Stefan Zweig - Joseph Fouché

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Joseph Fouché war ein Politiker zur Zeit der Französischen Revolution und Polizeiminister während des Kaiserreichs und der Restauration. Balzac nannte ihn den psychologisch interessantesten Charakter seines Jahrhunderts, ein Mann von verwegenem Mut, Charakter- und Überzeugungslosigkeit, der vollkommenste Machiavellist seiner Zeit, Revolutionär und Kommunist, Royalist und Millionär. Er ließ Kirchen plündern und Tausende in Lyon hinrichten. Er stand nicht im Mittelpunkt wie Napoleon oder Robespierre, sondern hielt sich als Opportunist geschickt im Hintergrund. Stefan Zweig porträtiert ihn als den Politiker schlechthin.

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Am 7. November langt Collot d'Herbois, am 10. Joseph Fouché in Lyon an. Sie gehen sofort an die Arbeit. Aber vor die eigentliche Tragödie stellen der entlassene Komödiant und sein expriesterlicher Helfer noch ein kurzes Satyrspiel, das herausforderndste und frechste vielleicht der ganzen Französischen Revolution: eine Art schwarzer Messe am hellichten Tag. Die Totenfeier für den Märtyrer der Freiheit, Chalier, bildet den Vorwand für diese Orgie atheistischen Überschwangs. Als Vorspiel werden um acht Uhr morgens alle Kirchen ihrer letzten frommen Wahrzeichen beraubt, die Kruzifixe von den Altären gerissen, Decken und Meßgewänder weggerafft; dann sammelt sich ein ungeheurer Zug durch die ganze Stadt zum Platz des Terreaux. Vier aus Paris gekommene Jakobiner tragen auf einer mit dreifarbigen Teppichen bedeckten Sänfte die Büste Chaliers, über und über mit Blumen geschmückt, neben ihr eine Urne mit seiner Asche, sowie in einem kleinen Käfig eine Taube, die den Märtyrer im Gefängnis getröstet haben soll. Feierlich und ernst schreiten hinter der Tragbahre die drei Prokonsuln zu dem neuartigen Kirchendienst, der die Göttlichkeit des Märtyrers der Freiheit, Chalier, des »Dieu sauveur mort pour eux« dem Volk von Lyon pomphaft bezeugen soll. Aber diese an sich schon unangenehme pathetische Zeremonie erniedrigt noch eine besonders peinliche, eine stupide Geschmacksverirrung: eine lärmende Rotte schleppt im Triumph und mit indianischem Tanz die aus den Kirchen geraubten Meßgefäße, Kelche, Ziborien und Heiligenbilder heran; hinter ihnen trottet ein Esel, dem man eine gestohlene Bischofsmitra kunstvoll über die Ohren gestülpt hat. An den Schweif des armen Grautieres haben sie ein Kruzifix und die Bibel gebunden – so pendelt am hellichten Tag, zum Gaudium eines brüllenden Pöbels, das Evangelium an einem Eselsschwanz im Straßendreck.

Endlich gebieten kriegerische Fanfaren Halt. Auf dem großen Platz, wo aus Wiesengrün ein Altar aufgerichtet ist, werden die Büste Chaliers und die Urne feierlich hingestellt, und die drei Volksrepräsentanten verbeugen sich ehrfürchtig vor dem neuen Heiligen. Zuerst peroriert der gelernte Schauspieler Collot d'Herbois, dann spricht Fouché. Der im Konvent so beharrlich zu schweigen wußte, hat plötzlich seine Stimme wiedergefunden und himmelt in überschwenglichem Anruf die gipserne Büste an: »Chalier, Chalier, du bist nicht mehr! Verbrecher haben dich, den Märtyrer der Freiheit, hingeopfert, aber das Blut dieser Verbrecher soll das einzige Sühnopfer sein, das deine erzürnten Manen erfrischen soll. Chalier! Chalier! Wir schwören vor deinem Bilde, dein Martyrium zu rächen, und das Blut der Aristokraten soll dir als Weihrauch dienen.« Der dritte Volksbeauftragte ist weniger beredt als der zukünftige Aristokrat, als der kommende Herzog von Otranto. Er küßt nur demütig die Stirn der Büste und schmettert über den ganzen Platz ein »Tod den Aristokraten!«

Nach diesen feierlichen drei Anbetungen wird ein großer Scheiterhaufen entzündet. Ernst sieht der vor kurzem noch tonsurierte Joseph Fouché mit seinen beiden Kollegen zu, wie das Evangelium vom Eselsschweif abgeschnitten und ins Feuer geworfen wird, um dort inmitten der angefachten Lohe aus Kirchengewändern, Meßbüchern, Hostien und Holzheiligen in Rauch aufzugehn. Dann läßt man noch den grauen Vierfüßler aus einem heiligen Kelche trinken als Belohnung für seinen blasphemischen Dienst, und nach Beendigung dieser grellen Geschmacklosigkeiten tragen die vier Jakobiner die Büste Chaliers auf ihren Schultern in die Kirche zurück, wo sie feierlich auf den Altar an Stelle des zerschmetterten Christusbildes hingestellt wird.

Zum immerwährenden Gedächtnis dieses würdigen Festes wird in den nächsten Tagen eine eigene Gedenkmünze geschlagen. Aber sie ist heute unauffindbar geworden, wahrscheinlich weil der spätere Herzog von Otranto alle Exemplare aufkaufte und verschwinden ließ, genau wie die Bücher, welche diese krassen Heldentaten seiner ultrajakobinischen und atheistischen Zeit zu genau beschrieben. Er selbst hatte ein gutes Gedächtnis. Aber daß auch die andern sich erinnerten oder erinnert werden könnten an die schwarze Messe von Lyon, war doch für Son Excellence Monseigneur le sénateur ministre eines allerchristlichsten Königs später allzu unbequem und unangenehm.

So widerlich auch dieser erste Tag Joseph Fouchés in Lyon anhebt, immerhin, er bietet nur Theater und läppisches Maskenspiel: noch ist kein Blut geflossen. Aber schon am nächsten Morgen versperren sich die Konsuln unzugänglich in ein abgelegenes Haus, das mit bewaffneten Posten vor jedem Unberufenen geschützt wird: jeder Milde, jeder Bitte, jeder Nachsicht soll symbolisch die Tür verrammelt sein. Ein revolutionäres Tribunal wird gebildet, und welche furchtbare Bartholomäusnacht die Volkskönige Fouché und Collot planen, kündigt ihr Brief an den Konvent gefährlich an: »Wir verfolgen«, so schreiben die beiden, »unsere Mission mit der Energie charaktervoller Republikaner, und wir werden von der Höhe, auf die das Volk uns gestellt hat, nicht niedersteigen, um uns mit den erbärmlichen Interessen von ein paar mehr oder weniger schuldigen Leuten zu befassen. Wir haben von uns alle Leute entfernt, weil wir keine Zeit zu verlieren, keine Gunst zu gewähren haben. Wir sehen nur die Republik, die uns befiehlt, ein großes Beispiel, eine weithin sichtbare Lektion zu geben. Wir hören nur auf den Schrei des Volkes, das verlangt, daß das Blut der Patrioten auf einmal in einer raschen und fürchterlichen Art gerächt werde, damit die Menschheit es nicht nochmals strömen sehen müsse. In der Überzeugung, daß es in dieser niederträchtigen Stadt keine anderen Unschuldigen gibt als diejenigen, die von den Mördern des Volkes unterdrückt und in den Kerker geworfen worden waren, verhalten wir uns mißtrauisch gegen die Tränen der Reue. Nichts wird unsere Strenge entwaffnen können. Wir müssen es euch gestehen, Bürgerkollegen, wir betrachten die Nachsicht als eine gefährliche Schwäche, die nur geeignet ist, verbrecherische Hoffnungen gerade in dem Augenblick neu zu entzünden, wo man sie gänzlich auslöschen muß. Gewährt man einem Individuum Nachsicht, so gewährt man sie allen seiner Art und macht damit die Wirkung eurer Justiz unwirksam. Die Demolierungen arbeiten zu langsam, die republikanische Ungeduld verlangt raschere Mittel: die Explosion der Minen, die verzehrende Tätigkeit der Flammen allein können die Gewalt des Volkes ausdrücken. Sein Wille darf nicht angehalten werden wie derjenige der Tyrannen, er muß die Wirkung eines Gewitters haben.«

Dieses Gewitter, es bricht programmgemäß am 4. Dezember los, und sein Echo rollt bald schaurig durch ganz Frankreich. Frühmorgens werden sechzig junge Leute aus den Gefängnissen geführt, je zwei und zwei zusammengebunden. Aber man führt sie nicht zur Guillotine, die nach den Worten Fouchés »zu langsam« arbeitet, sondern hinaus auf die Ebene von Brotteaux, jenseits der Rhone. Zwei parallele Gräben, in Eile ausgehoben, lassen die Opfer schon ihr Schicksal erraten und die zehn Schritte von ihnen aufgestellten Kanonen die Methode der Massenschlächterei. Man rottet und bindet die Wehrlosen zusammen in einen schreienden, schauernden, heulenden, tobenden, vergebens sich wehrenden Klumpen menschlicher Verzweiflung. Ein Kommando – und aus dieser tödlichen Nähe schmettert von den atemnahen Mündungen gehacktes Blei in die von Angst geschüttelten Menschenmassen. Freilich dieser erste Salvenschuß erledigt nicht alle Opfer, einigen ist nur ein Arm oder Bein weggefetzt, andern sind bloß die Gedärme aufgerissen, ein paar sind sogar durch Zufall heil geblieben. Aber während das Blut schon in breitem, rieselndem Quell in die Gräben strömt, werfen sich jetzt auf ein zweites Kommando die Kavalleristen mit Säbel und Pistolen auf die noch aufgesparten Opfer, hämmern und schießen mitten in die zuckende, stöhnende, schreiende, und doch nicht fliehen könnende Menschenherde hinein, bis die letzte röchelnde Stimme erstickt ist. Zur Belohnung für die Schlächterei dürfen die Henker dann Kleider und Schuhe von den noch warmen sechzig Leichen abziehen, ehe man die Kadaver nackt und zerfetzt in den Laufgräben verscharrt.

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