Helena Hoffmann - Eine Herzenssache
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Splitternackt lagen sie auf den gestärkten, weißen Bettlaken ihres neuen Quartiers. Über ihnen zogen die hölzernen Rotationsblätter des Ventilators unermüdlich ihr Kreise, um die feuchte Mittagshitze zu vertreiben. Leises Surren erfüllte den Raum. Obschon ihr neues Hotelzimmer auch über eine Klimaanlage verfügte, hatte Klara beim Eintritt darauf bestanden, diese durch den Ventilator zu ersetzen. Unmittelbar nachdem sie die Unterkunft bezogen hatten, hatten sie sich geliebt, stürmischer als seit langem. Jetzt lagen sie da auf dem Rücken, Arme und Beine weit von sich gestreckt, um die letzte Kühle der Bettlaken über die Haut aufzunehmen. Lass uns bitte wieder die Klimaanlage einschalten, bat Tobias mit geschlossenen Augen. Mir wäre es lieber, wenn nicht. Wir werden sonst erst recht unter der Hitze leiden, wenn wir gleich das Zimmer verlassen. Sie richtete sich in den gestärkten, weißen Kissen auf und sog begierig am Strohhalm des Willkommensdrinks. Kokosmilch mit Ananas und etwas Süßem, das sie nicht benennen konnte. Zufrieden seufzte sie. Der Empfang gefiel ihr, das Zimmer auch, das solide wirkende Mobiliar aus rotbraunem Holz und die dunkelblaue Polsterung der Couchgarnitur ließen sie an eine Schiffskajüte denken, wenngleich sie niemals zuvor in einem Passagierschiff gereist war. Alles war hier deutlich luxuriöser als in ihrem vorherigen Taucherhotel und hatte augenscheinlich nichts mit dem alltäglichen Leben der Mauritianer zu tun, das sie im Norden kennengelernt hatten. Mit Ausnahme des Hotelpersonals würden sie hier wohl auch kaum auf Einheimische treffen. Denn während der Norden der Insel um Port Louis urbanisiert war und Palmen, Akazien sowie die derzeit feuerrot blühenden Flamboyants die Straßen zierten, war der Küstenstreifen, je weiter sie von ihrem Shuttleservice in den Südwesten gebracht worden waren, von Zuckerrohrplantagen geprägt und nur dann und wann eine ärmliche Wellblechhütte zu sehen gewesen. Klara hatte sich ernsthaft gefragt, ob darin noch Menschen wohnten. Zu gegensätzlich waren ihr diese armseligen Behausungen zu den Wohnhäusern im Norden vorgekommen. Tobias hielt die Augen geschlossen, sein Gesicht wirkte entspannt auf dem schneeweißen Kopfkissen. An Wangen und Kinn waren erste Anzeichen von Bartwuchs erkennbar, das Rasieren hatte er heute erstmals ausfallen lassen. Ein leichtes knatterndes Geräusch ging von ihm aus, das mehr an das Schnurren einer Katze als an Schnarchen erinnerte. Wer ihn nicht kannte, mochte denken, er befände sich in einem tiefen Schlaf. Doch Klara wusste, sobald das leichte Schnurren einer ruhigen regelmäßigen Atmung gewichen war, war sein Sekundenschlaf schon wieder beendet. In dieser Form von Halbschlaf vermochte er Stunden an den Wochenenden zu verbringen und so seine Batterien nach einer strengen Woche aufzuladen. In ihren gemeinsamen Studienjahren hatte er noch nicht diese Angewohnheit besessen. Vielmehr hatte Klara ihn damals für seine Agilität und seine vielseitigen Interessen bewundert. Wahrlich war ihm das Studium in weiten Teilen leichter gefallen als ihr. Meist war er es gewesen, der die ehrgeizige Klara hinter ihren Büchern hervorgelockt hatte, sie noch Studentin im Grundstudium, teils verunsichert allen Anforderungen gerecht zu werden, er wenige Semester vor dem Abschluss, viel souveräner. Sie waren ins Theater oder Kino gegangen, sie hatte ihn und seine Bandkollegen bei ihren Gigs durch die Studentenszene begleitet. An den Wochenenden im Sommer hatten sie sich regelmäßig ein Segelboot geliehen, um auf der Alster, dem See inmitten von Hamburg, einen Törn zu machen. Segeln, das war Klaras Domäne, aufgewachsen nahe der Ostsee hatte sie es Tobias, aus Süddeutschland stammend, maßgeblich beigebracht. Nach seinem Berufseinstieg hatten dann die Aktivitäten abgenommen, zuerst die Musik und die langen Nächte, später vermehrt kulturelle Unternehmungen und das Segeln. Kaum verwunderlich, da sich alle gemeinsamen Aktivitäten und Verpflichtungen zwangsläufig auf die Wochenenden konzentrieren mussten. Zudem galt es für ihn den Schlafmangel der Woche aufzuholen. Meist, wenn Klara Samstags morgen nach dem Yogaunterricht gegen zwölf Uhr zu Hause eintraf, fand sie Tobias noch immer im Pyjama und mit zerknittertem Gesicht auf dem Sofa liegen. Dorthin hatte er sich nach der ersten Tasse morgendlichen Kaffees begeben. Es schien ihr als hätten ihn die Berufsjahre von sich selbst und ihr entfremdet. Wieder erfasste Klara die Sehnsucht, mit Tobias über diese Entfremdung und das zunehmend unerträglich werdende Gefühl, allein zu sein, zu reden, derweil ihr Blick durch das Hotelzimmer streifte. Nicht jetzt, obgleich sie sich eben so nahe gewesen waren, ermahnte sie ihre innere Stimme. Sie sollte ihm zunächst eine Verschnaufpause gönnen, er war doch eben erst dabei im Urlaub anzukommen. Tobias hatte noch mit verschlossenen Augen seine Hand auf die ihre gelegt. Hast du denn gar keinen Hunger?, fragte er schläfrig und öffnete langsam seine Augen. Ich könnte für meinen Teil jetzt sehr gut eine Kleinigkeit essen. Auch Klara verspürte Hunger, ihr einfaches Frühstück aus Marmeladentoast und Kaffee lag schließlich schon einige Stunden zurück. Fröhlich willigte sie ein, aufzubrechen.
Kurz darauf fanden sie sich im Hotelrestaurant in Strandlage wieder. Auf der Veranda saßen unter emsigen Ventilatoren Hotelgäste vor Longdrinks und Snacks. Obschon es später Nachmittag war und das inbegriffene Abendbuffet nicht mehr fern, bestellten sie Fisch und Wein. Plausch über ihre neue Unterkunft, dann über die Überfahrt vom Cap in den Süden, dann kam das Essen. Der Red Snapper, im Ganzen gegrillt, schmeckte ausgezeichnet. Den Chablis hielt Tobias für eine tolle Ergänzung, Klara befand ihn als zu intensiv zu dem Fisch. Ferner Gespräche über ihre neue Wohnung und die Einrichtung. Klara mochte fast alle ihrer Bilder nicht mehr leiden, diese Kunstdrucke waren eben nicht originell. Stattdessen hatte sie die Idee, auf Flohmärkten nach Gemaltem Ausschau zu halten, ihre beste Freundin Antonina hatte sie auf diese Idee gebracht. Tobias wiegte den Kopf. Ich weiß, du hältst große Stücke auf Antoninas Geschmack, aber ob so alte Schinken, wirklich zu unseren neuen Möbeln passen, die nun mal sehr modern sind? Ich bezweifele es. Ich fände schwarzweiß Fotographien besser. Erinnerst du dich an den Laden in der Schanze, wo wir neulich diese Fotos vom Hamburger Hafen gesehen haben? Die waren stark und da sie auflagenlimitiert sind, sind sie auch durchaus individuell. Also für meinen Geschmack sind diese Hafenaufnahmen zu sachlich, zu unterkühlt, ereiferte sich Klara. Die Kombination von Neuem mit Altem kann doch viel reizvoller sein, als diese Konformität aus Mobiliar und Wanddekoration! Tobias zeigte sich amüsiert über ihren Eifer. Offenbar , merkte er an, und Klara meinte einen Funken von Spott herauszuhören, waren Antoninas Flohmarktfunde extrem überzeugend. Ich hatte bisher nicht gewusst, dass du dich für gebrauchte Sachen interessierst. Geschmack ändert sich eben, Klara zuckte die Achseln und schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr . Sie kamen dennoch überein, einige Kunst- und Flohmärkte in den anstehenden Frühlingsmonaten aufzusuchen, dann stießen sie an. Im Laufe des Abends wurde die Stimmung vergnügt, die Gespräche geradezu geistreich.
In den folgenden Tagen kamen sie noch des Öfteren auf die Wohnungseinrichtung zu sprechen. Ob Lampen, Spiegel oder Schuhablagen, es gab noch viele fehlende Details und es gab vor allem genügend Zeit, um insbesondere während der Mahlzeiten ausführlich darüber zu reden. Die Tage flossen gemächlich dahin. Wenn sie nicht im oder auf dem Wasser waren - der Korallengarten der Lagune bot auf engem Raum großen Artenreichtum, Segeln indes war langweilig, weil die Lagune einem Planschbecken glich, ihr Verlassen jedoch strengstens verboten war - hielten sie sich meistens vor ihrem Strandpavillon auf. Klara pflegte auf dem beigen Sofa auf der Veranda zu sitzen, oftmals in ihr dickes Buch vertieft. Tobias hatte es sich im Schatten der Sträucher und Palmen im Liegestuhl bequem gemacht. Die Rastlosigkeit der zurückliegenden Tage hatte ihn verlassen. Er begnügte sich mit einigen kurzen Checks der Emails über sein Smartphone, die mitgebrachte Biographie nahm er eher selten in die Hand. Stattdessen lag er stundenlang da, mit Blick in Richtung Meer und Horizont, gar dösend, schlafend. Was er wohl so dachte? Wenn Klara nicht las, fotografierte oder frühmorgens ihre Yogaübungen auf dem dichten, einem Teppich gleichenden Rasen vor ihrem Bungalow praktizierte, war sie mit ihren Gedanken meist in der Zukunft. Sie stellte sich vor, Tobias hatte seine Tätigkeit gewechselt. Er war schließlich schon sieben Jahre Unternehmensberater, die durchschnittliche Verweildauer der Angestellten deutlich kürzer, damit sein baldiger Ausstieg nichts Ungewöhnliches. Mit dieser Referenz würde es für ihn ein Leichtes sein, in einem renommierten Unternehmen eine gutbezahlte Position zu finden, womöglich sogar in Hamburg. Sie würden jeden Morgen gemeinsam aufstehen und frühstücken können, die Küche von Kaffeeduft und Radioklang erfüllt, Tobias hinter ausgespannter Zeitung, Klara beschäftigt mit Notizen für den Tag. An den Abenden hätten sie die Möglichkeit, etwas zusammen zu unternehmen, vielleicht Kino oder Theater, oder sie würden einfach nur den Abend auf der Couch bei einem Glas Wein ausklingen lassen. Nach wie vor könnten sie genügend Freiräume für sich haben. Klara würde weiterhin alleine zum Yoga gehen oder Freundinnen treffen, Tobias möglicherweise einen langen Abend im Büro einlegen oder sich ein Hobby suchen. Vorbei wäre wohl die Beklemmung, die sich stets am Sonntagabend bei ihr einstellte in Aussicht auf die anstehende Woche als Strohwitwe, vorbei womöglich auch ihre unterwöchige Rastlosigkeit, wenn sie alltäglich in die leere Wohnung zurückkehrte und nur auf den Widerhall ihrer eigenen Schritte traf. Doch war nicht Tobias gerade drauf und dran seine Karriere erfolgreich fortzusetzen und eine Abkehr des eingeschlagenen Weges unwahrscheinlicher denn je? Sie stellte sich vor, Tobias würde erfolgreich zum Partner gewählt werden. Partner, gewisse Bekannte würden ihm mehr denn je ihre Achtung zollen, manch einer mehr würde ihn beneiden. Dieser Aufstieg würde ihn noch stärker beruflich fordern. Auf seine Tagesordnung kämen Treffen der Partnerschaft, Kontaktpflege mit Wirtschaftsvertretern und Verbänden. Klara würde ihn vielleicht zu Abendveranstaltungen quer durch die Bundesrepublik begleiten. Bisweilen würde sie an den Unterhaltungsprogrammen für die fast ausnahmslos weiblichen Ehegatten teilnehmen müssen. Womöglich hätte sie Gelegenheit, neue, interessante Kontakte zu knüpfen, mit wichtigen Menschen. Wäre es nicht dann an der Zeit, eine Familie zu gründen? Tobias wünschte sich schon seit längerem ein Kind. Vermehrt hatte er in den letzten Monaten diesen Wunsch geäußert und sie hatte ihn dann stets auf später vertröstet, später dann, wenn die anhaltende Fernbeziehung endlich ein Ende hätte. Mit betretenem Schweigen hatten diese Gespräche geendet. Nun schien das Ende ihres bisherigen Lebensstils wieder in weite Ferne zu rücken. Wenn schon Tobias weiterhin auf Reisen sein würde, so wäre sie selbst zumindest nicht mehr so einsam mit einem Kind. Dumm nur, durchfuhr es Klara, dass sie, aus welchem Grund auch immer, gar keinen innigen Kinderwunsch in sich verspürte. Erneut horchte sie in sich hinein. Da war nicht dieses Entzücken für diese kleinen unbeholfenen Geschöpfe, nicht im Gedanken, nicht wenn sie Säuglinge oder Kleinkinder von Freunden auf den Arm nahm, nicht wenn sie mit ihnen spielte. Sie hatte nichts gegen Kinder. Sie verbrachte gerne einen Nachmittag spielend mit ihnen. Ungeachtet dessen war der Wunsch nach einem Kind nicht in ihr erwachsen. Es gab da doch noch so viele Dinge im Leben zu entdecken. Wahrlich konnte ein Kind auch nicht der Ausweg aus der Kälte des Alleinseins sein. Außerdem würde sie lediglich ihr Alleinsein gegen die Rolle einer meist alleinerziehenden Mutter eintauschen. Die Vorstellung, Kind und Beruf auf sich alleine gestellt in Einklang bringen zu müssen, löste Unbehagen in ihr aus, auch der Gedanke, ihre Selbständigkeit durch Aufgabe des Berufs zumindest temporär zu verlieren. Schlummernde Vorwürfe gegenüber Tobias erwachten zu neuem Leben. Sie verspürte einen bitteren Geschmack auf der Zunge und schluckte. Er hatte doch nur seine Karriere im Kopf, er war viel traditioneller in seinen Familienvorstellungen als sie es für möglich gehalten hatte.
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