Sabine Korsukéwitz - Stein

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Medizin und Waffe, Symbol für das Göttliche und Unvergängliche, Schmuck und Fokus der Besinnung – Stein und Mensch sind verbunden durch die Jahrtausende. Sabine Korsukéwitz zeigt in einem Querschnitt durch Zeiten und Wissenschaftsbereiche, warum Menschen von Steinen immer schon fasziniert waren. Von den gigantischen Gräbern der Vorzeit über die Edelsteinmedizin Hildegards von Bingen bis zur japanischen Kunst, Steine zu bewundern.

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Notwendigkeit, also Druck von außen, führt zu Fortschritt. Fortschritt führt zu neuem Druck. Unsere Ahnen hatten weitaus mehr Zeit als wir, den Fortschritt zu bewältigen. Wir Bedauernswerten sind an einem Punkt der Fortschritts-Spirale angelangt, an dem einem der Kopf platzen möchte. Aber das Gehirn hat sich schon mehrmals angepasst. Es wird das wieder tun. Angeblich sind da ja ungenutzte Kapazitäten. Wir schaffen das schon.

Zurück zur Steinzeit und zu den Feuerstein-Ingenieuren: 20 000 Generationen später ist der Acheulmensch die überlegene Spezies der westlichen Alten Welt. Sein Hauptwerkzeug neben Grabstock und Speer, der Faustkeil, hat sich deutlich verändert. Er ist jetzt ein raffiniertes Universalgerät, insgesamt feiner und flacher, an einer Schmalseite rund und massiv, an der anderen spitz zulaufend, an beiden Breitseiten scharfkantig. Mit so einem Stück kann man sowohl hart zuschlagen, brechen, als auch fein und punktgenau, außerdem kann man tiefe Schnitte führen. Das Werkzeug liegt optimal in der Hand. Funktionales, kombinatorisches Denken hat zu dieser verbesserten Form geführt.

Längst hatte der wunderbare Silex noch eine andere Seite seiner Nützlichkeit offenbart: Die Funkenbildung beim Gegeneinanderschlagen von Feuerstein und Schwefelkies. Fängt man die Funken auf mit Zunderschwamm oder trockenem Gras, ist man Herr des Feuers geworden: Prometheus lässt grüßen.

Vieles lässt sich aus der sorgfältigen Untersuchung von Fundstellen ableiten: Zum Beispiel, wann ungefähr man begann, Flammen nicht nur zum Rösten und Wärmen, sondern auch zur Beleuchtung zu nutzen, weil man nämlich ab einem bestimmten datierbaren Zeitraum feine Flintwerkzeuge im Inneren einer Höhle, weit vom lichtspendenden Eingang fand. Da saßen wahrscheinlich die Frauen am Feuer, tratschten und stichelten Lederhosen zusammen, während die Männer am Höhleneingang mit größeren Werkzeugen gröbere Arbeiten durchführten. Fürs Grobe sind sie gut.

Da der Protomensch nun in die kälteren Zonen vorgedrungen war, musste er Techniken erdenken, die dem neuen Lebensraum angepasst waren. Er brauchte Kleidung. Der Anteil an sorgfältig geformten Schnittkanten nahm zu. In Thüringen sind aus der Zeit des späten Pleistozän eine größere Zahl gekerbter Artefakte gefunden worden, die auf Faserverarbeitung hinweisen, steinerne Kämme für die Herstellung von Taschen und Matten.

Zur Zeit des späten Pleistozän existierten viele verschiedene Arten und Größen von Messern, Dolchen, Schabern, Keilen, Pfeil- und Lanzenspitzen; steinerne Kämme für Faserverarbeitung, feine Stichel zum Nähen der Tierfellkleidung; Waffenspitzen für die Jagd auf große, dickhäutige und auf kleinere Tiere, Lanzenspitzen mit Widerhaken und solche, die sich leicht vom Schaft lösen, damit der Lanzenschaft die Wunde nicht solange versiegelt, dass die Beute verwundet entkommen konnte. Sie sollte schnell ausbluten und umfallen. Schließlich mochte man ihr nicht ewig hinterherrennen.

Archäologen kommen ins Schwärmen, wenn von Solutréen-Klingen die Rede ist, ich zitiere: “Das Phänomen Solutréen mit seinen herrlichen Lorbeerblattspitzen...” . Gemeint ist eine Klinge in Lorbeerblattform von bemerkenswerter Schönheit und Präzision.

Man lernte Axtblätter, statt sie mit weichgekauten Lederriemen im gespaltenen Ende eines Astes zu befestigen, im Schaft zu durchbohren, so dass der Stiel einfach durchgesteckt werden konnte, nicht anders als heute – eine bahnbrechende Erfindung! Mit solchen Beilen kann man sogar Bäume fällen. Ein weiterer Fortschritt war das Schleifen der Äxte in Sandsteinwannen mit Hilfe von losem Sand und/oder Wasser, wobei ausgesprochen schöne Stücke entstanden. Die feinsten und farbig außergewöhnlichsten bekamen die Anführer und die besten Jäger. Die frühen Menschen konnten sich nun den Luxus von Ästhetik leisten. Schönes bekam Wert. All diese Werkzeuge wurden noch lange in die Eisenzeit hinein genutzt. Metall war viel zu selten, die Herstellung von Metallgegenständen zu aufwendig, um für Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs verwendet zu werden.

Erste Formen von Bergbau entstanden. Zunächst merkte man sich ergiebige Fundstellen. Die Jäger und Sammlergruppen kehrten in gewissen Zeitabständen zu diesen Fundstellen zurück und errichteten dort ihr Lager, das sie solange bewohnten, bis ihr Vorrat an Feuerstein aufgefüllt war. Dann zogen sie weiter. Eichhörnchen hafte Depots wurden angelegt – und vergessen, zum Glück der Forscher von heute.

Später begann man, den kostbaren Silex systematisch abzubauen, mit Grabstöcken und Hirschgeweihen, mit Winkelhölzern, Hacken. Holzkohlereste an Steilwänden weisen daraufhin, wie der erfindungsreiche Ahne lernte, Werkstoffe miteinander zu verbinden, die Reaktionen von Stein auf Temperaturunterschiede für sich zu nutzen. Feuer wurde an Silex haltigen Hängen angelegt und das umgebende Gestein dann mit Wasser abgeschreckt, um es zu zermürben und so leichter an die begehrten Knollen zu gelangen.

Ganze Familienindustrien wurden organisiert. Wahrscheinlich ging die ganze Gruppe zu eine Fundstelle. Die stärksten Männer hackten und gruben die Feuersteine frei, Frauen und Kinder sammelten sie auf und brachten sie zu den Steinschlägern, die an Ort und Stelle Rohlinge herstellten. Diese Rohlinge wurden dann zur Weiterverarbeitung ins Basislager oder die gemeinsame Höhle gebracht. Ebenso wie bei den effektiveren Jagdmethoden war hier Teamwork gefragt, unmöglich ohne Sprache und vorausplanendes Denken..

‘Spezialisierung’ heißt der Weg zur Hölle. Der homo habilis hatte auf diesem Weg den ersten Schritt getan. Bei Eygaliers, Südfrankreich, gibt es einen riesigen vorgeschichtlichen Feuersteinbruch. Aus den Überresten haben Archäologen geschlossen, dass hier ausschließlich Waffen, kaum Werkzeug hergestellt wurde – eine vorsintflutliche Waffenfabrik. Manchem Griechen in Massilia und manchem Römer wurde wohl mit Qualitätsklingen aus Eygaliers die Kehle aufgeschlitzt.

Man kann sicher davon ausgehen, dass geschickte Steinschläger ebenso viel Ansehen in der Gruppe besaßen, wie besonders gute Jäger. Bei einer der letzten noch existierenden Steinzeitkulturen, den Asmat in Papua Neuguinea, stehen die Steinschnitzer, die sibopeipits in hohem Ansehen. Sie gelten als Künstler und Lieblinge der Götter. Die Qualität ihrer Werke wird nach Härte, Textur, Farbe, Schliff und Politur beurteilt. Besonders gelungene Stücke sind viele Generationen lang bis heute weitergegeben und bewahrt worden als gehüteter Clan-Besitz. Sie werden im Wald unter Bäumen vergraben und versteckt und nur zu besonderen Anlässen hervorgeholt. Je älter sie sind, desto höher ihr Wert: Sie gelten als Verbindung zur Ahnenwelt.

Vor etwa acht bis 10 000 Jahren endete die letzte Eiszeit. Nun begann die Fortschritts-Spirale ernstlich. Die Erfindungen und Verbesserungen folgten rasch und logisch aufeinander. Da sich die hominide Bevölkerung in dem milderen Klima wieder ausbreiten konnte und nach neuen Ressourcen suchte, entstanden weite Handelsbeziehungen. Die besten Feuersteine kamen aus dem Gebiet des heutigen Norddeutschland und Mittelfrankreich und wurden bis weit in die Mittelmeergebiete gehandelt. Woher weiß man das? 1898 berichtete Rudolf Virchow – der nicht nur Pathologe war, sondern auch allgemein naturwissenschaftlich interessiert – von einer Entdeckung in Ösel im Landkreis Wolfenbüttel. Dort hatte man eine schöne große Mittelmeermuschel gefunden, eine Tritonschnecke, die mit Flintstücken gefüllt war. Das spitze Endstück der Muschel war bearbeitet und durchbohrt: Offenbar ist sie als Trompete genutzt worden und hatte – für damalige Verhältnisse – einen weiten Weg hinter sich. Aus solchen und ähnlichen Funden von Gegenständen weit von ihren jeweiligen Ursprungsort hat man sich ein Bild machen können vom erstaunlichen Ausmaß steinzeitlicher Fernbeziehungen. Nach genauen Untersuchungen über die Herkunft bestimmter Gesteine, ließ sich für die schönen, tiefschwarz glänzenden Geräte aus Hornblendeschiefer aus dem Böhmischen zum Beispiel ein Handel entlang der großen Flüsse nachweisen bis zum Unterrhein, nach Friedland und in die Mark Brandenburg.

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