Thomas Hölscher - Auf Biegen oder Brechen

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Auf Biegen oder Brechen: краткое содержание, описание и аннотация

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In mehreren Städten des Ruhrgebiets kommt es innerhalb kürzester Zeit zu Morden an Schwulen. Vielleicht nur aufgrund der verschiedenen Zuständigkeiten der einzelnen Behörden tut sich der Polizeiapparat schwer, in Gang zu kommen. Nicht so Richard Börner, ein junger Mann, der kurz zuvor seinen Job als Kommissar bei der Kripo in Gelsenkirchen hingeworfen hat. Börner ist schwul, aber das ist für ihn nur ein Wort, für das es eine Bedeutung irgendwo zwischen Homophobie und exzessivem Ausleben noch zu finden gilt. Für seine Umgebung ist er mittlerweile eine Mischung aus liebem Jungen, Freibeuter und asozialem Element. Als die Polizei ein Phantombild des Täters veröffentlicht, verliebt Börner sich in dieses Bild und will diesen Menschen um jeden Preis finden, bevor die Polizei ihn fasst. Börner findet den Mörder, aber das hilft ihm nicht weiter. Ganz im Gegenteil.
Auf Biegen oder Brechen ist der erste Roman um den schwulen Ex-Kommissar Richard Börner.

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Und dann hatte er das Bild gesehen. Mechanisch hatte er die Zeitung schon weitergeblättert, als ihm das Bild des jungen Mannes aufgefallen war. Hastig blätterte er die Zeitungsseiten zurück. Da war es: Neuer Mord an Homosexuellem in Bochum; er überflog den Bericht: Vorgestern Abend.... der 24jährige Krankenpfleger Christoph K. ....auf der Station während des Nachtdienstes ermordet..... Schuss in Kopf und Unterleib.... kein Zweifel, dass dies der fünfte Mord.... auch dieses Opfer verkehrte in einschlägigen Kreisen. Börner verschlang hektisch den Rest des Berichts, aber es waren nicht die Klagen der "Wirte einschlägiger Lokale" über das "wahrscheinlich aus Angst ausbleibende Publikum", nicht die nun auch von der Polizei gehegte Vermutung, dass ein Verrückter aus unerklärlichen Motiven in dreistester Weise "homosexuelle Männer" ermordete, nicht der irgendwie hämische Ton des Zeitungsberichts, was ihn in eine kaum zu ertragende Unruhe versetzte: Das war allein die Tatsache, die ihm sofort klar gewesen war, als er das Bild des jungen Mannes, des fünften Opfers, gesehen hatte: Er kannte diesen Mann. Er wusste nicht woher, auch sagte ihm das Namenskürzel Christoph K. nichts; aber es gab gar keinen Zweifel: Er kannte diesen Mann. Er versuchte angestrengt, dieses Gesicht mit irgendeiner Umgebung, irgendeinem Namen, irgendeiner Erinnerung in Verbindung zu bringen. Es gelang ihm nicht. Jetzt interessierte ihn das Datum der Zeitung: Er hatte sich zufällig die Samstagsausgabe genommen. Weshalb wurde über den Mord erst am Samstag berichtet? Dann fiel Börner wieder ein, dass der Donnerstag, der Tag, an dem der Mann, den er irgendwoher kannte, ermordet worden war, ein Feiertag gewesen war: Christi Himmelfahrt. An Tagen, die auf Feiertage folgten, gab es keine Tageszeitungen. Börner sah auf die Uhr und machte sich mit übler Laune auf den Weg nach Essen.

Dieser Arbeitstag war für ihn eine Tortur. Pausenlos kreisten seine Gedanken um die Morde an Schwulen, vor allem um das Bild des jungen Mannes, der der Mörder sein sollte.

Vielleicht war es nur Börners auch den anderen auffallende Geistesabwesenheit, was seine Kollegen veranlasste, ihn immer wieder auf die Serie von Morden in verschiedenen Städten des Ruhrgebietes aufmerksam zu machen. Börner wich diesem Thema hartnäckig aus, was sehr offensichtlich seine Beliebtheit bei den Kollegen nicht gerade steigerte. Als dann der Lehrling - ein kleiner hässlicher Bengel von 16 Jahren mit verpickeltem Gesicht und vorlautem Mundwerk - zur Erheiterung der anderen meinte, sein Vater habe auch schon gesagt, da mache endlich jemand Schluss mit denen, die der Adolf vergessen habe, musste Börner aus dem Raum gehen. Diese Vorstellung war ganz widerlich und abartig. Aber das eigentlich Bedrückende daran war, dass diese Idee so unwahrscheinlich gar nicht war.

Als er um kurz nach vier das Büro in der Essener Innenstadt verließ, hatte er das Gefühl, die Arbeitszeit hätte nicht eine Minute länger dauern dürfen: Er wäre sonst explodiert. Am Nachmittag hatte er mit niemandem mehr gesprochen, und die anderen hatten angefangen, ihn zu hänseln. Nicht direkt: Börner glaubte, dass sie dazu zu feige waren; aber sie hatten ihn andauernd wieder auf diese Schwulenmorde angesprochen, und Börner hatte das Gefühl gehabt, die anderen hätten anschließend immer zusammengesteckt, sich über ihn unterhalten und wären dann immer lachend auseinandergelaufen.

Endlich hatte er die Hindenburgstraße erreicht, in der er morgens meistens seinen Wagen abstellte, weil die Parkplatzsituation in Essen eine einzige Katastrophe war und Börner es hasste, stundenlang mit dem Wagen durch die Gegend zu fahren, um einen Parkplatz zu finden.

Hatten die anderen eigentlich den Verdacht, dass er auch schwul sei? Sie sollten ihn doch fragen. Er würde ihnen schon die Wahrheit sagen. Als Börner seinen Wagen erreicht hatte, musste er lachen: Was war schon die Wahrheit? Was war schon schwul? Trotzdem hätte er keine Angst, es diesen dämlichen Leuten zu sagen: Natürlich, ich bin schwul. Aber die wagten es ja nicht einmal, so etwas zu fragen.

Und mit einem Schlag waren seine Gedanken über die Kollegen verschwunden: Es war die Fete in Langendreer gewesen. Natürlich, die Fete in Langendreer.

Den ganzen Rückweg lang wunderte Börner sich, weshalb er nicht eher darauf gekommen war. Der Ruhrschnellweg war wieder einmal völlig verstopft, und es ging nur im Schritttempo vorwärts, aber nun ärgerte es Börner nicht. Er war viel zu aufgeregt.

Den Toten, diesen Christoph K., dessen Bild er heute Morgen in der Zeitung gesehen hatte, den hatte er auf einer Fete in Langendreer kennengelernt.

Es musste zu Beginn des vergangenen Jahres gewesen sein, genau wusste er das nicht mehr. Überhaupt hatte er diese Fete schon ganz aus seinem Gedächtnis gestrichen; er hatte sich dort sehr unwohl gefühlt, die Leute gar nicht gekannt. Ein flüchtiger Bekannter, den er selber kurz zuvor in einer Kneipe in Essen kennengelernt und der sich wohl in ihn verguckt hatte, hatte ihn mit dorthin genommen. Nach dieser Fete hatte Börner auch den Bekannten nicht mehr wiedergesehen.

Nun war plötzlich alles wieder vor seinen Augen: Es war die Geburtstagsfete eines gewissen Bennie oder Bernie gewesen. Börner erinnerte sich nun auch genau an die Gegend wieder, wo dieser Bernie wohnte, ohne den Straßennamen je gekannt zu haben. Der Bekannte hatte ihn damals mit nach Langendreer genommen.

Er hatte sich auf der Fete eine ganze Zeit lang mit diesem Christoph K. unterhalten, der sich auch recht unwohl gefühlt hatte. Börner erinnerte sich genau an die Situation: Christoph war ein Spätaussiedler aus Polen gewesen, was man deutlich an seinem Akzent hatte hören können. Sie hatten sich eigentlich nur über die Fete unterhalten, darüber, dass sie sich beide dort unwohl fühlten. Es waren ungefähr 20 Personen da gewesen, alles Schwule, von denen der größte Teil sich ganz offensichtlich gekannt hatte. Dieser Bernie hatte seinen 40. Geburtstag gefeiert. Er sah jünger aus, und Börner erinnerte sich auch noch daran, dass er sich hatte Mühe geben müssen, nicht unfreundlich zu diesem Mann zu sein: Er hatte ihn einfach unsympathisch gefunden.

Was ihn aber am meisten bei dieser Geburtstagsfete gestört hatte, war etwas ganz anderes gewesen: Es hatte ihn regelrecht angeekelt, dass die meisten Männer sich da abgeknutscht und angefasst hatten, wie es ihnen gerade in den Sinn gekommen war. Im Schlafzimmer, dessen Tür immer offen gestanden hatte, hatten einige Leute rumgebumst. Ihm war das alles vorgekommen wie Sodom und Gomorra.

Er erinnerte sich aber auch daran, dass er einige der Männer ziemlich attraktiv gefunden hatte. Einen vor allem, einen großen blonden Typen. Und da war dann von seiner Seite auch eine ganze Portion Neid und Eifersucht gewesen. Er hätte sich niemals an diesen Spielchen beteiligen können und war der Frage, ob er das denn wollte, lieber ausgewichen. Er war früh nach Hause gegangen, weil er den großen blonden Typen nicht nur hatte anhimmeln wollen. Es war ihm noch genau in der Erinnerung, dass einige der Anwesenden ihn für so eine Art Spielverderber gehalten hatten.

Als er dann unter irgendeinem Vorwand schon ziemlich früh die Fete verlassen hatte, musste dieser Christoph schon gegangen sein; jedenfalls hatte er ihn nicht mehr gesehen. Er wusste auch nicht mehr, ob der alleine gekommen war oder mit irgendjemand anderem. Auf jeden Fall hatte sich dieser junge Mann auch sehr unwohl gefühlt und sehr offensichtlich den Großteil der Anwesenden nicht gekannt. In seiner Wohnung angekommen, glaubte Börner , vor Aufregung zu platzen. Jetzt gab es endlich nichts mehr, was ihn ablenkte, keine ihm unsympathischen Kollegen, keine verstopfte B1, keine Autofahrer, denen man den Vogel zeigen musste.

Als die Wohnungstür ins Schloss fiel, war es still. Und auch dieses Gefühl kannte Börner zur Genüge: Er war eingesperrt in seinem Käfig, und draußen spielte sich das eigentliche Leben ab. Er konnte diese Stille nicht ertragen. Dabei konnte er keine Ruhe finden. Und obschon es erst 17Uhr war, ging Börner sofort zum Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Bier. Er trank sie ohne abzusetzen leer und nahm die nächste Flasche. Er spürte, wie der Alkohol langsam in sein Gehirn eindrang und ihn beruhigte, ein Gefühl, das Börner genießen konnte. Endlich war das alles unwichtig, diese verlogene Hektik, die Angst, etwas zu verpassen, alles wurde unwichtig. Begannen eigentlich viele Menschen zu saufen, um diese Ruhe zu erfahren? Börner lachte: Auch der Zwang, sich solche Fragen zu stellen, war plötzlich nicht mehr da.

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