Matthias Sprißler - Essays

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Essays und Kurzgeschichten – ein bunter Strauß an Beschreibungen der Realität: Kleine Beobachtungen, Begegnungen, Anmerkungen. Ironisch, kritisch, unterhaltsam. Die Geschichten und Beobachtungen stammen beispielsweise aus Südtirol und Schottland oder befassen sich mit alltäglichen Ereignissen. Sie beschreiben, berichten, hinterfragen oder sind fast schon unwirklich.

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Noch im gleichen Jahr bauten die Pfrondorfer den Friedhof und begannen mit der Errichtung einer Kirche. Und der Wald mit der Schlucht wird seither „Bitzle“ genannt, obwohl seit jenem Wintertag niemand mehr den Bitzlemann je gesehen hatte.

(2013 - Idee: Helga)

Blutfreitag

Freitag. Ein Freitag im Süden von Deutschland. Der Besucher aus Tokio steht am Rand der Straße. Auf dem Bürgersteig, wie die Leute hier sagen. Er war kein Bürger, nur Besucher. Aber keiner der Tausenden auf dem Bürgersteig wies ihn weg.

Paukenschläge kommen näher, Trompeten und Fanfaren. Ein langer Zug von Verkleideten zieht vorüber. Zu Fuß und auf Pferden. Alpenländische Trachten, schwarze Fräcke, weiße Röcke. Immer neue Gruppen mit Stangen, an denen bunte Stoffe hängen.

Der Besucher ist ratlos. Was geschieht um ihn herum? Ein großer Mann, kostümiert mit schwarzem Frack und Zylinder reitet auf einem kleinen Schecken dicht an ihm vorbei, winkt mit der Hand. Will er ihn mitnehmen?

Wo er nicht weiterkommt, hilft ihm sein Smartphone. Suche „Süddeutschland, Verkleidung“. Sekunden später die Antwort: „Brauchtum im alemannischen und rheinischen Raum, Umzüge verkleideter Personen, meist mit Musik, als Fastnacht oder Karneval bezeichnet; religiös; `Die Fastnachtsbeichte` (Zuckmayer).“

Nun weiß der Mann das Notwendige. Dem Netz sei Dank.

2013 Blutsbande Blutspur durch Europa Es war Mord Eiskalter Justizmord - фото 5

(2013)

Blutsbande

Blutspur durch Europa

Es war Mord. Eiskalter Justizmord sogar. Mordmerkmal niedrige Beweggründe, um des eigenen politischen Fortkommens willen. Brutal, erniedrigend und blutig ausgeführt, fast wie eine Exekution.

Er ging geschickt vor. Wusch seine Hände zusätzlich in Unschuld, obwohl er sie sich selbst nicht einmal schmutzig gemacht hatte. Er war nur der Entscheider. Er selbst würde niemals töten. Hierfür hatte er Handlanger. Überwiegend gewissenlose Spielernaturen, zu allem bereit, wenn die Kasse stimmte oder der Chef es anordnete.

Nur einer, Herr Lang, genannt der Hauptmann, war nicht ganz so abgebrüht. Gewissensbisse plagten ihn. Dass die Mutter des Opfers hinzugekommen war, hatte ihn dann doch etwas mitgenommen. Das Opfer hatte ihm nichts getan, ein ungefährlicher Schwätzer. Nicht einmal reich war er. Warum sein Chef hier auf dem Mord bestand? Er saß doch fest im Sattel, hatte die Zügel sicher in der Hand. War schon einige Jahre hier als eine Art Reichsstatthalter.

Die ganze Aktion verlief dann aber doch unkompliziert, ohne Nachspiel. Dass der Reichsstatthalter bald darauf abberufen wurde, hatte nichts damit zu tun. Herr Lang zog es dann aber doch vor, die Gegend zu verlassen. In Oberitalien wollte er nochmals durchstarten. Letztlich war er dann aber selbst der Schwätzer: Zog nur noch umher und erzählte sie wieder und wieder. Die Geschichte vom Mord. Und wenn er es besonders spannend machen wollte, zog er ein kleines Glasfläschchen aus seinem Umhang und hielt es den Zuhörern und Zuschauern hin. Diese wiederum verfielen in schweigsame Ehrfurcht oder Entsetzen, als er erklärte, dass der bräunliche Inhalt das Blut des Opfers wäre.

Diese Reaktion der Zuhörer wiederum entging anderen nicht und entwickelte deren Begehrlichkeiten. Ein einmaliges Ausstellungsstück, das auch neuen wirtschaftlichen Aufschwung bringen könnte. Dies wiederum erhöhte den Wert des Inhalts des Fläschchens, bis er letztlich aufgeteilt wurde: Mantua, Reichenau, Weingarten und Brügge – nach all diesen Orten soll ein Bruchteil gelangt sein.

Das Opfer war übrigens ein Zimmermannssohn, Anfang 30, ohne festen Wohnsitz, Familienstand unbekannt. Herr Lang wiederum nannte sich seinerzeit Longinus. Nicht ungewöhnlich, gab es auch später noch, zum Beispiel bei Müllers alias Molitor.

Digits Meilensteine auf dem Weg aus dem Rechtsstaat Es gab einmal eine Zeit - фото 6

Digits

Meilensteine auf dem Weg aus dem Rechtsstaat

Es gab einmal eine Zeit, da schrieb man Briefe auf Papier. Zuerst mit der Hand, später mit Schreibmaschinen und Computern. Für Briefe gilt das Briefgeheimnis. Niemand in der Bundesrepublik kam auch nur auf die Idee, ganz nebenbei sämtliche Briefe zu öffnen und durchzulesen. Wer vom Rechtsstaat weniger hielt, öffnete die Briefe in mühsamer Handarbeit ohne richterliche Erlaubnis. Die dafür zuständigen Einrichtungen nannten sich zum Beispiel Gestapo oder MfS.

Die Zeit der Briefe geht zu Ende. Analoge Worte werden durch digitale Signale ersetzt, die als Mail, Blog oder ähnlichen Techniken den Empfänger erreichen. Der elektronische Brief. Aber nicht nur der Begriff für den Brief ändert sich: Aus Verletzung des Briefgeheimnisses wird eine harmlose Vorratsdatenspeicherung. Geheim operierende staatliche Behörden öffnen millionenfach die (elektronischen) Briefe und lesen mit. Sie lesen, wer seinen Partner hintergeht. Sie lesen, wem gekündigt wird. Sie lesen die Diagnose auf den elektronischen Krankenunterlagen. Sie lesen den Beitritt zur richtigen oder falschen Partei. Sie können einem leidtun. Lesen ohne Sinn und Nutzen. Immer nur auf das Signalwort achtend. Wenn sie Glück haben, lässt dann ein nicht herausgefilterter Bombenleger wieder einmal seinen Koffer am Bahnhof stehen: Dann gibt es noch mehr Datenfutter. Kontobewegungen, Fingerabdrücke, Augenabstand des Säuglings, lebenslange Steuernummer. Und wenn kein Koffer stehen bleibt, wird eben nur vor einer nahen und konkreten Gefahr gewarnt. Ergebnis identisch.

Und alles ohne Richter, automatisiert, kraft Gesetzes, ohne Einzelfallprüfung, ohne begründeten Verdacht. Im Rechtsstaat. Der Richter wird mit Blutproben alkoholisierter Autofahrer beschäftigt und zum Nachtwächter für Trinker degradiert.

Es gab einmal eine Zeit, da kam ein Vertrag durch übereinstimmende Erklärungen der Vertragsparteien zustande. Schriftlich leicht, mündlich nur schwer beweisbar. Kinder waren geschützt, ihre Erklärungen wurden weder ihnen noch den Eltern zugerechnet.

Die Zeit der Erklärungen und schriftlichen Verträge geht zu Ende. Analoge Unterschriften werden durch Zahlentasten am Telefon, durch Buttons und Klicks am Bildschirm ersetzt. Der elektronische Vertrag. Aber nicht nur die Form ändert sich, das ganze Vertragsrecht erleidet eine tektonische Verschiebung weg von der Sicherheit des Rechtsstaats für den Bürger. Egal ob Kind oder Katze mit der Maus spielt, der erwachsene Anschlussinhaber soll Vertragspartner sein. Schließlich ist er selbst schuld, wenn er im virtuellen Leben noch reale Kinder großzieht.

Es gab einmal eine Zeit, da gab es ein Bankgeheimnis. Nur mit richterlichem Beschluss konnte der Staat auf Konten und Kontoauszüge zurückgreifen. Wer Sparbücher oder Kontobelege stahl, wurde bestraft.

Heute stehen keine Auszüge mehr im Regal. Stattdessen liegen die Digits auf dem Server. Ein Klick, und sie sind kopiert. Noch ein Klick, und sie sind verkauft. Für Millionen. Millionen unversteuertes Geld des Rechtsstaats. Wer Täter war, wer Anstifter, alles bleibt im Dunkeln. Ob alle Daten genutzt werden, niemand weiß es. Kein Richter. Kein Staatsanwalt. Nur der Bundesnachrichtendienst. Und der Finanzminister, Mitglied einer Partei, nicht der anderen Partei. Beschlagnahme durch Richter wegen Anfangsverdacht? Das war gestern. Heute kauft der Bundesnachrichtendienst – gesetzliche Aufgabe: Auslandsaufklärung zur Abwehr von Gefahren für den Staat – des Bürgers Kontoauszüge auf, die einen ins Töpfchen, die anderen ins Kröpfchen. Hat er eigentlich nur gekauft oder gar selbst bestellt?

Es gab eine Zeit, da nutzte man Landkarten. Wer wollte, durfte und konnte legal in die Karte die Starenkästen am Straßenrand einzeichnen, in denen immer wieder Kameras zur Geschwindigkeitsüberwachung montiert waren. Meist an vierspurigen Ausfallstraßen, immer in der Nähe einer Schule, angeblich.

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