Richard R. Bernhard - Als grüne Tomaten in den Weihnachtsstollen kamen

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Der in Dresden pharmazeutisch arbeitende, linksorientierte Dr. Thalheim wächst im Osten Deutschlands auf. Er erwirbt sich eine fundierte Bildung und findet in seiner herausfordernden Arbeit eine Erfüllung. Er muss sich stetig mit den Alltagsproblemen auseinander setzen. Er lehnt sich gegen die Macht der Bürokratie auf und muss erkennen, wirklichkeitsfremden gesellschaftlichen Idealen gefolgt zu sein. Die gesellschaftlichen Vorgänge während der Wendezeit regen ihn an, seine Anschauungen zu überprüfen.
Kann er sich von untergegangen Trugbildern lösen?
Verlässt er seine gewohnte Umwelt, seine liebgewordenen Bezugsräume?
Wäre die Suche in der althergebrachten, ursprünglichen, mit bewährten internationalen Spielregeln ausgestatteten Gesellschaft nach einem neuen Lebensinhalt eine Alternative?

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Thalheim wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich der verdeckt arbeitende Offizier mit lauter aggressiver, quäkender Stimme an ihn wandte:

„Thalheim, mit solch einer Haltung werden Sie wohl nicht Ihren Aufgaben als Leiter gerecht.“

Wenn jemand sein Land verlassen wolle, müsse man vorher davon etwas bemerkt haben. Das Verhalten solcher Menschen würde sich doch ändern.

Die provokante Stimme, die beklemmende Atmosphäre rief Unbehagen in Thalheim hervor. Er fühlte sich, als sitze er auf der Anklagebank und habe eine Untat begangen.

Der leitende Funktionär der betrieblichen Organisation der Bewussten wollte wissen, wie Thalheim denn die monatlichen Bewusstseinsanalysen anfertige, wenn er nicht wisse, was die Leute dächten. Das aufgeblähte Berichtswesen verabscheute Thalheim. Ständig waren Berichte zu verfassen und Sachverhalte zu schildern, Berichte zu aktuellen gesellschaftlichen Ereignissen, Berichte zu Stimmungen und Meinungen, Berichte zu besonderen Vorkommnissen, Monatsberichte. Nach Auswertung durch die Organe der Organisation wurden alle Berichte im geheimen Überwachungsapparat gesammelt, hinsichtlich Informationen ausgeschlachtet und archiviert. Zur Mitwirkung an verdeckten Ermittlungsverfahren waren alle Behörden, Bildungseinrichtungen, Betriebsleitungen, Verwaltungen, Krankenhäuser zur geheimen Zusammenarbeit verpflichtet. Bei diesem politisch operativen Zusammenwirken waren die Lebensumstände des Subjekts zu ermitteln, f eindlich negative Kräfte waren ausfindig zu machen. In fast jeden Lebensbereich konnten die Geheimen einwirken.

Wenn Thalheim Kongresse und Tagungen besuchte, hatte er anschließend über Kontakte zu berichten. Wurde er in der montäglichen Versammlung der Organisation gefragt, welche Meinungen und Diskussionen es in seinem Bereich zu gesellschaftlichen Fragen gab und wie er als Leiter gegnerischen Anschauungen entgegengetreten sei, fühlte er sich stets in einer misslichen Situation. Zum einen wollte er niemand denunzieren und damit das Vertrauen zerstören. Zu sagen, es gebe keine Fragen, keine Diskussionen, wurde oft rasch als Unfähigkeit, als Nichteignung für den Posten des Leiters gewertet. Also berichtete er über allgemeine Missstände, Unzulänglichkeiten, die es im Alltag zur Genüge gab, und nannte so anonym nicht gelöste Fragen.

4. - 80er Jahre – Die Struktur

Menschen miteinander gibt es nicht“ Kurt Tucholsky

Mittwochs fand die Dienstberatung der ersten Leitungsebene im Werk statt.

Kurz vor Beginn der Beratung verließ der etwas korpulente Direktor Weise, frisch gekämmt, im weißen Kittel, gefolgt von seinem persönlichen Referenten und der Sekretärin, sein Büro. Während in den Labors und Arbeitsbereichen des Werkes entsprechende Arbeitsschutzkleidung angelegt wurde, trugen die Mitarbeiter außerhalb dieser Bezirke sogenannte Wegekittel. In allen Bereichen, einschließlich der Toiletten zeigte sich eine vorbildliche Sauberkeit, die selbst WHO-Inspektoren positiv bei Inspektionen hervorhoben.

Die Sekretärin verschloss die Tür. Majestätisch, erhaben durchschritt Direktor Weise mit seinen Büromitarbeitern im Gänsemarsch den aus der Jugendstilzeit stammenden, im schlichten Weiß gehaltenen Korridor in der ersten Etage, der im Krieg zwar zerstört war, aber fast im Originalzustand wieder hergerichtet worden war. An der Decke des Korridors waren noch Elemente des ehemaligen Kreuzgewölbes zu erkennen. Der Treppenaufgang zu dieser Etage war breit gestaltet. Licht, das durch die Bleiglasfenster fiel, erhellte besonders den ersten breiten Absatz der Treppe. Kurz vor der Tür zum Sitzungsraum befand sich, seitlich in die Wand eingelassen, ein in blau und ockerfarben gefliester ehemaliger Wasserspender, rechts daneben stand auf einem Sockel eine Figur aus Kupfer, die beim Bombenangriff einige Dellen davongetragen hatte.

Die Dienstberatung war eine Arena, in der Weise nicht nur die Betriebsabläufe kontrollierte und Einfluss nahm, sondern in der er auch seinen Willen gegen Widerstrebende durchsetzte. Es schien sein lüsternes Machtgefühl zu befriedigen, wenn er lustvoll, seinem Trieb folgend, Zwang ausübte. Auf dieser Bühne konnte er seine gespielte Überlegenheit unter Beweis stellen, seine Stellung in der Hierarchie nutzen, um die Selbstsicherheit anderer Leiter zu brechen und seine Macht und Autorität zu demonstrieren. Sicherlich hatte er Tucholskys Worte im Sinn: „Menschen miteinander gibt es nicht. Es gibt nur Menschen, die herrschen und solche, die beherrscht werden.“

Um die Machtverhältnisse auch visuell sichtbar zu machen, hatte Weise sicherlich stets den Ausspruch Molieres vor Augen: „Macht ist da, wo die Bärte sind“, denn seinen Kinnbart pflegte er stilsicher.

Weise wandte mehrere Praktiken zur Durchsetzung seiner Machtambitionen an. Zur Disziplinierung aller Leiter übte er in Abständen Kritik an einzelnen Bereichslenkern, die wenig Geschick hatten, sich zu verteidigen. Gleichzeitig suchte er sich solche Leiter aus, deren Bereich nur untergeordnet wichtig für den Betriebsablauf war.

Weise eröffnete die Sitzung mit dem Punkt Verschiedenes/Informationen . Er wies auf den bevorstehenden Tag der Republik hin, Elbpharm habe für eine Betriebsfeier den Kulturpalast gemietet.

Nach dieser Information herrschte er den Leiter der Gütekontrolle, Dr. Wolf Meyer, an, dem der Stall mit den Versuchstieren unterstand. Es sei unerhört, dass im Tierstall Fremdesser geduldet werden. In der vergangenen Nacht sei die Tür zum Tierstall nicht verschlossen gewesen, sie habe offen gestanden und Wildkaninchen haben vom Futtervorrat gefressen und sich um die Ställe mit den Laborkaninchen getummelt. Wie solle man angesichts solcher Schlampereien den Laborwerten trauen können, wenn womöglich Fremdinfektionen eingeschleppt würden. Weise kündigte bei Wiederholung eine Disziplinarmaßnahme an. Mit solchen Äußerungen versuchte Weise vor allem, die anderen Leiter und Direktoren zu disziplinieren. Der unabhängige Meyer konnte sich schlecht wehren. Diesen Umstand nutzte Weise, wenn er in Abständen Kritik übte . Nicht immer wurden die Ankündigungen umgesetzt, denn es war entscheidend, um welchen Direktor es sich handelte.

Gegen den Direktor für Produktion wurde selten massive Kritik geäußert. Die Produktion war nun mal das Herzstück des Betriebes, ihm gegenüber wurde Nachsicht geübt, ihm begegnete er mit Wohlwollen. Weise begnügte sich bei ihm mit freundschaftlichen Hinweisen.

Selbstbewusst auftretende, auch mal widersprechende Direktoren wurden von Weise besonders im Blick behalten und bei jeder sich bietenden Gelegenheit beauftragt, Vorlagen anzufertigen. Sie mussten die Macht spüren und fühlen. So genoss Weise den höchsten Kitzel und die Befriedigung des gierigen Verlangens nach Gebrauch der Macht. Ihnen musste er zeigen, dass es von Vorteil ist, in seiner Macht zu stehen.

Weiterhin stabilisierte Weise seinen Machtapparat in der Firma durch Einstellung ehemaliger Militärangehörige. Solche Kader waren an militärische Disziplin gewöhnt und führten ohne Widerrede das aus, was er anordnete.

Weitere Stützen seiner Macht waren die Organisationen, einmal der Bewussten und die der Gewerkschaft des Betriebs. Den Einfluss auf beide Organisationen baute Weise systematisch aus und nutzte sie rigoros als Sprachrohr und Transmissionsriemen zur Durchsetzung seiner taktischen Manöver und Umsetzung seines Willens.

Dabei schuf er Abhängigkeitsverhältnisse, die auf emotional intimen Beziehungen fußten. Diese femininen Wesen gaben in Disputen und bei anstehenden Entscheidungen entsprechende Verstärkung, sie waren quasi seine imaginären Heckenschützen.

In Abständen wurde Weise von der Führung des sowjetischen Militärkrankenhauses zu Feiertagen aufgrund von sogenannten Patenbeziehungen eingeladen. Es wurden acht gesetzliche Feiertage in der Sowjetunion begangen. Also gab es mehrere Anlässe im Jahr, so besonders zum Tag der Sowjetarmee, zum Tag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, zum Tag des Sieges, der anlässlich des Endes des Vaterländischen Krieges, in deutscher Lesart als Tag der Befreiung, begangen wurde, reichlich Wodka zu trinken. Weise lernte stets einige Trinksprüche in Russisch auswendig an, die er dort fließend beisteuern konnte. Außerdem begleitete ihn seine Sekretärin für internationale Beziehungen, die in der Sojus studiert hatte.

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