlägen, Genen und was weiß ich noch alles, worauf wir uns stützen, sobald wir unsere Bewertungsmaschinerie anwerfen.
Die dimensionenübergreifende Perspektive
Ich gehöre zu jenen Menschen, die in ihren Erzählungen und Erklärungen gerne hin und her springen. Dies liegt nicht etwa daran, dass ich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht voneinander zu unterscheiden vermag. Nein, vielmehr ist es so, dass ich Erfahrungen und Geschichten gerne so wiedergebe wie ich sie erlebt habe. Multidimensional.
Das Leben ergründet sich mir meist, indem ich aus einer dimensionenübergreifenden Perspektive erlebe und erfasse. Es ist ein zeitloses Erfassen. In unserer dreidimensionalen, materiellen Welt gibt es die Zeit. Der Mensch braucht lineares Erleben, um besser lernen und nachvollziehen zu können. Chronologisch aneinandergereiht in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erfahren, verstehen und begreifen wir unsere Welt. In der Bildsprache gesprochen bin ich der Adler, dem man zwar nicht die Flügel jedoch die Beine mehrmals gebrochen hatte. So konnte ich nicht mehr landen, um Himmel und Erde in mir zusammen zu bringen. Ich musste erst heilen, mich der Welt erneut stellen und mir als nunmehr Erwachsener und vollständig selbstverantwortlicher Mensch mein Adlerpotential zurückerobern und auf ganzer Ebene neu leben lernen.
Nahtoderfahrene, sensitive, hoch emphatisch-sensible Menschen und all jene, die dimensionenübergreifend das Leben begreifen, werden mir dabei zustimmen, wie mühsam und schwierig es ist, nichtlineare, multidimensionale, bewusstseinserweiternde Erfahrungen in lineare Form zu bringen und diese dann im Idealfall auch gleich in verständnisvolle Worte zu übersetzen und erfassbar zu machen.
Es ist, als würde man den Versuch starten, einen fertig entwickelten Fötus, der kurz vor seiner Geburt steht, in ein Hühnerei zu zwängen. Ich werde mein Bestes versuchen, um diese Unmöglichkeit fertig zu bringen. Die Eischale entspricht also dem Bewusstsein eines jeden Einzelnen, welches verschieden groß ist. So verschieden weit das Bewusstsein eines jeden einzelnen Individuums reicht, so ist mir bewusst, dass das Ei beim einen platzen und beim anderen nicht bersten wird. Für jene Leser/innen, bei denen es platzt, hat das Buch seinen Zweck erfüllt. Denn genau für jene Menschen habe ich es geschrieben.
Ich liege in meinem Bett und beginne die ersten Seiten dieses Buches in meinen PC zu tippen, während ich drauf und dran bin mich von meiner schweren Erkrankung zu erholen. Warum ich dieses Buch schreibe? Ich sollte es schreiben. Wer oder was sagte mir denn, dass ich es schreiben sollte? Nun, wer oder was auch immer es war, der oder das mir mitteilte es schreiben zu sollen, kann ich nicht mit Namen benennen, noch kann ich den Worten eine Gestalt zuordnen. Auch bin ich nicht in der Lage einen Beweis dafür anzutreten, dass ich nicht völlig übergeschnappt bin. Ich kann dir liebe/r Leser/in nur eines versichern:
Als ich vor einigen Wochen mit einem septischen Schock in die Intensivstation eingeliefert wurde, erfuhr ich ganz bewusst zum dritten Mal in meinem Leben etwas, das man als NTE bezeichnet. In dieser dritten NTE wurde ich darauf hingewiesen, dem Schreiben treu zu bleiben und diese dritte, sehr umfangreiche Erfahrung mit meinen zwei bereits erlebten NTEs zu verknüpfen.
Aus erster Hand werde ich ihnen, liebe/r Leser/in, offen und ehrlich darüber Bericht erstatten, was in jenen bemerkenswerten Momenten vorging, als ich dem Tod erneut so nahe war.
Vorgeschichte und Erste Nahtoderfahrung/en
Meine alkohol- und drogenabhängige Mutter versuchte mehrmals mich abzutreiben. So erlebte ich 1974 meine erste Sterbeerfahrung gleich nach meiner Geburt. Es war tiefster Winter und meine Mutter hatte mich gleich nach der Geburt als Frühchen in eine Wanne mit eiskaltem Wasser geworfen, um mich zu entsorgen. Mein Lebensretter, ein Rettungsfahrer, hörte laut Aussage ein kleines Baby um sein Leben brüllen, lief in die Wohnung, aus der das Babygeschrei kam und fischte mich halbtot aus der Wanne mit Eiswasser. Er reanimierte mich erfolgreich, wickelte mich in warme Decken und brachte mich auf direktem Weg ins Krankenhaus. Ein paar Wochen später landete ich wieder bei meiner Mutter, die mich im Drogenrausch erneut versuchte zu töten. Diese Erinnerungen in gesammelter Form möchte ich als meine erste NTE bezeichnen, weil sie mich mit dem was ich seither als lebendige, intensiv gefühlte Bilder in mir trage, etwas ins Leben mitgab, das ich mehr als alles andere brauchen sollte. Die Sicherheit, dass es den Himmel sicherer gibt als das Leben auf Erden, und dass ich allumfassend und endlos geliebt werde, ganz egal wo ich war.
Ich war wenige Wochen alt und meine Mutter ließ mich tagelang alleine in irgendeiner Absteige liegen, weil sie im Drogenrausch nicht mehr wusste, wo sie mich abgelegt hatte. Zu jenem Zeitpunkt wurde sie polizeilich gesucht, gefunden und in Gewahrsam genommen. Auf Grund dessen dass sie keine Angaben zu meinem Verbleib machen konnte, wurde angenommen sie hätte mich getötet und irgendwo verscharrt. Nach sechs Tagen wurde sie aus der Haft entlassen. Die Polizei folgte ihr und siehe da, sie brachte diese direkt an den Ort, an dem sie mich alleine zurückgelassen hatte.
Laut Akten glaubten die Beamten ich wäre bereits tot, als sie mich auf einem Fußboden liegend völlig verwahrlost, unterernährt und dehydriert mit Geschwüren und offenen Wunden entdeckten. Meine Genesung in der Intensiv- und Isolierstation dauerte viele Monate und wurde als medizinisches Wunder bezeichnet. Mit neun Monaten kam ich dann in ein Kinderheim und mein Überlebenskampf, der einige Jahrzehnte dauern sollte, begann erneut. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich als E-Book in „Mutters Erbe“ veröffentlicht habe.
Die unkonditionierte freie Sterbeerfahrung
Meine NTE als Baby, ja, alle NTEs von Babys unterscheiden sich eklatant von NTEs jener Menschen, die bereits durch ihr Umfeld konditioniert wurden. In meiner jahrzehntelangen Clearingsarbeit und -erfahrung erlebte ich keinen einzigen Fall, indem ein Kind, das ohne Fremdkonditionierung, also ohne religiöse Glaubensrichtlinien, einen Sterbeprozess erfuhr, der von Angst, Höllenerlebnissen oder Lebensrückschauen geprägt gewesen wäre.
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