Katharina Johanson - Volker Bruck

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Das Jahr 1991 war eins der denkwürdigsten in der deutschen Geschichte. Die Währungsunion war vollzogen, die deutsche Einheit herge-stellt. Die Menschen in Ost und West wollten oder mussten mit veränderten Verhältnissen fertig werden, auch irgendwie miteinander auskommen lernen. Jenseits der großen Politik nahmen sie ihr Schicksal begeistert oder gedrungen an. Raushalten konnte sich niemand.
Mit gutem Willen gehen die Protagonisten der vorliegenden Geschichte an ihr Werk. Allerdings sorgen die sich aus oberflächlichen Urteilen und Halbwahrheiten zusammensetzenden subjektiven Befindlichkeiten hier und dort für Verwirrung, an denen die Gemeinschaft zu zerbrechen droht und das hohe Ziel, sich zusammenzuraufen, zeitweilig in unerreichbare Ferne rückt.

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Allein, ich blieb dran, wie man heute sieht, dachte der Mann bei sich, besah seinen Aufzug im Spiegel und stieg die Treppe hinunter.

Volker Bruck erschien in der Küchentür. Das Gespräch der Frauen brach abrupt ab. Auf ihn machte die Küche jetzt den Eindruck wie ehedem: Alles zweckmäßig angeordnet, die frische, duftende Atmosphäre des frühen Morgens, der Tisch verkleinert auf vier Plätze. Das war sein Elternhaus. So mochte er es annehmen. Volker grüßte: „Guten Morgen.“ Die Mutter dankte, Karin nickte. Der Tisch war für drei gedeckt, die Frauen hatten bereits Platz genommen, er setzte sich ebenfalls. Karin eifrig: „Kaffee oder Tee?“ Volker wählte Kaffee, Karin goss ihm ein und rückte Zuckerdose und Sahnekännchen auffordernd in seine Nähe. Sie aßen schweigend.

Als die Servietten zerknüllt auf den Tellern lagen, richtete Karin das Wort an Volker: „Was hast Du vor?“ Er fuhr zusammen. Der Ton! Die Frage! Sind wir hier beim Barras?

Unbeabsichtigt war die Frau in die Diktion der Herrin von Haus und Hof verfallen. Üblicher Weise duldete die Mutter diese Art, jetzt missbilligte sie die Forschheit und beschwor die Schwiegertochter: „Karin! - Karin, das ist doch unser Volker.“ Einwand und Milde förderten Karins Widerwillen. „Man wird doch wohl erfahren dürfen, womit der Herr Doktor gedenkt, seine Tage hier zu gestalten“, rechtfertigte sie sich spitz. Volker Bruck fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Ich bin nicht willkommen, registrierte er, welch sinnloses Unterfangen. Kurz entschlossen: Ich werde mich hier nicht lange festsetzen.

Die alte Bruck versuchte zu schlichten. Sie kannte die an Paranoia grenzenden Verlustängste ihrer Schwiegertochter, den unter einer harten Schale verborgenen sehr weichen Kern. Ihr lag aber auch am Sohn, dessen empfindsames Wesen nicht mal eine harte Schale schützte. Begütigend sprach die Alte: „Kinder, vertragt Euch! Es ist nichts Schlimmes passiert und es wird auch nichts Schlimmes passieren. Der Volker macht ein paar Tage Urlaub, nicht wahr? Wir schwatzen ein wenig und lassen es uns gut gehen, nicht wahr?“

Karin riss sich zusammen. An der Schwiegermutter lag ihr, an dem Schwager nichts. Der kam jetzt schlimmsten Falls alle Jubeljahre für ein paar Tage auf Besuch. Sie wollte sich drauf einstellen. „Schwamm drüber!“, verkündete sie burschikos und reichte dem Bruck die Hand über den Tisch. Dem war diese Annäherung unangenehm. Zögernd nahm er die Hand. Die Mutter segnete den Bund: „Recht so, Kinder.“ Gezwungen, nichtssagende Themen berührend näherten die drei Menschen sich vorsichtig einander an.

Karin Brucks raue Art war die Frucht bitterer Enttäuschungen, dabei hatte sie ehedem mutig und talentiert ihren Lebensweg beschritten. Sie beherrschte ihr Handwerk, die Autoschlosserei, konnte sich unter Männern durchsetzen. Mehr noch, sie schaffte in der Gemeinde, war hilfsbereit und entgegenkommend. Allerdings waren ihr die letzten anderthalb Jahre wie ein Alptraum vorgekommen. Die Veränderungen im Land kamen wie ein Gewitter über die junge Bruck, aber anstatt die Dinge zu reinigen, hatte dieses Gewitter undurchsichtigen Nebel hinterlassen, in dem Karin hilflos vorwärts tappte. Das Schlimmste von allem war die gottverfluchte Einsamkeit, die Not, mit allem allein fertig werden zu müssen. Freunde waren da. Ja. Aber Freunde sind eben nur Freunde. Familie war in Karins Augen mehr. Und die war an der Wende zerbrochen. Kaum ein paar Wochen nach der Währungsunion hatten sich Karins drei Kinder, der Arne, die Lea und die Pia, in alle Winde zerstreut. „Mutter, man will doch was von der Welt sehen“, war die Begründung gewesen und es hieß zum Abschied: „Ist doch nicht auf ewig. In den Semesterferien kommen wir Dich besuchen.“ Draußen glaubten sie nun, lernen zu können, was sie hier nicht lernen wollten, dabei war doch im Ort für jedes von ihnen so gut vorgesorgt gewesen. Semesterferien waren seit deren Weggang schon zweimal gewesen. Eine Ansichtskarte von fernen Gestaden und ein Anruf, man habe keine Zeit. Der Mutter bedurften sie nicht. Das kann man verschmerzen, meinte Karin bei sich, Kinder gehen nun mal irgendwann aus dem Haus. Aber auch als die Frau des Peter Bruck taugte sie nicht. Nachdem Peter im Sommer vorigen Jahres aus der Armee entlassen war, fing er hier was an und dort was an, werkelte ziellos herum, um kurzfristig alles hinzuschmeißen. Karin konnte ihren Mann nicht halten. Fort war er. Keine Nachricht. Kein Lebenszeichen. Kein Zurückkommen. Da hängte sich die Karin Bruck hingebungsvoll an die alte Schwiegermutter, umsorgte die, kämpfte um den Erhalt des Hofes und musste sich eingestehen, dass es so auch nicht ging. Alles war überdimensioniert, überhaupt nicht beherrschbar. Karin sondierte ihre Möglichkeiten und kam zu dem Entschluss, einen Großteil des Familienbesitzes zu verkaufen und mit dem daraus fließenden Geld hier auf dem Hof eine eigene Autowerkstatt einzurichten.

Das Gespräch wurde allmählich aufgeschlossener geführt. Man war bei den aktuellen Eindrücken über die hiesigen Verhältnisse angekommen. Karin entwickelte freimütig den Plan von der Autowerkstatt. „Das bringt richtig Geld. Autos gehen immer“, berichtete die Frau von ihrer Sache überzeugt. Volker hatte aufmerksam zugehört und fragte irritiert: „Die Mittel für die Investition kommen aus dem Landverkauf?“ - „Aber ja doch. Das Land kommt weg“, bestätigte die Mutter.

Volker Bruck wollte nicht verstehen: „Ihr verkauft das Land?!“ Mutter und Karin bekräftigten ihre Absicht. „Aber Mutter! Das ist Euer Land. So was verkauft man doch nicht.“ Karin: „Wie denn dann? Wir können es nicht bewirtschaften.“ Volker schlug vor: „Man kann es verpachten. Andere wollen vielleicht Landwirtschaft betreiben.“ Karin sicher: „Hier in dieser Gegend macht niemand mehr auf Landwirtschaft, eventuell ein bisschen Gartenbau.“ Volker bedenklich: „Ihr wolltet doch dieses Land, Mutter.“ Die Alte druckste: „Na ja, schon.“ Volker: „Was gab es für einen Krach wegen der LPG!“ - „Ja, ja, gab es“, pflichtete die Alte bei. Volker suggestiv: „Da behält man doch sein Land, wenn man so viele Jahre drum gekämpft hat.“ - „Wir brauchen doch das Geld“, suchte Karin Verständnis zu erheischen und erreichte genau das Gegenteil.

„Ihr raffgieriges Volk! Geld, Geld, Geld! Als ob es nur darum ginge“, schimpfte sich der Mann in Rage, „Ihr denkt nur an Geld. Gibt es denn für Euch überhaupt keine vernünftigen Werte mehr?“ Er holte tief Luft. Nachdenkliche Pause. Jetzt fiel es ihm wieder ein und er sprudelte weiter: „Übrigens das Diebesgut da oben unterm Dach. Das ist doch bezeichnend für Euch! Wer kam denn auf diesen Einfall, ausgerechnet Bücher zu stehlen?“ Die beiden Frauen machten große Augen. Volker ereiferte sich inquisitorisch: „Konntet ihr Euch nichts anderes unter den Nagel reißen?“ Er brach ab. Mutter und Karin blickten sich ratlos an.

Plötzlich lachte Karin aus vollem Halse. Sie ließ ein befreites, allmählich derb werdendes Lachen erklingen und wollte sich nicht beruhigen. Volker war völlig verblüfft, die Mutter irritiert. Herausfordernd zeigte Karin mit dem Finger auf den Mann: „Du, Fremder! Du hast nichts verstanden. Gar nichts. Du glaubst, die Bücher sind gestohlen?“ Volker nickte, schob die Brille hoch, und sie konstatierte jeden Silbe einzeln betonend: „Wir haben die Bücher gerettet. So liegt das!“

Die alte Bruck und Karin redeten abwechselnd auf den Volker ein: Nach der Währungsunion, besonders nach der deutschen Wiedervereinigung wurden die Bibliotheken der DDR samt und sonders geschliffen. Alles was nur irgendwie nach DDR aussah, flog raus, kam in die Papiermühlen, in die Müllverbrennung oder einfach nur auf Halden und in abgelegene Speicher. Verlage machten dicht oder änderten ihr Programm, Gedrucktes wurde nicht mehr an den Handel ausgeliefert. Mitleidige Bürger gaben den Büchern ein neues Heim. Peter begann damit und Karin setzte es fort. Sie sammelten die Bücher ein und stapelten sie hier unterm Dach. „Mein Bruder und Bücher? Das kann ich gar nicht glauben“, zweifelte Volker Bruck. Mutter: „Doch, doch. Der Peter war im Alter denn doch fürs Lesen zu haben. Nicht unbedingt was Wissenschaftliches, aber Romane auf jeden Fall. Er lobte sich den Lion Feuchtwanger, den Hans Fallada, den Heinrich Mann. Ein Buch hatte Peter alle Male dabei.“ Karin ergänzte: „Manchmal war er stundenlang nicht ansprechbar, dann hatte er ein Buch auszulesen, dessen Ende ihn brennend interessierte.“

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