Thomas Hölscher - Auf Biegen oder Brechen

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In mehreren Städten des Ruhrgebiets kommt es innerhalb kürzester Zeit zu Morden an Schwulen. Vielleicht nur aufgrund der verschiedenen Zuständigkeiten der einzelnen Behörden tut sich der Polizeiapparat schwer, in Gang zu kommen. Nicht so Richard Börner, ein junger Mann, der kurz zuvor seinen Job als Kommissar bei der Kripo in Gelsenkirchen hingeworfen hat. Börner ist schwul, aber das ist für ihn nur ein Wort, für das es eine Bedeutung irgendwo zwischen Homophobie und exzessivem Ausleben noch zu finden gilt. Für seine Umgebung ist er mittlerweile eine Mischung aus liebem Jungen, Freibeuter und asozialem Element. Als die Polizei ein Phantombild des Täters veröffentlicht, verliebt Börner sich in dieses Bild und will diesen Menschen um jeden Preis finden, bevor die Polizei ihn fasst. Börner findet den Mörder, aber das hilft ihm nicht weiter. Ganz im Gegenteil.
Auf Biegen oder Brechen ist der erste Roman um den schwulen Ex-Kommissar Richard Börner.

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Als er das sagte, wusste er gar nicht, ob er so ohne weiteres den Fahrplan der Deutschen Bundesbahn durcheinanderbringen durfte. Er glaubte aber schon. Außerdem war es ja nicht so ohne weiteres. Und diese Vorstellung beflügelte Bergermann derartig, dass nun auch keine S-Bahn mehr Essen verlassen sollte.

Denn die S-Bahn war das Problem: Seit viertel vor zwölf waren zwei S-Bahnen losgefahren, eine in Richtung Dortmund, die andere in Gegenrichtung, nach Duisburg. Als Fluchtweg lag die S-Bahn natürlich nahe: Sie hielt oft, und der Täter konnte davon ausgehen, dass die Polizei nicht an allen Haltepunkten präsent sein konnte. Oder er brauchte nur am ersten Haltepunkt auszusteigen; die Zeit für die Polizei war damit auf jeden Fall viel zu knapp: Es hatte also keinen Sinn mehr, Streifenwagen nach Steele und Frohnhausen zu schicken. Bei diesem Fluchtweg war der Täter längst auf und davon.

Und dann kamen die Zweifel wieder. Für einen Augenblick ging es Bergermann durch den Kopf, dass möglicherweise seine ganze Spekulation unsinnig war: Der Täter hatte offensichtlich seinem Opfer aufgelauert, er hatte also nicht wissen können, wann er fliehen musste. Einen bestimmten Zug hatte er sich schon gar nicht aussuchen können. Sollte er etwa auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs einen Wagen abgestellt haben, war er auch längst weg, und es hatte wenig Sinn, irgendwelche Straßen, die aus der Innenstadt führten, zu sperren. Oder er hatte ein Taxi genommen, die in Bahnhofsnähe überall zu Dutzenden standen. Oder, oder, oder...., dachte Bergermann. Es war zum Verzweifeln, und er hörte schon die Vorwürfe seines Vorgesetzten, Hauptkommissar Weber: Es war doch ganz gleich, was er tat, Prügel würde es ohnehin geben.

Er stieg aus dem Wagen, und sein Chef stand vor ihm. Für einen Augenblick war ihm, als müsse er Haltung annehmen und Meldung machen. Seinen beruflichen Ambitionen gemäß hatte Bergermann ein zumindest seltsames Verhältnis allen Autoritäten gegenüber. Dann erfuhr er, dass der offensichtlich nicht ganz nüchterne Chef, den eine treu sorgende Gattin von einer langweiligen Party an den Ort des eigentlichen Geschehens kutschiert hatte, mittlerweile mit dem souveränen Schwung, der vielleicht nur dem Betrunkenen zueigen ist, weitere Schritte veranlasst hatte: Weber hatte kurzerhand von der Einsatzleitstelle gefordert, man solle sofort irgendeine rufbereite Hundertschaft herschicken, um das Bahnhofsgelände abriegeln und systematisch durchsuchen zu können. Richtig: Hundeführer sollten auch dabei sein, wenn der Wahnsinnsmörder gefasst wurde. Die Bahnpolizei wurde gerade verständigt. Und natürlich würden nun alle Züge mit Verspätung losfahren: Weber war ein sehr gründlicher Mensch.

Bergermanns seltsames Verhältnis zu Autoritätspersonen äußerte sich nun derart, dass er es auch nicht andeutungsweise wagte, seinen Chef wissen zu lassen, dass er selber diese Maßnahmen für völligen Blödsinn hielt. Und wie wohlüberlegt es war, den Mund zu halten, wurde Bergermann sofort darauf deutlich, als Weber einen jungen Streifenbeamten, der erst kürzlich seine Bewährungsprobe im Personen-und Objektschutz in Bonn hinter sich gebracht hatte und daran nur noch in Alpträumen dachte, mit der barschen Aufforderung abkanzelte, der solle doch die Schnauze halten.

Anschließend wurden Bergermann und der immer noch völlig verstörte Zeuge nach Gelsenkirchen in Bewegung gesetzt. Der Zeuge wusste gar nicht, dass er durch einen ziemlich langen Zug laufen sollte, um den Täter zu identifizieren. Kein Mensch hatte ihm das gesagt. Auf der um kurz vor halb eins immer noch stark befahrenen B1 kam ihm irgendwann der Gedanke, dass der neben ihm sitzende Bergermann doch eigentlich ganz gut aussah, ein bisschen zu brav zwar, aber dennoch nicht zu verachten. Von der Seite beobachtete er möglichst unauffällig und genau die Fältelung der Jeans zwischen Bergermanns gespreizten Beinen. Sah ja ganz vielversprechend aus, und gerne hätte er mal hingelangt. Er ließ es dann aber doch besser bleiben; Polizisten waren schließlich

alle verklemmte Machos.

5

Um 20 nach 12 hätte man meinen können, der Hauptbahnhof in Gelsenkirchen sei der Drehort für eine ziemlich aufwendige Filmproduktion. Irgendwann gegen 10 nach 12hatte die Einsatzleitstelle in Buer gemeint, der Ost-West-Express nach Warschau und Moskau müsse heute Nacht unbedingt angehalten werden. Der erste Erna-Wagen war genau um 0 Uhr 14 an Ort und Stelle. Es folgten zwei weitere, zuletzt zwei Hundeführer mit Schäferhunden. Die vier Beamten der Bahnpolizei machten noch den ruhigsten Eindruck.

Mehrfach gab der Bahnhofslautsprecher den etwa 10 bis 15 wartenden Reisenden bekannt, dass der

Zug einen längeren Aufenthalt in Gelsenkirchen haben würde und dass der Zug zunächst nicht bestiegen werden dürfe. Weshalb nicht, das verschwieg der Lautsprecher. Als der Zug gegen 20 nach 12 auftauchte, schauten etwa 30 Augenpaare gespannt und nervös in Richtung der drei rasch näher kommenden Frontlampen der Lokomotive.

Der Zug schien unendlich lang zu sein. Schon vorher hatten sich die Hundeführer an den äußersten Enden des Bahnsteigs postiert. Drei große Scheinwerfer beleuchteten den Zug von der Rückseite, und unentwegt gab der Lautsprecher nun die Meldung durch, dass niemand den Zug verlassen oder besteigen dürfe. Die Beamten hatten Mühe, nicht den Überblick zu verlieren.

Um kurz nach halb eins kam Kommissar Bergermann endlich mit seinem Zeugen. Die Durchsuchung des gesamten Zuges dauerte fast 45 Minuten: Wer von den Fahrgästen noch nicht durch das helle und laute Getue auf dem Bahnsteig geweckt worden war, der wurde es jetzt. Einige Polen, die diesem Zug zu seinem Spitznamen "Polen- oder Persilbomber" verholfen hatten, glaubten, man habe bereits die polnische Grenze erreicht.

Von Abteil zu Abteil, von Waggon zu Waggon nahm die Sicherheit des Zeugen ab: Er sah in zig verschlafene, fragende und ärgerliche Gesichter; schließlich war er überzeugt, dass er den Täter nicht würde identifizieren können, selbst wenn der im Zug sein sollte. Und in gleichem Maß wuchs Bergermanns Unruhe, bis er schließlich davon überzeugt war, dass diese schwule Tucke zu gar nichts tauge, aber wirklich zu gar nichts.

Die Aktion brachte nur ein einziges Resultat: Im Hauptbahnhof von Wanne-Eickel hatte der Ost-West-Express mittlerweile eineinhalb Stunden Verspätung.

Und weil Bergermann nicht mit völlig leeren Händen nach Essen zurückkehren wollte, zeigte er dem Zeugen das Foto, das die Kripo Bochum hatte anfertigen lassen und das in den Zeitungen erschienen war. Und nun hatte der Mann keine Schwierigkeiten, den Täter zu identifizieren: Dieser Mann da auf dem Foto hatte Bernd erschossen, da gab es keinen Zweifel. Bergermann atmete erleichtert auf. Das war doch ein Ergebnis, und nun konnte er unbeschwert nach Essen zurückfahren.

Auch in Essen war einiges los: Sofort hatten die verfügbaren Beamten die Eingänge besetzt und kontrollierten alle Personen, die den Bahnhof betreten oder verlassen wollten. Sie hatten bald das Gefühl, dass ziemlich viele dunkelhaarige Männer mit Schnäuzer sich um diese Zeit im Bahnhofsbereich aufhielten.

Als endlich um kurz nach halb eins eine Hundertschaft aus Bochum zur Stelle war, wurde das Szenario bürgerkriegsähnlich. Hauptkommissar Weber war mittlerweile so weit ernüchtert, dass er zumindest vor sich selber zugeben konnte, dass die ganze Aktion sinnlos war: Seit der Tat war nun fast eine Stunde verstrichen, und aus Erfahrung konnte man wissen, dass, wenn der Täter nicht innerhalb der ersten 20 bis 30 Minuten nach der Tat gefasst werden konnte, er über alle Berge war. Und für diese Zeitspanne war schließlich der junge Kollege Bergermann verantwortlich. Außerdem konnte Weber vor anderen aus Prinzip gar nichts zugeben, und so wurde der gesamte Bahnhofsbereich auf den Kopf gestellt. Erst nach halb zwei konnten die aufgehaltenen S-Bahnen nach Dortmund, Düsseldorf, Oberhausen, Hattingen und Langenfeld den Hauptbahnhof verlassen.

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