Hans Fallada - Hans Fallada - Romane und Erzählungen

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Der Sammelband «Romane und Erzählungen» enthält die 15 erfolgreichsten Werke von Hans Fallada:
Jeder stirbt sich allein
Kleiner Mann, was nun?
Wer einmal aus dem Blechnapf frißt
Ein Mann will nach oben
Der Trinker
Wir hatten mal ein Kind
Bauern, Bonzen und Bomben
Wolf unter Wölfen
Der junge Goedeschal
Der eiserne Gustav
Kleiner Mann, großer Mann
Der junge Herr von Strammin
Der Alpdruck
Anton und Gerda
Im Blinzeln der großen Katze

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Und Monat um Monat: Todesangst!

Manchmal fragte sich Otto Quangel, woher er alles dieses wußte. Er sprach doch eigentlich nie mit jemandem, und eigentlich sprach nie jemand mit ihm. Einige dürre Worte des Aufsehers: »Mitkommen! Aufstehen! Schneller arbeiten!« Vielleicht gerade noch beim Essenabfüllen ein mehr mit den Lippen gebildetes als gehauchtes Wort: »Heute sieben Hinrichtungen«, das war alles.

Aber seine Sinne waren so unendlich scharf geworden. Sie errieten, was er nicht sah. Seine Ohren hörten jedes Geräusch auf dem Gang, ein Gesprächsfetzen der sich ablösenden Posten, ein Fluch, ein Schrei – alles enthüllte sich ihm, nichts blieb ihm verborgen. Und dann in den Nächten, in den langen Nächten, die nach der Hausordnung dreizehn Stunden dauerten, die aber nie Nächte waren, weil in seiner Zelle stets Licht brennen mußte, dann wagte er es manchmal: er kletterte zum Fenster hinauf, er lauschte in die Nacht. Er wußte, die Posten unten auf dem Hof mit ihren ewig bellenden Hunden hatten den Befehl, auf jedes Gesicht im Fenster zu schießen, und nicht selten fiel auch einmal ein Schuß – aber er wagte es trotzdem.

Er stand da auf seinem Schemel, er spürte die reine Nachtluft (schon diese Luft war belohnend für jede Gefahr), und dann hörte er das Flüstern von Fenster zu Fenster, sinnlose Worte zuerst: »Den Karl hat’s mal wieder!« Oder: »Die Frau von 347 hat heute den ganzen Tag unten gestanden«, aber mit der Zeit konnte er sich auf alles einen Vers machen. Mit der Zeit wußte er, daß in der Zelle neben ihm ein Mann von der Spionageabwehr saß, der sich dem Feinde verkauft haben sollte, und der schon zweimal versucht haben sollte, sich umzubringen. Und in der Zelle hinter ihm saß ein Arbeiter, der hatte in einem Elektrizitätswerk die Dynamos verschmoren lassen. Und der Aufseher Brennecke besorgte Papier und Bleistiftstummel und schmuggelte auch Briefe aus dem Bau, wenn er von außen geschmiert wurde, mit sehr viel Geld oder besser noch mit Lebensmitteln. Und … und … Nachrichten über Nachrichten. Auch ein Totenhaus spricht, atmet, lebt, auch in einem Totenhaus erlischt nicht das unbezwingliche Bedürfnis der Menschen, sich mitzuteilen.

Aber wenn auch Otto Quangel sein Leben – manchmal – wagte, um zu lauschen, wenn seine Sinne auch nie müde wurden, auf jede Veränderung zu achten, so ganz gehörte Quangel nicht zu den andern. Manchmal ahnten sie, daß auch er am nächtlichen Fenster stand, einer flüsterte: »Na, wie ist’s denn mit dir, Otto? Gnadengesuch schon zurück?« (Sie wußten alles über ihn.) Aber nie antwortete er mit einem Wort, nie gab er zu, daß auch er lauschte. Er gehörte nicht zu ihnen, wenn auch das gleiche Urteil über ihn verhängt war, er war ein ganz anderer.

Und daß er ein ganz anderer war als sie, das machte nicht sein Einzelgängertum, wie es früher gewesen, das machte nicht sein Bedürfnis nach Ruhe, das ihn bisher von allen getrennt hatte, das kam nicht von seiner Abneigung gegen Reden, die früher seine Zunge schweigsam gemacht – sondern das machte jenes kleine Glasröhrchen, das ihm der Kammergerichtsrat Fromm gegeben.

Dieses Röhrchen mit der wasserhellen Blausäurelösung hatte ihn frei gemacht. Die andern, seine Leidensgefährten, sie mußten den letzten bitteren Weg gehen; er hatte die Wahl. Er konnte in jeder Minute sterben, er mußte es nur wollen. Er war frei. Er war im Totenhaus, hinter Gittern und Mauern, er war, gehalten mit Ketten und Schellen – er, Otto Quangel, Tischlermeister a.D., Werkmeister a.D., Ehegatte a.D., Vater a.D., Aufrührer a.D. – er war frei geworden. Das hatten sie bewirkt, sie hatten ihn frei gemacht, wie er es nie in seinem Leben gewesen war. Er, der Besitzer dieses Glasröhrchens, fürchtete den Tod nicht. Der Tod war zu jeder Stunde bei ihm, er war sein Freund. Er, Otto Quangel, brauchte an den Montagen und den Donnerstagen nicht lange vor der Zeit zu erwachen und angstvoll an der Tür lauschen. Er gehörte nicht zu ihnen, nicht ganz. Er mußte sich nicht quälen, weil er das Ende aller Qual bei sich hatte.

Es war ein gutes Leben, das er führte. Er liebte es. Er war nicht einmal ganz sicher, daß er diese Glasampulle je gebrauchen würde.

Vielleicht war es noch besser, bis zur letzten Minute zu warten? Vielleicht durfte er Anna doch noch einmal sehen? War es nicht richtiger, denen keine Schande zu ersparen?

Sie sollten ihn hinrichten, besser, viel besser! Er wollte es wissen, wie es dabei zuging – ihm war, als käme es ihm zu, als sei es seine Pflicht, auch zu wissen, wie sie das machten. Er glaubte, bis die Schlinge um seinen Hals oder der Kopf unter dem Fallbeil lag, müßte er alles wissen. Er konnte, in der letzten Minute noch, denen doch einen Streich spielen.

Und in der Gewißheit, daß ihm nichts mehr geschehen konnte, daß er hier – vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben – ganz er selbst sein konnte, unverstellt er selbst, in dieser Gewißheit fand er Ruhe, Heiterkeit, Frieden. Sein alternder Körper hatte sich nie so wohl gefühlt wie in diesen Wochen. Sein hartes Vogelauge hatte nie so freundlich gesehen wie in der Todeszelle der Plötze. Sein Geist hatte nie so frei schweifen können wie hier.

Ein gutes Leben, dieses Leben!

Hoffentlich ging es auch Anna gut. Aber der alte Rat Fromm war ein Mann, der Wort hielt. Auch Anna würde über alle Verfolgungen hinaus sein, auch Anna war frei, gefangen frei …

67

Die Gnadengesuche

Otto Quangel hatte erst seit einigen Tagen in der Dunkelzelle gelegen – gemäß Beschluß des Volksgerichtshofs –, er fror jämmerlich in dem kleinen Käfig aus Eisenstangen, der am ehesten einem sehr engen Affenkäfig im Zoo glich, da tat sich die Tür auf, Licht ging an, und sein Anwalt, Dr. Stark, stand in der Tür des Raumes, in dem der Gitterkäfig aufgebaut war, und sah seinen Mandanten an.

Quangel stand langsam auf und schaute zurück.

Da war dieser geschniegelte und gebügelte Herr also noch einmal zu ihm gekommen, mit seinen rosigen Fingernägeln und der nachlässigen, schleppenden Art zu reden. Wahrscheinlich, um sich den Verbrecher in seiner Qual anzusehen.

Aber auch da schon hatte Quangel die Zyankaliampulle in seinem Munde getragen, diesen Talisman, der ihn Kälte und Hunger ertragen ließ, und so hatte er ruhig, ja, mit einer heiteren Überlegenheit auf den »feinen Herrn« geblickt, er, in seiner Zerlumptheit, vor Frost zitternd, der Magen brennend vor Hunger.

»Nun?« hatte Quangel schließlich gefragt.

»Ich bringe Ihnen das Urteil«, sagte der Anwalt und zog ein Papier aus der Tasche.

Aber Quangel nahm es nicht. »Es interessiert mich nicht«, sagte er. »Ich weiß ja doch, daß es auf Todesstrafe lautet. Auch meine Frau?«

»Auch Ihre Frau. Und es gibt keine Berufung dagegen.«

»Gut«, antwortete er.

»Aber Sie können ein Gnadengesuch machen«, sagte der Anwalt.

»An den Führer?«

»Ja, an den Führer.«

»Nein, danke.«

»Sie wollen also sterben?«

Quangel lächelte.

»Sie haben keine Angst?«

Quangel lächelte.

Der Anwalt sah zum ersten Mal mit einer Spur von Interesse in das Gesicht seines Mandanten, er sagte: »So werde ich für Sie ein Gnadengesuch einreichen.«

»Nachdem Sie meine Verurteilung gefordert haben!«

»Es ist so üblich, bei jedem Todesurteil wird ein Gnadengesuch eingereicht. Es gehört zu meinen Pflichten.«

»Zu Ihren Pflichten. Ich verstehe. Wie Ihre Verteidigung. Nun, ich nehme an, Ihr Gnadengesuch wird wenig Wirkung haben, lassen Sie es lieber.«

»Ich werde es trotzdem einreichen, auch gegen Ihren Willen.«

»Ich kann Sie nicht hindern.«

Quangel setzte sich wieder auf die Pritsche. Er wartete, daß der andere jetzt mit diesem blöden Gewäsch aufhörte, daß er ginge.

Aber der Anwalt ging nicht, sondern er fragte nach einer langen Pause: »Sagen Sie, warum haben Sie das eigentlich getan?«

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