Stefan Zweig - Rausch der Verwandlung

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Für die Postangestellte Christine Hoflehner aus einem kleinen niederösterreichischen Dorf bei St. Pölten erfüllt sich ein Traum. Sie erhält im Sommer 1926 eine Einladung in ein prachtvolles Hotel in Pontresina. Dort tritt sie wie eine Angehörige der Oberschicht unter dem Namen «Christiane van Boolen» auf. Nach kurzer Zeit wird die wahre Identität der Hochstaplerin aufgedeckt. Zurück in ihrem Dorf versinkt sie in Depression. Auf einem Ausflug nach Wien lernt sie Ferdinand kennen, der seine Jugend für den Ersten Weltkrieg opferte. Sie entdecken viele Gemeinsamkeiten.
Der Roman «Rausch der Verwandlung» erschien erst 1982 aus dem Nachlass von Stefan Zweig (1881-1942). Das Zwischenkriegsdrama zeigt die Doppelgesichtigkeit der «goldenen Zwanziger» auf: einerseits Aufbruchsatmosphäre und Wohlstand, andererseits die gesellschaftlichen Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs.

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Inhaltsverzeichnis

Titelseite Stefan Zweig Rausch der Verwandlung Roman

I.

II.

III.

IV.

V.

VI.

VII.

Impressum

Stefan Zweig

Rausch der Verwandlung

Roman

I.

Ein Dorfpostamt in Österreich unterscheidet sich wenig vom andern: wer eines gesehen, kennt sie alle. In der gleichen franziskojosephischen Zeit aus dem gleichen Fundus mit den gleichen kärglichen Einrichtungsgegenständen bedacht oder vielmehr uniformiert, entäußern sie allerorts den gleichen mürrischen Eindruck ärarischer Verdrossenheit, und bis unter den Atem der Gletscher, in die abgelegensten Gebirgsdörfer Tirols bewahren sie hartnäckig jenen unverkennbaren altösterreichischen Amtsgeruch aus kaltem Knaster und muffigem Aktenstaub. Überall ist die Raumeinteilung die gleiche: in einem genau vorgeschriebenen Verhältnis teilt eine vertikale, mit Glasscheiben durchbrochene Holzwand das Zimmer in ein Diesseits und Jenseits, in eine allgemein zugängliche und in die dienstliche Sphäre. Daß der Staat auf ein längeres Verweilen seiner Bürger innerhalb der allgemein zugänglichen Abteilung geringes Gewicht legt, wird durch das Fehlen von Sitzgelegenheiten und jeder sonstigen Bequemlichkeit augenfällig. Als einziges Möbel lehnt im Publikumsraum meist nur ein zittriges Stehpult ängstlich an der Wand, den rissigen Wachsleinwandüberzug von unzähligen Tintentränen geschwärzt, obwohl sich niemand erinnern kann, jemals in dem eingesenkten Tintenfaß etwas anderes als eingedickten, mulmigen, schreibuntauglichen Brei wahrgenommen zu haben, und wenn zufällig eine Feder zur Stelle in der gehöhlten Rinne liegt, so erweist sie sich zuverlässig als abgespragelt und schreibuntauglich. Ebensowenig wie auf Komfort legt das sparsame Ärar auf Schönheit Gewicht: als künstlerischer Raumschmuck könnten, seit die Republik das Bild Franz Josephs abgeräumt hat, höchstens die Plakate angesprochen werden, die grellfarbig auf der schmutzigen Kalkwand zu längst geschlossenen Ausstellungen, zum Ankauf von Lotterielosen und in manchen vergeßlichen Amtsstuben sogar noch zur Zeichnung von Kriegsanleihen einladen. Mit dieser billigen Wandfüllung und allenfalls einer von niemand beachteten Aufforderung, nicht zu rauchen, ist die Generosität des Staates im Publikumsraume zu Ende.

Respektheischender dagegen repräsentiert sich die Abteilung jenseits der dienstlichen Schranke. Hier entfaltet im engsten Beieinander der Staat symbolisch die unverkennbaren Zeichen seiner Macht und Weiträumigkeit. In der geschützten Ecke steht ein eiserner Geldschrank, und die Vergitterung der Fenster läßt vermuten, daß er zeitweilig wirklich gelegentlich beträchtliche Werte birgt. Auf dem Lauftisch blinkt als Prunkstück ein Morseapparat in wohlgescheuertem Messing, bescheidener schläft daneben auf schwarzer Nickelwiege das Telefon. Diesen beiden allein ist ein gewisser Lust- und Respektsraum zugeteilt, denn sie verbinden, an Kupferdrähte angeschlossen, das winzige und abseitige Dorf mit den Weiten des Reichs. Die andern Utensilien des postalischen Verkehrs jedoch müssen sich zusammendrängen, Paketwaage und Briefsäcke, Bücher, Mappen, Hefte, Registratur und die runden klirrenden Portokassen, Waagen und Gewichte, schwarze, blaue, rote und tintenviolette Bleistifte, Spangen und Klammern, Spagat, Siegellack, Wasserschwamm und Löschwiege, Gummiarabikum, Messer, Schere und Falzbein, das ganze vielfältige Handwerkszeug postalischen Dienstes knüllt sich auf der ellbogenengen Fläche des Schreibtisches gefährlich wirr durcheinander, und in den vielen Laden und Kasten schichtet sich unbegreifliche Fülle immer anderer Papiere und Formulare. Aber das scheinbar Verschwenderische dieser Ausbreitung ist in Wahrheit nur Augentrug, denn im geheimen zählt der Staat jedes Stück seiner billigen Utensilien unerbittlich mit. Vom abgeschriebenen Bleistift bis zur zerrissenen Marke, vom ausgefransten Löschblatt bis zur weggeschwemmten Seife in der blechernen Waschschüssel, von der Glühbirne, die den Amtsraum beleuchtet, bis zum Eisenschlüssel, der ihn verschließt, fordert das Ärar von seinen Angestellten für jedes benutzte oder verbrauchte Stück der Einrichtung unerbittlich Rechenschaft. Neben dem eisernen Ofen hängt, mit Schreibmaschine geschrieben, amtlich gestempelt und von unleserlicher Unterschrift bekräftigt, ein ausführliches Inventar, das das Vorhandensein auch des geringsten und wertlosesten Betriebsgegenstandes des betreffenden Postamtes mit arithmetischer Unerbittlichkeit bezeichnet. Kein Gegenstand darf im Dienstraum Hausung halten, den dieses Verzeichnis nicht enthält, und umgekehrt, jedes Stück, das er einmal gezählt hat, muß vorhanden und jederzeit faßbar sein. So will es das Amt, die Ordnung und die Rechtlichkeit.

Strenggenommen müßte in diesem schreibmaschinierten Gegenstandsverzeichnis auch der Jemand verzeichnet sein, der alltäglich morgens um acht Uhr die Glasscheibe hochzieht und die bisher leblosen Utensilien in Bewegung setzt, der die Postsäcke öffnet, die Briefe stempelt, die Anweisungen auszahlt, die Empfangsscheine schreibt, die Pakete wiegt, der die blauen, die roten, die tintenfarbigen Stifte und merkwürdigen Geheimzeichen über das Papier laufen läßt, der vom Telefon den Hörer befreit und dem Morseapparat die Spule ankurbelt. Aber aus irgendeiner Art Rücksichtnahme ist dieser Jemand, vom Publikum meist als Postassistent oder Postmeister angesprochen, auf der Pappliste nicht verzeichnet. Sein Name steht auf einem andern Dienstblatt registriert, und dieses liegt in einer andern Lade, einer andern Abteilung der Postdirektion, aber gleicherweise in Evidenz gehalten, revidiert und kontrolliert.

Innerhalb dieses, durch den Amtsadler geheiligten Dienstraums ereignet sich niemals sichtbare Veränderung. An der ärarischen Schranke zerschellt das ewige Gesetz von Werken und Vergehen; während außen um das Haus Bäume blühen und wieder kahl werden, Kinder aufwachsen und Greise sterben, Häuser zerfallen und in andern Formen wieder erstehen, erweist das Amt seine bewußt überirdische Gewalt durch zeitlose Unabänderlichkeit. Denn jeder Gegenstand innerhalb dieser Sphäre, der sich abnützt oder verschwindet, der sich verwandelt und zerfällt, wird durch ein anderes Exemplar genau derselben Type von der vorgesetzten Behörde angefordert und geliefert und somit dem Wandelhaften der übrigen Welt ein Beispiel der Überlegenheit des Staatlichen gegeben. Der Inhalt verfließt, die Form bleibt beständig. An der Wand hängt ein Kalender. Jeden Tag wird ein Blatt abgerissen, sieben in der Woche, dreißig im Monat. Ist am 31. Dezember der Kalender dünn und zu Ende, so wird ein neuer angefordert, gleichen Formats, gleicher Größe, gleichen Drucks: das Jahr ist ein anderes geworden, der Kalender derselbe geblieben. Auf dem Tisch liegt ein Abrechnungsbuch mit Kolonnen. Ist die Seite links volladdiert, so wird der Betrag auf der rechten Seite weitergeführt, und so von Blatt zu Blatt. Ist das letzte vollgeschrieben und das Buch beendet, so wird ein neues begonnen, gleicher Type, gleichen Formats, vom früheren nicht zu unterscheiden. Was verschwindet, ist am nächsten Tage wieder da, gleichförmig wie der Dienst, und so liegen auf derselben Holzplatte unabänderlich die gleichen Gegenstände, immer wieder die gleichförmigen Blätter und Bleistifte und Spangen und Formulare, immer andere und immer die gleichen. Nichts verschwindet in diesem ärarischen Raum, nichts kommt hinzu, ohne Welken und Blühen herrscht hier dasselbe Leben oder vielmehr derselbe andauernde Tod. Einzig der Rhythmus der Abnutzung und Erneuerung bleibt innerhalb der vielfältigen Reihe der Gegenstände verschieden, nicht ihr Schicksal. Ein Bleistift dauert eine Woche, dann ist er zu Ende und wird durch einen neuen, gleichen ersetzt. Ein Postbuch dauert einen Monat, eine Glühbirne drei Monate, ein Kalender ein Jahr. Dem Strohsessel werden drei Jahre zugemessen, ehe er erneuert wird, dem Jemand, der auf diesem Sessel sein Leben absitzt, dreißig Dienstjahre oder fünfunddreißig, dann wird ein neuer Jemand auf den Sessel gesetzt. Im letzten ist kein Unterschied.

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