Hans Fallada - Hans Fallada - Romane und Erzählungen

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Der Sammelband «Romane und Erzählungen» enthält die 15 erfolgreichsten Werke von Hans Fallada:
Jeder stirbt sich allein
Kleiner Mann, was nun?
Wer einmal aus dem Blechnapf frißt
Ein Mann will nach oben
Der Trinker
Wir hatten mal ein Kind
Bauern, Bonzen und Bomben
Wolf unter Wölfen
Der junge Goedeschal
Der eiserne Gustav
Kleiner Mann, großer Mann
Der junge Herr von Strammin
Der Alpdruck
Anton und Gerda
Im Blinzeln der großen Katze

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Sie wirft einen Blick auf die Wärterin, sie möchte ihr so gerne die Frage nach dem Besucher stellen, aber es ist gerade eine Wärterin, mit der sie ständig Streit gehabt hat, sie kann diese Frau nicht fragen. Sie folgt ihr, am ganzen Leibe zitternd, sie sieht nichts, sie weiß nicht, wohin sie gehen, sie erinnert sich nicht mehr, daß sie bald sterben muß – sie weiß nur, sie geht zu Otto, zu dem einzigen Menschen auf der ganzen Welt …

Die Wärterin übergibt die Gefangene 76 einem Wachtmeister, sie wird in eine Stube geführt, die durch ein Gitter in zwei Hälften geteilt ist, auf der andern Seite des Gitters steht ein Mann.

Und alle Freude fällt von Anna Quangel ab, als sie diesen Mann sieht. Es ist nicht Otto, es ist nur der alte Kammergerichtsrat Fromm. Da steht das Männlein, sieht ihr entgegen mit seinen blauen Augen, die von einem Fältchenkranz umgeben sind, und sagt: »Ich wollte doch mal nach Ihnen sehen, Frau Quangel.«

Der Aufsichtsbeamte hat sich ans Gitter gestellt, er betrachtet nachdenklich die beiden. Dann wendet er sich gelangweilt ab und geht ans Fenster.

»Schnell!« flüstert der Rat und hält ihr durchs Gitter etwas hin.

Instinktiv faßt sie zu.

»Stecken Sie es weg!« flüstert er.

Und sie verbirgt das weiße Röllchen.

Ein Brief von Otto, denkt sie, und ihr Herz klopft wieder freier. Die Enttäuschung ist überwunden.

Der Beamte hat sich wieder umgedreht und sieht vom Fenster her auf die beiden.

Endlich findet Anna ein paar Worte. Sie begrüßt den Kammergerichtsrat nicht, sie sagt keinen Dank, sie stellt die einzige Frage, die sie noch auf der Welt interessiert: »Haben Sie Otto gesehen, Herr Kammergerichtsrat?«

Der alte Herr wiegt den klugen Kopf hin und her. »Nicht in der letzten Zeit«, antwortet er. »Aber ich habe durch Freunde gehört, daß es ihm gut geht, sehr gut. Er hält sich wunderbar.«

Er bedenkt sich und setzt nach einem kurzen Zögern hinzu:

»Ich glaube, ich darf Sie von ihm grüßen.«

»Danke«, flüstert sie. »Danke sehr.«

Viele verschiedene Empfindungen sind bei seinen Worten durch sie gelaufen. Wenn er ihn nicht gesehen hat, kann er auch keinen Brief von ihm haben. Aber nein, er spricht von Freunden; vielleicht bekam er durch die Freunde einen Brief? Und die Worte »Er hält sich wunderbar« geben ihr Glück und Stolz … Und dieser Gruß von ihm, dieser Gruß zwischen den Eisen- und Steinzellen, dieser Frühling zwischen Mauern! O herrlich, herrlich, ein herrliches Leben!

»Sie sehen aber nicht gut aus, Frau Quangel«, sagt der alte Rat.

»Ja?« fragt sie, ein wenig verwundert, geistesabwesend. »Aber mir geht es gut. Sehr gut. Sagen Sie das Otto. Bitte, sagen Sie es ihm! Vergessen Sie nicht, ihn von mir zu grüßen. Sie werden ihn doch sehen?«

»Ich denke, ja«, antwortet er zögernd. Er ist so penibel, der kleine, ordentliche Herr. Die kleinste Unwahrheit dieser Sterbenden gegenüber widerstrebt ihm. Sie ahnt es ja nicht, welche Listen er hat aufwenden, welche Intrigen er hat anzetteln müssen, um diese Besuchserlaubnis zu erhalten! Daß er seine sämtlichen Beziehungen hat einspannen müssen! Für die Welt ist Anna Quangel ja tot – kann man denn Tote besuchen?

Aber er wagt ihr nicht zu sagen, daß er Otto Quangel in diesem Leben nie wiedersehen wird, daß er nichts von ihm gehört hat, daß er eben gelogen hat mit seinem Gruß, um dieser völlig verfallenen Frau doch ein wenig Mut zu geben. Manchmal muß man eben auch Sterbende belügen.

»Ach!« sagt sie plötzlich ganz lebhaft, und – siehe! – ihre blassen, eingefallenen Wangen röten sich. »Sagen Sie Otto doch, wenn Sie ihn sehen, daß ich jede Stunde an ihn denke und daß ich bestimmt weiß, ich werde ihn noch sehen, ehe ich sterbe …«

Der Aufseher sieht einen Augenblick verwirrt auf die alternde Frau, die hier spricht wie ein junges, verliebtes Mädchen. Altes Stroh brennt am hellsten! denkt er und geht wieder ans Fenster.

Sie hat nichts davon gemerkt, sie fährt fieberhaft fort: »Und sagen Sie Otto doch auch, daß ich eine schöne Zelle habe für mich ganz allein. Es geht mir gut. Ich denke immer an ihn, und so bin ich glücklich. Ich weiß, daß uns nie etwas trennen kann, nicht Mauern, nicht Gitter. Ich bin bei ihm, jede Stunde bei Tag und bei Nacht. Sagen Sie ihm das!«

Sie lügt, oh, wie sie lügt, um ihrem Otto nur etwas Gutes zu sagen!

Sie will ihm Ruhe geben, die Ruhe, die sie nicht eine Stunde gehabt hat, seit sie in diesem Hause ist.

Der Kammergerichtsrat schielt zu dem Aufseher hinüber, der aus dem Fenster starrt, er flüstert: »Verlieren Sie nicht, was ich Ihnen gegeben habe!« denn Frau Quangel sieht aus, als habe sie die ganze Welt vergessen.

»Nein, ich verliere nichts, Herr Rat.« Und plötzlich leise: »Was ist es?«

Und er noch leiser: »Gift, Ihr Mann hat es auch.«

Sie nickt.

Der Beamte am Fenster dreht sich um. Er sagt mahnend: »Hier darf nur laut gesprochen werden, sonst ist gleich Schluß. Übrigens«, er befragt seine Uhr, »ist die Besuchszeit sowieso in anderthalb Minuten um.«

»Ja«, sagt sie nachdenklich. »Ja«, und plötzlich weiß sie, wie sie es sagen soll. Sie fragt: »Und glauben Sie, daß Otto bald verreisen wird – vor seiner großen Reise noch? Glauben Sie das?«

Ihr Gesicht drückt jetzt so sehr schmerzliche Unruhe aus, daß selbst der stumpfe Beamte merkt, es geht hier um ganz andere Dinge, als gesprochen wird. Einen Augenblick will er einschreiten, aber dann sieht er diese alternde Frau an und diesen Herrn mit dem weißen Spitzbart, der laut Besuchsschein Kammergerichtsrat ist – der Beamte hat eine großmütige Anwandlung und sieht wieder aus dem Fenster.

»Ja, das ist schwer zu sagen«, antwortet der Rat vorsichtig. »Mit dem Reisen ist es ja jetzt auch schwierig.« Und ganz rasch, flüsternd: »Warten Sie bis zur allerletzten Minute, vielleicht sehen Sie ihn noch vorher. Ja?«

Sie nickt, sie nickt wieder.

»Ja«, antwortet sie laut. »So ist es wohl das allerbeste.«

Und dann stehen sich die beiden stumm gegenüber, plötzlich fühlen sie, sie haben sich nichts mehr zu sagen. Zu Ende. Vorbei.

»Ja, ich glaube, ich muß dann gehen«, sagt der alte Rat.

»Ja«, flüstert sie zurück, »ich glaube, es wird Zeit.«

Und plötzlich – der Aufseher hat sich schon umgewendet und sieht, mit der Uhr in der Hand, auffordernd die beiden an – überkommt es Frau Quangel. Sie preßt den Körper gegen das Gitter, sie flüstert, den Kopf an den Gitterstäben: »Bitte, bitte – Sie sind vielleicht der letzte anständige Mensch auf der Welt, den ich zu sehen bekomme. Bitte, Herr Rat, geben Sie mir einen Kuß! Ich werde die Augen zumachen, ich werde glauben, es ist Otto …«

Mannstoll! denkt der Aufseher. Soll hingerichtet werden und noch immer mannstoll! Und so ein oller …

Aber der alte Rat sagt mit sanfter, freundlicher Stimme: »Nicht bange sein, Kind, nicht bange sein …«

Und seine alten, dünnen Lippen berühren sanft ihren trockenen, rissigen Mund.

»Nicht bange sein, Kind. Sie haben den Frieden bei sich …«

»Ich weiß«, flüstert sie. »Ich danke Ihnen sehr, Herr Rat.«

Dann ist sie wieder in ihrer Zelle, die Bindfäden liegen unordentlich am Boden, und sie geht hin und her, sie ungeduldig mit den Füßen stoßend, wie in ihren schlimmsten Tagen. Sie hat den Zettel gelesen, sie hat ihn verstanden. Sie weiß nun, Otto wie sie haben eine Waffe, sie können jederzeit dieses jammervolle Leben von sich werfen, wenn es gar zu unerträglich wird. Sie braucht sich nicht mehr quälen zu lassen, sie kann jetzt, in dieser Minute, da noch ein bißchen Glück von dem Besuch in ihr ist, ein Ende machen.

Sie wandert, sie redet mit sich, sie lacht, sie weint.

An der Tür lauschen sie. Sie sagen: »Jetzt fängt sie richtig an zu spinnen. Ist die Tobjacke bereit?«

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