Stefan Zweig - Joseph Fouché

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Joseph Fouché war ein Politiker zur Zeit der Französischen Revolution und Polizeiminister während des Kaiserreichs und der Restauration. Balzac nannte ihn den psychologisch interessantesten Charakter seines Jahrhunderts, ein Mann von verwegenem Mut, Charakter- und Überzeugungslosigkeit, der vollkommenste Machiavellist seiner Zeit, Revolutionär und Kommunist, Royalist und Millionär. Er ließ Kirchen plündern und Tausende in Lyon hinrichten. Er stand nicht im Mittelpunkt wie Napoleon oder Robespierre, sondern hielt sich als Opportunist geschickt im Hintergrund. Stefan Zweig porträtiert ihn als den Politiker schlechthin.

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So beschließt der Konvent, das lebende Wort in tätiger Gestalt in die Provinz zu schicken, um den Rhythmus der Revolution in ganz Frankreich zu beleben, dem zögernden und beinahe gegenrevolutionären Tempo der Landbezirke Schach zu bieten. Er wählt aus seiner eigenen Mitte zweihundert Abgeordnete, die seinen Willen vertreten sollen, und gibt ihnen fast unbeschränkte Gewalt. Wer die dreifarbige Schärpe und den roten Federhut trägt, hat diktatorische Rechte. Er kann Steuern einheben, Urteile fällen, Rekruten fordern, Generale absetzen: keine Behörde darf sich ihm widersetzen, der in seiner geheiligten Person symbolisch den Willen des ganzen Nationalkonvents darstellt. Seine Macht ist unbegrenzt wie einst die der Prokonsuln Roms, die in alle unterjochten Länder den Willen des Senats brachten; jeder ein Diktator, ein selbstherrlicher Gebieter, gegen dessen Entscheidung kein Appell gilt und keine Beschwerde.

Ungeheuer ist die Macht dieser erlesenen Gesandten, aber ungeheuer auch ihre Verantwortung. Innerhalb ihres zugeteilten Reiches scheinen sie jeder ein König, ein Kaiser, ein unbeschränkter Autokrat. Aber hinter eines jeden Nacken glitzert die Guillotine, denn der Wohlfahrtsausschuß überwacht jede Beschwerde und fordert von jedem über seine Geldgebarung unbarmherzig genaue Rechenschaft. Wer nicht hart genug sich gezeigt, gegen den wird man hart sein; wer wiederum zu tollwütig sich gebärdet, hat gleichfalls Rache zu erwarten. Geht die Richtung dem Terror zu, so waren terroristische Maßnahmen die richtigen; neigt sich die Wage zur Milde, so sind sie ein Fehler gewesen. Scheinbar Herren eines ganzen Landes, sind sie doch alle Knechte des Wohlfahrtsausschusses, Untertan der Strömung der Stunde: darum schielen und horchen sie auch so unablässig zurück nach Paris, um, während sie über Tod und Leben schalten, ihres eigenen gewiß zu sein. Es ist kein leichtes Amt, das sie übernehmen. Genau wie die Generale der Revolution vor dem Feind, weiß ein jeder von ihnen, daß nur eins sie vor der blanken Klinge rettet und entschuldigt: der Erfolg.

Die Stunde, da Fouché als Prokonsul abgesandt wird, gehört den Radikalen. So gebärdet sich Fouché in seinem Departement der Loire inférieure, in Nantes und Nevers und Moulins, wütend radikal. Er wettert gegen die Gemäßigten, er überschüttet das Land mit einem Schnellfeuer von Kundmachungen, er bedroht die Reichen, die Zaghaften, die Halbschlächtigen in der grimmigsten Weise, er holt ganze Regimenter Freiwilliger mit moralischem und wirklichem Zwang aus den Dörfern heraus und schickt sie gegen den Feind. An Organisationskraft, an geschwinder Erfassung der Situation ist er jedem anderen seiner Gefährten zumindest gleich, an Verwegenheit des Wortes ihnen allen überlegen. Denn – dies eine muß festgehalten werden – Joseph Fouché bleibt nicht wie die berühmten Vorkämpfer der Revolution, Robespierre und Danton, vorsichtig in der Frage der Kirche und des Privateigentums, das jene respektvoll noch als »unverletzlich« erklärten, sondern stellt entschlossen ein radikalsozialistisches und bolschewistisches Programm auf. Das erste klare kommunistische Manifest der Neuzeit ist in Wahrheit nicht jenes berühmte von Karl Marx, nicht der »Hessische Landbote« von Georg Büchner, sondern jene sehr unbekannte von der sozialistischen Geschichtsschreibung geflissentlich übersehene »Instruction« in Lyon, die zwar von Collot d'Herbois und Fouché gemeinsam gezeichnet, aber zweifellos von Fouché allein verfaßt ist. Dieses energische, der Zeit in seinen Forderungen um hundert Jahre vorausbegehrende Dokument – eins der erstaunlichsten der Revolution – ist wohl wert, aus dem Dunkel herausgeholt zu werden; mag seine historische Geltung auch an Wert verlieren, dadurch, daß der spätere Herzog von Otranto dann verzweifelt verleugnete, was er einstmals als bloßer Bürger Joseph Fouché gefordert hat – immerhin, rein zeitgemäß betrachtet, stempelt ihn dies sein damaliges Glaubensbekenntnis zum ersten klaren Sozialisten und Kommunisten der Revolution. Nicht Marat, nicht Chaumette haben die kühnsten Forderungen der Französischen Revolution formuliert, sondern Joseph Fouché, und heller und greller als jede Beschreibung erleuchtet der Originaltext sein sonst immer ins Zwielicht flüchtendes Charakterbild.

Diese »Instruction« beginnt kühn mit einer Unfehlbarkeitserklärung aller Verwegenheiten: »Alles ist denen verstattet, die im Sinne der Revolution handeln. Für den Republikaner gibt es keine Gefahr, als hinter den Gesetzen der Republik zurückzubleiben. Wer sie überschreitet, wer auch scheinbar über das Ziel hinausschießt, ist oft noch immer nicht am richtigen Ende angelangt. Solange es noch einen einzigen Unglücklichen auf Erden gibt, muß die Freiheit noch weiter und weiter fortschreiten.«

Nach diesem energischen, gewissermaßen schon maximalistischen Vorklang definiert Fouché den revolutionären Geist folgendermaßen: »Die Revolution ist für das Volk gemacht: aber man verstehe darunter nicht jene durch ihren Reichtum privilegierte Klasse, welche alle Genüsse des Lebens und alle Güter der Gesellschaft an sich gerissen hat. Das Volk ist einzig die Gesamtheit der französischen Bürger und vor allem jene unendliche Klasse der Armen, die die Grenzen unseres Vaterlandes verteidigen und die Gesellschaft durch ihre Arbeit ernähren. Die Revolution wäre ein politisches und moralisches Unwesen, wollte sie sich nur um das Wohlergehen von ein paar hundert Individuen bekümmern und das Elend von vierundzwanzig Millionen fortdauern lassen. Sie wäre darum eine beleidigende Täuschung der Menschheit, wollte man immer im Namen der Gleichheit reden, während noch solche ungeheure Unterschiede im Wohlergehen den Menschen vom Menschen trennen.« Nach diesen einleitenden Worten führt Fouché seine Lieblingstheorie aus, daß der Reiche, der »mauvais riche«, niemals ein rechter Revolutionär, niemals ein rechter und aufrichtiger Republikaner sein könne, daß also jede bloß bürgerliche Revolution, die alle Vermögensunterschiede weiter bestehen ließe, unvermeidlich wieder zu einer neuen Tyrannei ausarten müsse, »denn die Reichen würden immer sich als eine andere Art Menschen betrachten«. Darum fordert Fouché von dem Volk die äußerste Energie und die vollkommene, die »integrale« Revolution. »Täuscht euch nicht: um wahrhaft Republikaner zu sein, muß jeder Bürger in sich selbst eine Revolution durchmachen, ähnlich wie jene, die das Antlitz Frankreichs geändert hat. Es darf nichts Gemeinsames zurückbleiben zwischen den Untertanen der Tyrannen und den Bewohnern eines freien Landes. Alle ihre Handlungen, ihre Gefühle, ihre Gewohnheiten müssen darum vollkommen neuartig sein. Ihr seid unterdrückt, darum sollt ihr eure Unterdrücker zerschmettern, ihr seid Sklaven des kirchlichen Aberglaubens gewesen, nun dürft ihr keinen anderen Kult mehr haben als den der Freiheit ... Jedermann, dem dieser Enthusiasmus fremd bleibt, der andere Freuden und andere Sorgen kennt als das Glück des Volkes, der seine Seele den kalten Interessen öffnet, der rechnet, was ihm seine Ehre, seine Stellung, sein Talent einbringen, und sich so für einen Augenblick von der allgemeinen Nützlichkeit ablöst, jeder, dessen Blut nicht kocht beim Namen der Unterdrückung und des Überflusses, jeder, der Mitleidstränen hat für einen Feind des Volkes und nicht seine ganze Empfindungskraft für die Märtyrer der Freiheit allein zurückbehält, jeder von diesen lügt, falls er sich Republikaner zu nennen wagt. Sie mögen unser Land verlassen, sonst werden sie erkannt werden, und ihr unreines Blut wird den Boden der Freiheit tränken. Die Republik will in ihrem Kreis nur freie Menschen, sie ist entschlossen, alle anderen auszurotten, und sie erkennt nur jene als ihre Kinder, die für sie leben, kämpfen und sterben wollen.« In dem dritten Absatz dieser »Instruction« wird das revolutionäre Bekenntnis dann nackt und unverhohlen zum kommunistischen Manifest (dem ersten deutlichen von 1793): »Jeder Mann, der mehr als das Nötige besitzt, muß zu dieser außerordentlichen Hilfeleistung herangezogen werden, und diese Taxe muß im Verhältnis stehen zu den großen Anforderungen des Vaterlandes: so müßt ihr zunächst in einer großzügigen und wirklich revolutionären Weise feststellen, wieviel jeder einzelne für die öffentliche Sache zu erlegen hat. Es handelt sich da nicht um eine mathematische Feststellung und auch nicht um die ängstliche zögernde Methode, die man sonst bei der Ausschreibung der öffentlichen Besteuerung anwendet: diese besondere Maßnahme muß den Charakter der Umstände tragen. Handelt also großzügig und kühn, nehmt jedem Bürger alles weg, was er nicht nötig braucht, denn alles Überflüssige (le superflu) ist eine offenkundige Verletzung der Volksrechte. Denn was ein einzelner über seine Bedürfnisse hat, kann er nicht anders brauchen, als indem er es mißbraucht. So laßt ihm nichts als das unbedingt Nötige, der ganze Rest gehört während des Krieges der Republik und ihren Armeen.«

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